Prolog
Nach unserer zweiten gemeinsamen Hurtigruten-Reise kam bei Göga der Wunsch auf, auch einmal das Inland von Norwegen kennen zu lernen. Da hatte ich natürlich nichts dagegen, schließlich ist das ja mein Lieblings-Reiseland, und bisher musste (oder durfte – je nach Standpunkt) ich ja immer alleine los. Aber jetzt durfte ich ihr endlich einige der schönsten Ecken zeigen
Zuerst waren natürlich die Eckpunkte zu klären.
Die erste Frage war die des Jahres. Da wir zu der Zeit (Mitte 2015) bereits für das Folgejahr eine Reise nach Spitzbergen und Island gebucht hatten und ich für das Jahr darauf bereits die Planung für meine erste Frühlings-Fahrradtour in Norwegen in Angriff genommen hatte, einigten wir uns schnell auf 2018
Dass es eine Rundreise mit dem Auto werden würde, war ebenfalls rasch klar. Es sollte auf jeden Fall ganz in den Norden gehen, so dass die Tourenlänge nicht unter 5 Wochen wäre (alleine die Fahrt zum Nordmeer sind ja bereits mehr als 3.000 Kilometer). Da wir nicht jeden Tag in einer anderen Unterkunft übernachten wollten, kamen noch ein paar Ruhetage hinzu, so dass die Dauer der Reise schnell auf 6 Wochen angewachsen war
Mit diesen Rahmenbedingungen habe ich dann Ende 2016 eine mögliche Route ausgearbeitet. Diese lief auf eine relativ zügige Fahrt in den Norden und eine deutlich geruhsamere Weiterfahrt entlang der Küste hinaus. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Touren sollten die Übernachtungen allerdings etwas komfortabler sein als mit dem Zelt Da wir aber auch vor Ort keine Zeit mit der Suche nach Unterkünften verbringen wollten (mit Vorbuchung reist es sich zwar nicht so flexibel wie ohne, aber es ist deutlich entspannter falls es mal am Tag etwas später wird), suchten wir in der Nähe der laut Vorplanung vorgesehenen Übernachtungsorte eine Unterkunft und wurden auch im Umkreis zwischen 0 und 40 Kilometern fündig
Die erste und die letzte Nacht sollten jeweils auf einer Fähre sein.
Die letzte frühzeitig zu entscheidende Frage war die nach der Reisezeit. Schnell war klar, dass nur Mitte Mai bis Ende Juni oder Ende August bis Anfang Oktober in Frage kamen. Die Entscheidung war dann relativ schnell gefallen, da Göga nicht so gern zur Zeit der Mitternachtssonne unterwegs sein wollte. Das kam mir auch entgegen, da ich dann nicht zwei Jahre hintereinander im Frühsommer unterwegs sein würde – und der Herbst ist eh meine Lieblingsreisezeit im Norden
Ein paar Wochen vor Fahrtantritt war dann die letzte Frage zu klären, nämlich die des Fahrzeugs. Zur Wahl standen ein kleines gemütliches Cabrio mit sehr begrenztem Stauraum (zumal wenn wir uns die Option des offen Fahrens nicht verbauen wollten ) und ein nicht so gemütliches Fahrzeug mit Platz für sehr viel Gepäck
Schnell waren wir uns einig, dass wir lieber gemütlicher mit einer überschaubaren Menge an Gepäck reisen möchten. Angeregt von @POLO besorgten wir uns durchsichtige Plastikboxen, mit denen wir den Kofferraum zu einem Gutteil füllten.
Lebensmittel nahmen wir nur in sehr begrenztem Umfang mit (eine große Box voll musste reichen); der einzige Luxus war eine Kaffeemühle mit French press und einem Milchaufschäumer (die perfekt in zwei kleine Boxen passten) und so viele Süßigkeiten, dass wir sie unterwegs gar nicht aufbekommen haben
Ab Mitte August sammelten sich die mitzunehmenden Sachen im Schlafzimmer. Der Stapel wurde meist größer, manchmal auch wieder etwas kleiner , war aber am Vorabend unserer Abfahrt wunderbarerweise (nach 2 ½ Stunden ein-, wieder aus- und erneut einpacken
) komplett im Auto gelandet. So konnten wir am Vorabend unserer Abfahrt beruhigt schlafen gehen