Kurzer Trip in die Schweiz

  • Treue Wetterbericht- und Fahrplanleser haben es bemerkt, ich war einige Tage afk (away from keyboard). Keine Angst, es gibt keinen Reisebericht, ich war nur ein paar Tage in Helvetien, um mal wieder alte Freundschaften zu pflegen. Unter anderem meine Kindergärtnerin, bei der ich vor 60 Jahren erste Schritte Richtung Schule machte, einer munteren 95jährigen, die eifrig Whatsapps schreibt und im Internet bestellt, was sie braucht.


    Ein paar Bilder möchte ich euch aber nicht vorenthalten.


    Baden, die Stadt, in der ich aufgewachsen bin. Schon im 1. Jahrhundert n. Chr. nutzten die Römer die Thermalquellen von Aquae Helveticae. In jüngerer Zeit war Baden bekannt als Gründungsort des Weltkonzerns Brown Boveri, der 1988 mit der schwedischen ASEA fusionierte und heute unter dem Namen ABB bekannt ist.







    Der Stadturm. Bis 1984 war er Bezirksgefängnis. Trat der seltene Fall ein, dass das Gefängnis leer war, hiesste man eine weisse Flagge. Dies war aber sehr selten.





    Mit Freude sah ich, dass an einer Apotheke noch diese Wetterstation hängt. Früher leuchtet bei sinkendem Luftdruck das Lämpchen rot resp. steigend grün. Leuchtete es rot, sagte meine Oma, das Wetter wird schlecht. Was ich als Kind nicht kapierte - wenn es zum Schneien kommt, ist das Wetter doch schön :8o:





    Die schöne Holzbrücke, früher mein Schulweg. Im Kanton Aargau findet man einige Holzbrücken, auch wenn die bekannteste wohl in Luzern steht.





    Blick von der Holzbrücke zur Hochbrücke, der Fluss ist die Limmat, die ja auch durch Zürich fliesst. An der Schneise auf dem linken Bild wurde früher im Winter eine Holzrampe aufgebaucht, wo die Lastwagen den Schnee in die Limmat kippten. Später war das nicht mehr möglich - es gab nur noch selten so viel Schnee!

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • An einem Tag machte ich einen Ausflug in die Berge. Vorbei ging es am Lungernsee...





    ... zur Aareschlucht. Hier kann man auf einem Steg die Schlucht entlangspazieren. Am anderen Ende dreht man entweder um und geht wieder zurück. Oder man nimmt den Zug, die Fahrt ist im Eintritt von 10 Franken inbegriffen.







    Eine Kaverne, die Ende 1940 gebaut wurde. Sie bot Platz für 185 Soldaten und Offiziere. Aus ungeklärten Gründen wurde sie aber nie genutzt.


    Weiter ging die Fahrt nach Grindelwald, wo ich mit der Gondel und dann mit der Jungfraubahn aufs Jungfraujoch fahre. Die Jungfraubahn ist eine Zahnradbahn, die durch Eiger und Mönch auf eine Länge von 9,34km fast 1400 Höhenmeter überwindet, wobei mehr als 7km im Tunnel liegen. Die Tunnelstation ist die höchste Eisenbahnstation Europas, auf 3454m. Witzigerweise befindet sich alles im Berner Oberland, nur die Endstation steht auf dem Gebiet vom Kanton Wallis.





    Der Alteschgletscher bietet mittlerweile einen eher traurigen Anblick. Im Sommer liegt das Jungfraujoch nun inmitten von Felsen und Geröll, noch vor dreissig Jahren war hier auch im Sommer Eis





    Ein eindrücklicher Eisgang mit ein paar Skulpturen

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  • Diese Kaverne erinnert mich an die Festung Heldsberg oberhalb von St. Margrethen, die Schweiz ist glaube ich voll von solch gut getarnten Örtlichkeiten! In Heldsberg erzählte uns ein Freiwilliger begeistert, dass man von dort innerhalb kürzester Zeit dem Löwen in Lindau den Kopf abschiessen könne ;)

    Viele Grüsse, Albatross
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  • Irgendwie kommen mir die Stadtansichten sehr vertraut vor :D
    Gut, alles andere auch, aber dort wohne ich nicht.


    Grüessli aus Baden <3

    Grüessli, Jacqueline



    Es gibt keinen vernünftigen Grund, die gleiche Reise immer und immer wieder zu machen,
    aber es gibt tausend gute Gründe <3

  • Ja, die Alpen in der Schweiz sind so gut wie hohl. Und einige schöne Bergchalets sind gar keine, sondern man kann sie drehen und wenn man die Fensterläden aufmachte, kamen Kanonenrohre raus. Ich stelle mir immer das Schweizer Militär vor, wie sie nach einem Krieg aus den Löchern schauen und sich wundern, dass Welt um sie nicht mehr exisitert.... :whistling: Der einzige Überlende ist dann der Homo Helveticus... (ich halte es mit meinem Landsmann Dürrenmatt - ich als Schweizerin darf lästern über das Land ;) ) Und wie ich feststellte, hat sich auch nicht viel geändert, keine zehn Minuten über der Grenze begegnet einem schon das erste Militärfahrzeug und selbst in der Aareschlucht ...



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  • Was mir in den Tagen noch so vor die Kamera kam ...


    In Besuch in Zürich. Es war Samstag, und in allen Kirchen wurde geheiratet wie wild. Ausserdem fand in der Limmat gerade ein Limmatschwimmen statt.





    Huldrych Zwingli, der zürcher* Reformator


    * Anm. d. Redaktion: es heisst zürcher und nicht züricher! So z. B. Zürcher Geschnetzeltes, bei züricher Geschnetzeltem verhagelt es jedem Schweizer den Appetit)




    Grossmünster und Fraumünster



    Erst kraulten die Profis, dann kam "Jedemannschwimmen". Sie liessen sich einfach vom Fluss treiben, jeder war mit einem gelben Gummitier markiert.


    Weiter besuchte ich auf meiner Tour einen kleinen Ort namens Holderbank. Hier wohnte ich in frühen Kinderjahren. Holderbank würde kaum jemand kennen, aber auch hier entstand ein Weltkonzern, Holderbank Zement, heute bekannt unter HOLCIM. Unser Haus stand einsam am Waldrand und obwohl im Ort in den letzten Jahrzehnten viel gebaucht wurde, steht dieses Haus immer noch alleine da. Am Haus vorbei führte ein Förderband, das Material aus einer Grube in eine Ziegelei von der Zementfabrik transportierte. Das Förderband ist schon lange nicht mehr in Betrieb, aber verblüffenderweise steht es immer noch. Lost place.





    Bei Küssnacht kam ich an der Hohlen Gasse vorbei. Hier soll 1307 Willhelm Tell den habsburgischen Landvogt Herrmann Gessler erschossen haben. Berühmt der Satz Durch diese hohle Gasse muss er kommen! Ob er dies wirklich gesagt hat ist nicht überliefert, Friedrich Schiller behauptet es in seinem Drama Willhelm Tell. Oder wie ich immer sage - die Schweiz ist das einzige Land, dessen Geschichte von einem deutschen Dichter geschrieben wurde :whistling:





    Zu guter Letzt besuchte ich noch ein besonderes Denkmal. Es steht im Wald bei Würenlingen und ist den Opfern des Swissairflugzeugabsturzes 1970 gewidmet. Ein Paket, das für die israelische El Al bestimmt war, wurde in die Swissair 330 nach Tel Aviv geladen. Kurz nach dem Start explodierte es, die Piloten meldeten Rauch im Cockpit. Schnell hatten sie so gut wie keine Sicht mehr. Der Fluglotse - späterer Arbeitskollege von mir - versuchte die Maschine zum Flughafen zurück zu lotsen, in Würenlingen stürzte sie aber in den Wald. Der Co-Pilot verabschiedete sich mit den berühmten Worten 330 stürzt ab, good bye everybody! Wir waren gerade in der Gegend mit dem Auto unterwegs und ich werde den Anblick nie vergessen, als uns eine Kolonne Krankenwagen im Schritttempo von der Unfallstelle entgegen kamen.




    Das waren ein paar Impressionen aus meiner "alten Heimat"

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  • Ja, irgendwann möchte ich mal mit dem Glacierexpress fahren. Aber das ist so eine blöde Strecke, man muss sie eigentlich wieder zurück fahren. Mit dem Bernina bin ich schon gefahren. Ich muss ehrlich sagen, das sind Bahnstrecken, da beeindruckt die Bergenbahn auch nicht mehr so :whistling:

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  • Albula-/Berninabahn ist ein Traum, am besten in einem alten Waggon im normalen Regelzug, wo man noch die Fenster aufmachen kann. Vielleicht hat mir deshalb der Glacier-Express nicht so gefallen, da sass ich im verglasten Touristenwaggon.

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Wow, deine Heimat ist wunderschön :!: Toll finde ich die Aareschlucht. :8o: Da würde ich gern entlangspazieren.


    Bislang war ich nur einmal in der Schweiz. Das war 1974 während des Studiums mit einer botanischen Exkursion im Wallis. Unvergesslich, aber leider nie wiederholt.


    Viele Grüße
    Laminaria

    Reiseberichte sind in meinem Profil verlinkt.

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