Da ich nicht davon ausgehe das alle meine Vorstellung im Forum gelesen habe hole ich mal etwas weiter aus, um zu erklären warum ich es auch im Urlaub kompliziert mag.
Im Jahr 2009 kamen einige Modellfreunde von mir auf die Idee der Bahnstrecke Kiruna-Narvik und den letzten Dinosauriern des europäischen/schwedischen Lokomotivbaus einen Besuch abzustatten. Der Plan wurde im Juni 2010 in die Tat umgesetzt und dabei hat mich die Landschaft und Ruhe in den Bann gezogen und mir den Kopf verdreht. Einer aus der Reisegruppe wählte damals für die Rückreise die Variante, mit dem Bus von Narvik nach Svolvaer zu fahren und von da aus weiter mit der MS Vesteralen nach Trondheim. Seine Begeisterung darüber griff nicht nur auf mich über und so stand fest das bei der nächsten Reise an die Erzbahn auch Hurtigruten mit dabei sein wird. Die Planungen für 2012 ergaben das sich die MS Lofoten von Bergen nach Bodö für die Anreise nutzen lässt. Auch wenn allen Beteiligten klar war, dass das ganz je nach Wetterlage schnell eine einmalige Aktion werden kann, denn keiner von uns wusste ob er Seefest ist, wurde der Plan nach dem Motto no risk no fun durchgezogen. Die Hustavika gab zwar alles, die Frage nach den fehlenden Brötchen am nächsten Morgen wurde mit Wind 6-8 beantwortet, konnte aber nicht verhindern das seitdem immer eine Schiffstour mit dabei ist. Es muss wohl am Familiennamen liegen, dass damals bei mir der Hurtigrutenvirus ziemlich heftig ausgebrochen ist, denn der Rest der Truppe ist relativ immun für das Virus geblieben.
Der 2 Jahresrhythmus für die Reisen hat sich bewährt und so stand auch für den Herbst 2018 wieder Erzbahn im Urlaubsplan. Da ich inzwischen die meiste Erfahrung in Sachen Hurtigruten habe übernahm ich wieder die Planungen und Buchungen für den Teil der Reise. Die Truppe ist inzwischen so gut eingespielt, was die Organisation und Buchung der Reise angehen, dass das Ganze relativ stressfrei abläuft.
Nach 2mal Harstad-Trondheim für die Rückreise stand zur Diskussion ob wir dieses Mal den Rest der Strecke bis Kirkenes in Betracht ziehen sollten. Harstad-Kirkenes ist als Abreisevariante ohne weiteres machbar und mit Tromsö und dem Nordkap auch sehenswert. Für mich persönlich, aber zu kurz. Tromsö-Kirkenes-Harstad ist für mich die ideale Variante, da sich Kirkenes als Einstiegshafen durch die notwendige Zusatzübernachtung nicht wirklich lohnt. Als frühester Abreisetag aus Deutschland kam nur der 11.09. in Betracht. Ein Blick in den Fahrplan offenbarte das sich mit einer Übernachtung in Tromsö die MS Vesteralen für die Anreise nutzen ließe. Passt doch, die interessiert mich eh noch. Die Tatsache das man auf dem Teilstück nach Kirkenes einige offene Seestrecken hat, womit einige aus der Truppe dann doch zu kämpfen haben und des verfügbaren Urlaubs, einigten wir uns schließlich darauf, zum 3.mal Harstad-Trondheim gemeinsam zu fahren. Für mich stand fest das ich bis Bergen durchfahren werde und die Gelegenheit nutze um Fjordline als Abreiseoption nach Deutschland zu testen.
Da sich die Urlaubsplanung beim Arbeitgeber wieder mal hinzogen, war die geplante Flußkreuzfahrt über die Donau im Frühjahr nicht mehr buchbar und aus finanziellen Gründen war es auch besser den Wanderurlaub in der Schweiz weiter durch zu schieben. So sollte es schließlich im Herbst die große Lösung mit An- und Abreise via Hurtigruten werden. Ich brauchte schlicht endlich mal Ruhe und die Bildausbeute von 2016 ließen sich eh kaum noch toppen, so wollte ich mich schlicht vom Wetter und den anderen treiben lassen und nicht dem perfektem Bild hinterher hecheln. Es kamen daher bei mir Überlegungen auf, bei der Anreise entweder bis Stokmarknes zu fahren und die notwendige Zusatzübernachtung fürs Museum zu nutzen oder sogar in Svolvaer zu übernachten. Durch die direkte Busverbindung nach Narvik fiel die Entscheidung schließlich auf Svolvaer. Einen Restauranttipp der Gruppenreiseleiterin der Osterpanoramatour von 2015 konnte ich somit auch gleich mit testen.
Die meisten werden jetzt denke, die Buchung allein ist ja das erste Abenteuer, denen gebe ich recht, speziell wenn man weiß was Hurtigruten von Teilstreckenreisen hält. Entweder war es bei dieser Buchung oder früher wo einer Mitarbeiterin bei mir im Reisebüro offen am Telefon gesagt wurde, Teilstrecken sind nicht unser Kerngeschäft! Sei es drum ich liebe Herausforderungen und das man mit Teilstreckenbuchungen selbst Hurtigrutenmitarbeiter am eigenen Buchungssystem zweifeln lassen kann, wusste ich da noch nicht.
2016 waren wir Ende August unterwegs und da war Anfang Februar schon alles gebucht und so machte ich mich an einem Samstag im Februar ohne Vorbereitungen auf ins Reisebüro zur Preisanfrage und um eventuell meine Teilstrecken zu buchen. Die Mitarbeiterin, die sonst für mich die Buchungen macht war nicht da und so musste eine andere für mich telefonieren. Für sie war es die erste Teilstreckenbuchung, ich sagte ihr das wird schon sie brauche nur das weitergeben was ich ihr sage. Die erste Teilstrecke Tromsö-Harstad war scheinbar buchbar, nur als sie mir die Abfahrtszeiten nannte merkte ich, dass es das südgehende Schiff war, ich brauche aber das nordgehende über Kirkenes. Das war natürlich nicht buchbar. Na gut, probieren wir es mit der 2. Teilstrecke Harstad-Bergen. Die wäre buchbar gewesen nur wollte ich alles zusammen buchen und so hatte ich aber wenigstens einen Preis. Mutig geworden, wollte ich noch den Preis Harstad-Trondheim wissen, für das gleiche Schiff. Aus ihrem fragenden Blick entnahm ich, dass höchstwahrscheinlich gerade das passiert war, was ich schon vermutet habe, was passieren wird. Sie bestätigte mir, dass man auch am anderen Ende der Leitung gerade nicht verstand was passiert ist, nämlich das Schiff war auf einmal nicht mehr buchbar. Ich selbst hatte in diesem Moment massive Schwierigkeiten Ernst zu bleiben und nicht vor Lachen vom Stuhl zu rutschen. Um die Situation zu retten, verblieben wir so, die Buchung an der Stelle abzubrechen und ich wiederkomme, wenn die Schiffe auf der norwegischen Seite buchbar sind.
Ende Februar war endlich die MS Vesterålen von Tromsö über Kirkenes nach Svolvaer buchbar. Also wieder ab ins Reisebüro, um meinen Teil der Reise zu buchen. Da Harstad-Trondheim immer noch nicht buchbar war, für Ende September. Ich ließ mir für die anderen Interessierten wenigstens die Preise für Anfang September geben, so dass sie wenigstens eine Vorstellung hatten mit welchen Kosten dieses Jahr zu rechnen sei. Für die Teilstrecke nach Bergen hatte ich irgendwie einen anderen Preis im Kopf und auch im Reisebüro war man der Meinung bei der ersten Anfrage andere Preise genannt bekommen zu haben. Ich konnte nicht ganz verstehen, dass sich bei 3 statt 2 Nächten auf dem Schiff, der Preis fast verdoppelte. Der Blick hinterher auf die norwegischen Preise bestätigte dies aber und wenn man die reinen Fahrzeiten betrachte hat es auch seine Richtigkeit. Da ich mir die Rückreise noch mal überlegen wollte, blieb es erstmal bei der Buchung der MS Vesterålen. Um nicht zu viel selbst buchen zu müssen ließ ich noch nach einem Anreisepaket für Tromsö fragen. Dies gibt es auch. Allein das nennen der Abflugzeit lies mich von dem Plan Abstand nehmen und habe gar nicht erst nach dem Preis gefragt, der wohl sowieso der K.O. des Planes gewesen wäre. Ich hatte vorher schon nach Flügen gesehen und so wusste ich das es sich um den Norwegianflug handeln musste. 20kg Freigepäck gingen, für den zum damaligen Zeitpunkt noch 3-wöchigen Urlaub, gar nicht. Da der SAS-Reisebüropreis nur geringfügig über dem Netzpreis lag, wurde der Teil gleich mit erledigt.
Als Ernsthaftes Problem stellte sich die Übernachtung Harstad heraus. Weder Thon noch Scandic waren für den gewählten Termin buchbar. Ich selbst hätte einen Tag später fahren können, wo beide Hotels wieder buchbar wären, nur nicht die anderen, die waren an die Sonntagsabfahrt gebunden. Das Problem hatten wir 2016 auch schon, wo das Thon durch eine deutsche Busreisegruppe, die auch mit uns aufs Schiff sind, geblockt wurde. Das haben wir beim Abendessen im Egon, dem Hotelrestaurant vom Thon, mitbekommen. Damals konnten wir aber auf das Scandic ausweichen. Diesmal blockten wohl die norwegischen Wochenendtouristen beide Hotels. Durch einen Mitreisenden wurde kurzerhand das Tjeldsundbrua Kro & Hotell AS gebucht. Wenn man mit dem Bus von Narvik nach Harstad fährt muss man da umsteigen. Ich selbst hatte damit und der morgendlichen Taxifahrt zum Schiff ein Problem, nur hatte ich auch keine andere Lösung.
Nach reichlichem Überlegen blieb ich beim ursprünglichen Plan, auf der Rückreise bis Bergen durchzufahren. Also wieder ab ins Reisebüro, um die vorhandene Buchung zu erweitern und gleich noch das Frühstück am Nordkap dazu zu buchen. Es war im Herbst 2017 bei der Runde mit der MS Lofoten wegen zu weniger Teilnehmer ausgefallen. Die Telefonwarteschleife bei Hurtigruten wurde für die Hotelbuchungen in Tromsö und Bergen genutzt. Für Tomsö fiel die Entscheidung auf das Scandic Ishavshotel und in Bergen wollte ich wieder im Thon Orion übernachten, wie schon 2017. Für Svolvaer konnte man mir im Reisebüro nicht helfen, hier musste ich selbst buchen.
Die Mail über die beiden Herbstreisen der MS Nordstjernen löste bei mir eine kurze Kriese/Panik aus, dass ich meine bisherigen Urlaubspläne nochmal über den Haufen werfen muss, nach dem sie mir 2017 meinen oben schon mal genannten Plan in der Schweiz zu wandern versenkt hatte. Ja ich muss zugeben ich bin süchtig nach ihr. Der 22.09. als Abfahrtstermin für die erste Tour sagte mir gleich was aber nach dem ich wieder klar denken konnte, war die erste Tour gestrichen, da ich an dem Tag auf dem Weg nach Harstad sein werde. Die 2. Tour war aber machbar. Beim prüfen wann ich wo bin, kam kurz die Überlegung auf, nachzufragen ob ich schon in Skagen zusteigen kann. Das lies ich aber bleiben nach dem beide Touren recht schnell ihre Mindestteilnehmerzahlen erreicht hatten und die erste Tour schon fast ausgebucht war. Beim lesen des Forums über die Herbstreisen bekam ich mit, das @Senja, die ich von der Frühjahrstour 2017 kannte, auch die 2. Tour gebucht hatte und somit gab es für mich kein halten mehr, koste es was es wolle du musst auf das Schiff. Ein riesen Problem stellte dabei der Fachkräftemangel beim Arbeitgeber da. Mir fehlten eigentlich nur 4 Urlaubstage. Diese aus einem anderen Urlaubsblock raus zunehmen war nicht das Problem nur zum gewünschten neuen Termin waren schon zu viele gleichzeitig im Urlaub. Die endgültige Entscheidung konnte frühestens im Juni fallen. Ich dachte mir nur so, kann den dieses Jahr nichts gleich funktionieren! Immer diese Ungewissheit nervt auf Dauer. Nicht das mir zum Schluss noch einer meine „Traumkabine“ 277 wegschnappt habe ich die wenigstens schon mal reservieren lassen.
Die Zugfahrt ab Hirtshals nach Deutschland mit Zusatzübernachtung war eh geplant. Es stellte sich nur die Frage nach dem Wo, die erstmal unabhängig ist ob das mit der Nordstjernen funktioniert oder nicht. Hamburg böte sich an da hier ein Forumsmitglied wohnt, dass ich 2017 auch auf der Frühjahrstour kennen gelernt habe. Wie ich beim Stammtisch in Leipzig erfuhr, würde ein privates Treffen wohl schwierig werde. Da ich schon mal ein paar Tage in Hamburg war, entschloss ich mich dann dem dänischen Eisenbahnmuseum in Odense einen Besuch abzustatten.
Meine Bauchschmerzen zur alternativen Übernachtung zu Harstad wurden nicht weniger und beim beschäftigen mit dem Busfahrplan viel mir ein, dass der Bus Narvik-Tromsö kurz vor dem Lofotenbus in Narvik abfuhr. Musst doch mal sehen ob das passt, um schon in Tromsö auf das Schiff zu gehen. Es passt. Es war in zwischen Mai und die Teilstrecke Harstad-Trondheim immer noch nicht für den gewählten Reisetermin buchbar. Es wurden zwar mehr und mehr Termine freigegeben aber nicht der den ich brauchte. Es war so als ob mich jemand ärgern wollte. Mir war aber dabei aufgefallen, selbst Harstad-Bergen war nicht mehr buchbar für den Reisetermin. Neugierig ob man mir tatsächlich die Mehrkosten für die eigene Buchung nennen konnte, bin ich ins Reisebüro. Es folgte was ich schon ahnte: Hurtigrutenmitarbeiter am eigenen Buchungssystem zweifeln lassen 2.Teil. Vor dem Telefonat hatte ich aber diesmal die Mitarbeiterin im Reisebüro vorgewarnt. Es kam was kommen musste!
Finde den Fehler: Kunde hat eine Buchung Harstad-Bergen möchte diese gern auf den früheren Einstiegshafen Tromsö ändern. Umbuchung nicht möglich, Schiff ist aber ab Kirkenes buchbar!
Das zu prüfen da kam man bei Hurtigruten selbst drauf. Die anderen Mitreisenden waren auch der Meinung beim ursprünglichen Plan zu bleiben und so musste ich mit meinen Bauchschmerzen zur Alternativübernachtung Harstad leben. Zumindest bekam ich noch die Auskunft, dass wenn die Teilstrecke Harstad-Trondheim buchbar sei, es eine eigene Buchungsnummer wird, bei der ich aber der Rechnungsnehmer bin.
Allzu viel Zeit verging zum Glück nicht mehr und die Hurtigrutenbuchung für alle Interessierten war endlich erledigt. Minimale Aufregung gab es nur weil nur noch eine Innenkabine verfügbar war, es aber 2 sein sollten. Die Entscheidung wer den Aufpreis für die Außenkabine mit eingeschränkter Sicht zu zahlen hat überlies ich dem Reisebüro und wurde, wie nicht anders zu erwarten, klaglos hingenommen. Bei einem Modellbahnstammtisch in Frankfurt(Main), wo ich 2 Mitreisende traf, fiel dann noch die Entscheidung den Seeadlerausflug nochmal zu machen und so wurden die Buchungen zum letzten Mal geändert. Ende Mai bekam ich dann auch die Freigabe, die Änderung des Urlaubs ist genehmigt und die Nordstjernen konnte fest gebucht werden. Nachdem dann auch alle Züge gebucht waren, stand fest das es 5 Schiffe werden. Ich hatte mich bei der Bahnfahrt von Odense nach Lübeck für die sichere Variante mit umsteigen in Roskilde entschieden und somit auch für die Fähre Rødby-Puttgarden. Den Stress über Padburg wollte ich mir nicht wirklich antuen. Wenn schon bei der Verbindungsauskunft drin steht das der Anschluß wegen Bauarbeiten eventuell nicht erreicht wird, kann das nur schief gehen.
Nach dem sortieren der Unterlagen ob ich auch nichts vergessen habe blieb zwar das ungute Gefühl etwas übersehen zu haben. Damit und auch mit den Bauchschmerzen ob das mit dem Taxi nach Harstad gut geht musste ich ab jetzt leben. Zumindest war ich jetzt endgültig urlaubsreif und freute mich auf 4 Wochen Entspannung. Wer das Forum aufmerksam gelesenen hat der weiß es schon und auch die Überschrift verrät es ja:
Es kommt erstens anders, als man zweitens denkt.
Gruß Siggi
PS: Ich verspreche die nächsten Beiträge werden kürzer und nicht so Textlastig. Ich selbst lese auch ungern so lange Texte.