@norwegenfan.123
Habs korrigiert, danke

Ist alles so schön bunt hier – Unterwegs mit der Havila Capella (23.09. – 09.10.2022)
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- B-K-B
- Noschwefi
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@Noschwefi + @omlia - die Salamandernacht habe ich auch schon zweimal gesehen - immer wieder faszinierend, wie die riesigen Figuren aus dem Dunklen auftauchen, sobald sich die Augen daran angepasst haben ...
In Bodø angekommen wird das Schiff einer (allerdings ziemlich ineffizienten) Reinigungszeremonie unterworfen
Als Regenbogengenerator funktioniert die Fontaine auch nur zur Hälfte ...
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Mittwoch, 28. September 2022 – Tag 6 (Teil 2)
Traumwetter mit Traumfarben oder: Anleitung, wie das Nordlicht zu vertreiben ist (Fortsetzung)
Nach dem Mittagessen begeben wir uns natürlich wieder nach draußen. Wir befinden uns bereits auf der Anfahrt zum Rystraumen, den ich noch nie so aktiv gesehen habe wie heute
Das Wetter (windstill bei 12 Grad) verleitet mich zu einer Wanderung in Tromsø.
Da ich zwar schon mehrfach im botanischen Garten war, aber noch nie im Herbst, will ich dieses Defizit heute beheben und mache mich direkt nach der (wieder einmal überpünktlichen) Ankunft auf den Weg
Nach der Überquerung der E8 (die hier in einem Tunnel verschwindet) wird mir direkt am Eingang ein bunter Empfang bereitet
Im botanischen Garten selber gibt es zwar sehr viel weniger blühende Pflanzen zu sehen als im Frühjahr oder im Sommer, aber die Farbenvielfalt ist durchaus ansprechend
Ich habe meinen Rundgang relativ zügig beendet und stehe (nicht ganz zufällig) am oberen, westlichen Ausgang. Da ich hier nicht viel Zeit benötigt habe, kann ich mir welche für einen Umweg zurück zum Schiff nehmen, denn ich habe noch mehr als 2½ Stunden übrig
Ich laufe weiter den Hang hinauf. Mein Ziel ist der Weg, der einmal komplett über den Höhenrücken der Insel verläuft. Bevor ich ihn erreiche, sehe ich aber noch ein Hinweisschild auf die Grønnåsen kirke.
Für einen kleinen Abstecher sollte die Zeit auch noch reichen, also gehe ich zu der modernen, mitten im Wald gelegenen Kirche
Der Vorraum erinnert mich mehr an den eines Kindergartens, aber das Innere der Kirche ist absolut faszinierend – bis auf den Boden besteht alles aus Holz und Glas. Und ich rieche diesen typischen Holzkirchengeruch, den es auch in den meisten Stabkirchen gibt
Die Fotos geben den Eindruck leider nur unvollkommen wieder – ich finde die Kirche (und die absolute Stille darin) jedenfalls einen Besuch wert.
Direkt neben der Kirche stoße ich auf den Höhenweg und wandere durch bunten Herbstwald gen Süden, bis ich am Ufer des Prestvannet stehe (der auch vom Zentrum aus schnell zu erreichen ist).
Hier gibt es wahrhaft herbstliche Motive zuhauf
Sogar die Enten verhalten sich ganz ruhig.
Ich laufe noch um den See herum, um auch den Blick nach Osten zum Storsteinen genießen zu können.
Ich folge dem Weg noch eine Weile nach Süden bis zum alten Dom von Tromsø, bevor ich mich wieder bergab in Richtung Hafen wende, wo ich pünktlich mit den letzten Sonnenstrahlen eintreffe
Pünktlich zur Abfahrt gibt es eine Durchsage, dass es aufgrund der Polarlichter gestern und in Erwartung weiterer heute Abend um 21:30 auf Deck 8 eine große Nordlichtfeier geben wird mit Fischfrikadellen und einer Erklärung, wie man am besten Polarlichter beobachten kannBis 21 Uhr kann man außerdem hierzu passenden Nordlichtschmuck im Bordshop käuflich erwerben
Wir gehen erst einmal zum Abendessen und begeben uns gegen 21 Uhr schon einmal auf Nordlichtwache.
Oberhalb der Dämmerung zeigt sich auch schon ein vielversprechender Bogen
Langsam nimmt die Intensität zu, aber auch leider die der Wolken, die sich von Norden her ausbreiten
In den Lücken sieht man noch, dass sich das Nordlicht vielversprechend entwickeln könnte, aber dann ist es 21:30 Uhr und die Wolkendecke schließt sich. Davon lässt sich unsere Reiseleiterin aber nicht abhalten, die Nordlichtfeier zu starten. Zuerst erklärt sie, dass man das Polarlicht am besten mit einem Fernglas beobachten kann, da dann das seitliche Streulicht nicht stört
Da das Nordlicht aber trotz sternenklarem Himmel noch nicht angefangen habe, wird sie jetzt den Kapitän bitten, Polarlichter zu fabrizierenWenig später wird dann das Ufer mit blauem Licht angestrahlt, während sich ein Stück daneben die allerletzten Reste des Grüns verabschieden (das hierzu passende Foto erspare ich euch lieber)
Nun werden erst einmal die Fischfrikadellen sowie der hierzu (käuflich zu erwerbende) Aquavit angepriesen. Wir verziehen uns dann doch lieber nach drinnen, als noch eine Durchsage kommt: Starkes rotes Polarlicht an Backbord.
Ich schaue aus dem Fenster und sehe die Lichter von Arnøyhamn, die die tief hängenden Wolken rot erstrahlen lassen…
Diese Veranstaltung möchte ich jetzt lieber nicht weiter kommentieren, aber ich halte es nicht für verwunderlich, dass sich das Nordlicht vorher verabschiedet hat... -
Du liebe Zeit - das ist ja beängstigend, was man da über Nordlicht lernt
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Vielleicht wurde für die versteckte Kamera gedreht?
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Solche Reiseleiter gehören weggesperrt!
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Vielleicht wurde für die versteckte Kamera gedreht?
Über mehrere Tage hinweg eher unwahrscheinlich
Aber andererseits berichte ich ja nur über die "Highlights", außerdem ist die Reise noch nicht zu Ende; Fortsetzung folgtSolche Reiseleiter gehören weggesperrt!
Keine Sorge, wir haben sie nicht weiter als bis zu den Ausflugsbussen von Bord gelassenViele Grüße
Noschwefi -
Mit großer Begeisterung verfolge ich deinen und @omlia s Bericht, denn wir waren zu gleichen Zeit unterwegs. @omlia : Start in Bergen 19.9. , wir am 20.9. und am 18.9. konnten wir die Otto Sverdrup in Bergen begrüßen und begegneten ihr in Finnsnes. Auch wir haben auf der Polaryls eine Traum-Herbst - Reise erlebt. Ich kam bisher noch nicht zum Berichten. Ich erfuhr ja erst durch deinen Bericht , daß ich euch auf der Havila Capella in Harstadt begegnet bin- wir südgehend. Die Capella war so schön im Fokus:
Hier nun euer Schiff in voller Schönheit !- Vielleicht seht ihr euch an Deck! Danke auch für dein Video mit der Polarlys.Lieb Grüße von @Trollebo
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Wahrscheinlich bin ich der Schatten am Heck. Es waren ja kaum Paxe an Deck, erstens war es Frühstückszeit, aber auch während der ganzen Reise war Deck 5 gelinde gesagt "nie überfüllt" .
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Donnerstag, 29. September 2022 – Tag 7 (Teil 1)
Die Farbenvielfalt ist immer noch steigerungsfähig oder: Eine Begegnung der besonderen Art
Heute lassen wir es ruhig angehen, denn es stehen vor dem Frühstück noch ein Landgang und eine Schiffsbegegnung an.
So stehen wir gegen 8 Uhr an Deck und genießen die schöne Stimmung vorm Havøygavlen
Wenig später sehen wir über die Kråkungneset hinweg schon verdächtige Markierungen…
… während sich im Westen Fruholmem Fyr verabschiedet
Bald schon zieht die Richard With an uns vorbei und wir legen in Havøysund an.External Content youtu.beContent embedded from external sources will not be displayed without your consent.Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.
Wir nutzen die Gelegenheit, nach langer Zeit mal wieder hier einen Fuß an Land setzen zu dürfen und besuchen das Denkmal zum Gedenken an das Hurtigrutenschiff „Hera“, das 1931 vor dem Havøygavlen gesunken ist
Nun sind wir auch hungrig genug fürs Frühstück.
Kaum sind wir wieder an Deck (aufgrund des wieder zunehmenden Windes frage ich gar nicht erst nach Zugang zum Bug), passieren wir schon die Stikkelvågkjerringa
Im Rückblick können wir Måsøy mit seiner Kirche und dahinter Hjelmsøya erkennen.
Bald nähern wir uns Skattøra, der Südspitze Magerøyas.
Derweil irrt eine Frau suchend übers Deck, sie vermisst die im Tagesprogramm angekündigte Veranstaltung zum MagerøysundWir schicken sie auf Deck 8 an die Bar, wo aber nur gähnende Leere herrscht
Gut, dass wir hier schon öfters waren und die Wissenslücken füllen können
Derweil macht sich auch hier der Herbst bemerkbar
Wenig später passieren wir die bereits wenige Tage zuvor von @omlia beobachteten Rentiere immer noch am gleichen FleckDas Mittagessen fällt wegen des doch sehr späten Frühstücks aus, und so sehen wir bei der Einfahrt nach Honningsvåg, wer sich da am Kreuzfahrtkai breit macht: Die MS Maud, die ich erstmals nach der Umbenennung zu Gesicht bekomme
Noch ein paar Farbspiele bei der Einfahrt…
… und wir legen wieder überpünktlich an.
Auch hier teilen wir uns wieder auf; ich nutze das kühle, aber immer noch ziemlich sonnige Wetter zu einer kleinen Wanderung
Zuerst muss ich aber die Stimmung am Hafen festhalten…
… bevor ich an einem kleinen Stapel behauener Steine vorbeikomme, auf dem ein kleines Schild darauf hinweist, dass man die Treppenstufen für die Nordkapptrappa käuflich für 5000 NOK als Privatperson oder für das doppelte als Geschäftsinhaber erwerben kann
Auf dem Weg ins Elvedalen sehe ich, dass sich beim Bau der Treppe schon eine ganze Menge getan hat
Ich laufe weiter das Tal hoch und lasse mich kurz vor dem Ende der Steigung von einem markierten Weg weiter nach rechts locken, der nach rund einer halben Stunde an den Resten eines Sendemastes endet.
Hier befindet sich sogar ein Gipfelbuch, in dem man sich eintragen kann (links unten auf dem Foto kann man gerade noch die rote Ecke vom Schutzkasten erkennen)
Ich laufe wieder ein Stück zurück und nehme einen anderen Abzweig, der mich auf den 153 Meter hohen Gipfel des Vesteraksla führt.
Hier stehe ich direkt an der Abbruchkante und kann mehrere Reihen Schneefangzäune sehen, am hierdurch geschützten Ufer sehe ich den Ortsteil mit dem schönen Namen Juldagsneset
Nun halte ich mich auf dem Grat in Richtung Osten und erreiche die gewaltige, mehr als 3 Meter hohe Konstruktion des nächsten Schneefangzauns
Im Hintergrund Nordvågen, dem ich auf dem Rückweg auch noch einen zweiten Blick schenke
Es geht wieder zurück in Richtung Elvedalen.
Vorher aber besteige ich noch den Nachbarbargipfel und genieße die Aussicht von oben auf die Stelle, wo ich noch eine halbe Stunde vorher gestanden habe
Jetzt heißt es aber endgültig Abschied nehmen von der Aussicht, und ich steige ab.
In der Ferne bewegt sich etwas am gegenüberliegenden Berg. Sollten da etwa…?
Fortsetzung folgt -
Donnerstag, 29. September 2022 – Tag 7 (Teil 2)
Die Farbenvielfalt ist immer noch steigerungsfähig oder: Eine Begegnung der besonderen Art (Fortsetzung)
Ich schaue genauer hin und tatsächlich: Am Übergang zum Prestvatnet (ja, den gibt es auch hier) stehen ein paar Rentiere
Leider zu weit weg, um sie vernünftig beobachten und / oder fotografieren zu können
Ich laufe nun auf halber Höhe auf einem Trampelpfad parallel zum Tal, um später auf einen anderen Wanderweg zu stoßen in der Hoffnung, von dort aus mehr zu sehen.
Auf dem Weg dahin muss ich über einen kleinen Hügel und stehe auf einmal keine 10 Meter entfernt von ein paar Rentieren, die unterhalb des Hügels am weiden sind
Genauer gesagt: es sind nicht alle Tiere an der Nahrungssuche interessiert, der weiße Bulle verfolgt lieber ein Weibchen…
Ich bleibe ganz ruhig stehen und werde zwar entdeckt, aber durch die Windrichtung wohl nicht als Gefahr wahrgenommen. So kann ich die Rentiere von Nahem weiter beobachten
Langsam nähert sich von rechts die Herde, die ich zuerst gesehen habe.
Bald ziehen beide Herden gezielt auf den Wanderweg zum Storefjell hin, wo sie sich noch mit einer dritten vereinigen, die hier bereits weidet
Schließlich folgen sie dem Leittier mit dem roten Halsband (das Video ist etwas verwackelt, da es mit starkem Tele aufgenommen wurde)…
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… und nach knapp 15 Minuten ist der Spuk vorbei, und die Landschaft liegt wieder völlig ruhig vor mirKaum zu glauben, dass das wirklich passiert ist; so nahe bin ich Rentieren in freier Wildbahn noch nie gekommen (ohne dass sie schnell das Weite gesucht haben)
Ich laufe langsam wieder in den Ort; in Gedanken bin ich noch bei der Herde.
Da oben treibt sie sich jetzt rum…
Wieder an Bord nutzen wir das schöne Wetter im Windschatten auf Deck aus, wo es sich auch bei 7 Grad gut aushalten lässt
Gegen 16 Uhr zieht es uns dann aber wieder an die Reling, denn wir nähern uns der Finnkjerka.
Die gegenüberliegende Halbinsel zeigt sich heute ganz individuell geschmückt
In Kjøllefjord nutzen wir die Liegezeit für einen kleinen Landgang.
Zur Ausfahrt hat sich die Stimmung komplett geändert…
… und an der Mündung des Kjøllefjord in die Barentssee zeigt sich die goldene Stunde auf ihrem Höhepunkt
Aber auch nach Sonnenuntergang geht die Farbenpracht weiter
Noch eine halbe Stunde, und wir müssen uns schon wieder zum Abendessen begeben. Anschließend nutzen wir die klare Nacht (und dass es keine Veranstaltung mit künstlichem Nordlicht gibt) zur Nordlichtwache, und auch heute geht es über der verblassenden Dämmerung los
Die Intensität schwankt, ebenso wie die Farben…
… aber das Polarlicht hält sich ununterbrochen bis zur Begegnung mit der MS Nordnorge, die still unter dem Polarlicht an uns vorbeifährt
Gegen 23 Uhr gibt es noch ein letztes Aufflackern, und es legt sich zur Ruhe, so wie wir auch
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so nahe bin ich Rentieren in freier Wildbahn noch nie gekommen (ohne dass sie schnell das Weite gesucht haben)
Was für ein Erlebnis! Wunderbare Bilder sind dir da gelungen.
Dass sie nicht sehr scheu sind, hängt wohl damit zusammen, dass sie Menschen kennen, denn sie werden auf ihren Zügen begleitet und zur Kälbermarkierung und Rentierscheidung zusammengetrieben. Vor allem aber werden sie nicht gejagt wie die wilden Rentiere im Süden Norwegens auf der Hardangervidda und im Norefjell.
Die sind sehr scheu, wie ich auf Wanderungen im Norefjell erlebt habe und schnell panisch auf der Flucht.Viele Grüße
omliaReiseberichte im Profil
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Du bist ja immer sehr sportlich unterwegs, aber deine Bergsteigaktionen bieten wirklich unvergleichliche Ausblicke
Die Rentiere im Norden (auf Kvaløya: Tisnes und Lyfjorddalen) habe ich auch als ziemlich domestiziert erlebt, die ließen einen nahe ran bzw. haben sich interessiert genähert.
Hammer- Nordlichter
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Die Rentiere im Norden, ich glaube schon in der Höhe von Trondheim, sind im Besitz samischer Familien, die Rentiere weiter südlich gehören nur sich sebst. Im Herbst werden sie wie z.B. auch die Elche nach einer Quote zur Jagd freigegeben. Ich habe einmal im Norefjell eine Jägerin getroffen, die Ausschau nach Rentiere gehalten und mich gefragt hat, ob ich welche gesehen hätte.
Ich habe sie in die falsche Richtung geschickt.Viele Grüße
omliaReiseberichte im Profil
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Freitag, 30. September 2022 – Tag 8 (Teil 1)
Willkommener Frost oder: Ungeplanter Orientierungslauf
Zum Wendepunkt der Reise müssen wir früh aufstehen, denn spätestens zur Ausfahrt aus Vadsø sind wir verpflichtet, am Bug zu stehen
Warum? Eine Anwohnerin hat nach der Wiederaufnahme der Liniendienstschifffahrt nach der Corona-Pause einmal ausprobiert, die Schiffe mit einer großen Norwegenfahne zu begrüßen.
Da die Resonanz bei den Hurtigrutenschiffen eher verhalten (sprich gar nicht vorhanden) war, probierte sie es bei der Havila Capella erneut und wurde zurückgegrüßt
Inzwischen hat es sich eingebürgert, dass sie bei jedem Havila-Schiff auf ihrem Balkon steht und winkt – und wir sollen heute zurückwinken
Dank des frühen Sonnenaufgangs (so weit im Osten bereits kurz nach 6 Uhr) bin ich früh wach und stehe bei der (15 Minuten zu frühen) Ankunft bereits an Deck.
So kann ich noch die Wolken sehen, die tief im Varangerfjord hängen
Bald darauf sorgen die ersten Sonnenstrahlen für einen goldenen Tagesauftakt.
Am Pier sehen wir ein wohl aktuell nicht ganz seetaugliches Schiff sowie die langen Schatten des Gabelstaplers
Göga hat am Vortag gut Werbung gemacht, und so stehen bei der Ausfahrt rund 20 Passagiere vorne auf Deck 9 und zucken simultan zusammen, als das Typhon ertönt
Trotz der frühen Stunde gehen wir jetzt zum Frühstück, das wir erst im Bøkfjord beenden.
Nun ist es nicht mehr weit bis Kirkenes; vorher aber zeigt sich der Herbst in den typischen Farben Blau-Gold-Nebel
Traumwetter bei der Ankunft in Kirkenes.
Auch hier ziehe ich alleine los, denn ich möchte bei diesem Wetter wieder auf neuen Wegen wandeln.
Mein erster Zwischenstopp ist bald erreicht, denn die Prestebukta lockt mit Doppelherbst
Weiter geht es am Friedhof vorbei…
…und den Langørveien hinauf.
Nach einiger Zeit lichten sich die Bäume und der Weg wird flacher. Nach links gibt es einen Trampelpfad, der ins Fjell und zu einem schönen Aussichtspunkt führt
Von Süden her ziehen dichte Wolken heran, was momentan noch zur Stimmung beiträgt
Beim Laufen muss ich auf den Felsen ein wenig aufpassen, denn der Boden ist tief gefroren.
Nun gehe ich wieder zurück zur Straße und folge ihr weiter nach Süden, wobei ich am Straßenrand die eine oder andere Entdeckung mache
Nach einiger Zeit geht rechts ein kleiner Weg ab, der bald in einen Wanderweg übergeht. Dieser führt mich zum Ufer des Prestevatn und dann immer höher hinauf
Hierbei bin ich froh, dass der Boden gefroren ist, denn der Weg führt durch sumpfiges Gelände, was bei anderen Wetterbedingungen nicht trockenen Fußes zu bewerkstelligen gewesen wäre
Es geht durch eine einsame Tundralandschaft immer weiter bergan. Stellenweise ist der Weg nur zu erahnen, so dass ich mich immer wieder mit dem Handy auf der Karte orientiere
Schließlich öffnet sich auf rund 125 Meter Höhe am Huehøgda der Blick in die Weite, so dass ich die Aussicht gen Südwesten über den Langfjord hinweg genießen kann
Die Berge am Horizont müssten sogar schon zu Finnland gehören.
Wenig später orientiere ich mich dann nach rechts und sehe wenig später den Andrevatn und den Prestevatn vor mir, dahinter die Skytterhusfjell-Siedlung und das Krankenhaus.
Nun geht es den Berg hinab, und wenig später stehe ich auf der Straße, die zwischen den Seen gen Norden führt.
Die Aussicht über die Seen ist einfach überwältigend
Ich folge nun der Straße und den Wegweisern zum Prestfjellet, wobei die Straße wieder zum Wanderweg wird. Ich passiere einen Gedenkstein für 11 Partisanen, die 1943 an dieser Stelle ermordet worden sind, und wenig später Befestigung- und Bunkerreste aus eben dieser Zeit
Ich schaue mir den weiteren Weg noch einmal auf dem Handy an, da es immer wieder unbeschilderte Abzweige gibtDie 20% Restakku sollten wohl für den Weg bis zurück in die Stadt reichen, denke ich. Am nächsten unklaren Abzweig ist mein Handy allerdings anderer Meinung: „In 10 Sekunden schaltet sich das Handy automatisch ab“
Fortsetzung folgt
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Wow, wunderschöne Herbststimmumngen und Naturerlebnisse! Die Bilder sind ein Genuss.
Viele Grüße
Laminaria -
Freitag, 30. September 2022 – Tag 8 (Teil 2)
Willkommener Frost oder: Ungeplanter Orientierungslauf (Fortsetzung)
Diese 10 Sekunden haben natürlich nicht gereicht, so dass ich mich ohne irgendeinen Orientierungspunkt für rechts oder links entscheiden muss, obwohl ich tendenziell geradeaus muss
Ich folge zuerst dem Weg links, der mich aber immer weiter vom Schiff weg, führt. Also zurück und dem rechten Weg folgen, der bergauf führt und sich dann ohne Wegweiser in der Tundra verliert
Dann doch lieber auf dem Weg in die falsche Richtung bleiben in der Hoffnung, dass er demnächst ein Abbiegen ermöglicht. Das ist auch bald der Fall, allerdings geht es jetzt in etwas unwegsamen Gelände bergauf und bergab, nur hin und wieder gibt es Pfadspuren
Gut, dass ich noch eine gute Stunde Zeit habe, bis zum Schiff zu kommen, denn Hilfe oder Orientierung kann ich hier nicht erwarten. Mein innerer Kompass sagt mir, dass die Grundrichtung nach Norden immer noch stimmt, und nach 10 Minuten Ungewissheit erreiche ich tatsächlich ein Stückchen Zivilisation: einen BadeseeAls ich an dessen Ufer stehe, sehe ich rechts einen hohen (Schneefang-) Zaun und dahinter Häuser. Ich nutze eine Lücke im Zaun und stehe nach der Passage eines Gartens auf einer Straße und wieder vor der Frage rechts (richtige Richtung, aber bergauf) oder links (falsche Richtung, aber bergab)
Ich denke mir bergab kann nicht falsch sein und tatsächlich komme ich bald auf eine Querstraße und sehe in der Ferne bereits die Schule. Nun weiß ich wo ich bin (in der Prestefjell-Siedlung) und bin froh, dass ich vor einigen Jahren schon einmal hier gewesen bin. Wieso das? Es gibt einen Fußgängerweg, der direkt zur Schule führt, dessen Zugang von oben her man aber kennen muss, da er über einen Parkplatz führt. Per Zufall findet man ihn nicht, und der Straße zu folgen hätte 2 Kilometer Umweg bedeutet.
So bin ich aber rechtzeitig wieder auf dem Schiff
Nun heißt es aber erst einmal ausführlich Mittagessen.
Draußen ist es mehr oder weniger stark bewölkt, nur ab und zu zeigt sich ein Sonnenstrahl.
Das ändert sich auch nicht, als wir uns Vardø nähern, aber immerhin ein Spot auf Hornøya fällt
Auch die Hafeneinfahrt ist recht stimmungsvoll.
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Wir sind wieder einmal überpünktlich, und so gehen wir zu dritt los und werden im Rückblick erst einmal von Walen begrüßt
Weiter geht es zur Friedhofskapelle…
… mit Aussicht in Richtung Festung mit Überfliegern
Unser Ziel ist die Gedenkstätte Steilneset, die uns heute einmal ganz andere Ansichten bietet
Auf dem Rückweg haben wir noch einen besonderen Blick auf die kleine Kirche
Wir sind wieder pünktlich an Bord, während es sich draußen weiter zuzieht und auch wieder windiger wird.
So nutze ich die Chance, eine Zwischenrechnung an der Rezeption ausstellen zu lassen.
Auf den ersten Blick scheint alles in Ordnung zu sein (erstaunlich, denn wir sitzen mit 3 verschiedenen Kabinen am Tisch), aber da wir uns neben dem Kaffeepaket auch noch ein alkoholfreies Getränkepaket geholt haben, lasse ich mir dessen Stand am Restauranteingang geben.
Das Getränkepaket lohnt sich deswegen für uns, da wir uns das zu dritt teilen. Jeder von uns trinkt gerne ein alkoholfreies Bier zum Abendessen, so reicht es für 10 Abende, beginnend mit dem zweiten. Andere Getränke werden darüber nicht abgebucht.
Bei der Kontrolle am Restaurant sind allerdings 3 Getränke zu viel abgebucht wordenDie Dame an der Theke druckt eine komplette Getränkeliste aus (einschließlich der nicht berechneten) und stellt fest, dass wirklich 3 Getränke mehr drauf sein müssten
Sie hat keine wirkliche Erklärung dafür. Vielleicht sind 3 Kaffee versehentlich auf das falsche Paket gebucht worden, jedenfalls bekommen wir einfach unsere Getränke vom ersten Abend storniert, und so passt es wieder
Am Abend machen wir es uns ausnahmsweise einmal im Sitzen und im Warmen gemütlich. Noch vor dem Abendessen werden wir darauf angesprochen, ob wir nicht an einer Aquavit-Verkostung teilnehmen möchten, die um 21 Uhr veranstaltet wird (zum Preis von 139 NOK pro Person)Göga und A. nehmen daran teil und sind hinterher sehr angetan davon.
Mein Ding ist es nicht, und so stelle ich mir lieber im Panoramasalon sitzend vor, wie sich die Nordlichter über den Wolken austoben -
Samstag, 1. Oktober 2022 – Tag 9 (Teil 1)
Wir haben unser Tellerchen leer gegessen oder: Warten auf die Belohnung
Auch heute gibt es bereits vor dem Frühstück eine doppelte Schiffsbegegnung. Die erste aus der Ferne…
… und die zweite eine gute halbe Stunde später in Hörweite
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Nun wird es auch schon Zeit für das Frühstück, wobei wir wohl (ohne dass wir es bemerkt hätten) gleich einen großen Teil der Wolken mit vertilgt haben
Bei der Anfahrt auf Hammerfest sind jedenfalls nur noch ein paar Reste übrig
In Hammerfest legen wir auf der Sonnenseite an, das Kulturhaus in der Ferne bekommt nur ein paar indirekte Strahlen ab
Auf dem Weg zur Meridiansäule können wir den Drehsesseln nicht widerstehen. Wer will, kann gerne eine Runde mitfahren
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Weiter geht es dann zur Festung …
… und zur Landspitze Fuglenesodden.
Das Leuchtfeuer lädt zum Besteigen ein und bietet interessante Aussichten
Die Lücke im nicht weit entfernten Trockengestell passt perfekt für die Kirche
Wir fahren pünktlich ab und können dabei einen Blick auf die Baustelle am „alten“ Kai werfen.
Zurück vom Mittagessen stehen wir gegen 14 Uhr schon wieder an Deck und genießen die Stimmung
Bei der Anfahrt auf Øksfjord nehmen sowohl der Wind als auch die Anzahl der Wolken wieder zu
Ich weiß gar nicht, in welcher Richtung sich die schöneren Aussichten zeigen
Im Hafen steige ich kurz aus, um die Havila Capella auf dem Kai mit der Ecke komplett mit Bug ablichten zu können
Es ist gar nicht so einfach, das Schiff komplett aufs Foto zu bekommen, da ich hierfür unter ein Gestell zum Fische sortieren krabbeln muss, aber es klappt so gerade
Wieder an Bord genieße ich die Herbststimmung in der tiefstehenden Sonne
So gut wie heute habe ich den Øksfjordjøkelen noch nie gesehen
Zum Sonnenuntergang eine gute Stunde später zeigt sich der Himmel wieder blank geputzt
Derweil wird angekündigt, dass die Außenbar heute in der Erwartung von Nordlicht zwischen 21 und 22 Uhr geöffnet sein wird
Nach dem (etwas verfrühten) Abendessen gehen wir direkt auf Nordlichtwache, und tatsächlich zeigt sich bereits zur späten blauen Stunde bereits ein stimmungsvoller Bogen
Ich frage an der Bar (die gerade vorbereitet wird), ob das Licht schon einmal gedimmt werden kann.
Das dauert allerdings ein wenig, und daher heißt esFortsetzung folgt
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Samstag, 1. Oktober 2022 – Tag 9 (Teil 2)
Wir haben unser Tellerchen leer gegessen oder: Warten auf die Belohnung (Fortsetzung)
20 Minuten später hat der Kapitän tatsächlich den Lichtschalter gefunden, dafür hält sich das Nordlicht aber auch zurück
Gegen 21 Uhr erscheint unsere Reiseleiterin mit Fernglas in der Hand auf dem Deck, schaut kurz durch (in die Richtung des sich gerade aufbauenden Nordlichts) und verkündet über Mikrofon, dass es jetzt Nordlicht zu sehen gibt
Gut, dass es keine Fischfrikadellen gibt und dass sich das Nordlicht von dieser Vorführung nicht beeindrucken lässt, denn so langsam steigert es sich
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Es baut sich hinter dem Schiff immer wieder auf, mal etwas weiter links, dann wieder weiter rechts und manchmal zieht es sogar über das ganze Schiff hinweg.
Unfreiwillig bekomme ich dabei folgenden Dialog mit:Er: Siehst du da oben die 3 Sterne? Das ist der große Wagen.
Sie: Da rechts sind aber auch 3 Sterne.
Er: Dann schau doch mal da links, der rote Stern ist der Mars.
Sie: Die sehen für mich alle gleich aus.
Er: Oh schau mal, da ist ja der Plejaden-Haufen!
Sie: Mir ist kalt.
Es heißt ständig mit dem Stativ auf Wanderschaft bleiben (auch gut gegen die Kälte), was aber bei nur noch 76 Passagieren an Bord kein Problem ist, zumal es nach der Schließung der Bar deutlich ruhiger wird; schließlich stehen wir nur noch zu dritt draußen
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Gegen 23 Uhr bäumt es sich noch einmal zu einem letzten Höhepunkt auf…
… bevor es immer schwächer wird; passend zur immer stärker werdenden Lichtverschmutzung bei der Annäherung an TromsøDa es heute leider auch wieder kein Mitternachtskonzert gibt, können wir beruhigt nach einem erfüllten Tag die Augen schließen
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