12 Tage - An- und Abreise per Flugzeug, ohne „Puffertage“ in Bergen
Aus aktuellem Anlass habe ich mich entschlossen, diesen kleinen Bericht zu schreiben - der Herbst schlurft unaufhaltsam immer näher heran, an meinem derzeitigen Wohnort tut er das zurzeit kalt, grau und vor Regen triefend. - Hei Herbst, das kannst du auch anders! -
Auch finde ich, dass die gewöhnliche Kystrute im Forum wieder öfters vorkommen könnte. Am liebsten würde ich natürlich einen live-Bericht schreiben, aber das ist zurzeit leider nicht drin. Daher also dieser Rückgriff auf eine längst vergangene Reise.
Eine kurze Warnung vorweg: Es wird alles in allem wohl mehr Bilder als Text geben (maximal 240 Stück ).
Einige Worte aber vorab. Den Titel hat diese Fahrt nicht von ungefähr: Auf der nordgehenden Strecke waren die Nächte voller Nordlicht - und zwar seit Bergen. Wenn auch anfangs nur als unscheinbarer grüner Streifen oder zaghafte kleine Schnecke am Horizont. Je nördlicher wir kamen, desto wilder tanzten die Lichter. Südgehend war es damit dann aber vorbei, da tanzte vor allem das Schiff auf den Wellen.
Auf dieser Reise habe ich das zweitschönste Nordlicht meines Lebens erlebt. Das allerschönste Erlebnis ist und bleibt aber eine Nordlichtnacht Mitte Januar 2015 (off topic). Da war ich lediglich als Distanzreisende auf der MS Lofoten unterwegs, von Tromsø bis Kirkenes. Noch völlig unerfahren in der Nordlichtfotografie hatte ich damals meinen Fotoapparat nicht mal zur Hand, als das Spektakel losging. Und dann konnte ich mich nicht mehr losreißen. Die Aurora baute sich erst im Norden auf, sprang dann über‘s ganze Firmament auf die andere Seite, war erst vorne, dann hinten, dann überall. Ihre Schleier tanzten und waberten wild über den ganzen Himmel. Sie hob uns Paxe hoch, riss uns weg vom Schiff, wogte und wirbelte und zog uns hinein in ihren Sog. - - -Wieviel Zeit vergangen war, als wir uns verwirrt auf Deck wiederfanden - keine Ahnung. Wir waren aber noch da - und das war das Merkwürdige. Wären wir alle miteinander vom Nordlicht aufgesaugt worden und für immer darin verschwunden - das hätte mich weniger gewundert. So mystisch war dieses Erlebnis. -- Mittenmang dabei damals auch einige englischsprachige Teenies. Zeigten sie tagsüber noch deutliche Anzeichen von Langeweile, so waren sie jetzt auch einfach nur hin und weg. Das war im Januar 2015. Ganz so eindrücklich wurde es bei meiner Herbstreise 2017 nicht - vielleicht erlebt man sowas ja auch nur einmal im Leben. Aber bis Kirkenes kehrte das Nordlicht immerhin Nacht für Nacht zurück, unermüdlich, oft sogar bis in die frühen Morgenstunden.
So, denn man tou.
Tag 1, 18. Oktober - Start in Bergen
Das Gepäck habe ich vom Flughafen erst zum Hurtigrutenterminal gebracht, danach einen Spaziergag entlang des Hafens, Bryggen und unterhalb des Fløyen gemacht.
Tag 2, 19. Oktober - Ålesund - Hjørundfjord - Molde
Kleine Wanderung auf eigene Faust von Urke aus ("ausgetendert"), dabei entstand auch das "Drei-Jahreszeiten-Bild" mit Rose, Hagebutten und Schneefeldern.
Tag 3, 20. Oktober - Trondheim - Kjeungskjær Fyr - Stokksund - Rørvik
In Rørvik liegt bereits die MS Finnmarken am Kai. Später Nordlicht über dem Torghatten.