7211 km - von ganz unten nach ganz oben und wieder zurück. Eine Bobiltour durch Norwegen 28.5.-25.6.2022

  • Nach der Sichtung und Sortierung von knapp 4000 Fotos bin ich bereit für den versprochenen Reisebericht unserer Bobiltour. ^^
    Zwar ist unser Fahrzeug nur 5,99m lang, bietet aber allen interessierten Fories einen bequemen Sitz- und Schlafplatz , Espresso frisch gebrüht inbegriffen
    also bitte einsteigen und einen bequemen Platz suchen, es geht los!


    Keine lange Vorgeschichte!


    Schon für 2020 geplant, verschob sich unsere lang ersehnte Wohnmobiltour wegen Corona bis ins Jahr 2022.
    Kulanterweise buchte Finnlines uns mehrfach um, und am 28. Mai konnten uns wir endlich Richtung Norden auf den Weg machen.
    Es ging also bereits im Heimatland "von ganz unten nach ganz oben", denn bis Travemünde hatten wir schon 908 Kilometer zurückzulegen.


    Dieses erste Stück wollten wir ganz entspannt angehen und teilten die 900 km auf zwei Tage auf. Schließlich liegen entlang der Strecke auch interessante Ziele :sgenau:
    Ganze 12 Grad hat es, als wir am Samstag morgens bei Regen unsere Reise beginnen.
    Am Nachmittag verlassen wir die Autobahn und biegen ab zu den Beelitz Heilstätten.
    Ein so genannter "lost place", der oft als gruselig bezeichnet wird. Wir fanden die alten Gebäude, aus denen neuen (grünes) Leben entsteht, äußerst faszinierend und interessant.


    ...


    Ein Baumwipfelpfad führt auf mehreren Ebenen sozusagen auf Dachgeschoßhöhe durch das ganze Gelände ... ....


    Wir übernachten nahe Werder/Havel auf einem Kirschenhof, der Stellplätze für Wohnmobile anbietet.
    Spät am Abend erreicht uns via Mail die Nachricht von Finnlines, der Check-in für unsere Fähre verschiebt sich von 21 Uhr auf "ab null Uhr".
    So wird der zweite Urlaubstag eben ein wenig länger... :pardon:


    Wir wollen auf dem weiteren Weg Schwerin eine Stippvisite abstatten.
    Das Schweriner Schloss - Sitz des Landtages von Mecklenburg Vorpommern ist beeindruckend,


    aber ziemlich "verspielt", was unseren Geschmack angeht ...


    Wir umwandern es durch den hübschen Park und wenden uns dann dem Dom im Zentrum zu:


    ... ... ...



    Regenschauer wechseln sich schon den ganzen Tag mit Sonne ab, freundlicherweise regnet es immer nur während wir fahren. :thumbup:

    Unsere Route führt uns spontan nach Klütz, denn ich habe auf der Karte eine Schmalspurbahn entdeckt.
    Leider fährt "De lütt Kaffeebrenner" nur an Werktagen - und heute ist Sonntag. :girl_sigh: Dafür gibt es im Bahnhofsgebäude ein hübsches Café mit erstklassigem Cappuccino und köstlichen Kuchen.


    Am Nachmittag statten wir der Viermastbark "Passat" auf dem Lübecker Priwall einen Besuch ab, nachdem wir vorher trotz Sonntag (!) noch "last-minute-Senf-Wünsche" aus KKN erfüllen konnten :mosking:
    Es ergeben sich nette Gespräche mit den alten "Ehrenamts-Herren" auf der "Passat". :)


    ...


    Später am Nachmittag erreichen wir schließlich Lübeck, wo wir auf vertrauten Pfaden durch die sonntägliche Stadt spazieren und uns abends feinen Pannfisch schmecken lassen. :gr-essen:



    Nachdem wir den Tank unseres Bobils mit Sprit aufgefüllt haben, fahren wir zum Fähranleger der Finnlines und stellen uns in die Warteschlange.
    Der Himmel hat nun endgültig seine Schleusen geöffnet, das macht keine Lust auf Erkundung des Fährhafens und seiner Einrichtungen.
    Im Bobil ist sowieso alles, was wir brauchen und so vertreiben wir uns nach dem unkomplizierten und schnellen Check-in die Wartezeit mit lesen, stricken, einem Schläfchen und unserem momentanen Lieblingsspiel "Quirkle".
    Es wird dann allerdings sehr spät, bis wir endlich an Bord können. Erst um 3.30 Uhr sinken wir in unserer Kabine endlich in die Kojen.


    Die Fährpassage bis Helsinki dauert 29 Stunden, entsprechend haben wir die Mahlzeiten dazugebucht.
    So schlummern wir einem neuen Urlaubstag auf See entgegen..


    deshalb....Fortsetzung folgt...

  • erreichen wir schließlich Lübeck



    Da kommen bei mir gleich wieder Erinnerungen an die Tour mit der NORDSTJERNEN hoch .... :rolleyes:


    .... und so vertreiben wir uns ..... die Wartezeit mit ... stricken...


    Wieso überrascht mich das jetzt nicht .... :whistle3: :mosking:

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Wunderbar, mit einem Espresso am Morgen :gutenmorgen: und einem Plätzchen in eurem Bobil fahre ich doch auch gleich mit! Von den Beelitz-Heilstätten habe ich schon viel gehört- ihr Glücklichen, dass ihr das sehen konntet!

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Servus liebe Agnes,da ihr sicher auch XXL Betten im Bobil habt (vorzugsweise quer stehend :D ),bin ich auch gern auf der Reise dabei.Bitte schon mal einen doppelten Espresso bereitstellen.Es geht auch sehr interessant los mit den Informationen zu Beelitz Heilstätten.Da wir gerade Nahe Klütz im wunderschönen Nordwest Mecklenburg unseren Urlaub verbringen,ist der Tipp mit dem Café im Bahnhofsgebäude Gold wert.Heute geht es allerdings erstmal nach Wismar.Eigentlich war auch Schwerin vorgesehen,ist uns für einen Tagesausflug mit einer vierbeinigen Seniorin aber nun doch zu weit… ;)

  • Bin auch dabei :8o: .


    Beim Schloss in Schwerin erinnere ich mich an meine Reise dorthin 2009 mit Besuch der Bundesgartenschau. Travemünde kenne ich (wie Jobo) von der Reise mit der NORDSTJERNRN. :D
    Beelitz habe ich - inklusive der dortigen Landesgartenschau - für das Rahmenprogramm der Fahrt zum diesjährigen Berliner Stammtisch vorgesehen. Da macht es wohl Sinn, dort eine Zwischenübernachtung einzulegen ... :hmm: .

  • @Bavaria58
    Ich muß ein bischen später zusteigen, denn ich bin am Koffer packen, werde aber in unserem Quartier an der Nordsee gutes Internet und Zeit haben, virtuell an deiner Reise teil zu nehmen. Wir sind zwar nicht BoBil gefahren, aber waren fast 25 Jahre mit unserem Wohnwagen (vorher auch mit Zelt ) unterwegs mit Schwerpunkt Skandinavien / Schweden/ Norwegen, auch mal Finnland, aber auch in unseren heimatlichen norddeutschen Gefilden.
    Camping war unsere Lieblingsart zu reisen. Aus Altergründen reisen wir jetzt anders- aber es gibt ja Hurtigruten und andere Reisealternativen ! ! Und nun fahre ich bei dir mit ! :)

  • Willkommen an Bord an alle, die Lust haben, mitzukommen!


    Die 29 Stunden Fährüberfahrt mit der "Finnlady" gestalten sich fast wie eine kleine Kreuzfahrt: Wir haben einen hübsch gelegenen Zweiertisch am Fenster steuerbordseitig fest zugeteilt bekommen. Sowohl Brunch als auch Abendessen und das Frühstück am Ankunftstag sind in Buffetform und erfüllen unsere Erwartungen.
    Es gibt einen Shop, eine Cafeteria und eine Bar an Bord. Vorhanden sind auch ein Fitnessraum sowie eine Sauna mit Whirlpool (Herren und Damen getrennt). Göga und ich sind jeweils alleine dort. :D
    Wir erfahren, dass die Verzögerung bei der Abfahrt in Travemünde wegen fehlendem Personal bei den Stauern auf 4 Stunden summiert hat und werden deshalb statt um 9 Uhr erst gegen 13 Uhr in Finnland anlegen.
    Wir werden sehen, wie weit nach Norden wir dann noch fahren können. Zumindest kommen wir sehr ausgeruht in Helsinki an und können uns gleich auf den Weg machen.
    Das schlechte Wetter haben wir hinter uns gelassen.




    Aber so sichtig schön mag es dennoch nicht werden. Wir rollen Kilometer für Kilometer gen Norden. Beim Fahren wechseln wir uns etwa alle zwei Stunden ab und kommen so gut voran. Geschwindigkeitsbegrenzungen werden mittels Tempomat akribisch eingehalten, weil ebenso akribisch durch Blitzer überwacht.



    Mit der Sonne voraus und im Herzen ist das Fahren wenig anstrengend.


    Bei der Reiseplanung habe ich in einer Art Roadbook viele Übernachtungsmöglichkeiten recherchiert und notiert.
    So kommen wir kurz nach 23 Uhr nach 718 Kilometern in Keminmaa auf dem Parkplatz eines Motels an, auf dem man stehen darf und der praktischerweise gleich neben einem großen Supermarkt liegt.


    Die Sonne bleibt uns erhalten und auch ein Hase hoppelt zur guten Nacht noch am Bobil vorbei ...


    Ausgeruht und mit Eiskaffee versorgt geht es am nächsten Morgen weiter nordwärts, wir fahren auf der E75.


    Wir passieren den Polarkreis und biegen hier lediglich zum Fahrerwechsel auf den "Santa- Claus"-Parkplatz ab.


    Solche "Attraktionen" sind uns beiden ein Gräuel (sorry für alle Fans :pardon: )



    Bald darauf taucht das erste Rentier am Straßenrand auf. Da meist nur 80 km/h gefahren werden dürfen, lassen sie sich durch Fahrzeuge kaum stören.


    Am sonnigen Nachmittag führt unsere Route am Inari-See entlang. Kurz vor Kaamanen haben wir auf die 971 gewechselt.


    Wir sind so gut in der Zeit, dass wir uns spontan zu einem Besuch des Goldmuseums in Tankavaara- entschließen. Wirklich toll gemacht, interessant, aufschlußreich und empfehlenswert!


    Auch hier queren Rentiere ab und an die Straße ...


    Es ist entspannend, gemächlich durch diese Landschaft zu rollen, bei kaum erwähnenswertem Verkehr. Auch daran spüren wir deutlich, wie weit im Norden wir inzwischen sind. Der Frühling kommt hier mit aller Macht und lässt zartes Grün sprießen.


    ...


    Bei Neiden (Näätämö) tanken wir noch einmal und überqueren die Grenze nach Norwegen und stellen unsere Uhren eine Stunde zurück und befahren nun die 893.
    Es ist nicht mehr weit bis Kirkenes und wir freuen uns, unser "ganz oben" -Ziel so unkompliziert und schnell zu erreichen. :girl_witch:


    ... am Neidenelva biegen wir auf die E 6 nach rechts ab, der Fluß tost heftig und geräuschvoll unter der Brücke hindurch.


    Kurz nach 19 Uhr passieren wir das Begrüßungs-Ortsschild in Kirkenes und haben nach 635 km nicht mehr weit bis zum Ziel Fjellveien.


    Freudige Jubel-Begrüßung durch Nicole, nachdem unsere letzte Begegung im März hurtigrutenbedingt nur wenige Stunden dauerte.
    Wenig später kommt Hans mit Charlie vom Hundetraining nach Hause und wir können auch ihn in unsere Arme schließen.


    Der Abend verfliegt mit auspacken und Übergabe unserer Mitbringsel (inklusive Senf), essen, trinken, quatschen, Charlie bespaßen und sich-rundum-wohlfühlen.
    Das Bobil darf neben dem Haus parken und die Sonne macht den Abend so golden, wie unsere Stimmung ist.




    Aber auch bei Mitternachtssonne muß man nach einem langen Tag mit vielen Kilometern auch einmal schlafen, deshalb:


    ....Fortsetzung folgt...

  • Unser erster Tag in Kirkenes beginnt mit Frühstück im Bobil. Es ist uns wichtig, den Tagesablauf nebst geschäftlicher Verpflichtungen von Nicole und Hans und somit "Barentssafari" so wenig wie möglich zu stören, denn die Sommersaison hat vor wenigen Tagen begonnen.


    Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir dann in wechselnden Besetzungen den zweiten und dritten Kaffee auf der Terrasse vor dem Haus, immer beschäftigt durch


    den aufmerksamen und quicklebendigen Bretonen Charlie


    Mittags winken wir aus der Ferne dem Hurtigrutenschiff, das Kirkenes gerade südgehend verläßt


    Am Nachmittag werden wir von Helge zur Königskrabbensafari abgeholt.
    Das Wetter dafür könnte besser nicht sein und wir sind heute nur ein sehr kleines Grüppchen mit gerade mal vier Personen


    Jacke und Mütze sind trotzdem angesagt, schließlich geht es eine Weile auf dem Wasser stromaufwärts


    ... ...


    Dann holen unsere beiden Guides den Krabbenfangkorb aus dem Wasser. Helge präsentiert uns den Fang, den wir später genußvoll verspeisen werden


    Boris Gleb Bar ist ein wunderschön gelegenes Fleckchen und wir genießen die wunderbare Lage, die Landschaft rund um uns, wärmende Sommersonne, frische Krabben, leckere Moltebeeren mit Schlagrahm und die gute Stimmung.
    So kann Glück aussehen!




    Auch der Abend ist so golden wie der vorige. Wir holen Essen beim asiatischen take-away und freuen uns wieder an schönen Stunden mit den Freunden.


    Der nächste Tag bringt uns ein Wiedersehen mit unserem letzten Schiff, der Vesterålen



    und lieben Fories, die damit für wenige Stunden Kirkenes besuchen.
    Es gibt ein herzliches Wiedersehn, einen Besuch von "Barentssafari" in Sandnes, später Kaffee am Fjellveien.
    Dann lernen wir im Zentrum von Kirkenes Monika kennen, die dort "Booking Kirkenes" betreibt.
    Wir freuen uns sehr, in ihrem Laden erste Geschenke für unsere Lieben daheim erstehen zu können. Es ist uns immer wichtig, Dinge zu kaufen die vor Ort hergestellt wurden und nicht zuhauf billigst für Touristen aus Fernost importiert werden - und das kann man hier wirklich wunderbar! :imsohappy:
    Wir verabschieden uns von Monika und den beiden Fories, die wieder zurück auf ihr schwimmendes Zuhause gebracht werden und treten unseren Rückweg zum Bobil zu Fuß an,


    so ist auch unser Bewegungsdrang zufrieden gestellt. .


    Am nächsten Tag können wir Sergei :friends: noch kurz bei einem Wiedersehen drücken und dann verabschieden auch wir uns wieder von Nicole, Hans, Charlie und Kirkenes.
    Für uns geht es weiter Richtung Varanger.
    Aber das ist etwas für die


    ...Fortsetzung...

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