Planung und Vorbereitung
Nachdem ich jetzt schon wieder 2 Wochen in Deutschland bin (und ich mich inzwischen wieder an die nächtliche Dunkelheit gewöhnt habe), wird es langsam Zeit, die Reise noch einmal Revue passieren zu lassen.
Und wie könnte das besser funktionieren als in Form eines Reisetagebuchs (auch Reisebericht genannt )?
Bald nach meiner letzten Fahrradtour vor knapp 3 Jahren nahm der Gedanke Gestalt an, auch die mir bisher unbekannten Ecken im Norden per Rad zu entdecken, insbesondere die Insel Senja.
Allerdings müsste ich dann weg von meiner Lieblings-Reisezeit, dem Herbst. Die Senja-Fähren fahren nur von Ende Mai bis Ende August. Juli und der frühe August sind im Norden in meinen Augen per Rad wenig sinnvoll, da es dann einfach zu viel Autoverkehr gibt (ganz abgesehen von den Mücken ), also bleibt nur der Mai.
Von Nord nach Süd passt hier nicht so richtig, da ich dann im Winter beginnen müsste, also ist das Ziel Kirkenes.
Bei einer ins Auge gefassten Dauer von ca. 6 Wochen kristallisiert sich ziemlich schnell Trondheim als Startpunkt heraus. Die erste Idee sieht vor, mit Zug und Schiff anzureisen, allerdings brauche ich hierfür mehr als 2 Tage und muss zum Ausgleich das 4-fache bezahlen
Also bleibt nur das Flugzeug, und so suche ich mir eine Verbindung raus mit möglichst wenig umsteigen - jeweils einmal pro Strecke muss reichen. Das schränkt die Flüge ein wenig ein, aber schließlich finde ich etwas Passendes und buche am ersten möglichen Tag. Das ist auch ganz gut so, da ich auf dem Hinflug von Kopenhagen nach Trondheim eine kleine Maschine benutzen will, in der nur ein Fahrrad Platz hat. Dazu kommt, dass zu diesem Zeitpunkt für den Hinflug die Buchung für SAS Plus günstiger ist als der Standard-Flug + zweites Gepäckstück (und ein Fahrrad zählt als solches ), so komme ich noch zusätzlich zu einer kleinen Mahlzeit und Getränken
Nun beginnt die Detailplanung, sowohl strecken- als auch ausrüstungsmäßig.
Da ich jetzt auf Hin- und Rückweg fliege, kann ich meinen Benzinkocher nicht mitnehmen und muss auch schauen, dass ich auf dem Rückflug nicht mehr als 23 kg Gepäck habe (wobei meine Grundausrüstung mit Satteltaschen, Zelt, Kochgeschirr etc. bereits auf mehr als 12 kg kommt).
Als ich alles zusammen habe, komme ich auf etwas mehr als 30 kg, die ich mitnehmen möchte (ohne Fahrrad natürlich ).
Einen Teil schicke ich mir wieder vorab postlagernd per Post - zumindest ist das die erste Idee. Als ich allerdings die Preise sehe (das günstigste Päckchen mit 5 kg kostet 38 Euro), muss ich doch einmal heftig schlucken
Dann kommt mir die rettende Idee: Ein zusätzliches Gepäckstück bei SAS kostet 30 Euro - und darf 23 kg wiegen.
Das macht die Sache einfach. Ich stocke meine Vorräte noch um ein paar Gummibärchen und etwas Schokolade auf und bleibe immer noch deutlich unter 40 kg
Irgendwann ist das auch geschafft, als Letztes habe ich mir noch einen Karton von meinem Fahrradhändler besorgt, in dem ich mein Rad mitnehmen will. Ich habe mich im Vorfeld extra noch am Flughafen erkundigt, ob ich einen großen, aber stabilen Karton mitnehmen soll oder lieber eine Leichtverpackung, die aber nicht so sicher ist. Die Antwort war eindeutig: je stabiler, desto besser.
Der einzige Nachteil bei dieser Verpackung ist, dass das Rad nun sehr unhandlich ist und ich die Hecktür meines Autos nicht mehr schließen kann - aber ich habe stabile Spanngurte sowie ein Fähnchen zur Sicherung, also wird das auch kein Problem sein.
Am Wochenende vor dem Ablug packe ich schon mal das meiste zusammen. Die Satteltaschen enthalten jeweils 9 kg und wandern gemeinsam mit Zelt und Isomatte in eine stabile Schutzhülle, die ich mit Spannguten fest verzurre.
Fototasche und Tagesrucksack sind auch gefüllt, so dass ich am Vorabend nur noch meinen großen Rucksack fertig bestücken muss.
Dann geht langsam die Vorfreude in die Frage über, ob alles vollständig und heil in Trondheim ankommt...