Nun versuche ich mich also an meinem allerersten Reisebericht und hoffe, dass er dem einen oder anderen gefallen könnte... Ich entschuldige mich schon jetzt, wenn's ein bisschen ausführlicher wird, aber diese Reise kann ich nicht mit zwei Sätzen abhaken...
Nach langgehegtem Wunsch stelle ich im Februar 2018 fest, dass ich mir jetzt tatsächlich mein mir selbst seit Jahren gemachtes Versprechen einlösen muss - nämlich, wenn ich es nicht vorher schaffen würde, spätestens zu meinem 50. Geburtstag eine Hurtigrutenreise zu machen. Da es auch noch das Jahr für "125 Jahre Hurtigruten" ist, werden die Reisepläne kurzentschlossen konkret,und wundersamerweise geht es sogar finanziell - zumindest auf der MS Lofoten, auf der's Einzelkabinen ohne Zuschlag gibt. Damals wusste ich nicht, dass das für mich DAS Schiff schlechthin und "mein" Schiff werden würde (das ist es wohl für jeden bei der ersten Reise...).
Seit März bin ich dann ständig erst auf der Webseite der Hurtigruten und schließlich im Forum unterwegs, wo ich so viele gute Tipps, Ratschläge, Infos und Berichte finde, dass ich bereits in den 6 Monaten vor der Reise praktisch auf der Reise bin. Dankeschön an alle, die mir schon vorab so viel geholfen haben, ohne es zu wissen!
Für den Flug bin ich erst mal unsicher und buche schließlich doch am einfachsten direkt über KLM; auch an die Hotels in Bergen wende ich mich lieber direkt, denn das eine, das ich erst über einen Anbieter buche... Gott sei Dank merke ich rechtzeitig, dass es eine Disko über den Zimmern hat (iiiih), und kann noch auf ein anderes ausweichen.
Die Qual der Wahl kommt bei den Ausflügen... am liebsten fast alle, es gibt so viel Interessantes! Aber das gibt mein Budget nun wirklich nicht her, außerdem wäre es schon ein bisschen viel... Auch hier hilft mir das Forum sehr. Die Seeadlersafari steht ganz oben auf der Liste, Nordkap, vielleicht die Bootsfahrt zur russischen Grenze, je nach Wetter. Von den, auch interessanten, Stadttouren lasse ich erst mal die Finger, dank Forum, Vorablesen und Karten im Internet, und dank der ausgezeichneten Infos auf dem Schiff incl. Stadtplänen ist es überall möglich, die Städte selber zu erkunden und dabei viel zu sehen. Dann ist auch ein paar Mal eine Taxifahrt drin...
Die nächsten Monate verbringe ich neben der Arbeit damit, für jeden Tag die Häfen, Strecke, Sonnenauf- und untergang und Sehenswertes in meine Mininotizbücher (die auch für meinen Reisebericht verantwortlich sind) aufzuschreiben. Klingt nach Arbeit, war aber ein reines Vergnügen. So konnte ich alles sehen, was ich wollte, aber gleichzeitig völlig entspannt die Fahrt genießen. Man ist eh nie in Hetze (außer wenn man knapp in der Zeit ist um auf's Schiff zurückzukommen ), kann an Bord bleiben, in den kleineren Häfen mal Füße vertreten, irgendwo sitzen und lesen oder die Landschaft genießen, was eh das Schönste an der Reise ist und mich jeden Tag vollkommen genießen lässt.
Nebenbei überlege ich, was ich an Kleidung und sonst so brauche - soviel Info findet man für Herbst gar nicht. Da ich eh kaum mal friere und mich schon freue, der furchtbaren Sommerhitze 2018 endlich entfliehen zu können, besorge ich mir zwar eine Thermoleggins für die Bootsfahrten, eine Fleece- und vor allem eine wind- und wasserdichte Herbstjacke und feste Trekkingschuhe, aber ansonsten genügen meine Jeansröcke und ein paar Pullover. Weder das mitgebrachte Stirnband noch Handschuhe kommen tatsächlich auf der Reise zum Einsatz, die Kapuze reicht völlig aus - ich denke, da muss jeder selbst wissen, wie "verfroren" man ist... Beim Schreiben meiner Packliste freue ich mich immer wieder darüber, dass kein "Kleiderzwang" herrscht und ich mich nicht auf einem Kreuzfahrtschiff, sondern auf einem Hurtigrutenschiff befinden werde!
So gehen 6 Monate voller Vorfreude vorbei, die Frage nach dem Wetter bleibt, ich werde langsam nervös, denke mir, ob ich doch so seefest bin, wie ich meine - und ob ich wohl ein Nordlichtchen zum Geburtstag bekommen könnte???
Endlich naht der langersehnte Augenblick...