"Auf fünf Flüssen und Kanälen von Bonn nach Bremen und eine zweite Stippvisite in den Niederlanden" 21.-28.7. 2022 und 21.-28.8.2022

  • Chaos an Flughäfen, Streiks und Flugausfälle bei SAS und LH, außerdem bei HR kein akzeptables Angebot für eine Küstenroutentour, aber seit vier Jahren keinen Tapetenwechsel mehr. Da braucht frau ganz dringend ein paar Tage Erholung ohne stressige An- und Abreise.


    Also geht es per ICE nach Bonn, dort zum COVID-19-Antigentest in die Bahnhofsapotheke, danach mit attestierter Pickelvirusfreiheit und Impfzertifikat zum Schiff am Rheinufer. Nachdem auch das Thermometer bei der Einlasskontrolle Fieberfreiheit angezeigt hat, steht dem Bezug einer Kabine nichts mehr im Weg.



    Fortsetzung folgt, kann aber noch etwas dauern. Bin heute erst zurückgekehrt.

  • Ok, dann musst du aber mind. 12 Tage mit deinem Bericht warten ^^ .


    Da Du ja gerade bei Deinem Bericht eine wohlverdiente Pause :sleeping: einlegst, werde ich mal meinen mit einer - allerdings etwas trockenen - Vorspeise fortsetzen, nämlich einer Skizze zur Reiseroute:



    Flüsse:
    Rhein, Ijssel, Ems, Hunte und Weser


    Kanäle:
    Pannerdens Kanal / Pannerdensch Kanaal
    Prinses Margriet Kanal
    Van Starkenborghkanal
    Emskanal
    Küstenkanal


    Sonstige Gewässer:
    Isselmeer und Wasserstraßen im Raum Lemmer-Sneek


    Fotos und Texte zu den einzelnen befahrenen Wasserstraßen und besuchten Orten werde ich dann bei den jeweiligen Tagen einfügen.


    21. Juli 2022


    Strecke: Bonn-Düsseldorf


    Nach dem Einschiffen starten wir gegen 17 Uhr zur Fahrt von Bonn nach Düsseldorf, um dort die Nacht zu verbringen.


    22. Juli 2022


    Strecke: Düsseldorf-Deventer


    Nach einem hervorragenden Frühstück verlässt eine Gruppe das Schiff für einen Düsseldorfausflug und eine Busfahrt von Düsseldorf nach Wesel, wo sie wieder das Schiff entern soll.


    Ich habe diesen Ausflug nicht gebucht, weil ich diese Strecke lieber auf dem Rhein zurücklegen möchte. Dazu stehe ich zwei Tage nach dem heißesten Tag des Jahres den ganzen Vormittag bei grauem Himmel im Fahrtwind frierend und fotografierend auf dem "Sonnen"deck, um das Rheinufer, an dem ich früher oft mit der Bahn entlanggefahren bin, nun auch mal vom Wasser aus zu sehen.


    Fotos und Texte zu den "Points of Interest" sind in Arbeit. :)

  • Ich bin schon seit einer Woche am Arbeiten, wobei es nicht nur um das Auswählen und Verkleinern der Bilder geht. Ich suche auch immer nach zusätzlicher Information (zwar auch, aber nicht nur bei Wikipedia) und das hat bisher den größten Teil der Zeit beansprucht.


    Im Bereich Duisburg ist mir zum Beispiel der Löschturm einer Kokerei der HKM (Hüttenwerke Krupps Mannesmann) besonders ins Auge gesprungen, als da innerhalb von Sekunden riesige Wasserdampfwolken entwichen sind:


    Dazu hab ich Material (Videos und Texte) zur Stahlproduktion ergoogelt.


    Beispiel: Zwei Videos zu Löschtürmen


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  • Immer noch 22. Juli 2022 (Strecke Bonn-Deventer)


    Im Bereich des Rheinhafens Uerdingen (Krefeld-Uerdingen) muss ich bei manchen Gebäuden an "Lost Places" denken.
    Dieses


    erweist sich tatsächlich als Teil des ältesten erhaltenen Industriegeländes von Uerdingen. Nachdem es seit Jahrzehnten leersteht, ist es nun die bekannteste Industrieruine Uedingens. Es gibt zwar Pläne von Investoren zu einer Nutzung für exklusive Wohnungen, aber sie sind bisher an Einsprüchen des Nachbarn "Chempark" gescheitert.


    Dieses denkmalwürdige Gebäude wird anscheinend noch genutzt:


    Hier kann ich mir vorstellen, dass die alten Backsteinfassaden als Bestandteil von Neubauten dienen könnten:


    Natürlich gibt es am Rhein auch im Bereich der großen Industriestandorte nicht nur Industriekultur zu sehen,



    sondern auch landschaftlich idyllische Bereiche:


    Die Schilder mit den schwarzen Zahlen auf weißem Grund geben den jeweiligen Rheinkilometer an. Beim Recherchieren zu einigen Standorten bin ich auch auf Verordnungen zu „Ruhe- und Laichgebieten der Wanderfische im Rhein" und "Naturschutzgebieten am Rhein" gestoßen.


    Hier mündet die begradigte und eingedeichte Emscher bei Dinslaken (Kreis Wesel) in den Rhein:



    Seit 2014 wird, um eine EU-Vorgabe zu erfüllen, an einer "neuen", ökologisch wertvollen Emschermündung in Form einer großen Auenlandschaft gearbeitet, die im September 2022 fertig sein soll.


    Älterer Text mit Übersichtsfoto zur alten und neuen Emschermündung
    Aktueller Text zur neuen Emscher-Mündung


    Nachdem gegen 12:30 Uhr bei Wesel unsere Ausflügler wieder zugestiegen sind, wird uns im Restaurant (in einer Sitzung für alle Paxe) ein leckeres Mittagessen serviert, während das Schiff Kurs auf die niederländische Grenze nimmt.


    Als wir gegen 15 Uhr die Emmericher Brücke hinter uns lassen und damit schon fast in den Niederlanden sind, weist die Wolkendecke bereits deutliche Lücken auf:



    Das lässt uns auf einen sonnigen Abend bei unserem Ausflug in Deventer hoffen. Ob sich diese Hoffnung erfüllt hat, werdet ihr aber erst morgen erfahren. ;)

  • Natürlich gibt es am Rhein auch im Bereich der großen Industriestandorte nicht nur Industriekultur zu sehen, sondern auch landschaftlich idyllische Bereiche.


    Das habe ich auf meiner Frachtschiffreise von Hannover bis Almelo genauso erlebt! Besonders reizvoll fand ich den Übergang von der Schwerindustrie bei Duisburg zur wunderschönen Naturlandschaft am Niederrhein.
    Wie ihr sind wir auch auf den Pannerdens-Kanal abgebogen und weiter über niederländische Kanäle geschippert, eine ungewöhnliche Route für Kreuzfahrtschiffe!


    https://hurtigforum.de/wbb/ind…ern-von-Hannove/?pageNo=2


    Ich reise sehr gerne mit dir und erfreue mich an den schönen Bildern und den vielen informativen Links in deinem Bericht.



    Viele Grüße
    omlia :)


    Reiseberichte im Profil

  • @omlia :

    ....auf meiner Frachtschiffreise ...fand ich den Übergang von der Schwerindustrie bei Duisburg zur wunderschönen Naturlandschaft am Niederrhein.


    Ich finde diese Gegend auch interessant. Ein Freund von mir stammt von einem Bauernhof am Niederrhein, lebt aber schon lang mitten im "Pott".
    Die qualmenden Schornsteine habe ich auch ausgiebig fotografiert,

    aber auch weidende Rinder

    und auch Bilder wie dieses (liebliche Uferlandschaft mit Sträuchern und Bäumen und als dezenter Hintergrund Schornsteine und große Strommasten) werden in mein Foto(reisetage)buch kommen:

  • 22.Juli 2022


    Nachmittags auf dem Pannerdenskanal und der Ijssel


    Der Nachmittag verläuft so, wie ich mir eine erholsame Reise vorstelle: Ich stehe auf dem Sonnendeck oder sitze in meiner Kabine am offenen Fenster und lasse die Landschaft an mir vorüberziehen.


    Der erste Ort nach dem Passieren der Grenze zu den Niederlanden ist Lobith-Tolkamer:



    Kurz hinter Lobith-Tolkamer fließen zwei Drittel des Wassers aus dem Rhein als Waal weiter nach Westen (südlicher Rheinarm) und ein Drittel nach Norden in den Pannerdenskanal. (Bei Google maps wird der Rheinabschnitt im Bereich Tolkamer Bijlandskanaal genannt.)
    Der Name Pannerdenskanal bezieht sich auf das Fort Pannerdens, das an der Gabelstelle von Waal und Pannerdenskanal liegt.
    Genaueres zum Pannerdenschkanaal gibts hier
    https://de.wikivoyage.org/wiki/Pannerdensch_Kanaal
    und dort:
    https://www.deutsche-leuchtfeu…ein/pannerdens-kanal.html



    Der Pannerdenskanal ist relativ kurz (6 km).
    Bald folgt die nächste Gabelung, an der zwei Drittel des Wassers aus dem Pannerdenskanal als Nederrijn Richtung Westen fließen und ein Drittel in die Ijssel.


    Wir fahren an diesem Nachmittag auf der Ijssel bis Deventer:



    Da bewährt sich meine Kabine mit dem französichen Balkon: Ich sitze am geöffneten Fenster und halte die Kamera zum Fotografieren hinaus:


    22. Juli 2022


    Freitagabend in Deventer


    Nach dem Dinner erwartet uns um 20:30 ein Guide für einen Rundgang durch die Altstadt.


    Die Häuser gegenüber der Anlegestelle unseres Schiffs leuchten in der Abendsonne


    und nach wenigen Minuten sind wir schon im Stadtzentrum.
    Die Luft ist angenehm warm und die Straßencafés sind gut gefüllt. Ich fühle mich fast wie an einem Abend in einer südeuropäischen Stadt.



    Eigentlich bin ich ja kein Fan von Stadtführungen, weil mir da immer die Zeit fehlt, die vorgestellten Dingen in Ruhe anzusehen und zu fotografieren und mir gleichzeitig alle Ausführungen des Guides zu merken.


    Das ist zwar auch hier so, aber ich bin trotzdem begeistert von der mitreißenden Art, in der dieser Guide uns seine Stadt vorstellt.
    Als wir gegen 22 Uhr zum Schiff zurückkommmen, entschuldigt er sich fast noch dafür, dass der Rundgang länger gedauert hat, als vorgesehen war. (90 Minuten anstatt 60 Minuten).


    Mit den Fotografieren war es zwar wegen der Geschwindigkeit und später auch wegen der Lichtverhältnisse erwartungsgemäß schwierig, aber das, was ich gesehen habe, hat mich motiviert, in einer Schönwetterphase einmal für einen oder zwei Tage mit der Bahn nach Deventer zu fahren. Das scheint von Hamburg aus relativ gut zu gehen.


    Besonders angetan hat es mir übrigens ein 2016 fertiggestellter Neubau: Das Stadhuis von Deventer




    Es ist das Gebäude links neben dem Backsteingebäude. Das klassizistische Gebäude rechts ist das Rathaus und der Dienstsitz des Bürgermeisters. Die Kirche links heißt Lebuinuskirche. (Die haben wir nicht besichtigt.)
    Das Stadhuis ist das Verwaltungszentrum der Stadt.
    Das Faszinierende daran sind die weißen Strukturen vor den Fenstern. Es sind in Aluminium gefertigte Fingerabdrücke von Einwohnern der Stadt.


    Einzelheiten und mehrere Fotos zu diesem Bauwerk habe ich hier gefunden:
    https://www.baunetzwissen.de/f…thaus-in-deventer-4748206
    Dort gibts zusätzliches Informationen: https://archipendium.com/architektur/deventer-city-hall/


    Die Fingerabdruckskulpturen findet man demnach nicht nur an der Fassade, die zur Kirche zeigt, sondern an allen Fenstern des großen Gebäudekomplexes, den ich gerne mal innen besichtigen würde.
    Dass es sich um einen Gebäudekomplex mit einem Innenhof handelt, kann man an diesem Foto erahnen, wenn man auf das achtet, was hinter der Eingangstür zu sehen ist:



    Später (heute nicht mehr) will ich noch ein paar fotografische Impressionen unseres Abendspaziergangs durch Deventer posten.

  • Genau gesagt dürfte es sich um den Kühlturm des STEAG Kraftwerk Walsum handeln, ein Steinkohlekraftwerk nördlich von Duisburg. ;)

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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