Auf den Spuren der Postschiffroute - 3. - 17. Februar 2023 - ab/bis Hamburg

  • Nachträglich alles Gute, liebe Stanie78!

    Ich gehöre auch zu deinen Fans und habe all deine Reiseberichte der letzten Jahre mit sehr viel Spaß gelesen. :sdanke:

    Ich freue mich auf die nächsten Tagesberichte und Videos. :o-thumbup Gleichzeitig bewundere ich total, wie du das auf der Reise "nebenher" machst und kann durchaus verstehen, dass du es heute ruhig angehen lässt und uns auf morgen vertröstest. Der "verrückte Tag" ist ja schon mal ein Cliffhanger und ich bin sehr gespannt! Gute Nacht!

  • Gestern war wirklich ein verrückter Tag. Am Frühstückstisch prahlte ich noch bei unserer bayrischen Früstücksvergesellschaftung damit, dass ich bisher immer Glück mit dem Nordkap hatte, egal welche Vorhersagen galten.

    Die Verabredung für den gemeinsamen Bus war also klar. Die Idee, das Nordkap vielleicht nicht zu erreichen, weil ja die letzten 4 Tage schon niemand ans Nordkap kam, verwarfen die Bayern dann tatsächlich. Ich glaube, ich könnte einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen.


    Die Info, dass wir im Konvoi zum Nordkap fahren müssen und es keinen Pendelverkehr geben wird, erreichte uns noch am Frühstückstisch. Somit war auf jeden Fall schon mal klar, dass es losgehen wird. Die erste Prognose stimmte also...

    die zweite Prognose war dann das Wetter, ich hatte blauen Himmel versprochen.


    Nach dem Frühstück zogen wir uns warm an und ich ging schon mal aufs Außendeck, um beim Ausfahren der Gangway mental zu unterstützen. Das Wetter war großartig. Kalt und klarer Himmel. Ich sollte Wahrsagerin werden...


    Uns wurde geraten, uns im Hafen und auf dem Nordkap mit Cityspikes auszurüsten, die wir natürlich auch im Gepäck hatten.

    Direkt, wenn man von Bord geht, stellt Hurtigruten Stühle auf, um die Cityspikes komfortabler an die Füße zu bekommen. Ich wüsste auch gar nicht, wie meine Mama die Dinger im Stehen an die Füße bekommen sollte.

    Ich fiel also gehorsam vor meiner Mama auf die Knie und zog ihr die Gummis über die Füße.

    Eine ältere Dame kämpfte mit ihren Dingern schon, als wir noch auf der Gangway standen. Und auch als wir fertig waren, war die Dame noch nicht mit den Spikes ausgerüstet. Also fiel ich auch der netten Dame vor die Füße und so konnte sie auch sicher zum Bus kommen.

    Beim Verlassen des Piers warte das Expeditionsteam und verteilte uns auf 6 Busse. Wir durften in Nummer 2 Platz nehmen.

    Unsere Reiseführerin war eine Thailänderin, die der Liebe wegen nach Norwegen gegangen ist. Sie sprach wirklich gut Deutsch. Ich bin ja immer fasziniert, wenn jemand so grundsätzlich unterschiedliche Sprachen sprechen kann.

    14km vor dem Nordkap erreichten wir den Schlagbaum, der die Weiterfahrt nur mit Schneepflug signalisierte. Dort warteten wir geschätzt 15 Minuten, bis alle Fahrzeuge der Kolonne hintereinander aufgereiht waren.

    Dann ging's los und gleichzeitig schoben sich immer mehr dunkle Wolken in unsere Richtung. Das sah verdächtig nach Schnee aus.

    Ich kann nicht sagen, dass ich traurig war, mit dieser Erkenntnis. Ich habe doch seit Anfang der Reise das dringende Bedürfnis, mich in den Schnee zu werfen.

    Als wir unser Ziel erreichten, wurden wir noch kurz im Nebensatz darauf hingewiesen, dass es winden könnte. Ich finde ja, sie hätte dem Satz mehr Bedeutung schenken sollen, denn der Sturm da oben glich dem Sturm in Narvik.


    Nur kurz nebenbei... Wir erfuhren, dass der Sturm auf den Lofoten (Svolvær und Narvik) so stark war, dass das öffentliche Leben eingestellt wurde und es auch zu schweren Sturmschäden kam. Es war also selbst für norwegische Verhältnisse echtes Sauwetter. Nur gut, dass ich meinen Hintern rausbewegen musst...


    Nun aber zurück zum Nordkap.

    Meine Mama wollte natürlich zur Kugel. Was wir auch direkt in Angriff nahmen.

    Wir liefen die Abkürzung durch die Nordkaphalle und kamen auf der anderen Seite im Sturm wieder raus. Uns begegnete leider nicht eine weiße Schneelandschaft sondern ein mehr oder weniger blank poliertes Plateau. Der Schnee wurde zu Eis poliert und ich ärgerte mich kurz, dass ich mich zu jung für Cityspikes gefühlt habe. Hätte ich nur...

    Nun musste ich also meine Mama im Sturm, bei spiegelglatter Fläche sicher zur Kugel bringen. Was für eine Herausforderung. Irgendwie schafften wir es zur Kugel und ich schoss das obligatorische Foto. Es war aber so ungemütlich und natürlich auch voll, dass wir uns "schnell" in die Nordkaphalle zurückzogen.

    Meine Mama platzierte ich mit bester Aussicht an einem Tisch und rannte dann direkt weiter zum Denkmal der Kinder der Welt. Klammheimlich zog ich mir dann doch noch die Cityspikes an, denn bei dem Sturm wäre es sonst schnell zu Eiskiten geworden.

    Zwischenzeitlich riss immer wieder der Himmel auf. Es wurde blau, nur um Minuten später wieder grau in grau zu werden.

    Nur wenige fanden den Weg zum Denkmal. Der Weg war einfach zu beschwerlich und im Gesicht schmerzhaft, wenn man sich nicht richtig schützen konnte.

    Leider war das Wetter so unerträglich, dass ich es auch nicht lange dort aushielt. Aber ich musste ja eh noch weiter.


    Nebenbei betreibe ich ich das Hobby Geocaching. Ich hatte aus Deutschland einen Gegenstand (Trackable) für jemanden mitgenommen, der die Welt sehen sollte. Nun dacht ich mir, wäre das Ende der Welt doch ein geeigneter Platz für dieses kleine Flugzeug.

    Leider war der Weg auf der freien Fläche zu dem Versteck, mitten im Nirgendwo, nicht ganz ohne und kurz überlegte ich ob es mir das Risiko wert ist.

    Am Ende siegte das Abenteuer und ich zog los, ins Nirgendwo. Vorsichtshalber speicherte ich die Koordinaten der Nordkapkhalle auf meinem Handy, damit der Rückweg nicht zu schwierig würde.

    Das Ziel erreichte ich nach ca. 400m Fußweg auf blankem Eis und Gestein. Das Versteck, in Form einer Munitionskiste war auch schnell gefunden aber es war alles ziemlich eingefroren, inklusive meiner Hände. Ich verspreche, im nächsten Leben werde ich mich an Handschuhe gewöhnen.

    Nach einiger Zeit hatte ich dann alles wieder so hinterlassen, wie ich es vorgefunden habe. Leider habe ich dabei nicht gemerkt, wie der Schneesturm zugenommen hat. Ich hatte dem Wetter den Rücken zugekehrt und als ich meinen Rucksack wieder aufnehmen wollte, war er komplett eingefroren vom angehafteten Schnee. Ein kurzer Blick in Richtung Nordkap ließ mich kurz stocken. Es war nichts mehr zu sehen. Alles war weiß und der Wind peitschte ins Gesicht und der Schnee fand seinen Weg in die offenen Teile des Gesichts.

    Zum Glück hatte ich die Koordinaten gespeichert und vergewisserte mich kurz, dass ich wirklich gerade in die richtige Richtung ging. Leider war nämlich auch die Klippe nicht mehr zu erkennen und da wollte ich ja nun nicht versehentlich landen.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich wieder in Sichtweite der Nordkaphalle.


    In der Nordkaphalle angekommen besuchte ich meine Mama, die etwas verzweifelt aussah. Dabei dachte ich, sie sitzt schon mit 3 Tüten Einkäufen aus dem Souvenirshops da.

    Hiermit entschuldige ich mich bei meiner Mama, dass ich mit dem Geld im Rucksack losgelaufen bin und sie ohne zurückgelassen hatte. So konnte sie nicht mal eine Waffel im Café essen.

    Wir hatten noch 15 Minuten bis zur Abfahrt der Busse, also musste es dieses Mal schnell gehen, mit dem Finden von Mitbringseln.

    Ich war in Gedanken noch bei meiner Wanderung und hatte noch kein Auge für die große Auswahl an Souvenirs. Mama fand aber ein paar Kleinigkeiten und dann mussten wir uns auch schon sputen.

    Am Ende wurde es dann noch so knapp, dass Mama nicht mal mehr die Spikes anziehen wollte. Aber mit meiner ganzen Autorität konnte ich das verhindern und half ihr noch schnell in die Überzieher.

    2 Minuten nach der abgesprochenen Zeit waren wir dann auch am Bus aber nicht die Letzten.


    Die ersten 20 Minuten verbrachten wir wartend. Der Schneepflug war für die Kolonnenfahrt noch nicht da. Aber dann ging es endlich los, bei 0 Metern Sicht.

    Sehr langsam erreichten wir den Punkt, wo uns der Schneeflug verlassen sollte.

    Inzwischen war eine Stunde vergangen, bis wir den 14 km entfernten Schlagbaum erreicht haben.

    Ab da ging dann knapp 2 Stunden gar nichts mehr. Es hatten sich ein Kleintransporter und ein PKW in einer Schneewehe versteckt und kamen nun nicht mehr raus. Es mussten also Bergungskräfte her, die die Straße wieder befahrbar machten. Erschwerend kam hinzu, dass der Schneesturm schneller Verwehungen produzierte, als die Schneepflüge es frei bekamen, was die Bergungsarbeiten noch erschwerten.

    Nach über 3 Stunden Fahrt erreichten wir dann endlich wieder den Pier und konnten an Bord gehen. Was für ein Spektakel, wenn 416 Gäste gleichzeitig aus den Bussen stürmen und niemand bei dem Sauwetter draußen warten möchte.

    Mir wars egal, ich stellte mich mit meiner anständigen Winterausrüstung mit dem Rücken in den Wind und schütze so auch meine Mama vor dem Schlimmsten.


    Maximal ausgehungert und vor allem verdurstet kamen wir in unserer Kabine an. Niemand hatte bisher Mittagessen und leider waren wir nicht so schlau, die Trinkflaschen mit im Gepäck gehabt zu haben.

    Kaum waren wir aus den Klamotten, kam die Durchsage, dass das Aune Restaurant heute bereits um 16:30 Uhr öffnet.

    Hut ab vor der spontanen Aktion, da muss man in der Küche auch erstmal managen.


    Was für ein verrücktes Erlebnis. Langweilig kann ja jeder...

    Ich hätte mir tatsächlich gewünscht, während der Wartezeit darüber informiert zu werden, was da gerade passiert und wie es eventuell weitergeht. Leider kam nur eine kurze Info, dass Fahrzeuge den Weg versperren, das wars.


    Am Abend gab es das Abendessen als Buffet. Besonders meine Mama genoss es, denn es gab Garnelen bis die Hose platzt.


    Total erledigt von der Kraftanstrengung auf dem Nordkap, fiel ich hundemüde ins Bett. Ich begann noch kurz, den Reisebericht zu schreiben und lud die Bilder auf den Rechner aber mein Kopf war leer. Ich musste schlafen...

    Meine Mama war noch gut drauf und machte es sich am Fenster gemütlich.

  • Nun weiß ich auch, dass Beiträge nicht länger als 10000 Zeichen haben dürfen.


    Hier der Rest:

    Gegen 23:30 Uhr kam die Durchsage, es gäbe besonders schönes Nordlicht zu sehen.

    VERFLUCHT... Ich hatte vergessen, alles für den Nordlichteinsatz vorzubereiten. Also musste es alles im Laufen erledigt werden.

    Seit ich nun von Luv und Lee gehört habe, stelle ich mir jedes Mal die Frage, welche Tür ich auf Deck 5 zum Außendeck nehmen soll.

    Die Wellen waren ordentlich, es musste also windig sein... Ich entschied mich für Steuerbord. Man kann nicht immer gewinnen... Ich flog kurz raus und auch direkt, samt Tür, wieder rein. Das Kameraband verfing sich in der Tür und ich flog beim Laufen zur anderen Tür direkt wieder zurück. Also vorsichtig die Tür geöffnet und schwupp, wieder draußen... Dieses Mal blieb nichts draußen hängen und ich lief zur anderen Tür, mit dem gleichen Ergebnis.

    Nun gibt es schon beeindruckende Nordlichter und ich komme nicht nach draußen.

    Also in dicker Winterausrüstung und noch nicht ganz organisierter Fotoausrüstung im Galopp auf Deck 8.

    Endlich, dort war es mehr oder weniger erträglich und ich sah endlich das Spektakel. Leider wurden die Lichter der Otto Sverdrup nicht gelöscht, sodass mir wirklich schöne Aufnahmen nicht gelangen. Außerdem war meine Kamera zwar auf dem Stativ aber bei derartigem Wellengang war das sicher unnötig.


    Nach einer knappen Stunde ging ich wieder ins Bett, in den Teil, der noch übrig war. Es war Seegang...


    Das Tagesvideo gibt es, wenn wir das verschneite Tromsö unsicher gemacht haben.

    Morgen ist dann ein geplanter Seetag um dann unplanmäßig in Trondheim anzulegen.

  • Hallo Stanie78 ,


    dein Bericht war mal wieder super. Vor allem ist er aber für Hurtigruten Neulinge Gold Wert.

    Vieles von deinen Tipps werden wir beherzigen und vielleicht setzt ich mich mal mit Geo Koordinaten auseinander, damit ich nicht hilflos irgendwo im Nirwana stecken bleiben muss.

    Oder ich schenke meinem Gatten passend zu Weihnachten, vor unserer Reise, einen handlichen Kompass 🤔.

    Wofür war er 12 Jahre bei der Bundeswehr 😉.


    Ich freue mich schon auf deine Fotos. In Tromsö soll es ja ganz schön diesig sein.


    Viele Grüße

    schweden01 🇸🇪 🇳🇴

  • Liebe Stanie78, vielen Dank für deinen langen und doch wieder so kurzweiligen Bericht und :thank_you: Hut ab, dass du es immer noch schaffst zeitnah zu berichten.

    Heute wird es dank des frischen Schnees hoffentlich nicht so ein Eistanz in Tromsø für euch werden. Die Nordkap - Fahrt kam ja dann wohl wirklich einer Expedition nahe. Wie gut, dass du so vorausschauend die Koordinaten eingegeben hast. 👍 Sonst hätte das wirklich übel ausgehen können 🥶

    Der Souvenirshop in der Nordkap Halle ist immer einen Besuch wert 🤦‍♀️

    Ich wünsche dir und deiner Mutter einen wunderschönen Tag in Tromsø und freue mich schon auf Video und weitere Berichte. :sdanke: :o-love

  • Liebe Steffi, da hattet ihr ja wirklich Abenteuer genug an einem Tag 8| . Das mit der Eisglätte am Nordkapp hatten wir vor 3 Wochen auch, aber das Wetter an sich war super, obwohl mir das Wetter von euch auch gefallen hätte, ich liebe entfesselte Natur.....ich wünsche mir ja immer noch dass ich morgens auf dem Schiff rausgehe und überall auf den Decks liegt gaaaanz viel Schnee :love: , war leider noch nicht, also wieder ein Grund zum nochmal fahren. Das mit dem Licht auf der Otto Sverdrup war ja auf unserer gemeinsamen Reise letztes Jahr auch so, versteh ich nicht, aber ist halt so, schade.

    Dann weiter gute Fahrt, weiter tolle Erlebnisse und Berichte, die ich immer nicht erwarten kann. Viel Spass in Tromsø, unsrer absoluten Lieblingsstadt, und ihr solltet unbedingt eine heisse Schokolade in der kleinsten Bar der Welt trinken.

    Ganz vielen Dank für die Erinnerungen und Liebe Grüsse <3

  • Liebe Stefanie, was für ein Abenteuer :good3:.

    Ich habe bei deinen Erzählungen so ein Kopfkino laufen :S, auch wenn es für dich nicht ganz ohne war :help-sos:

    Freue mich auf neue Fotos und Videos und wünsche euch beiden noch eine schöne Reise.

    PS.: Notgroschen für Mama beim nächsten Abenteuer nicht vergessen :laugh1:

    Liebe Grüße :godtur:

  • Hab ich jetzt mal hochgesetzt auf 20.000 :hut:

    Dann kann ich mich ja richtig austoben. Vielen Dank!

    Sehr gut, dass Du und Kamera heil geblieben seid!

    Ich fürchte, meine Kamera muss nach dieser Reise dringend professionell gereinigt werden. Sie hat so manche Dusche erleben müssen, auf dieser Reise.

    ich wünsche mir ja immer noch dass ich morgens auf dem Schiff rausgehe und überall auf den Decks liegt gaaaanz viel Schnee

    Ich bin gerade mal vor die Tür und habe ein Foto von Deck 8 gemacht. Ich stelle es mit dem Bericht vom heutigen Tage mit ein.


    Und hier kommt nun das versprochene Video von gestern:

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  • Liebe Stanie78 ,

    du schriebst von Spikes. Hast du sie im Shop erworben oder vor der Reise besorgt? Ich frage, weil sie mir durch deine Schilderungen ziemlich wichtig erscheinen; wir sind ja in 6 Wochen auf der Polarlys. Vorausgesetzt, das Schiff kommt rechtzeitig aus der Werft.. ;)

  • du schriebst von Spikes. Hast du sie im Shop erworben oder vor der Reise besorgt?

    Auf der Expeditionsreise gibt es sie auf dem Schiff zu leihen. Ich würde auch genau diese empfehlen.

    Ich hatte uns für unsere erste Reise damals welche gekauft, die nicht annähernd so bequem und sicher waren wie die Leihgaben vom Schiff.

    Ich schicke Dir später eine PN mit den Infos.

    Leider kann ich Dir nicht sagen, ob die Spikes auch auf der klassischen Route zur Verfügung gestellt werden. Das wissen hier vielleicht die Spezialisten der klassischen Reisen.



    Gestern hatten wir doch tatsächlich einen nahezu unspektakulären Tag.

    Schon früh legten wir in Tromsø an und bereits um 7:45 Uhr verließen die ersten Passagiere das Schiff für ihre Ausflüge.

    Wir hingegen genossen zu der Zeit erstmal das Frühstück. Gebucht hatten wir mal wieder nichts.

    Wir spielten kurz mit dem Gedanken ob wir nicht doch auf den Storsteinen fahren sollten.

    Letztes Mal hatten wir eigentlich beschlossen, dass es für meine Mutter zu schwierig ist, den steilen Rückweg von der Talstation der Fjellheisebln Bahn anzugehen. Hin war ja nie ein Problem aber der Rückweg war wegen der Steigung und des Eises immer eine Herausforderung. Zumal oft Aufos nah an der Wand standen, sodass sich eine Mama einige Meter nicht festhalten konnte.

    Aber irgendwie hatte es uns der Berg angetan und der Wunsch nach einer unvergesslichen Aussicht auf Tromsø ließen uns überlegen.

    Die Entscheidung wurde uns abgenommen. Die Bahn war wegen des Wetters geschlossen.


    Nach dem Frühstück ging ich erstmal alleine raus und wollte mal was Neues sehen. Aber bitte wer stellt mir einen Sami Markt mitten auf den Weg?

    Ich bin, ja bekanntlich absolut kein Shopping Typ aber bei Fellen und handgefertigten Dingen werde ich schwach.

    Statt eines längeren Spazierganges schleppte ich also die Einkäufe aufs Schiff und präsentierte sie stolz meiner Mama auf Deck 8.

    Ich entschloss, vor dem Mittagessen nicht mehr raus zu gehen. Das Wetter wechselte hier ähnlich schnell wie auf dem Nordkapp aber hier blieb der Schnee liegen.


    Nach dem Mittagessen konnte ich meine Mama überreden, doch auch eine kurze Tour nach draußen zu gehen.

    Ich zeigte Ihr den Sami Markt und natürlich das kleinste Café der Welt.

    Der Weg führte uns auch durch die Einkaufspassage und wir blieben in einem tollen Shop mit noch tolleren Pullovern hängen.

    Nun besitze ich einen weiteren, wunderschönen und warmen Notweger Pullover, der nicht nur für doe Reise super ist, sondern mindestens so gut für mein Hobby.

    Wieder voll bepackt, gingen wir zurück zum Schiff. Meine Mama war ganz begeistert von der kleinen Runde.

    Als ich sah, dass der Schnee gleich wieder aufhören würde, wollte ich noch unbedingt auf die Brücke die 3 Hurtigruten Schiffe fotografieren. Es lagen nämlich heute die Otto Sverdrup, die Maud und die Nordlys hintereinander. Es war allerdings schon 14:55 und um 15:30 war die Ansage, alle an Bord.

    Der Weg schien zu weiter aber dsr Wille war groß.

    Also brachte ich meine Mama noch sicher auf die Gangway und dann flitze ich im Schneesturm Richtung Brücke.

    Nach einigen Fotostopps kam ich nach 20 Minuten auf dem höchsten Punkt der Brücke ab. Leider war die Sicht unterirdisch und das Foto reicht maximal für die Erinnerung aber sicher nicht zum Zeigen.

    Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigte, dass ich noch 15 Minuten hatte, um das Schiff ohne besondere Aufmerksamkeit zu erreichen.

    Im Stechschritt ging es zurück zum Schiff. Ich brauchte tatsächlich nur 10 Minuten. Nur fliegen ist schöner...

    Macht es mir einfach nicht nach. Meone Lungen haben sich noch immer nicht erholt.


    Total abgehetzt und rot wie eine Ampel, kam ich die Treppen auf Deck 8 hochgekrochen.

    Meine Mama empfing mich fröhlich ind der Barkeeper erkannte meine Not ungefragt und brachte mir mein Lieblingsgetränk. Ich muss wirklich notleidend ausgesehen haben.


    Den Rest des späten Nachmittags verbrachte ich mit dem Bearbeiten von Fotos, bis es dann Zeit für das Abendessen war.

    Auch hier hatten wir wieder nette Gesellschaft und einen kurzweiligen Abend.


    Das Tagesprogramm für heute haben wir traditionell verpasst aber dank eines Mitreisenden wissen wir nun, wo man die aufgezeichneten Vorträge findet.


    Jetzt wird's aber Zeit fürs Frühstück. Den Film bearbeite ich danach auf unserem Lieblingsplatz.

  • Zum Glück hatte ich die Koordinaten gespeichert und vergewisserte mich kurz, dass ich wirklich gerade in die richtige Richtung ging.

    Da hast du aber großes Glück gehabt, dass dein Handy nicht auf dem Weg den Geist aufgegeben hat, so wie es mir letztes Jahr in Kirkenes passiert ist. Dann wird es erst richtig abenteuerlich :o-wink

    Künftig gehört bei mir daher auf solchen Ausflügen immer eine frisch aufgeladene Powerbank ins Gepäck :o-smile


    Danke fürs Mitnehmen und weiterhin viel Spaß unterwegs :o-biggrin


    Viele Grüße

    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Einkäufe größeren Umfangs sind kein Problem, wenn man sich keine Gedanken zur Unterbringung machen muss, weil man - wie Ihr - in Haburg von Bord geht :dance4:

    Deine Schilderung vom Brückenbesuch in Tromsö wegen Fotos haben schon Schnappatmung verursacht, ebenso wie Deine "Null-Sicht-Rückweg-Aktion" am Nordkapp.

    Vom Nachmachen braucht mich niemand abzuhalten :mosking: .

    Ich freue mich auf Deinen Weiterreise-Bericht und wünsche Euch beiden unvergessliche Stunden!

  • Nun ist auch das Video von gestern fertig.

    Topolino1954 , das letzte Bild ist extra für Dich. Leider wurde das Deck da schon 2x geräumt, deshalb nicht sehr spektakulär.


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  • Liebe Stanie78 - gut dass dein Handyakku durchgehalten hat - und Du nicht zu nah an die Klippen gekommen bist.

    ...aufgeladene Powerbank ins Gepäck

    Dem kann ich mich aus Erfahrung nur anschließen. Bei Minustemperaturen körpernah und vor allem dabei - und nicht in der Kabine :o-wink (alles schon passiert...) .
    Für ein Whiteout reichen unvorstellbarerweise ein paar Meter! Mein Wanderkollege konnte uns da mal mit Kompass und vorbereiteter Marschzahlliste rauslotsen - was bei zu viel magnetischem Gestein im Gelände auch in die Hose gehen kann - aber es muss ja nicht dreierlei gleichzeitig schief gehen.
    Den Sprint :o-thumbsub auf die Brücke in Tromsø hätte ich außer bei Glatteis auch :o-saint gemacht ... (sogar auf der Postschiffreise).

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