Meine für 2020 gebuchte Islandreise fiel leider wie so vieles dem Pickelvirus zum Opfer. Zwei Jahre später wagte ich einen erneuten Anlauf, diesmal mit Forenbeteiligung.
Dienstag, 26.07.2022: Anreise
Frisch geboostert fuhr ich, aus Erfahrung klug geworden, viel zu früh mit der DB Richtung FRA. Was soll ich sagen? Ich brauchte jede Minute der 2,5 Stunden, die ich zu früh dran gewesen wäre: Oberleitungsstörung, Stellwerksausfall, Umleitung und dann noch am Flughafen vorbeigefahren. Eine Mitreisende erwischte es noch besser: am Bahnhof Ludwigshafen gestrandet, musste sie für teuer Geld ein Taxi nehmen.
Nach S-Bahn zum Flughafen und Bus zum T2 reihte ich mich dort in die ellenlange Schlange ein. Nach einer Stunde war ich dran und ab da klappte doch tatsächlich alles, auch der Flug war pünktlich und die Koffer kamen mit
In Keflavik fanden sich nach und nach alle 13 Teilnehmer ein, @BBe49 erkannte mich sofort und ich sie
Wir wurden zum Hotel (Reykjavík Lights) gefahren und da es regnete und ich die Stadt eh schon kannte, ging ich mit @BBe49 nur noch zum Chinesen.
Mittwoch, 27.07.2022: Golden Circle
Der Wetterbericht war nicht prickelnd, gelbe Wetterwarnung für den Südwesten... Immerhin war das Frühstück schon mal gut und reichlich und um 9 Uhr saßen wir im Bus mit isländischem Reiseleiter und isländischem Fahrer- beide sprachen deutsch. Nach einem Einkaufsstopp beim Supermarkt in Mosfellsbær fuhren wir nach Þingvellir. Den eigentlich geplanten Besuch bei den geothermischen Bohrlöchern ließen wir sausen, Wind, Regen und Wolken hätten dort wenig Freude gemacht.
In Þingvellir war ich schon 2x bei vergleichbarem Wetter, aber wir gingen tatsächlich einen mir noch unbekannten Weg von oben durch eine der Spalten zum Öxarárfoss! Der führte beeindruckend viel Wasser.
Die Allmannagjá mit den Besuchermassen ließen wir auf unserem weiteren Weg zu den wassergefüllten Spalten rechts liegen. Als wir auf den letzten Metern zurück zum Bus waren, wurde aus dem Regen plötzlich Starkregen und die Regenkleidung wurde dem ersten ernsthaften Test unterzogen. Mein Fazit: die integrierte Regenhülle der Fototasche ist nicht das Gelbe vom Ei
An einem idyllisch gelegenen Platz am Nordufer des Þingvallavatn machten wir Mittagspause, es gab sogar eine Hütte mit großer überdachter Veranda. Dumm nur, dass der Wind aus der falschen Richtung kam und der Regen waagrecht bis ins letzte Eck reichte... Also lieber im Bus Pause machen
Gestärkt, aber nicht wirklich getrocknet ging es weiter mit einem Abstecher zu den Seyðishólar. Diese 5000-6000 Jahre alten Schlackenkegel gehören zum Grimsnes- Vulkansystem, dem jüngsten Islands. In einem Krater befindet sich eine Kiesgrube, durch den hohen Eisengehalt der Gesteins war das eine sehr farbenprächtige Angelegenheit! Für die bunten Steinchen trotzten wir gerne den Sintfluten und manche Exemplare wanderten in unsere Taschen.
Danach ging's zum obligatorischen Geysir, immer noch im Starkregen. Ich hatte im allerletzten Moment meine bisher nie genutzte Regenhülle für die Kamera in den Koffer gepackt und unterzog sie jetzt einer Belastungsprobe: bestanden! Leider braucht man beide Hände und kann sich die Kamera nicht um den Hals hängen, aber für Spazierwege, wo man keine Stöcke braucht, geht es gut. Dem Strokkur behagte der Regen auch nicht, er wirkte recht unmotiviert und zeigte nur kurze und wenig hohe Ausbrüche. Da waren die kleineren Dinge am Wegesrand doch interessanter.
Zuletzt stand der Gullfoss an, aber das hatte ich schon 2x bei weniger Regen, also machte ich nur ein Alibifoto.
Bald waren wir beim nahegelegenen Hotel. Es hatte eine schöne Lage und man hätte theoretisch von dort abends am Fluss entlang zu den Fällen laufen können... Bei dem Wetter blieb nach dem Abendessen immerhin Zeit, sich um die nassen Sachen zu kümmern, die Heizung war zum Glück bestens.