Herbst 2022 statt 2020 und MS Trollfjord statt MS Kong Harald - Unsere 1.Hurtigrutentour 25.09.-06.10.2022 entlang der Küste Norwegens

  • Hallo zusammen, da bin ich wieder und berichte weiter.


    Tag 9 03.10.2022 Versterålen & Lofoten


    Der Blick aus dem Kabinenfenster zeigte ziemlich viele Wolken, so sind wir in Ruhe gemütlich frühstücken gegangen. Die Teilnehmer des Ausfluge 9A -Inselwelt der Vesterålen- haben sich schon um 8:00 Uhr getroffen, also waren sie schon mit Frühstück lang fertig.

    Ich habe ja vor unserer Reise viel hier im Forum gelesen und mir auch manche Notizen gemacht. Es wurde oft empfohlen, wenn man das erste Mal fährt, solle man sich die Fahrt durch die Risøyrenna "gönnen" und auf den Ausflug verzichten. Da wir uns auch ungern in einem voll besetzten Bus aufhalten wollten, sind wir genau dieser Empfehlung gefolgt.

    Was soll ich sagen - wir haben es nicht bereut. Diese ruhige, gemächliche Fahrt durch die Rinne auf spiegelglattem Wasser war wirklich toll. Das Wetter dazu war spektakulär...Sonne, tiefliegende Wolken, Nebel...es war alles dabei. Mein Mann hat unheimlich viele Fotos gemacht.


          


          


    Das Wetter blieb trocken, aber die Wolken in der Ferne ballten sich zusammen. Es sah ziemlich bedrohlich nach Unwetter aus, kam aber nicht zu uns herüber. So beobachteten wir die faszinierenden Wolken- und Lichtspiele. Was für ein Schauspiel!


          



    Später nach dem Mittagsbuffet lockerte das Wetter auf und wir näherten uns Storkmarknes. Es kam dann auch die Sonne heraus und so haben wir uns in der Stunde Liegezeit ein bisschen die Beine vertreten, sind kurz die Hauptstraße hoch- und wieder zurückgelaufen, haben ein Blick in das Hurtigrutenhus geworfen und sind am Museum vorbei zurück zum Schiff .


    Nach dem Ablegen in Storkmarknes gingen wir zum Treffen mit dem Expeditionsteam um uns die aktuellsten Infos abzuholen.

    Die Sonne versteckte sich wieder, aber da es trocken blieb, sind wir wieder raus aufs Umlaufdeck und genossen weiterhin die tollen Wolkenformationen.


       


    Das bedrohliche Grau ging wieder in freundlicheres Blau über.


          


    Lt. Tagesplan würden wir bald den Raftsund durchfahren.... wir waren gespannt....

    Wie gesagt, dies war ein Tag der vielen Fotos, aber auch wir konnten diese vielen Eindrücke fast gar nicht aufnehmen. Der Tag war ja aber noch nicht zu Ende, also Fortsetzung folgt...


    VG LaLuna

  • Fortsetzung...


    Tag 9 03.10.2022 Vesterålen & Lofoten


    Ich weiß gar nicht mehr, ob wir uns die ganze Zeit draußen auf dem Umlaufdeck aufgehalten haben, oder ob wir doch mal rein sind, auf einen Kaffee oder so. Auch weiß ich nicht, ob recht viele Mitreisende die Fahrt durch den Raftsund beobachtet haben, vielleicht auf dem Panoramadeck, auf dem Umlaufdeck waren sie jedenfalls nicht. Es begann auch leicht zu regnen. Die Ausflügler der Adlersafari hatten deshalb etwas Pech mit dem Wetter. Wir fanden die Fahrt durch den Raftsund sehr spannend und haben uns an den wahnsinnig tollen Lichtstimmungen gar nicht satt sehen können.


             


             


    Nachdem nordwärts nur die Mündung des Trollfjords angeleuchtet wurde, sollte jetzt auf der südlichen Tour hineingefahren werden. Wie bereits erwähnt, regnete es etwas und es waren nicht extrem viele Mitreisende auf dem Umlaufdeck. Wir hatten uns auch "rechtzeitig" einen Platz am Bug der MS Trollfjord gesucht, damit wir einen guten Blick in den Fjord hinein hatten. Wir haben die ganze Zeit vorn gestanden...es war unbeschreiblich! Die Felswände glänzten durch die Nässe metallisch schwarzgrau und der spärliche Bewuchs in herbstlichen Farben bildete kleine Farbtupfer darauf. Bei der 360° Drehung am Ende des Fjords haben wir gefühlt fast die Luft angehalten, ob das Schiff auch nirgendwo aneckt. Auch der Blick aus dem Trollfjord heraus beim Wiederrausfahren war spektakulär. Wir waren begeistert!!


          


             


          


    Den Aufenthalt in Svolvær nutzen wir zum Bummel durch die schön beleuchtete Stadt. Es regnete nicht mehr und die ruhigen blauen Farbtöne wirkten entspannend nach den vielen Eindrücken an diesem Tag. Wir haben die Liegezeit nicht ausgereizt und sind beizeiten zurück auf das Schiff um zum Abendessen zu gehen.


       


    Das war der 9.Tag in zwei Teilen.

    VG LaLuna

  • Beinahe vergessen ---- Nachtrag zum Tag 9


    Gegen 22:00 Uhr gab es zum Abschluss des Tages noch Nordlicht, auch wenn es sich gegen die Wolken behaupten musste.


             


    So jetzt ist aber genug für diesen Tag.

  • Tag 10 04.10.2022 Helgeland


    Den Tag begannen wir wieder mal etwas früher, es wurde der Polarkreis in südlicher Richtung überquert. Das Wetter sah ruhig und nicht unfreundlich aus, wenn auch noch einige Wolken unterwegs waren. Die Sonne versuchte sich durchzukämpfen.


              


    9:45 Uhr wurde zur Polarkreiszeremonie eingeladen und Møllers Lebertran zur Verkostung angepriesen, mit allen guten Eigenschaften, die er für die Gesundheit hätte. Also haben wir uns mal brav mit angestellt und uns einen Löffel verabreichen lassen. Ich konnte aber gar nicht so schnell gucken, da hatte mir der Hotelchef den Löffel ein 2. Mal vollgegossen, noch ein 3. Mal habe ich dann aber dankend abgelehnt. Das war dann doch zuviel des Guten. Geschmacklich war es so arg nicht, es gibt schlimmeres, aber sehr fettig. Mein Mann hat sich dann noch freiwillig einen 2. Löffel geholt. Die beiden Löffel als Andenken sind natürlich auch ganz nett.

    Die Sonne setzte sich immer mehr durch und wir verbrachten den restlichen Vormittag auf dem Umlaufdeck.


          



    Zur Mittagszeit konnten wir die Bergkette der sieben Schwestern bei schönstem Sonnenschein betrachten.


       


    Schon Tage vorher hatten wir uns bei Heinz erkundigt, ob denn auf dieser Fahrt der Ausflug 10 D zum Berg Torghatten stattfinden würde, denn dieser interessierte uns ungemein. Als dies dann feststand, haben wir den Ausflug gebucht, denn die Nachfrage war doch ziemlich groß.

    Die MS Trollfjord näherte sich Brønnøysund und der Torhatten kam in Sicht.


          


    Wir hatten etwas später als geplant in Brønnøysund angelegt, d.h. die Zeit arbeitete wieder gegen uns. Wir fuhren ca. 30 min mit dem Bus über die tolle Brücke zum Wandergebiet am Fuß des Berges und hatten viele schöne Ausblicke in die Gegend und auf viele Inseln auf die sich die Stadt verteilt. Was wir gesehen haben, gefiel uns ziemlich gut, es war nicht so zugebaut mit modernen, großen Häusern.

    Unsere junger Guide war Christian aus Berlin, er und seine Kollegin brachte uns auf der Busfahrt die Sage um den Berg näher. Auf dem Parkplatz angekommen, ging es sofort los.

    In der Ausflugbeschreibung bei HR war zu lesen: "Wir werden etwa eine halbe Stunde ganz entspannt den zerklüfteten Naturpfad des Berges hinaufwandern, bis wir an den Durchbruch gelangen." ..."Auf dem Weg nach oben gibt es ein paar steile Anstiege mit Steinstufen."...

    Soviel zur Theorie! In einem Affentempo ging es über Schotter, Geröll, Steine und Steinstufen den Berg hinauf. Oben angelangt, mussten wir erstmal verpusten. Es sollte jeder für sich selbst entscheiden, wie weit er es schafft hinauf-und hindurch zu gehen, so war die Ansage vom Guide. Dann ging es noch weiter, auf Holztreppen wieder abwärts und im Loch weiter über Steinbrocken bis zur anderen Seite. Es war ordentlich anstrengend, aber das war es wirklich wert, das Loch im Berg wirkte wie eine Kathedrale und der Ausblick war phänomenal.


             



    Viel Zeit zum Staunen hatten wir nicht, also ging es den gleichen Weg wieder zurück, die Holztreppen wieder rauf und über die Steinblöcke runter, was nicht minder anstrengend war. Am Bus angekommen, gab es noch etwas Süßes und Getränke und es wurde ein Gruppenfoto gemacht. Die Zeit drängte und wir mussten zurück. Hier würden wir gern mal mit viel Zeit und in unserem eigenem Tempo wandern gehen.

    Nach dem Ablegen als wir Brønnøysund verlassen hatten, zog das Schiff noch eine Schleife und wir konnten dann den legendären Berg Torghatten mit seinem markanten Loch nochmal in seiner ganzen Pracht bewundern.


       


    Nach dem Abendessen fand die HR Versteigerung statt und danach "Let`s sing Sea Shantys!".

    Wir haben, wie auch schon an anderen Veranstaltungen im geschlossenen Raum, daran nicht teilgenommen.

    So war auch dieser Tag weg wie nix, die Zeit rast...


    VG LaLuna

  • Hallo zusammen, hier die Fortsetzung vom letzten vollständigen Tag an Bord...


    Tag 11 05.10.2022 Trondheim


    Den zeitigen Stopp in Trondheim haben wir teils noch verschlafen bzw. beim Frühstück verbracht. Das Wetter war nicht so berauschend, trotzdem haben wir nach dem Frühstück unsere obligatorischen Runden auf dem Umlaufdeck gedreht. Die nordwärts an uns vorbeifahrende MS Richard With haben haben wir aber noch gesehen.


          


    11:00 Uhr gab es dann das letzte Treffen mit dem Expeditionsteam und die Auscheck-Informationen für Bergen.

    Mit Mittagessen, in der Kabine schon etwas zusammenräumen und einpacken, verging die weitere Zeit. Auch sind wir immer nochmal raus aufs Deck um zu sehen, was draußen noch los ist.


            

    Werden wir beobachtet? ;)



    Zum Stopp in Kristiansund hatte es aufgehört zu regnen und wir haben einen kurzen Stadtspaziergang gemacht. Die Stadt hat viele neue Häuser und Hotels und am Hafen war eine riesige Baustelle.


          


    Nach dem Ablegen etwas später wurde der Wind stärker, die Wellen bekamen Schaumkronen und das Schiff fing ziemlich an zu schaukeln. Da es aber nicht regnete, blieben wir auf dem Umlaufdeck und schauten Wind und Wellen zu. Das Schaukeln machte uns nichts aus. Wir waren warm angezogen, beim Laufen etwas locker in den Knien bleiben und um die Kurven ggf. etwas festhalten, so ging es gut.

    Die Sonne blitzte beim untergehen noch etwas durch die Wolken und färbte sie leicht rosa.


          


    Es zeigte sich sogar noch einer schöner Sonnenuntergang, was mit den Wellen und der Gischt ein tolles Schauspiel war. Wir hätten uns das gern noch etwas länger angeschaut, aber nachdem wir vorn oberhalb vom Bug eine Dusche abbekommen haben, sind wir nach drinnen und dann zum letzten leckeren Abendmenü.


             


       


    Wir haben dann die Koffer fertiggepackt und alles andere was wir nicht mehr brauchten. Alsbald sind wir in die Kojen gekrochen, was auch gut war, denn die Nacht sollte unruhig und ziemlich kurz werden...


    Bis hier hin. VG LaLuna

  • vorn oberhalb vom Bug eine Dusche abbekommen haben

    Haben die da auf der Brücke etwa die Scheibenwaschanlage betätigt? Das ist uns kürzlich auf der Nordnorge zweimal passiert und ich hatte den Eindruck, dass es denen Spaß macht, die Drunterstehenden nass zu machen :o-wink Tolle Brandungs- und Abendfotos!

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Also ich wurde mal auf der NORDLYS seitlich auf dem Umlaufdeck komplett geduscht. Und das Wasser kam durchaus von unten. Sogar bis Deck 7 kam die Gischt hoch.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Gesperrt wurde nicht, aber ausser mit kam auch keiner auf die bescheuerte Idee, rauszugehen :laugh1:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • Tag 12 06.10.2022 Bergen - der letzte Tag an Bord


    ... gegen 4:00 Uhr war die Nacht für uns vorbei, es schaukelte dermaßen, das wir nicht mehr schlafen konnten. Wir haben noch etwas geduselt, sind dann aber doch aufgestanden. Dann haben wir die restlichen Sachen in die Koffer verstaut und diese schon mal in der Nähe des Fahrstuhls gestellt. Um 10:00 Uhr sollten ja die Kabinen verlassen werden, also hatten wir genug Zeit, ausgiebig zu frühstücken. Der Seegang war noch ziemlich heftig, da hielten wir uns die Treppen runter lieber mal am Geländer fest.

    Gerade an diesem stürmischen letzten Tag haben wir leider keinen Platz in der Nähe der Fenster bekommen, um hinaus zu schauen. Wir ließen uns also durch die Schaukelei den Appetit nicht verderben und genossen das letzte Frühstück an Bord. In der Küche hat es einmal gescheppert, ein paar Gläser klirrten, aber sonst ist nicht viel zu Bruch gegangen.

    Zurück in der Kabine sammelten wir unsere Siebensachen ein und suchten uns einen Platz, wo wir erstmal die Rucksäcke abstellen konnten. Dann sind wir hinaus auf das Umlaufdeck um zu testen, wie stürmisch es wirklich war. Am Bug sind wir fast nicht rumgekommen, so sehr kam der Wind von vorn. Trotzdem konnten wir es nicht lassen, doch ein paar Fotos mit Kamera und Handy zu schießen.


          


          


    Es war faszinierend zu sehen, wie sich Blau- und Grautöne mischten und der Wind die Wolken immer wieder anders zusammen pustete. Da es nicht regnete und wir warm angezogen waren, blieben wir doch eine ganze Weile draußen.


       


          


    Ab dem Mittagessen war es dann vorbei und der Regen klatschte nur so an die Fenster und die Gischt sprühte ordentlich hoch. Die MS Trollfjord kämpfte sich weiter durch das Wetter und gegen den Wind, wir hatten uns in der Bibliothek eingerichtet und warteten bis wir uns Bergen näherten.

    Einiger Reisende wurden langsam unruhig, denn es zeichnete sich ab, das wir mit einiger Verspätung ankommen würden. Es wurde auch mehrmals durchgesagt, das das Schiff unheimlich mit dem Gegenwind zu tun hat und sich verspäten würde. Das war natürlich für die Reisenden deren Flugzeug am gleichen Nachmittag ging nicht so toll, aber ändern konnten sie es nicht. Also hieß es abwarten. Da wir noch 2 volle Tage in Bergen geplant hatten und unser Rückflug erst am 09.10.22 ging, waren wir entspannt.

    Das Wetter beruhigt sich, als wir durch die Schären von Bergen fuhren und es schaute sogar die Sonne etwas heraus.


             


    In Bergen angekommen, erfolgte das Ausschiffen/ Auschecken Deck für Deck und es ertönte beim Scannen der Cruisecard ein letztes Mal Good bye. Ich hatte versucht wieder per Handy ein Taxi zu bestellen, das klappte diesmal nicht, die Taxi Internet Seite wollte meine deutsche Handynummer nicht und per Chat reagierte niemand. Also warteten wir draußen, bis wir ein freies Taxi bekamen, welches uns zum Hotel Scandic Byparken brachte.


    Nun war sie also vorbei, unsere 1.Reise mit Hurtigruten, unsere 1.Reise entlang der wilden traumhaften Küste Norwegens, unsere 1.Reise in das Land der Fjorde, Berge und Polarlichter, unsere 1.Reise nach Norwegen, unsere 1.Schiffsreise überhaupt.


    Für heute beende ich erstmal meinen Bericht, ich werde gerade ziemlich wehmütig.

    Ich schreibe bestimmt noch ein Fazit und gebe euch auch noch ein paar Eindrücke von unseren 2 Tagen in Bergen. Bis später. VG LaLuna



    JEDE REISE HAT EIN ENDE. ABER DIE ERINNERUNG DARAN IST UNVERGESSLICH.

  • LaLuna , ganz herzlichen Dank für deinen Bericht mit den wunderschönen herbstlichen Bildern von der Hardangervidda, den vielen leuchtenden Himmels-und Wasserbildern und natürlich deinen Wanderungen in Urke, Kirkenes, Hammerfest und Brønnøysund. Die Wanderung durch den Torghatten habe ich vor einigen Jahren vom Campingplatz am Fuß des Berges aus gemacht, im Gegensatz zu euch mit viel Zeit. Es war ein besonderes Erlebnis, ganz alleine durch das riesige Loch zu gehen und am Ende den herrlichen Ausblick auf die Landschaft zu genießen.


    Viele Grüße

    omlia :o-smile


    Reiseberichte im Profil

  • LaLuna,

    herzlichen Dank für den Bericht, bei dem deutlich zu spüren war, wie sehr Dich diese vielfältigen Erlebnisse beeindruckt haben. Danke auch für die tollen Fotos mit den wunderschönen Lichtstimmungen.

    Alles Gute wünscht Euch

    Eva :lofoten2:

  • Liebe LaLuna auch von mir ganz <3-lichen Dank für deinen tollen Reisebericht voller Emotionen und herrlich stimmungsvollen Fotos! Gerade die erste HR Fahrt erlebt man am intensivsten finde ich. So begeistert wird es vermutlich nicht eure einzige HR Tour bleiben. Hoffe euch hat die MS Trollfjord dann doch gefallen, sie und die baugleiche MS Midnatsol (Maud) sind meine Lieblingsschiffe, first ship first love :ilhr: , deren überdachtes Umlaufdeck vorne weiß man erst zu schätzen, wenn der Regenschutz auf den anderen Schiffen plötzlich fehlt.

  • Hallo zusammen, nun versuche ich mal die Eindrücke unserer 1.Hurtigrutenreise zusammenzufassen.


    Nach unserem Urlaub wurde ich von mehreren Seiten gefragt, ob sich denn meine Erwartungen erfüllt haben. Es waren alle erstaunt, das ich nicht gleich wie aus der Pistole geschossen geantwortet habe. Ich musste wirklich kurz überlegen und konnte es nicht in einer Liste zusammenfassen. Was hatten wir erwartet, uns vorgestellt oder gewünscht? Unsere bisherigen Erfahrungen mit Schiffen beschränkten sich auf die Fahrten mit der Fähre nach Schweden für eine Nacht.


    DIE MS TROLLFJORD - uns hat sie gut gefallen. Holz, Messing , blau-türkise Farben, maritim eben, so haben wir uns das Innere eines Schiffes auch vorgestellt. Natürlich hat man an der einen oder anderen Ecke gesehen, dass die Dame nicht mehr blutjung war, aber das sind eben Spuren ihres Schiffslebens bzw. wie Gäste mit ihr umgegangen sind.


    DIE KABINE - war für uns sehr ausreichend, wir waren eh nur zum Schlafen darin. Alle unsere Sachen konnten wir gut verstauen bzw. aufhängen, dank des Forumtipps mit den Türhaken.

    Die Klimaanlage bzw. Heizung haben wir gleich am ersten Tag etwas herunter gedreht, wir brauchten es nicht so warm. Das Sofa haben wir als 2. Bett heruntergeklappt. So hatten wir zwar außer dem Stuhl keine weiter Sitzmöglichkeit, konnten so aber wenigstens über Eck, wenn schon nicht im Doppelbett schlafen. Die Nasszelle mit Duschvorhang kann man schon mal für ein paar Tage aushalten.


    Die MS Trollfjord wird ja aber renoviert, wird sich also verändern.


    Das Schiff war nicht ausgebucht, per 29.09.2022 waren 217 Kabinen belegt, per 05.10.2022 356 Passagiere an Bord. Wenn wir drinnen waren, haben wir immer irgendwo ein ruhigeres Plätzchen gefunden, oft in der Bibliothek auf Deck 8 oder in den Sitzecken bei den Konferenzräumen auf Deck 5, selten auch im Panoramasalon. Jetzt im Nachgang merken wir, dass wir gar nicht jede Ecke erkundet haben. Das war aber dem Umstand geschuldet, dass wir meist an bzw. auf unserem Lieblingsplatz waren -draußen auf Deck 6, dem Umlaufdeck.


    DAS ESSEN - ganz besonders das Abendessen als 3-Gang-Menü hat uns ausnahmslos sehr gut geschmeckt und die Portionen waren ausreichend (man hätte Nachschlag bekommen können). Die Entscheidung zwischen Fisch und Fleisch und den Vor- und Nachspeisen fiel uns jeden Abend ziemlich schwer. Nur das Nordkappbuffet war nicht nach unserem Geschmack, aber da is(s)t ja jeder anders. Ich gebe ja zu, ich mag es mein Essen angerichtet und serviert zu bekommen, als das ich Buffetgänger bin. Für das Frühstück ist es natürlich iO und Mittags hielt sich das "Gewühl" teilweisen in Grenzen. Es kam auch darauf an, welche Ausflüge durchgeführt wurden.

    Das Wein bzw. Bierpaket haben wir nicht geordert. Wir mögen nicht zu JEDEM Essen Wein oder Bier und auch nicht den gleichen. Wir trinken ein Glas, wenn wir Appetit darauf haben.

    Aber auch das muss jeder für sich entscheiden, vom Preis mal abgesehen.


    DAS EXPEDITIONSTEAM - es war immer jemand von ihnen da, wenn man Fragen hatte. Dabei waren Heinz, Giske, Rune und Amanda natürlich sehr unterschiedlich, aber immer sehr nett. Es ist nicht jeder so ein Entertainer wie Heinz, muss er aber auch nicht.

    Die Tagespläne waren immer in Papierform ausreichend vorhanden. Auch Infos zu den Ausflügen, Wetter, Nordlichtaktivität usw. hingen immer aus und Pläne von den Orten mit längerer Liegezeit konnte man mitnehmen.


    DIE CREW - wir können nur positives berichten. Die Mitglieder mit denen wir direkten Kontakt hatten, Service im Restaurant, Bar, Bordshop, die Mädels von der Rezeption ..... waren alle sehr nett und zuvorkommend.


    GESUNDHEIT/ HYGIENE - eigentlich sind alle erwachsen und sollten es besser wissen, aber wie es so ist.... Wenn die Ansage gemacht wird, das vor Betreten des Restaurants die Hände zu waschen und desinfizieren sind, bricht mir doch kein Zacken aus der Krone, das so zu machen. Es muss doch wohl kein Aufpasser hingestellt werden, der kontrolliert, ob jemand nur die Fingerspitzen unter die Desinfektionsspender hält.....


    Nachdem immer wieder zu beobachten war, wie Passagiere "hemdsärmelig" für ein paar Schnappschüsse rausgerannt sind, war es nicht verwunderlich, das es nach ein paar Tagen in allen Ecken hustete und schniefte. Auch tauchten Masken auf mehreren Gesichtern auf, im Restaurant und auch zu den Infoveranstaltungen in den Konferenzräumen (muss man dahin, wenn man krank ist??)

    Die Corona-App auf meinem Handy sprang am 5.Tag auf rot, vor Ärger habe ich sie gleich deinstalliert. Deshalb haben wir uns auch vor anderen Veranstaltungen in den Innenräumen ferngehalten. Wir sind gesund durch die Reise gekommen.


    Das Wichtigste und Beste zum Schluss .....DIE NATUR , die Küste, die Fjorde, das Meer, die Wolken, das Licht....was haben wir alles gesehen und dabei waren wir NUR an der Küste Norwegens unterwegs! Wie mehrfach schon erwähnt, haben wir die meiste Zeit draußen auf den Umlaufdeck verbracht und nur geschaut, geschaut, geschaut.... Das Wetter war uns natürlich auch meist hold, nicht immer nur, Sonne brauchte es auch nicht sein und das haben wir ausgenutzt. Die immer wieder unterschiedliche Landschaft mit schroffen zackigen oder rundlichen Bergen und Gipfeln. Die kleinen Orte oder Städtchen oder nur Ansammlungen von Häuschen. Die immer wieder andere Farbe des Wassers, glitzernd im Sonnenlicht und leuchtend im Abendrot, die Wolken und diese Licht!!! Und wir durften Nordlicht erleben, auch wenn wir es mit unseren Augen nicht grün gesehen haben.


    Unsere Erwartungen.....fantastische Natur, Nordlicht, Wellen mit Schaukelei.....ja sie wurden erfüllt.

    Was soll ich sagen, es war unsere 1. Hurtigrutentour und wird bestimmt nicht die einzige bleiben. Wir wollen nochmal! Wann das sein wird....es wird sich zeigen. Wir sind beide noch ein paar Jahre im Berufsleben, da muss Urlaub immer gut geplant werden.


    Du meine Güte, soviel Fazit hatte ich gar nicht vor zu schreiben. Aber vielleicht können sich ja so andere "Ersttäter" die eine oder andere Info herausnehmen.


    Die Eindrücke von Bergen folgen später noch.


    VG LaLuna

  • Tag 12 bis 15 06.10. - 09.10 2022 Bergen


    Wir hatten nach unserer Tour mit Hurtigruten noch unser eigenes Nachprogramm in Bergen geplant. Übernachtet haben wir im Scandic Byparken, ein eher unspektakuläres Stadthotel, aber mit einem super Frühstücksangebot. An Gästen war von Familien, jüngeren, mittleren und älteren Paaren alles dabei. Wir hatten ein Zimmer zum häßlichen aber ruhigen Innenhof, aber wir wollten ja nur die Nächte dort verbringen.

    Nach dem Einchecken sind wir gleich zu unserem Bummel durch Bergen aufgebrochen, als erstes Ziel über den Fischmarkt nach Bryggen.

    Da wir noch vom Schiff her gut ausgefüttert waren, haben wir uns gegen Abend nur eine Rentierwurst an einem Imbiss geholt, die war sehr lecker und hat uns gereicht.


          



    Am nächsten Morgen haben wir unsere Erkundungstour durch Bergen fortgesetzt.


          


          


         


    Für eine Kaffeepause sind wir in Det Lille Kaffekompaniet eingekehrt, ein winzig kleines Cafe mit selbstgebackenem Kuchen und sehr gutem Kaffee.


             


    Wolkenlücken und Regenschauer wechselten sich ab und es schaute auch mal die Sonne heraus. So einem Moment haben wir genutzt und sind auf den Fløyen gefahren. Einen kurzen Moment konnten wir die Aussicht genießen, dann überfielen uns wieder Regen und Wind und es wurde äußerst ungemütlich.


          


    Wir sind wieder talwärts gefahren, den Wanderweg nach unten wollten wir bei diesem Wetter nicht ausprobieren.

    In Bryggen haben wir dann die verschiedenen kleinen Läden, Kunstateliers und Handwerksbetriebe besucht. Deren Produkte haben uns sehr gefallen und waren um vieles schöner und interessanter als die gängigen Mitbringsel aus den touristischen Souvenirläden. Leider lässt ja die Gepäckbegrenzung im Flugzeug keine großen Einkäufe zu.


       


    In der Vorbereitung auf unseren Besuch in Bergen hatte ich mich über die Restaurantlandschaft informiert und mehrere Lokalitäten vorgemerkt. Ausprobiert haben wir dann zum Abendessen das "Kafe spesial", gleich um die Ecke des Hotels. Es war eine kleine, seeehr gut besuchte Gaststätte, besonders bis 20:00 Uhr, da war das Bier etwas günstiger. Die Gaststätte war bis zum letzten Platz mit gemischtem Publikum besetzt und wir mussten kurz warten. Dafür gab es extra ein paar Stühle in einem Gang, so bisschen wie ein Wartezimmer, aber man muss wenigstens nicht im Freien warten. Bestellt und gleich bezahlt wurde an der Theke, wir hatten 2 große Hansa-Bier und Shakshouka mit selbstgebackenem Pitabrød. Das war so sehr lecker und das Team der jungen Leute war flott und sehr nett, deshalb haben wir für den nächsten Abend gleich nochmal reserviert.


       


    Nach einem wieder sehr gutem Frühstück im Hotel am nächsten Tag sind wir wieder bergauf und bergab durch Bergen spaziert, unterbrochen von kleinen Pausen und natürlich Regengüssen. In Bergen gibt es auch eine Kaffeerösterei - BKB -.


          


    Eigentlich hatten wir geplant zur Stabkirche Fantoft hinaus zu fahren. Aber leider kann man sie ab Oktober nicht mehr innen besichtigen. Vielleicht kommen wir ja noch einmal wieder.

    So ging auch der letzte Tag in Bergen zu Ende. Im Hotel habe ich dann noch per Handy den Flybussen gebucht. Die Haltestelle war gleich gegenüber vom Hotel.


    Nach dem Frühstück haben wir das Zimmer geräumt und die Koffer in einem abgeschlossenen Raum im Hotel untergestellt. Bis zur Abfahrt des Flybussen war noch etwas Zeit und so haben wir uns mit einem kurzen Spaziergang von Bergen verabschiedet.


    So das war jetzt noch der Nachschlag aus Bergen zu unserer Hurtigrutentour.

    Es hat mir viel Spaß gemacht euch von unseren Eindrücken als Hurtigruten Neulinge zu berichten, einen Teil der vielen Fotos zu zeigen und bedanke mich fürs Mitreisen.


    Viele Grüße LaLuna und auch von meinem Mann

  • LaLuna Dem kann ich mich nur anschließen.

    haben wir die meiste Zeit draußen auf den Umlaufdeck verbracht und nur geschaut, geschaut, geschaut....

    ... und bei jeder HR-Reise gibt es Neues zu entdecken, hinter jedem Felsen und Küstenabschnitt sieht es anders aus - genauso ging es mir nicht nur bei der ersten Reise, man kommt aus dem Schauen nie heraus...

    und diese Licht!!!

    Genau :o-thumbsub Du hast auch so schöne Lichtstimmungen, Wolkenbilder usw. eingefangen, und dann noch Nordlicht, toll!

    Vielen Dank fürs Berichten, bin gerne mitgefahren!

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