1. Winterfahrt Nordwärts - Erfahrungen gefragt

  • Hallo,


    wir (w32 / m38 Jahre - aktiv) sind mit der Planung für unsere (Hochzeits-)Reise beschäftigt mit Hurtigruten im nächsten Winter, normalerweise im Januar 2018.


    Da wir jedoch noch nie im Winter in Norwegen waren, stellen wir uns einige Fragen. Vielleicht möchte uns hier jemand seine Erfahrung mit uns teilen und kann uns den ein oder anderen Tipp geben.


    Was wir uns vorstellen:
    Flug nach Bergen und 1 Übernachtung in Bergen.
    Variante: Flug nach Oslo (ggf. je nach Ankunft in Oslo 1 Übernachtung dort) und Zugfahrt mit der Bergen-Bahn bis Bergen mit anschließender Übernachtung in Bergen.


    Fahrt mit Hurtigruten nordwärts


    Unterwegs verschiedene Ausflüge und Aktivitäten (nicht chronologisch geordnet ;) :(
    - Hundeschlittenfahrt
    - Polarlichter
    - Snowmobilfahrt
    - Besichtigung der Eismeerkathedrale in Tromsø
    - Besuch des Nordkaps
    - Besichtigung und ggf. auch 1 Übernachtung im Snowhotel in Kirkenes.
    - Ggf. Übernachtung in einer Hütte
    - Winterwanderung


    Ggf. 2-3 Tage Aufenthalt in Kirkenes, Honningsvåg, Hammerfest oder Tromsø (entweder als Zwischenstopp auf der Hinfahrt oder wir fahren ab Kirkenes nochmal ein paar Stationen Südwärts). Bei Aufenthalt in Kirkenes Rückflug ab dort.


    Variante: ab Kirkenes südwärts bis Trondheim und mit Dorve-Bahn nach Oslo.


    Hat schon mal jemand solch eine Reise zu dieser Zeit gemacht und kann bzw. möchte uns ein paar Tipps geben?


    Unsere größten Fragen:
    - Mitte Januar haben wir angedacht. Ist diese Reisezeit gut oder ist Februar besser?
    - Wie kann man sich die Ausflüge zu dieser Jahreszeit vorstellen - Ist es dann noch hell, bzw. sieht man genug im dunkeln?
    - Hat man genug Zeit um die Ausflüge auch genießen zu können oder sind diese an einem straffen Zeitplan gebunden, in Hinblick auf Weiterfahrt mit Hurtigruten. Wäre es ggf. besser die Ausflüge - je nach dortiger Möglichkeit - in unserer letzten Station, wo wir anschließend noch ein paar Tage verbleiben wollen, zu unternehmen?
    - Welcher Ort im Norden hat am meisten zu bieten? (Kirkenes, Honningsvåg, Hammerfest oder Tromsø) Die Rückreisemöglichkeiten sind sicherlich ebenfalls ein ausschlaggebendes Kriterium. Oder sonst ein Vorschlag?
    - Welches Schiff sollen wir nehmen? Im Whirpool zu sitzen wenn's schneit könnte ja schon interessant sein :) Wenn's denn diese Möglichkeit im Winter gibt?? Ist darauf zu achten das z.B. das Expeditionsprogramm angeboten wird? (Preisteil orangener Punkt - MS Spitzbergen, MS Nordnorge, MS Nordkapp, MS Kong Harald, MS Nordlys, MS Richard With, MS Polarlys). Neue Ausstattung ist auch nicht schlecht (Preisteil hellgrün bzw. Petrol farbender Punkt - MS Finnmarken, MS Midnatsol, MS Trollfjord, MS Nordnorge, MS Nordkapp, MS Kong Harald, MS Polarlys). A-la-carte Restaurant, Bar, Unterhaltung, Sauna, Whirlpool, .... das darf schon sein, Abstriche können aber gemacht werden.


    So nun muss ich aufhören zu schreiben, es soll ja bestenfalls auch gelesen werden ^^


    Wir sind froh über jede Meinung, Ratschlag, Vorschlag, Hinweis und auch sonstige Antworten :)



    Mit freundlichen Grüßen
    Elgor



  • Willkommen im Forum. Schau dich doch mal im Bereich Fragen vor der Reise, Reiseberichte, Ausflüge, Wiki usw. Um und du wirst auf die meisten deiner Fragen Antworten finden. ;) Schau mal in den aktuellen Livebericht von Norwegenfan.123 da bekommst du mal ein Gefühl zwecks Helligkeit Anfang/Mitte Januar. Ich würde Eher auf Februar gehen.
    Ausflüge richten sich nach dem Fahrplan dem die Hurtigruten Schiffe unterliegen. Bei manchen steigt man in anderen Orten wieder zu.

  • Ich bin ja auch Neuling, Freitag geht's bei mir los, aber zur Anreise kann ich schon was sagen: ich habe ja die Variante Flug nach Oslo, Ü, Bergenbahn, Ü, Schiff rauf und runter und noch 2 Ü in Bergen mit Flug von dort gewählt.
    Warum?
    Ich wollte die Bergenbahn im Winter fahren, und wenn man sich im Januar (wohl auch noch im Februar) die Tageslichtzeiten anschaut, dann wäre eine Fahrt Bergen-Oslo ungünstig, ab Oslo 8:25 bis kurz vor drei ist dagegen ideal.
    Was nicht so toll ist, ist bei mir der Aufenthalt in Oslo. Ich komme günstigenfalls um vier, eher halb fünf in der Stadt an, da kann man grad noch der Oper aufs Dach steigen oder im Park spazieren gehen, Museumsbesuch ist unmöglich, vor allem die Wikingermuseen auf der Halbinsel sind längst zu. Wenn Euer Flug also nicht sehr früh geht, wäre es eine Überlegung wert, zwei Ü einzuplanen. Ich würde eher vor der Schiffsreise Oslo besichtigen statt danach, ist eher Einstimmung denn Höhepunkt.
    Dass die Fahrtrichtung Oslo-Bergen der Bergenbahn noch den Vorteil hat, dass der Gepäckstress beim Umsteigen in Gardermoen entfällt, habt ihr ja wohl schon mitbekommen.


    Was ich so gelesen habe, sind die Nordlichtchancen am besten um die Tag/Nachtgleiche und am schlechtesten um die Sonnwenden, daher von dem aus eher Februar.

  • Was ich so gelesen habe, sind die Nordlichtchancen am besten um die Tag/Nachtgleiche und am schlechtesten um die Sonnwenden, daher von dem aus eher Februar.


    Nordlichtaktivität hat nix Sonnenwende oder Tag/Nachtgleiche zu tun, sondern mit der Sonnenaktivität. Es gibt auch im Sommer Polarlichter, aber aufgrund der Helligkeit können diese nicht gesehen werden. Erst wenn es so dunkel ist, dass man Sterne sehen kann, ist auch Polarlicht sichtbar. Deshalb steigt die Chance Nordlicht zu sehen mit zunehmender Länge der Dunkelheit in der Nacht.

  • Hallo Jürgen,


    das stimmt so nur bedingt - es gibt tatsächlich Aktivitätsmaxima in März und Oktober, in denen du die besten Chancen für Substorms hast - also schöne Polarlichter nicht nur im Raum Tromsø, sondern auch in anderen Breitengraden. Zu diesen Zeiten gibt es den größten Energieeintrag vom Sonnenwind in das Erdmagnetfeld. Im Sommer wird wohl die Leitfähigkeit der Ionosphäre durch die beständige Sonneneinstrahlung gesenkt. Das erklärt auch das kleinere Aktivitätsminimum im Dezember, da dann auf der Südhalbkugel Sommer ist (auch wenn der Effekt in unserem Winter geringer ist, da die Nordhalbkugel nur indirekt beeinflusst wird).


    Im Dezember sind die Chancen auf gutes Polarlicht (und nicht nur einen ruhigen Bogen) mit ca. 130 Substorms/Monat tatsächlich etwas geringer als in Oktober und März mit knapp 200 Substorms im monatlichen Mittel (Daten für 1981-2012).


    Dafür hast du, je tiefer du in die Polarnacht kommst, bessere Chancen, dass es dunkel ist, wenn es Polarlicht gibt.


    Statistisch sind die besten Chancen für Polarlicht gegen 23 Uhr (zur "magnetischen Mitternacht", wenn der Magnetpol auf einer Linie mit uns und der Sonne steht), aber das bedeutet nicht, dass es nicht auch um 17 Uhr oder 6 Uhr morgens Chancen auf gut sichtbares Polarlicht gibt, wenn es dunkel genug ist.


    Und da wir Richtung Sonnenminimum gehen, gibt es sogar in Tromsø Nächte ohne nennenswertes Polarlicht. Trotzdem lohnt es sich immer, bei halbwegs klarem Himmel rauszuschauen. Bis jetzt hatte ich auf jeder Tour mindestens eine gute Show, wobei der April grenzwertig war - dann steht die Aurora borealis um Mitternacht im Norden über dem von der Sonne immer noch aufgehelltem Horizont und wirkt so richtig als "Nördliche Morgenröte".


    Beste Grüße,
    Alex

    Reiseberichte (Nordlicht & Sterne) gibt's auf Blog & Twitter

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