Sturmreise mit der MS Finnmarken im Herbst vom 17. – 28.09.2018 – BKB

  • Der Bericht war super unterhaltsam. <3
    So ein Farbenspiel am Himmel entschädigt sicher für alles Grau-in-grau vorher!
    Ich hoffe allerdings, dass ich bei meiner Tour auf den stürmischen Teil verzichten darf <X

  • Vielen Dank für den wunderbar unterhaltsamen Reisebericht und die tollen Fotos dazu. :sdanke: :sdafuer: Bei deiner Beschreibung vom Abschied konnte man deutlich merken, dass dich der Virus erwischt hat. Bin gespannt, ob wir hier nochmal von dir hören dürfen. :winki:

  • @Nanook vielen Dank für diesen Reisebericht. Diese Sturmreise hatte es ja wirklich in sich.


    Wie unterschiedlich doch eine Reise zur gleichen Jahreszeit sein kann. 2015 hatten wir um die gleiche Jahreszeit Ententeich. Diesen September werde ich im gleichen Zeitraum wie Du mit der MS Lofoten unterwegs sein. Mal sehen wie es dann wird.


    beste Grüße


    Thea

  • Witzig ist auch wie die norwegischen Autofahrer sich in der dunklen Jahreszeit mit zusätzlicher Beleuchtung behelfen. Da würde ein deutscher Polizist mit einem deutschen TÜV Prüfer Händchen haltend im Dreieck springen. So eine Batterie von LED Scheinwerfern an einem Auto habe ich noch nie gesehen.


    Kannst Du ein Foto davon nachliefern?


    Lupo

  • :hi: Gilbert,


    vielen lieben Dank für diesen lustigen, informativen und sehr lesenswerten Reisebericht von meinem Lieblingsschiff und den super Bildern. :flower:


    Kein Mensch braucht so eine Sturmreise, wie ihr sie erleben musstet, und deshalb denke ich, wirst du noch einmal eine ruhige Postschifffahrt auf dem Ententeich mit den nicht stattgefundenen Ausflügen machen. :ilhr:


    Wenigstens wurdet ihr auf dem letzten Stück eurer Reise noch mit sonnigem Wetter belohnt, und dein Foto Nr. 24 hat ein spektakuläres Licht. Total klasse! :love:


    Sehr schade, dass deine lustige Schreiberei jetzt zu Ende ist. :girl_sigh:


    LG, und ich freu mich schon auf deinen nächsten Bericht :whistle3:
    Verena

  • Liebe Fories,


    vielen Dank für euren Applaus und die aufmunternden Worte zwischendurch. :thank_you:
    Zeitweise habe ich gedacht, was tust du dir da an, aber euer Lob hat mich immer wieder angespornt!
    Erst jetzt kann ich ermessen welche Arbeit in jedem Buch steckt, das vielleicht an einem Tag durchgelesen ist.
    Das ist wie mit einem Baum:


    „Zu fällen einen schönen Baum,
    braucht's eine halbe Stunde kaum.
    Zu wachsen, bis man ihn bewundert,
    braucht er, bedenk' es, ein Jahrhundert.“


    Eugen Roth




    ...man merkt richtig, wie dir das Schreiben immer mehr Spaß machte. ... Und bin gespannt, wann ihr euch nochmal auf Hurtigruten begebt, denn ich kann nicht glauben, dass es das schon für dich war. :D


    ... Bei deiner Beschreibung vom Abschied konnte man deutlich merken, dass dich der Virus erwischt hat. Bin gespannt, ob wir hier nochmal von dir hören dürfen. :winki:


    Es war und ist eine sehr schöne Reise die durch den Postschiffcharakter sogar ein wenig Nachhaltigkeit besitzt. Eine Wiederholung ist in ein paar Jahren durchaus möglich. Uns spukt eine Reise im Winter durch den Kopf, einmal um etwas vom Polarfeeling zu bekommen und zum anderen um uns im Polarlicht zu baden! :mosking:


    Liebe Grüße Gilbert :good3:




    Kannst Du ein Foto davon nachliefern?


    Lupo



    Hallo Lupo, hier ist das Bild. Hoffentlich habe ich mit meiner Schilderung nicht übertrieben!? :whistle3:

  • Da bin ich noch mal, einer geht noch! ;)


    Fazit:


    Das war sie also, die Reise mit einem Postschiff, fast die ganze norwegische Küste bis zur russischen Grenze und zurück. Ohne Frage eine ungewöhnliche Reise, die mit Erlebnissen nicht gespart hat. Es gab viele Enttäuschungen aber auch viele glückliche Momente. Doch für mich war es das Wichtigste, dass unsere Senioren diese Reise heil überstanden und glücklich sind so etwas, in ihrem hohen Alter, erlebt zu haben. Zu Beginn der Reise sagte ich zu meinem Vater: Vor 40 Jahren haben wir als Familie zuletzt gemeinsam Urlaub gemacht. Das allein ist schon eine bemerkenswerte Angelegenheit die mir viel bedeutet. Und wenn man mal für sich sein wollte, so war das Schiff groß genug, um sich aus dem Weg zu gehen.


    Nun zum Wetter, die große Unbekannte auf jeder Reise. Man kann es nicht beeinflussen, Gott sei Dank, aber zum Gelingen einer Reise ist das Wetter nun mal eminent wichtig. Meine Hoffnung vor Beginn der Reise war es im September in Norwegen einen „Indian Summer“ zu erleben. Da bin ich wohl von falschen Vorstellungen ausgegangen, entweder war die Natur noch nicht so weit oder es lag häufig an der fehlenden Sonne. Der Sturm hat den größten Teil zu dem schlechten Wetter beigetragen und war erschreckend, beängstigend, traumatisch, aufregend, interessant, abenteuerlich, belehrend und spirituell. Ich glaube, dass reicht an Superlativen um meine Eindrücke zu schildern. Trotzdem konnten wir uns über das Wetter nicht beklagen denn wir wurden, zwar nur an vier Tagen, das ist immerhin ein Drittel, von der Sonne verwöhnt. Das Wetter war die Ursache, dass viele Ausflüge ausfielen und es waren uns dadurch viele Attraktionen verwehrt oder der Anblick dieser recht unansehnlich. Aber auch hier gilt, es blieben genügend touristische Highlights übrig an denen wir uns erfreuen konnten.


    An erster Stelle: Das Polarlicht war uns in drei Nächten vergönnt. Es hat uns bezaubert und verzaubert, das allein war die Reise wert!


    Die MS Finnmarken ist zwar das größte Schiff und sie war komplett belegt, das klingt erst Mal unattraktiv. Sie gab den Passagieren aber auch eine, vielleicht nur psychologische, Sicherheit bei dieser Sturmfahrt. Ich hatte damals die Finnmarken mit Bedacht ausgesucht und man kann es aus meinem Reisebericht herauslesen. In der Zusammenfassung sind aus meiner Sicht der begehbare geräumige Bug, der kleine Swimmingpool und trotz ihrer Modernität sehr nostalgischer Charme herausragend. Das für ein modernes Schiff sehr antiquierte runde Heck und ihre Art Deco Einrichtung vermittelten ein sehr gemütliches Gefühl. Die Verpflegung war ausgezeichnet, das Personal immer freundlich und hilfsbereit und die vier Reiseleiter sehr nett und kompetent. Unsere Kabine 330 auf Deck 3 war sauber, ausreichend groß und gab keinen Anlass zur Kritik. Wer allerdings einen Fernseher zu seiner Unterhaltung braucht, der muss in einer höheren Kabinenkategorie suchen. Wir brauchten die Kabine zur zum Schlafen und deren sanitäre Einrichtung.
    Das hört sich alles wie ein Lobgesang auf die MS Finnmarken an, doch mir fällt wirklich nichts ein, was ich bemängeln könnte. Kleinigkeiten vielleicht die ich nicht so wichtig nehme wie zum Beispiel das Café Babettés, das die ganze Fahrt über geschlossen blieb. Hab ich nicht gebraucht wenn ich einen Kaffee wollte, und auf Deck 4 etwas warten musste, so habe ich mich recht britisch verhalten und die geschenkte Zeit in der Schlange geduldig damit verbracht mein Umfeld anzuschauen. Einmal war die Sauna Tür nach 06:00 noch abgeschlossen, geschenkt das kann mal passieren. Sonst fällt mir nichts ein!


    Nun zu den Aufenthalten in den Häfen, die ein unabänderlicher Bestandteil einer Postschiffsreise sind. Mir fiel es sehr schwer so wenig Individualismus entwickeln zu können, obwohl ich, wie ich finde, sehr viel aus den Liegezeiten gemacht habe. Trotzdem muss sich jemand, der es gewohnt ist viel auf eigene Faust zu machen sehr stark umgewöhnen. Das sollte man bei einer solchen Reise bedenken.


    Die Ausflüge, von denen ich bei dieser Reise nur einen mitgemacht habe, sind für mich teilweise sehr interessant. Schade nur, dass sie entweder ausfielen (Nordkapwanderung, Adlersafari) oder nur in der Wintersaison stattfinden (Wal- oder Vogelbeobachtung). Die ein oder andere Wanderung finde ich auch sehr interessant. Die Kosten der Ausflüge sind sehr gewöhnungsbedürftig wenn nicht sogar grenzwertig, wahrscheinlich sind sie dem hohen Lebensstandard in Norwegen geschuldet.


    Alles in Allem habe ich bei dieser 12 tägigen Reise einen sehr guten Überblick über die Norwegische Küste und viele Hafenstädte bekommen. Wenn ich das vertiefen will, dann müsste ich wohl mit einem Auto und sehr viel Zeit wiederkommen. Ein großes Ziel, dass ich mir für den nicht mehr allzu fernen Ruhestand setzen könnte.


    Wahnsinn, jetzt ist sogar mein Fazit zu einem Roman geworden doch ihr habt es erreicht,
    das endgültige Ende meines Ausfluges in die Welt der Geschichtenerzähler.


    Tschüß und bis bald


    Gilbert :)

  • Ich danke Dir für Deinen Bericht und Dein Fazit! Da wir nur einen Tag vor Euch die Strecke fuhren, bin ich verblüfft, wieviel ähnliches und wieviel unterschiedliches das besonders wettertechnisch ausmachen konnte.
    Ich hab nicht immer genug Zeit für die Reiseberichte, aber den Deinen habe ich verschlungen und oft genug geschmunzelt und mich bisweilen wiedererkannt. (Unsere Devise: solange die Crew oben noch zu Rauchen rausgeht, dürfen wir auch raus.)


    Herzliche Grüsse, Jacqueline

    Grüessli, Jacqueline



    Es gibt keinen vernünftigen Grund, die gleiche Reise immer und immer wieder zu machen,
    aber es gibt tausend gute Gründe <3

  • @Nanook
    Sehr schön dein persönliches Fazit, dem ich in vielen Punkten als mehrfach HR-Reisende zustimmen kann. Wie anders wir die Reise mit der MS Polarlys nur einen Tag nach euch erleben konnten, kann man in meinem Livebericht September 2018 nachlesen: Mit nur einem richtigen Sturmtag, wenigen Regenschauern, viel Sonne und sogar neuem Schnee auf den Gipfeln und vor allem vielen bunten Herbstfarben.
    Je weniger wir beweglich werden, umso mehr genießen wir, auch von Bord aus - für mich von Deck 5 der Polarlys- so viel Schönes sehen zu können, ab und zu mit ein paar Schritten durch einen der Häfen oder durch eine Taxifahrt zu einem ferneren Ziel erweitert.
    Sehr abrupt empfinde ich immer, vor allem bei Flugreisenden, das Ende. Nach 12 Stunden wieder in den eigenen vier Wänden zu sein, würde mir das "Herunterkommen" von dieser anderen, wunderschön erlebten Welt, den Nachklang nehmen. Deshalb gibt es bei uns immer 1-2 Puffertage vor der Heimreise. Da wir sowieso nicht fliegen, sind Bahnreisen (DB bis Kiel und retour, Bergenbahn/Oslo- Bergen und Dovrebahn/ Trondheim- Oslo) und und zwei weitere Schifffahrten (Color Line/ Kiel - Oslo und retour und oder einmalig auch Fjordline/ Hirtshals- Bergen und retour ) immer Teile unsrer Hurtigreisen- die dann eben gar nicht so hurtig endet. Natürlich muß man sich das zeitlich und finanziell gönnen können.
    Zum Schluß aber noch : Ganz herzlichen Dank für diesen druckreifen, amüsanten aber auch sehr informativen Reisebericht. Eigentlich sollte ihn jeder vor der ersten HR-Reise lesen. :)

  • Natürlich muß man sich das zeitlich und finanziell gönnen können.


    ... und geografisch - mir ist die Anfahrt von Frankfurt nach Kiel etc. eindeutig zu weit. Da ziehe ich das Flugzeug vor.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Das hört sich alles wie ein Lobgesang auf die MS Finnmarken an, doch mir fällt wirklich nichts ein, was ich bemängeln könnte. Kleinigkeiten vielleicht die ich nicht so wichtig nehme wie zum Beispiel das Café Babettés, das die ganze Fahrt über geschlossen blieb.


    Deinen 'Lobgesang' kann ich gut verstehen, weil die Finnmarken auch mein absolutes Lieblingsschiff ist. :love:


    Was ich allerdings nicht verstehen kann, dass das Café Babettes sowohl auf meinen beiden Touren im Winter als auch jetzt auf deiner im Sommer geschlossen war. Wann ist das Café denn eigentlich mal geöffnet? Hat es jemand mal offen gesehen? :search:



    O.T.: Warum wird dein Bericht eigentlich nicht bei 'Aktivste Themen' angezeigt, obwohl er bereits 132 Beiträge umfasst? ?(

  • Bei meinen Besuchen auf dem Schiff, wie auch bei der ereignisreichen Weihnachtsreise 2012/2013 (von der ich ja auch Live berichtet hatte) war das Café immer offen. Ich hatte mich damals nur geärgert, dass der "teure" Coffeedeal nicht oben im Café galt und man den Kaffee hier auch noch extra bezahlen musste. :cursing:

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • @borea, dazu ist der Thread zu alt - nach 30 Tagen fallen die aus der Aktivitätszählung raus. Das macht auch Sinn, weil da dann nur die Endlosthreads zu Foto, Wetter usw. erscheinen würden, nicht aber die aktuell aktivsten Threads.

  • Inzwischen bin auch ich mit dem Text nachgekommen und möchte mich bedanken für diesen anschaulichen, unterhaltsamen und ausgewogenen Bericht einer in Teilen ungewöhnlichen Hurtigrutenreise. :clapping:


    Genau den Reisetermin in der zweiten Septemberhälfte hatte ich mir eigentlich für unsere nächste Hurtigrutenfahrt vorgestellt. Nun bin ich nicht mehr ganz so sicher. ?(
    Aber ungünstiges Wetter kann man schließlich zu jeder Jahreszeit haben.


    Viele Grüße
    Laminaria

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