Anreise und Vorprogramm 28.-30.09.2021
Grüezi miteinander,
es ist ja lange her, seit Sie das letzte Mal von mir gehört haben und es ist ganz schön viel passiert und doch eigentlich ganz wenig passiert, aber das muss ich Ihnen ja nicht erzählen, das wir Ihnen ja auch nicht besser gegangen sein mit dieser Pandemiegeschichte. Ich habe mich immer nur aufgeregt, wenn ich endlich herausgefunden habe, was Freihalters geplant haben, dann auch noch schnell gebucht habe und dann war das alles für die Katz, weil’s wieder abgesagt wurde. Der Ruedi hat gesagt, ich solle doch einfach abwarten, aber sehe ich aus, wie wenn ich wie ein Schaf abwarte? Im Gegenteil, die Freihalterin und ich sind uns irgendwie näher gekommen. Ich konnte ja nirgends hin und durfte keinen einladen, da habe ich halt mit der Freihalterin über den Gartenhag geplaudert, auch wenn der Ruedi gesagt hat, wir wären Tratschliesen, stimmt das gar nicht, oder wenigstens nur ein bisschen.
Auf alle Fälle hat sie mir dann mitgeteilt, wann sie buchen und dass die Chance gut ist, dass es klappt und ob ich mich anschliessen will – und so bin ich hier.
Wir sind also am Dienstag morgen in Zürich losgeflogen, und wir waren ja froh, dass wir überhaupt eine Flugverbindung hatten, die wurde so oft abgesagt und umgebucht. Aber mehr wie 3 Stunden Aufenthalt in Stockholm tönt ja in der Flug-Äpp witziger als es dann ist. Arlanda war eine einzige Baustelle, ABBA waren auch nicht da, und da haben die in der Zeitung immer geschrieben, wie locker das Schweden so handhabt, aber am Flughafen haben sie alles kontrolliert, was kontrolliert werden konnte. Dass sie nicht grad noch meinen Blutdruck, Kontostand und Lieblingsessen wissen wollten…
Irgendwann konnten wir dann doch noch nach Oslo fliegen, und wir waren schon ziemlich fertig, als wird dann endlich unser Gepäck hatten und im Taxi sassen, aber wir kamen ja dann auch gut ins Hotel und hätten es wirklich geniessen können, WENN DIE NICHT SO MIST GEMACHT HÄTTEN! Die haben nämlich das gesamte Hotel zwei Tage später für die Leute von so einer Westling-Meisterschaft als Quarantänehotel vermietet und unsere Buchung übersehen. Ich wäre am liebsten auf den Boden gesessen und hätte getrötzelt, aber die Freihalterin hat gesagt, ich soll das lassen, weil sie mich sonst nicht mit umbucht. Die vom Hotel hatten also schon ein sehr schlechtes Gewissen, denn die haben uns Ersatzzimmer gesucht, wo wir für den gleichen Preis ein viel schöneres Zimmer bekommen haben, mit dem Taxi hingebracht und mit Prosecco empfangen wurden. Und Sie wissen ja auch, dass gratis Alkohol hier so etwas wie das siebte Weltwunder ist. Jedenfalls hatten wir dann Zimmer und gingen nur noch schnell ums Eck zu Mackdonelds. Da war ich ja noch nie, das ist ja ein komisches Konzept, aber wenigstens war ich danach satt und mehr wollten wir dann auch nicht mehr. Ich ging gleich schlafen, aber Freihalters sind dann noch eine Weile auf ihrem Balkon über den Dächern von Oslo gesessen und haben dem Alkohol gefrönt (wenn er ja schon gratis ist).
Am Mittwoch haben sie mir angeboten, ich könne eine Stadtrundfahrt oder sowas machen, aber das habe ich dann also schon gelernt, dass ich mich besser an sie klebe, weil sie die wirklich interessanten Sachen machen. Wir sind dann also zuerst mit dem Tram zum Hafen gefahren und dann mit einem Boot auf eine Insel, wo wir so dreieckige Häuser gesehen haben. Dort sind wir dann rein und die Freihalterin hat gesagt „Klärli, Du glaubst nicht, was da drin ist!“ Die haben doch tatsächlich ein Haus um ein Schiff herum gebaut. Fram hiess das eine, und das andere Gjoa (das o war durchgestrichen, aber das finde ich grad nicht auf der Tastatur) Das sind die echten Schiffe, mit denen wo die monate- und jahrelange Expeditionen gemacht haben in die Arktis und so. Man kann da sogar in diese Fram hineingehen und sieht wie eng das war. Nachher haben wir noch das maritime Museum besucht, Spatzen gefüttert (aus der Hand, so härzig!) und sind da einfach gesessen und haben das genossen – und das alles ohne Maske und so, das haben die hier aufgehoben, weil es das nicht mehr braucht. Ist also schon noch angenehm!
Am nächsten Tag mussten wir dann noch halb Oslo abklappern, weil der Herr Freihalter sein Laptopkabel daheim hat liegenlassen und natürlich war das im ersten Geschäft „sold out“ und dann sind Freihalters noch in den Dale of Norway-Store und ja, auch das Klärli, ich Kampfstrickerin, hat sich eine schöne Strickjacke gekauft – ich habe mir ja jetzt lang nichts gegönnt… Wir sind dann noch ein bisschen Tram gefahren, ein bisschen Kaffee trinken und essen gewesen, und dann war es dann auch genug. Wir alle haben gemerkt, dass die Pandemie, wo man so lang höchsten ein paar Menschen aufs Mal getroffen hat, uns aus der Übung gebracht hat und dieses Getümmel in so einer grossen Stadt also wirklichanstrengend ist. Wir sind dann ins Hotel und haben uns einen ruhigen Abend gemacht, damit wir fitt waren für den nächsten Reisetag.
Ich habe dann noch meinen Koffer umgepackt, der war total unordentlich, und wenn die den dann am Zoll aufgemacht hätten, was hätten die dann von mir gedacht, das geht ja gar nicht! Aber vor allem,so ganz unter uns – ich war etwas aufgeregt und musste mich beschäftigen, denn der Gedanke ans Schiff *puuh*
Nun gut, das soll es für heute sein, ich berichte dann schon, wie es weitergeht!
Seien Sie herzlich gegrüsst und bleiben Sie mir wohlgesonnen,
Ihr Klärli!
PS Die Bilder schicke ich Ihnen später, da funktioniert etwas noch nicht!
PSPS: da hat die Freihalterin ein gröberes Problem, weil sie einen neuen Laptop hat, das geht momentan nicht mit Bilder verkleinern, aber ein bisschen spienzeln (oder wie sagt man das auf hochdeutsch? reinlinsen oderso) können sie damit. Ich nerve sie schon solang, bis sie macht, dass ich Ihnen die Bilder direkt schicken kann, versprochen!