Im (Nordlicht-)Wirbel mit MS Lofoten vom 18.-29. Oktober 2017

  • 12 Tage - An- und Abreise per Flugzeug, ohne „Puffertage“ in Bergen


    Aus aktuellem Anlass habe ich mich entschlossen, diesen kleinen Bericht zu schreiben - der Herbst schlurft unaufhaltsam immer näher heran, an meinem derzeitigen Wohnort tut er das zurzeit kalt, grau und vor Regen triefend. - Hei Herbst, das kannst du auch anders! -
    Auch finde ich, dass die gewöhnliche Kystrute im Forum wieder öfters vorkommen könnte. Am liebsten würde ich natürlich einen live-Bericht schreiben, aber das ist zurzeit leider nicht drin. Daher also dieser Rückgriff auf eine längst vergangene Reise.
    Eine kurze Warnung vorweg: Es wird alles in allem wohl mehr Bilder als Text geben (maximal 240 Stück ;) ).


    Einige Worte aber vorab. Den Titel hat diese Fahrt nicht von ungefähr: Auf der nordgehenden Strecke waren die Nächte voller Nordlicht - und zwar seit Bergen. Wenn auch anfangs nur als unscheinbarer grüner Streifen oder zaghafte kleine Schnecke am Horizont. Je nördlicher wir kamen, desto wilder tanzten die Lichter. Südgehend war es damit dann aber vorbei, da tanzte vor allem das Schiff auf den Wellen.


    Auf dieser Reise habe ich das zweitschönste Nordlicht meines Lebens erlebt. Das allerschönste Erlebnis ist und bleibt aber eine Nordlichtnacht Mitte Januar 2015 (off topic). Da war ich lediglich als Distanzreisende auf der MS Lofoten unterwegs, von Tromsø bis Kirkenes. Noch völlig unerfahren in der Nordlichtfotografie hatte ich damals meinen Fotoapparat nicht mal zur Hand, als das Spektakel losging. Und dann konnte ich mich nicht mehr losreißen. Die Aurora baute sich erst im Norden auf, sprang dann über‘s ganze Firmament auf die andere Seite, war erst vorne, dann hinten, dann überall. Ihre Schleier tanzten und waberten wild über den ganzen Himmel. Sie hob uns Paxe hoch, riss uns weg vom Schiff, wogte und wirbelte und zog uns hinein in ihren Sog. - - -Wieviel Zeit vergangen war, als wir uns verwirrt auf Deck wiederfanden - keine Ahnung. Wir waren aber noch da - und das war das Merkwürdige. Wären wir alle miteinander vom Nordlicht aufgesaugt worden und für immer darin verschwunden - das hätte mich weniger gewundert. So mystisch war dieses Erlebnis. -- Mittenmang dabei damals auch einige englischsprachige Teenies. Zeigten sie tagsüber noch deutliche Anzeichen von Langeweile, so waren sie jetzt auch einfach nur hin und weg. Das war im Januar 2015. Ganz so eindrücklich wurde es bei meiner Herbstreise 2017 nicht - vielleicht erlebt man sowas ja auch nur einmal im Leben. Aber bis Kirkenes kehrte das Nordlicht immerhin Nacht für Nacht zurück, unermüdlich, oft sogar bis in die frühen Morgenstunden.


    So, denn man tou.



    Tag 1, 18. Oktober - Start in Bergen



    Das Gepäck habe ich vom Flughafen erst zum Hurtigrutenterminal gebracht, danach einen Spaziergag entlang des Hafens, Bryggen und unterhalb des Fløyen gemacht.



    Tag 2, 19. Oktober - Ålesund - Hjørundfjord - Molde






    Kleine Wanderung auf eigene Faust von Urke aus ("ausgetendert"), dabei entstand auch das "Drei-Jahreszeiten-Bild" mit Rose, Hagebutten und Schneefeldern.



    Tag 3, 20. Oktober - Trondheim - Kjeungskjær Fyr - Stokksund - Rørvik



    In Rørvik liegt bereits die MS Finnmarken am Kai. Später Nordlicht über dem Torghatten.

    Einmal editiert, zuletzt von Yine ()

  • Wow, die ersten Tage Deiner Reise fingen ja super an. Tolle Bilder, die Du eingestellt hast, das sind für mich alles weitere gute Argumente, auch eine Herbstreise in Angriff zu nehmen ^^ Ich bin weiter dabei! Danke für den Bericht!

  • @Yine : Ich freu' mich auf die Fortsetzung Deines Berichts! Als ich 2017 etwa drei Wochen früher unterwegs war, hatten wir ähnliche Wetterverhältnisse. Bei Urke bin auch ich auf eigene Faust losgezogen und anscheindend denselben wunderschönen Weg wie Du gegangen. Ist die Rose auf Deinem Dreijahreszeitenbild etwa die Rose, die auf diesem Bild

    zu sehen ist?


    Gruß, Sterna

  • Wow! Die Bilder sind wirklich voller Leben und Ausdruck, da bekomme ich Gänsehaut! Ich kann mir gut vorstellen, dass Dich dieser Bericht noch mal ein kleines bisschen zurück in den Wirbel der Aurora zieht.
    Vielen Dank, dass Du uns an den schönen Eindrücken teilhaben lässt!

  • Danke für die netten Rückmeldungen! Sobald ich dafür wieder Zeit finde, geht‘s weiter! Sterna paradisaea - das Foto entstand wohl an einer etwas anderen Stelle, direkt neben dem Weg an einem Abhang. Ich stell später noch ein weiteres Bild dazu „in groß größer“ ein, sobald ich rankomme, jetzt ist erstmal Arbeit angesagt...


    Hier sieht man den Hang etwas besser als in der Collage oder im anderen Bild, weitere Fotos habe ich davon leider nicht.


    Einmal editiert, zuletzt von Yine ()

  • Vielen Dank für den schön bebilderten Reisebericht :good3:


    - er weckt Erinnerungen an meine Herbstreise mit der LOFOTEN in der zweiten Septemberhälfte 2016 - bei traumhaft schönem Wetter. ^^


    In Urke bin ich damals ins Tal hinein gelaufen - über eine Brücke - und an dem Flüschen entlang zurück - gefolgt von leckeren Waffeln und Kaffee am Kai.

  • Vielen Dank für die schönen Bilder, da werden doch glatt Erinnerungen wach :)


    Wir waren auf der vorangegengenen Fahrt an Bord der :lofoten2: .
    Auf der Hinfahrt haben wir uns auf die Herbstfarben beschränkt, dafür hatten wir die grünen Highlights auf dem ersten und zweiten Abend der Rückfahrt ;)


    Ich bin schon gespannt wie es weiter geht ^^


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Vielen Dank für die tollen Bilder! :love: Das Wetter scheint in den ersten Tagen ja richtig gut gewesen zu sein.


    Ich bin demnächst unterwegs und wollte auch in Urke alleine losgehen.
    Sterna paradisaea und @Yine : Welche Wege seit ihr denn in Urke gelaufen oder kann jemand einen empfehlen? Bisher war ich noch nicht in Urke und kenne es daher leider noch nicht.

  • Liebe Leute,
    gestern Abend habe ich leider viel Zeit mit dem Versuch verplempert, mit Programmen, die mir privat zur Verfügung stehen, sowie mit weiteren aus dem Internet aus einigen Hochformat-Bildern eine slideshow und daraus dann ein kurzes Video zu bauen. Mit dem Ergebnis bin ich unzufrieden und habe das letztlich aufgegeben. So werdet Ihr dann eben bei nächster Gelegenheit von dem folgenden Reiseabschnitt einfach wieder einzelne Bilder zu sehen bekommen...


    @Nicole74 Ich bin erst relativ spät aufgebrochen und in Urke einfach vom Anleger aus dem Weg gefolgt, der rechts den Hang hochführt, wenn ich mich richtig erinnere. Im Ort selbst war ich nicht. Man hat da aber wohl viele Möglichkeiten, ganz nach Kondition. Bei mir war es eher ein Spaziergang als eine richtige Wanderung, und ich habe auch darauf geachtet, spätestens das vorletzte Boot zurück zur MS Lofoten zu bekommen. ;)
    Danke @mil etter mil für deine Beschreibung!

  • Welche Wege seit ihr denn in Urke gelaufen oder kann jemand einen empfehlen? Bisher war ich noch nicht in Urke und kenne es daher leider noch nicht.


    Der Weg, der sich anbietet, führt vom Anleger bis zum Schild "Urke Downtown", welches nach links weist. Nach einigen Metern geht es dann in nördliche Richtung. An der nächsten Kreuzung kann man sich wiederum links halten und kommt dann zum örtlichen Campingplatz. Gegenüber befindet sich ein kleines Wasserkraftwerk, welches das Hochgebirgswasser, das seine Schuldigkeit getan hat, elektrische Energie zu erzeugen, in den Fjord entlässt. Nach Rückkehr zum Anleger ist zu empfehlen, dort eine Rast bei Kaffee und Kuchen einzulegen.


    Der Ort Urke dient ganz wunderbar der Entschleunigung.


    Lupo

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