Prolog
Eigentlich wollte ich ja den kommenden Jahreswechsel in der Antarktis verbringen. Reise auf MS Hamburg war seit langer Zeit gebucht. Aber das blöde Stachelvirus will einfach nicht weggehen. @Jobohat ja sehr eindrücklich von seiner Antarktis-Reise vor ca. 7 Monaten berichtet. Diese ganzen Unwägbarkeiten (Testen, Quarantäne etc.) wollte ich mir in dem Teil der Welt nicht antun - zumal diese Reise sehr kostenintensiv ist! Schweren Herzens habe ich mich Mitte Juni 2022 entschieden, dass ich meinen Traum, meine Lieblingstiere, die Pinguine, in ihrem natürlichen Lebensumfeld zu erleben, erst einmal zu begraben
.
Es musste aber eine andere Reise gebucht werden, um mir diese schwere Entscheidung zu versüssen - möglichst ohne grosse Anreisestrapazen (Flug) und auf einem kleinen Schiff.
Das Ergebnis der Suche werdet ihr nun "erlesen" können...
So, 17.07. Abfahrt Kiel
Der Koffer ist gepackt, die Vorfreude riesig - endlich wieder eine "richtige" Reise . Am gestrigen Tag habe ich den obligatorischen Covid-Schnelltest "mit Bravour bestanden" - bin also negativ! Die Frage, die mich nun umtreibt - habe ich auch nichts vergessen? Um 1500 Uhr soll die Einschiffung am Ostseekai beginnen. Gegen 1300 Uhr halte ich es nicht mehr zu Hause aus und bitte meinen privaten PKW-Shuttle, mich doch endlich zum "Objekt der Begierde", der MS World Voyager, zu bringen. Es ist Sonntag, kaum Verkehr, nach ca. 10 Min bin ich vor Ort. Ist sie lütt
. Daneben liegt MS Seven Seas Splendor. Auch nicht soo ein gewaltiges Schiff, aber dennoch ist der Grössenunterschied deutlich!
Ein Spaziergang an der Kiellinie ist bei so schönem Wetter natürlich etwas sehr Schönes - die Zeit bis zum Boarding vergeht aber kaum. Dann verabschiede ich mich von "FM" (Fördemama) und begebe mich in das Terminal des Liegeplatzes 28 am Ostseekai. Den Koffer gebe ich ab, ein kleines Buffet mit Cookies und Wasser ist aufgebaut, pünktlich beginnt das Boarding. Es werden ausschliesslich die notwendigen medizinischen Papiere gecheckt, dann darf ich über die lange Gangway an Bord!
Gleich am Eingang zum Schiff begrüsst mich der Hotel-Manager. Ein feuchtes, duftendes Tuch wird mir gereicht, ein Getränk (Saft) ebenso. Mein kleiner Rucksack wird von einem freundlichen Crewmitglied aus Nicaragua zu meiner Kabine 640 auf Deck 6 gebracht, nachdem ich an der Rezeption endgültig eingecheckt habe. Ein Foto wird von mir gemacht, die Bordkarte mir gegeben. Es herrscht eine wunderbare relaxte Atmosphäre .
Zwar habe ich mich ja nun vorher intensiv mit dem Schiff auf Fotos, im Katalog und auf Youtube vertraut gemacht, aber wenn ich dann so live das Ganze erlebe - das ist nochmal etwas ganz Anderes - viel schöner!!! Die Kabine mit ihren 25 qm Fläche mit Infinity-Fenster ist wunderschön . Schnell den Koffer, der nach ca. 10 Min auch den Weg in die Kabine gefunden hat, auspacken. Da das Wetter so schön warm ist, gehe ich zuerst ein Deck höher, zum Pool auf Deck 7. Dort befindet sich der Lido-Grill, die Lido-Bar - und ein Eiswagen
@Ursus: Nun gibt es 9 Sorten eines anderen italienischen Herstellers, du hast das Eis im Mai so oft (laut deinem Bericht) genossen. Es ist echt lecker!!!
Um 1700 Uhr ist Rettungsübung, Musterstation ist vor dem Bordshop. Nach ca. 15 Min ist auch dieses Prozedere durch und um 1745 Uhr, 15 Min später als geplant, legt das Schiff ab. Ich stehe auf Deck 5 vorn auf dem Observation Deck - tolle Location, um unmittelbar die Fahrt des Schiffes zu erleben. In der Friedrichsorter Enge ist viel los, "Kleinzeugs" kreuzt den Weg. 2 mal erklingt unser Typhon - dunkel und gut vernehmbar .
Um 1900 Uhr beginnt im Restaurant das Abendessen. Witzigerweise beginnt das Fix Menü mit Pasta, meinem Lieblings-Essen . Natürlich wähle ich dieses Menü mit 5 Gängen auch aus...Sehr lecker und edel, schön angerichtet das Alles!
Nach 90 Min Schlemmerei gehe ich an Deck, gegen 2125 Uhr queren wir die Vogelfluglinie zwischen Puttgarden und Rödby. Es ist viel los auf dem Fehmarnbelt! Ich sauge tief die klare Seeluft ein. Zurück auf der Kabine checke ich noch im Bord-TV, wie schnell wir eigentlich unterwegs sind - 15 kn, also Fullspeed. Natürlich wird auch die Position des Schiffes angezeigt.
Ich mache mich für den Schlaf bereit und sinke in das gemütliche Bett. Ein sonores Brummen begleitet mich in den Schlaf - morgen ist Seetag.
to be continued...