Als erstmaliger Teilnehmer einer Fahrt ab Hamburg auf der OTTO SVERDRUP (3.2.-17.2.) kommt hier meine kurze Zusammenfassung:
Schiff:
(a) man merkt, dass dieses Schiff eine alte Fähre ist (schmale Treppenstufen, einige Baumängel).
(b) Kabine 802 war am Boden vor dem rechten Fenster ständig nass. Außerdem funzte der große TV nicht. Bett erstaunlich bequem. Ausreichend Stauraum für Klamotten.
(c) ab Tromsö gabs keinerlei Empfang mehr für TV / Radio etc.
Positiv:
1) Personal an Bord: ausnahmslos freundlich, kompetent. Die Vorträge waren unterhaltsam, informativ. Man muss dem Personal wirklich ein Riesenkompliment aussprechen (hoffentlich wird dies hier gelesen!!)
2) Essen Lindström: Menüwechsel alle 2 Tage; sehr angenehm: Portionen sind normal bis etwas kleiner als normal und alles sehr schmackhaft, dabei nicht überkandidelt. Deswegen wollten wir ja auch Hurtigruten fahren. Weinauswahl: rot oder weiß - und bis auf einen Blaufranken alle durchaus genießbar. Reservierungen liefen problemlos. Angenehmes Publikum.
3) Wegen Sturmes musste die gesamte Route verändert werden. Die Kommunikation hierüber war exzellent, schnell, transparent. Gut gemacht.
4) Gleiches galt für ein gesundheitliches Thema, was zwei Tage vor Rückkehr nach Hamburg aufkam. Auch hier lief die Kommunikation - dieses Mal mündlich UND schriftlich - transparant und offen. Hut ab.
Negativ:
1) Sicherheitseinweisung am Abreisetag - 3.2. - informiert NICHT darüber, dass man sich nach der Einweisung auf Deck 5 AUSSEN einzufinden hat. Für einige der Passagiere, die nur mit Hemd erschienen waren, eine Zumutung. Das Holen einer Jacke wurde von einem Schiffsoffizier aktiv verboten. Kann man verhindern, indem man die Ansage entsprechend gestaltet.
2) Die erste Versammlung auf Deck 4 war grausam überfüllt - sämtliche Stühle besetzt, zudem standen Dutzende Passagiere im Raum selbst. Absolut nicht nachvollziehbar, dass dies so gestattet wurde - immerhin wurde diese Zusammenkunft gestreamt (kein Wunder, dass auf der Rückfahrt das Husten wie auf einem Lazarettschiff klang).
3) Explorer Bar: Drinks (kosten extra) etwas klein ausfallend (viel Eis, kleine Gläser).
4) Fensterreinigung mit C-Rohr und starkem Wasserstrahl am 15.02. kurz vor 7 Uhr morgens und am 17.2. um 05:30. Der Lärm ist unerträglich - [warnung] m.E. haben die nicht alle Tassen im Schrank. Beleidigungen jedweder Art werden im Forum nicht geduldet (auch nicht, wenn sie Besatzungsmirtglieder betreffen). Im Wiederholungsfall führt dies unweigerlich zur Löschung des Accounts.[/warnung]Diese Reinigung hätte man gut und gerne während der Ausflugszeiten Trondheim / Bergen durchführen können. Absolut unverständlich.
5) Hurtigruten App funzt nicht außerhalb des Schiffes. Resultat: Man eilt zurück zum Eimer um dann festzustellen, dass sich die Abfahrtzeit um 2 Stunden nach hinten verschoben hat. Es wäre schön, wenn man das während des Ausflugs hätte erfahren können.
6) Teilweise das Publikum - typisch deutsch: Um sieben Uhr morgens eilen die Jungs und Mädels aus den Eingeweiden des Schiffs nach oben in die Explorer Lounge auf Deck 8, um ihre Handtücher (Jacken, Sweater) über die begehrten Liegesitze Richtung Bug zu werfen und damit zu besetzen. Dann verschwinden sie zum Weiterschlafen. Geht gar nicht; fremdschämen.
7) Noch einmal das Publikum: am vorletzen Tag soll ab 12 Uhr die VAT erstattet werden (Deck 4). Einige setzen sich schon um 11h15 hin, nur um ja als Erste drankzukommen. Mein Gott wie peinlich.
Lofoten konnten nicht angelaufen werden. Ist höhere Gewalt - trotzdem schade.
9) Ausschiffung in Hamburg um 45 Minuten verzögert. Blöd.
Fragwürdig:
Dies ist eine schwierige Thematik: in Tromsö standen wir in dichtem Schneetreiben in einer langen Schlange etwa 20 Minuten vor der Gangway,
weil die Rampe für einen Rollstuhlfahrer umgebaut werden musste. Im Ergebnis mussten 30 Leute im Schnee warten - der Rollstuhlfahrer natürlich auch. Da der Tender Pit ebenfalls geöffnet war frage ich mich, warum nicht entweder der Rollifahrer darüber oder die Wartenden über Deck 2 entern durften, statt sich die Beine in den Frost zu warten.