Der nächste Aufstieg kommt bestimmt - Unterwegs auf dem Altmühltal-Panoramaweg (8. - 16.09.2020)

  • Eigentlich wollte ich zeitnah über diese Wanderwoche berichten, habe es aber aus verschiedenen Gründen immer wieder aufgeschoben. Nun will ich es aber nachholen, aus einer schönen Ecke in Deutschland zu berichten :o-smile

    Zu dieser Zeit war aus wohlbekannte Gründen an eine Auslandsreise nicht zu denken. Da ich aber dringend eine Luftveränderung brauchte, kam mir der Gedanke an ein paar Tage Bewegung. Schnell war klar, dass es rund eine Woche als Streckenwanderung (und ohne großes Gepäck) sein sollte.

    Daher schaute ich mich im Internet nach organisierten Wanderungen um, die auch für Einzelpersonen durchgeführt und trotzdem bezahlbar sein sollten. Außerdem sollten sie auch ein wenig anspruchsvoll sein, also nicht immer nur im Tal verlaufen - und die Gegend sollte für mich auch noch möglichst Neuland sein :o-unsure

    Naturgemäß war die Auswahl nicht sehr groß, so dass die Wahl ziemlich schnell auf das Altmühltal fiel, wo alle Bedingungen erfüllt waren. Hier kam noch als Pluspunkt dazu, dass an allen Tagen Beginn oder Ende der Wanderetappe mit dem ÖPNV konzipiert, aber auch die komplette Strecke beschrieben war. Und nicht zuletzt waren sowohl Anfangs- als auch Zielort mit Bus und Bahn zu erreichen :o-thumbup


    Ich schrieb an den Veranstalter und gab ein Zeitfenster von 14 Tagen an, in dem ich die Wanderung gerne durchführen wollte. Dies wurde mir nach einer ersten Kontaktaufnahme dringend empfohlen, da ich mit nur gut 2 Wochen Vorlauf buchen wollte :o-mellow

    Kurze Zeit später kam dann auch die Bestätigung. Erstaunlicherweise war die Bahnfahrkarte günstiger als Benzinkosten, außerdem konnte ich mir die 4-stündige Fahrt zurück zum Ausgangspunkt sparen. Für 10 Euro mehr gönnte ich mir die Fahrt erster Klasse, und so konnte ich mich auf die Vorfreude und das Packen konzentrieren :o-rolleyes



    Dienstag, 8. September 2020 - Tag 1


    Anreise nach Treuchtlingen


    Zu Beginn der Reise steht die Anfahrt, die mit knapp 8 Stunden Reisezeit und 4x Umsteigen deutlich länger dauert als die Fahrt nach Bergen :hmm:

    Dafür ist sie beinahe ereignislos, erst auf der vorletzten Etappe macht sich auf einmal meine Bahn-App bemerkbar. Der Halt in Ingolstadt entfällt wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe :o-scared Ich bekomme einen kurzen Schreck, stelle aber dann fest, dass ich auf der Hinfahrt ja in Nürnberg umsteigen muss - dem letzten planmäßig angefahrenen Bahnhof :o-whistling

    Also ist wieder Entspannung angesagt, und ich erreiche Treuchtlingen pünktlich gegen 16:30 Uhr. Ich gebe zu, dass ich diesen Ortsnamen noch nie gehört habe und bin daher neugierig. Auf dem rund einen Kilometer langen Weg zum Hotel will ich mir jedenfalls einen ersten Eindruck verschaffen.

    Nach wenigen Metern erreiche ich die katholische Marienkirche mit einer interessanten Statue neben dem Eingang :o-smile



    Nun will ich aber erst einmal mein Gepäck loswerden und laufe daher direkt zum Hotel, einem ehemaligen Gutshof.

    Hier erhalte ich ein großes Zimmer mit Balkon, in dem ich mich aber nicht lange aufhalte - dafür ist das Wetter zu schön.

    Zuerst will ich mir einen Überblick verschaffen und begebe mich auf die Burgruine „Obere Veste“ :locomotive:

    Hier gibt es viele Schautafeln zur Geschichte der Burg sowie einige Ruinen zu bewundern. Lediglich die Aussicht ist nicht so berauschend, da zugewachsen.

    Dafür gibt es einen Freiluft-Thron zu bestaunen :o-wink



    Auf der Suche nach einer Lokalität fürs Abendessen bewege ich mich nun in Richtung Innenstadt und komme am Rathaus vorbei.



    In der Nähe befindet sich ein Haus mit liebevoll geschmückte Fensterläden :o-thumbup



    Bald darauf finde ich dann auch ein Lokal, in dem ich im Hinterhof draußen sitzen kann - unter den damaligen Bedingungen die beste Variante :essen:

    Auf dem Rückweg zum Hotel werfe ich noch einen Blick auf die Wasserspiele des Wallmüllerplatzes.



    Da ich am nächsten Morgen früh raus muss (das Gepäck muss während der gesamten Wanderung jeden Morgen vor 9 Uhr an der Rezeption stehen, damit es zur nächsten Unterkunft transportiert werden kann), begebe ich mich bald in die Horizontale :o-sleeping

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Mittwoch, 9. September 2020 – Tag 2 (Teil 1)


    Treuchtlingen bis Mörnsheim (22,6 km mit 600 Höhenmetern; Wetter sonnig bis 24°C)


    Ich werde um 6 Uhr wach, vielleicht weil sich durchs Fenster die Morgendämmerung mit einem schönen Licht bemerkbar macht, vielleicht ist es aber auch die Aufregung ob alles klappt :hmm:

    Für das Frühstück ist es natürlich noch viel zu früh, und so nutze ich die Zeit, mich auf die heutige Etappe vorzubereiten.

    Neben allgemeinen Informationen habe ich ein 60-seitiges Heftchen mit der genauen Beschreibung jeder Etappe erhalten (einschließlich einiger Tipps, was es zu sehen gibt bzw. wo sich ein Umweg lohnen kann), außerdem eine topographische Karte mit eingezeichnetem Streckenverlauf sowie eine App fürs Handy, auf der ich ebenfalls mittels Karte und GPS meine Position jederzeit bestimmen kann :o-thumbup

    Außerdem gehört ein „persönlicher Fahrplan“ zu den Unterlagen, in dem sämtliche Verbindungen mit dem ÖPNV aufgelistet sind, die ich ggf. unterwegs benötigen könnte sowie ein Voucher-Heft für die Unterkünfte, das ich aber nie vorzeigen muss :hmmz:


    Da ich am Vortag viel gesessen habe, entscheide ich mich für die komplette Wanderstrecke, die ich in der Beschreibung noch einmal komplett durchgehe.

    Um 7 Uhr darf ich zum Frühstück (in dem von mir am Vortag gewählten Zeitfenster), das aus einem Buffet mit Einmalhandschuhen und Einbahnstraßensystem besteht :essen:

    Anschließend heißt es noch Tagesrucksack und Koffer fertig packen sowie letzteren mit einem Adressanhänger für das nächste Hotel versehen und an der Rezeption abgeben.


    Nun ist es 8 Uhr, und die erste Etappe startet - natürlich erst einmal bergauf :o-blink

    An der Teufelskanzel habe ich einen leicht herbstlich angehauchten Blick gen Süden, aber auch von Nahem betrachtet ist der Herbst nicht fern :o-rolleyes


      


    Nun geht es wieder bergab ins Schambachtal.



    Von der Altmühl bekomme ich allerdings nicht viel zu sehen, denn kaum habe ich das Ufer erreicht, beginnt einer der vielen typischen Anstiege, die mich in den nächsten Tagen erwarten (was ich allerdings zu diesem Zeitpunkt zum Glück noch nicht weiß :wacko1: ).



    Nach rund 80 Höhenmetern wird der Weg flacher und schlängelt sich durch lichten Wald dahin, bis ich schließlich oberhalb des Ortes Pappenheim stehe.



    Nun geht es ziemlich steil hinunter in den Ort (auf den sich auch der bekannte Ausspruch „Daran erkenn ich meine Pappenheimer“ bezieht). Zum Glück habe ich mich im Vorfeld informiert, was es hier zu sehen gibt, denn andernfalls wäre ich an dem Kleinod der versteckt gelegenen St. Gallus-Kirche glatt vorbeigelaufen :o-unsure


      


    Bald darauf überquere ich erstmals die Altmühl.



    Nun halte ich mich erst einmal nach rechts, um zum Oberen Tor zu gelangen.


      


    Eigentlich ginge der Weg noch weiter bis zur Burg, die aber geschlossen ist. So kehre ich um und begebe mich in die Innenstadt zum Marktplatz mit der Stadtkirche St. Marien.


      


    In einer Metzgerei hole ich mir eine Kleinigkeit zum Mittagessen, denn dies ist die letzte Gelegenheit hierfür :o-mellow

    Am Südende der Innenstadt stoße ich sowohl auf die mit schönen Fresken verzierte Kirche Mariä Himmelfahrt als auch auf den weiteren Wanderweg.



    Aufgrund eines Geheimtipps gehe ich allerdings vorher noch ein Stück geradeaus in einen Park, wo ich auf eine schöne Weidenkirche stoße :o-smile



    Hier finde ich auch ein schattiges Plätzchen, wo ich mit schöner Aussicht auf den Ort meine Mittagsrast halten kann :yeah:





    Fortsetzung folgt

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Mittwoch, 9. September 2020 – Tag 2 (Teil 2)


    Treuchtlingen bis Mörnsheim (Fortsetzung)


    Gut gestärkt nehme ich den nächsten steilen Aufstieg in Angriff :locomotive:

    Oben angekommen empfängt mich eine Infotafel zu Trockenrasen, der typischen Vegetationsform an den Südhängen des Altmühltals.



    Der Weg führt nun teils über offene Flächen, teils durch lichten Wald immer entlang der Abbruchkante mit schönen Ausblicken :search_1:


      


    Das heißt aber natürlich auch, dass die Passage von Quertälern mit einem Abstieg bis knapp oberhalb der Altmühl und einem erneuten Aufstieg auf der anderen Seite verbunden sind - aber irgendwie müssen ja die 600 Höhenmeter zusammen kommen :fie:


      


    Nach knapp 2 Stunden passiere ich Solnhofen.



    Ich könnte zwar oben auf dem Hang bleiben, kann aber dann die Sola-Basilika nicht besichtigen, deren älteste vorhandenen Überreste aus dem 7. Jahrhundert stammen :hmm:

    Dass ich sie trotz Abstieg nicht besichtigen kann (was daran liegt, dass sie abgeschlossen ist) steigert immerhin das Fitness-Level der Tagesetappe - und ermöglicht es mir, meine Trinkwasservorräte aufzufüllen :pardon:


    Nun ist es nicht mehr weit, bis ich den Zwölf Aposteln zuerst auf Augenhöhe begegne…



    … bevor ich ihnen auf den Köpfen herumtanze.


         


    Geologisch gesehen handelt es sich um Felsformationen aus dolomitischem Schwammkalk, um die herum das Gestein des Weißen Jura ausgewaschen worden ist :o-smile


    Nun führt der Weg hinab nach Eßlingen. Hier existieren noch einige Häuser mit Legschieferdächern, die mehrere Tonnen wiegen und früher in dieser Gegend weit verbreitet waren :o-unsure Schließlich werden die verwendeten Schieferplatten quasi nebenan abgebaut.



    Am Ortsende darf ich erneut die Altmühl überqueren, die sich hier sehr idyllisch gibt :o-thumbup



    Nun beginnt allerdings der längste und steilste Anstieg des Tages :o-crying Als der Weg 150 Höhenmeter weiter oben endet, stehe ich mitten auf dem Betriebsgelände einer Steinbruchfirma. :o-confused



    Zuerst bin ich etwas irritiert, aber dann sehe ich unter der Beschilderung zum Büro auch das Emblem des Wanderwegs, der entlang der Lagerstätten und des Fuhrparks ins offene Gelände führt :o-thumbsub


    Ich folge dem Weg nach Süden und stehe nach rund 15 Minuten vor dem nächsten Abstieg, diesmal allerdings zum Tagesziel Mörnsheim, das ich bereits im Tal liegen sehe :o-smile



    Ich steige hinab in das Tal der Gailach (die Altmühl werde ich erst am nächsten Tag wieder sehen), an dessen Nordufer sich ein markanter Felsturm befindet :o-blink



    Ich betrete den Ort durch das Kastnertor, dem sich rechterhand das historische Rathaus anschließt.



    Auf dem Weg zu meinem Hotel sehe ich oberhalb des Zentrums noch die St. Anna-Kirche liegen, die ich aber jetzt nicht mehr besuche :nono:



    Gegen 16:30 Uhr komme ich Im Hotel an und erhalte auch sofort den Zimmerschlüssel; meinen Koffer finde ich allerdings nicht vor. Das klärt sich aber schnell, denn ich bin im Gästehaus untergebracht (wofür ich ganze 80 Meter wieder zurück laufen muss :o-scared ). Dort steht auch mein Gepäck, und dort kann ich es auch am nächsten Morgen wieder stehen lassen :o-thumbup

    Nachdem ich noch einen Tisch fürs Abendessen auf der Terrasse bestellt habe (noch einmal 80 Meter laufen :o-huh ), ziehe ich mich erst einmal auf Zimmer zurück und pflege meine Füße.


    Nach dem Essen schaffe ich es aber wieder, mich noch ein wenig im Zentrum umzuschauen - aber dabei gibt es auch keine Steigung zu überwinden :o-biggrin


    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Noschwefi du bist allein gewandert ? Und dann noch durch das schöne Altmühltal <3 Ich kenne solche Wanderreisen nur als Gruppenreise und das gefällt uns nicht so, aber als "Einzelwanderer" natürlich mit dem besten Ehemann von allen, das wär auch was für uns. Da muss ich mich doch nal schlau machen. Bis dahin verfolge ich begeistert deinen Bericht, vielen Dank dafür.

    L.G.

    Ilona

  • du bist allein gewandert ?

    Ja, ganz bewusst.

    Ich bestimme unterwegs lieber selber meine Pausen und das Tempo, außerdem brauche ich Zeit fürs Fotografieren :o-biggrin

    Alleine schon die Abstecher in Pappenheim hätte ich in einer Gruppe gar nicht machen können, geschweige die Verlängerung. Die "offizielle" organisierte Variante betrug ja nur 14 km und ist in Pappenheim gestartet.


    Es gibt nicht viele Optionen für individuelle organisierte Wandertouren, aber bei Wikinger fand ich das Angebot relativ groß.

    Wenn ihr zu zweit wandern wollt, ist das Angebot sogar deutlich größer, denn viele dieser individuellen Wanderungen werden erst ab zwei Personen angeboten :o-smile


    Viele Grüße

    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Donnerstag, 10. September 2020 – Tag 3 (Teil 1)




    Mörnsheim bis Eichstätt (25,4 km mit 700 Höhenmetern; Wetter bedeckt, später heiter bis 22°C)


    Als ich wach werde, bemerke ich zu meinem Erstaunen keinerlei Reaktionen meines Körpers auf die doch recht lange Tour des Vortags (wenn ich mal vom knurrenden Magen absehe :whistle3: ).

    So steht - wenn das Wetter mitspielt - auch heute der kompletten Wanderroute ohne Nutzung des ÖPNV nichts entgegen (zumal es eh nur eine Verbindung von Obereichstädt nach Eichstädt um 16:47 Uhr gibt). Der Wetterbericht positioniert sich da nicht so eindeutig - bei jeder Aktualisierung zeigt er ein anderes Wetter zwischen Regen und sonnigen Abschnitten an :hmm:

    Nach dem Genuss des Frühstücksbuffets (das allerdings ohne Auswahl am Tisch serviert wird) mache ich mich wanderfertig und verlasse gegen 8:30 Uhr den Ort in Richtung Altendorf.


    Es gibt zwei Varianten: Eine kürzere entlang der Hauptstraße sowie eine längere oder den Berg.

    Ich entscheide mich für letztere und werde oben angekommen mit einer schönen Aussicht belohnt :o-smile



    Nun geht es allmählich durch einen Wald wieder bergab, bis ich schließlich vor der (leider geschlossenen) Wallfahrtskirche Maria End stehe. Wenig später erreiche ich am Ufer der Altmühl die zweite Sehenswürdigkeit des Orts: ein Monument, das ganz subtil darauf hinweist, dass der Archaeopteryx hier gefunden wurde :o-wink



    Nach der Flussüberquerung habe ich noch einmal einen schönen Blick auf die Wallfahrtskirche.



    Zur allgemeinen Überraschung geht es nun wieder bergauf, zum Ende des Anstiegs hin fast wie durch einen Tunnel :o-blink



    Nun kann ich eine ganze Weile der Hochebene folgen, bis mich ein Quertal zum Abstieg nach Hagenacker zwingt.



    Weiter geht es über den nächsten Höhenrücken…



    … in Richtung Dollnstein.

    Vorbei am Stadtmuseum gehe ich zum Altmühlzentrum, das in den ehemaligen Stallgebäuden der Burg untergebracht ist :8):


      


    Noch ein Blick in die Kirche St. Peter und Paul…



    … und ich verlasse die Stadt wieder zum nächsten Anstieg.



    Noch ein letzter Blick auf Dollnstein mit unauffälliger Andeutung im Hintergrund, dass es hier auch Industrie gibt :o-wink



    Weiter geht es jetzt erst einmal auf halber Höhe am Hang entlang, während ganz langsam der Himmel die ersten Wolkenlücken erahnen lässt :o-thumbup


           


    Schließlich kommt aber doch vor Obereichstätt noch der unvermeidliche Anstieg, der 20 Minuten lang gefühlt senkrecht den Hang hinauf zu einer mehr als 35 Meter langen (oder eher breiten?) Panoramabank führt :wacko1:



    Ich kann mich gar nicht entscheiden, wo ich mich hier hinsetzen soll, aber eine Rast muss nun erst einmal sein :pardon:




    Fortsetzung folgt

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Donnerstag, 10. September 2020 – Tag 3 (Teil 2)




    Mörnsheim bis Eichstätt (Fortsetzung)


    Frisch gestärkt gehe ich weiter und sehe mich einem kleinen Wall gegenüber, auf dem permanent Schilder vor einer Absturzgefahr warnen :o-unsure Neugierig geworden steige ich hinauf zu einem der Schilder und sehe das:



    Der Weg führt wieder an einer Abbruchkante entlang, aber diesmal an der zu einem Plattenkalk-Steinbruch :o-whistling

    Wenige Minuten später bietet sich mir dann dieses Bild:



    Ich stehe wieder am Rande eines Steinbruchs, aber diesmal einem für Hobbysammler, in dem jeder (gegen entsprechendes Entgelt) auf Fossilienjagd gehen darf :hmm:

    Ob es sich bei dem zur Schau gestellten Objekt um ein Original aus diesem Steinbruch handelt, ist dem Schreiber dieser Zeilen leider unbekannt :pardon:


    Nun dauert es nicht mehr lange, und bei Blumenberg habe ich erstmals einen Blick auf das Ziel der heutigen Etappe: Eichstätt.



    Von hier aus wird die Stadt von der Willibaldsburg dominiert.


    Nun geht es erst einmal bergab bis zum Ortsrand. Ich könnte jetzt geradeaus an der Altmühl (und der Bundesstraße) entlang in rund 45 Minuten ins Zentrum laufen oder alternativ wieder bergauf und in einem doppelt so langen Bogen auf dem Panoramaweg von hinten her die Stadt erreichen.

    Das Wetter sowie der Zustand meiner Füße lassen mich die letztgenannte Variante wählen, auf der ich immer wieder schöne Ausblicke habe :o-rolleyes



    Nach dem Abstieg stehe ich auf einmal vor einem Gebäude, das ich auf den ersten Blick nicht zuordnen kann :o-confused



    Neugierig geworden gehe ich zum Eingang und stelle fest, dass es sich um die Klosterkirche Notre Dame du Sache Coeur handelt, in der sich heute das Informationszentrum des Naturparks Altmühltal befindet :o-thumbup


    An der Information darf ich meinen Rucksack deponieren, und so schaue ich mich ein wenig erleichtert um (da das Gebäude um 17 Uhr schließt, habe ich noch eine halbe Stunde Zeit, die für einen ersten Eindruck aber völlig ausreichend ist). Neben einer interessanten Ausstellung zum Thema Natur befindet sich im ehemaligen Klostergarten ein Biotopgarten mit den typischen Pflanzen aus der Region :o-smile

    Höhepunkt ist allerdings die Kuppel der Klosterkirche, die den Ausstellungsraum überragt :o-thumbsub



    Nun wird es aber Zeit, mein Hotel aufzusuchen, das sich direkt am Marktplatz im Zentrum der Stadt befindet.



    Ich mache mich ein wenig frisch und begebe mich dann auf Erkundungstour durch die Stadt :locomotive:

    Mein erstes Ziel ist der Dom, der allerdings in weiten Teilen wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Lediglich der Kreuzgang ist frei zugänglich :o-mellow



    In der Nähe befindet sich das „Haus des Gastes“ in der ehemaligen Johanneskirche.



    Etwas außerhalb vom Zentrum thront auf einem kleinen Hügel das Benediktinerinnen-Kloster St. Walburg, mein letztes Besuchsziel für heute :o-smile


      


    Wieder im Zentrum angekommen suche ich mir einen Biergarten fürs Abendessen :essen:

    Auf dem Weg dahin kann ich noch das ehemalige Dominikanerkloster St. Peter und Paul in den letzten Sonnenstrahlen bewundern.



    Nach dem selbigen kann ich vor dem Hotel noch den Willibaldsbrunnen im letzten Abendlicht bewundern :o-smile


    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Freitag, 11. September 2020 – Tag 4




    Eichstätt bis Kipfenberg (30,7 km mit 860 Höhenmetern; Wetter Nebel, später heiter bis 23°C)


    Heute beginnt die Standard-Route mit einer Busfahrt, allerdings liegen die möglichen Abfahrtszeiten ab dem rund 10 Minuten entfernten Bahnhof entweder um 7:50 oder um 10:30 Uhr - beides nicht wirklich optimal. Daher entscheide ich mich wieder für die komplette Wanderstrecke, die erneut ein wenig Steigerung im Vergleich zum Vortag beinhaltet :hmmz:

    Das Frühstück wird in 3 Schichten zu jeweils 45 Minuten angeboten: um 6:45, 7:45 oder 8:45 Uhr. Ich habe mich am Vorabend für die erste Zeit entschieden und entsprechend angemeldet. Zur angegebenen Zeit stehe ich ganz alleine vor der verschlossen Tür und höre im Raum - nichts :o-confused Ich probiere vorsichtig, ob sich die Türe öffnen lässt und stehe danach zwischen 2 Buffets - linkerhand portionierte Speisen wie Butter, Aufschnitt oder Marmelade zur Selbstbedienung, rechterhand ein weiteres Buffet mit Flaschen und Schüsseln für Saft, Joghurt etc :o-blink

    Durch den knarrenden Boden angelockt erscheint auch eine junge Frau aus der Küche, bei der ich Kaffee und die gewünschten Brötchensorten bestellen kann. An dem „Bedienbuffet“ darf ich sagen, was ich gerne möchte und bekomme es entsprechend an den Tisch gebracht :o-thumbup

    Das Frühstück selber verläuft in vollständiger Ruhe, da die 3 anderen Gäste, für die eingedeckt ist, nicht erschienen sind (und auch nicht mehr kommen) :hmm:

    Da es heute bis kurz vor Ende der Etappe keine Einkaufsgelegenheit gibt, versorge ich mich noch mit Vorräten und mache mich gegen 7:45 Uhr im dichten Nebel auf den Weg :locomotive:


    Zu Beginn muss ich den Abstieg in den Ort in umgekehrter Richtung zurücklegen (so steil ist er mir gestern gar nicht vorgekommen :o-crying ), werde dabei aber durch einen ersten Sonnenstrahl belohnt :8):



    Als ich den Rand der Hochebene erreiche, hat die Sonne sich schon weiter durchgesetzt :o-thumbup



    Ganz oben angekommen sieht es nach einem schönen Spätsommertag aus :o-thumbsub



    Als ich mich dem ersten Ort namens Pfünz nähere, kommt mir bereits wieder der Nebel entgegen :o-mellow



    So erspare ich mir auch den Abstieg in den Ort, in dem die Rekonstruktion des römischen Kastells Castro Vetoniana zu sehen ist :o-wink

    Bald habe ich auch den Nebel hinter mir, und es wird langsam (nicht nur mir) warm :o-whistling


      


    Dass ich den nächsten Ort, Rieshofen, passiere, bekomme ich nur dadurch mit, dass ich den Kirchturm immer wieder zwischen den Bäumen erkennen kann :o-smile



    Kurz hinter dem Ort führt mich der Weg aber dann doch in die breite Ebene des Altmühltals hinab. Durch Felder nähere ich mich Isenbrunn.



    Nachdem ich den Ort wieder verlassen habe, führt mich der Weg endlich mal wieder bergauf in die Gungoldinger Heide mit schönen Ausblicken ins Tal :o-rolleyes


      


    Wenig später stehe ich vor der Kirche Mariä Himmelfahrt in Gungolding, dem östlichsten Ortsteil von Walting.


      


    Der Weg führt wieder hinauf in die Heide.

    Immer wieder gibt es neben der ausgezeichneten Markierung Entfernungstafeln am Wegesrand, die genaue Auskunft über die zurückgelegte bzw. noch zu absolvierende Strecke geben :o-thumbup



    Kaum verläuft der Weg wieder im Wald, ziehen Wolken vor die Sonne. Jetzt hätte ich die auch nicht mehr gebraucht, zumal es jetzt wieder bergab geht mit dem Zwischenziel Arnsberg :pardon:



    Überraschenderweise geht der Weg nach dem Ort nicht senkrecht den Berg hinauf. Vielleicht wurde der Verlauf aber auch nach der Errichtung dieser Tafel geändert :whistle3:



    Der Weg geht aber dennoch bergan und führt mich zu einer Aussichtskanzel mit Blick auf Altmühl und Arnsberg :o-smile



    Bald verläuft der Weg wieder hinab nach Böhning, wo ich erneut die Altmühl überqueren darf. Hier muss ich mich entscheiden, ob ich dem Limesweg (mit einem rekonstruierten Turm) folge, zu dem ich aber erst einmal 100 Höhenmeter überwinden müsste, oder alternativ dem Fuß- und Radweg am Fuße des Bergrückens :hmm:

    Ich entscheide mich für die zweitgenannte Variante (so langsam merke ich doch, dass ich einige Kilometer hinter mir habe) und nähere mich so auf direktem Weg Kipfenberg, meinem heutigen Tagesziel, das ich gegen 16 Uhr erreiche :8):


    Ich begebe mich zuerst zum (wieder einmal zentral, aber nicht laut gelegenen) Hotel, wo ich mich ein wenig frisch mache und die Füße hochlege :o-mellow

    Später mache ich noch einen Rundgang durch den Ort, u.a. zur St. Georgs-Kirche mit dem schiefen Turm.


      


    Am Fastnachtsmuseum vorbei begebe ich mich dann zum Marktplatz, der von der Burg beherrscht wird.


      


    Da letztere eh nicht zu besichtigen ist, spare ich mir auch den Aufstieg und suche mir statt dessen ein Lokal, wieder einmal mit Biergarten, zum Abendessen :o-wink

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Samstag, 12. September 2020 – Tag 5 (Teil 1)




    Kipfenberg bis Beilngries (25,6 km mit 625 Höhenmetern; Wetter Nebel, später sonnig bis 26°C)


    Ab jetzt werden die Etappen wieder kürzer und das Wetter soll nun durchgängig trocken bleiben - ich glaube die Abkürzungsoptionen mit dem ÖPNV kann ich getrost in den großen Koffer stecken, unterwegs brauche ich keinen Zugriff mehr darauf.


    Das Frühstück gibt es heute wieder in einer neuen Variante: Marmelade, Butter, Saft und Kaffee stehen am Buffet, Wurst und Brot bereits auf dem Tisch :o-unsure

    Heute gibt es so viel, dass ich mir glatt noch 2 Brötchen für unterwegs schmieren kann. Das mache ich auch ohne schlechtes Gewissen, da es ja ansonsten eh weggeschmissen würde :o-thumbup


    Gegen 8 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg und gehe bei neblig-feuchten 15 Grad wieder den Weg zurück ans andere Ufer der Altmühl.

    Während es bei der Flussüberquerung noch komplett neblig ist, klart es wenige Meter weiter bereits ein wenig auf, so dass sich die (mehr als 2 Meter hohe) Römerstatue in Abhängigkeit vom Blickwinkel komplett anders präsentiert :o-rolleyes


      


    Nach dem unvermeidlichen Anstieg geht es die nächsten zwei Stunden mit leichtem Auf und Ab über den Schellenberg, auf dem es einige Überreste einer ehemaligen keltischen Siedlungsanlage zu entdecken gibt :search_1:

    Der Weg verläuft sehr idyllisch, verlangt aber auch die volle Aufmerksamkeit. Auf diesem Abschnitt verpasse ich 2x einen Abzweig, der jeweils von einem breiten Forstweg auf einen schmalen, kaum sichtbaren Pfad führt. Hier bin ich sehr froh über die App, die mir den aktuellen Aufenthaltsort anzeigt :o-blink

    Selbst mit Handy in der Hand muss ich suchen, bis ich die Wegmarkierung in rund 3 Meter Höhe an einem Baum entdeckt habe und damit auch die Pfadspur durchs Gebüsch, die aber dann schnell wieder als Wanderweg erkennbar ist :pardon:


      


    Wieder im Tal unterquere ich die Autobahn, überquere die Schwarzach und stehe in Kinding vor einer Kirchenburg, die noch komplett mit mehreren Wehrtürmen erhalten ist :o-smile


         


    Nach einer kurzen Rast am Marktplatz…


      


    … durchquere ich das bereite Tal der Altmühl und steige am Südrand hinauf auf den Höhenzug :locomotive:



    Nach einiger Zeit öffnet sich der Blick :yeah:



    Ich stehe mehr oder weniger direkt oberhalb von Unteremmendorf, während links gerade noch Kinding erkennbar ist und geradeaus Beilngries, mein heutiges Ziel.

    Auf dem Panoramafoto kaum erkennbar liegt in Blickrichtung links oberhalb von Beilngries Schloss Hirschberg, ein aus jeder Blickrichtung ziemlich imposantes Gebäude (das ich später am Tag noch passieren werde).



    Wenig später stehe ich vor dem Burgstall-Torfelsen, der auf natürlichem Weg durch Einsturz einer Kalksteinhöhle entstanden ist :o-blink



    In der unmittelbaren Umgebung existieren noch weitere (begehbare) Höhlen.



    Ich steige hinab ins Tal und folge der Altmühl für einige Kilometer über offenes Gelände gen Norden, bis ich Kratzmühle erreiche, wo neben einer alten Schleusenanlage ein (wegen Corona geschlossenes) Technikmuseum untergebracht ist :8):



    Ich bin froh, hier ein wenig Schatten zu finden und mache erst einmal eine Pause :o-wink



    Fortsetzung folgt

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Samstag, 12. September 2020 – Tag 5 (Teil 2)




    Kipfenberg bis Beilngries (Fortsetzung)


    Nun wechselt der Weg wieder aufs andere Ufer und führt - mal unten im Tal‚ mal auf halber Höhe des Hangs - durch Pfraundorf und Badanhausen.



    Jetzt geht es ganz den Hang hinauf und auf einem ruhigen Waldweg weiter gen Norden :o-smile



    Bald erreiche ich die Aussichtsplattform bei Hirschberg oberhalb Beilngries :o-rolleyes


         


    Weiter geht es zum Schloss Hirschberg, dessen Außengelände besichtigt werden kann :o-thumbup


      


    Um nicht entlang der Autostraße absteigen zu müssen, führt der Weg nun in einem großen Bogen nach Norden.

    An einem Aussichtspunkt habe ich so gleichzeitig noch einmal einen Blick zurück zum Schloss Hirschberg und zum unter mir liegenden Rhein-Main-Donau-Kanal :8):


      


    Nicht mehr lange, und ich stehe am Kanalufer, dem ich ein Stück weit gen Süden folge. Bald verlasse ich den Kanal und folge in einem Park dem Ufer der Sulz, die mich ins Zentrum von Beilngries führt:locomotive:



    Gegen 15:45 Uhr erreiche ich das Hotel (wieder zentral, aber ruhig gelegen) und ruhe mich erst einmal ein wenig aus :o-mellow


    Später nutze ich aber das schöne Wetter und laufe ein wenig durch den Ort, der noch große Teile der ursprünglichen Stadtmauer mit mehreren Stadttürmen sowie viele verwinkelte Gassen enthält :o-thumbup


           


    Schließlich lande ich noch bei der großen Stadtkirche St. Walburga…


      


    …bevor ich mir erneut ein Plätzchen zum Abendessen suche, natürlich wieder draußen :essen:

    Auf dem Weg zurück zum Hotel hole ich mir noch ein paar Vorräte für den nächsten Tag, schließlich ist am Sonntag eher nicht mit offenen Geschäften zu rechnen :o-wink

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen ging mir das im Vorfeld genau so :o-wink

    Und das gar nicht mal so weit weg von zu Hause...


    Viele Grüße

    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



    Edited once, last by BRITANNICUS: Zitat wegen Funktionslosigkeit für das Aussageverständnis gelöscht. /B. ().

  • Sonntag, 13. September 2020 – Tag 6




    Beilngries bis Obereggersberg (24,5 km mit 555 Höhenmetern; Wetter sonnig bis 27°C)


    Beim Aufstehen sind es bereits 17 Grad, und laut Wetterbericht ist weder mit Wolken noch mit Niederschlag zu rechnen, so packe ich heute auch meine Jacke in den Koffer - wieder ein wenig Gewichtsersparnis unterwegs :o-smile

    Das Frühstück besteht heute aus einem vollständigen Buffet, wobei jeder Gast einen Handschuh erhält, den er bei der Selbstbedienung tragen soll.


    Gegen 8 Uhr bin ich dann schon wieder unterwegs und überquere hinter der Stadtmauer die Sulz :locomotive:



    Kaum habe ich das Flüsschen überquert, taucht hinter mir schon wieder Schloss Hirschberg im ersten Sonnenlicht auf…



    … während vor mir der Turm der evangelischen Christuskirche zu sehen ist :o-smile



    Der Weg führt mich auf den Arzberg, der im Norden vom Rhein-Main-Donau-Kanal und im Süden von der Altmühl umflossen ist.


      


    Ich folge nun knapp 2 Stunden lang dem Höhenzug, der mir immer wieder schöne Ausblicke bietet :o-thumbup


         


    Dann führt der Weg hinunter nach Töging, wo ich letztmals die „echte“ Altmühl überquere - ein paar hundert Meter weiter mündet sie in den Kanal :o-mellow


      


    Weiter geht es wieder ein Stück den Hang hinauf und auf halber Höhe parallel zum Kanal.

    Nach einer guten halben Stunde ist der Weg leider gesperrt, da es am Hang einen Erdrutsch gegeben hat :wacko: Daher führt der Weg hinunter ins Tal und verläuft für rund 45 Minuten über offenes Gelände, wobei linkerhand der Kanal zu hören, aber nicht zu sehen ist. Am Ufer sind durchgängig Bäume und Strauchwerk gepflanzt worden, die gerade bei so einem Wetter wie heute sowohl die Hitze reflektieren als auch den eh schon geringen Luftaustausch vollkommen zum Erliegen bringen :wacko1:

    So bin ich froh, als der Weg wieder zurück auf den Bergrücken führt und sich die gefühlte Lufttemperatur von über 40 auf rund 25 Grad reduziert :fie:


    Kaum bin ich wieder etwas höher, kann ich auf der anderen Seite des Kanals den Ort Flügelsberg nebst der sich darüber befindlichen Burgruine gleichen Namens erkennen.



    Nun steigt der Weg wieder mehr oder weniger regelmäßig an, bis ich den Roßkopf erreiche, der einen Panoramablick auf das Altmühltal sowie das quer zu meinen Füßen liegende Tal des Altmühlmünster-Baches ermöglicht :o-rolleyes



    Nach einem großen Bogen erreiche ich das Tal und werde anschließend parallel zum Kanal am Waldrand entlang geführt, bis es nach der Überquerung einer Straße wieder steil den Berg hinauf geht :o-blink



    Diesmal fällt mir der Anstieg aber relativ leicht, denn nach einer halben Stunde erreiche ich gegen 15 Uhr mein Ziel für heute: Schloss Eggersberg.


      


    Hier, in diesem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, verbringe ich die kommende Nacht.


      


    In den großzügigen Räumen befindet sich sogar eine Badewanne, in der ich es mir erst einmal gut gehen lasse :o-thumbsub


    Wieder trocken gelegt mache ich es mir auf der Außenterrasse bei einer Eisschokolade gemütlich, bevor ich den Garten des Schlosses erkunde, das Museum zur lokalen Geschichte besichtige und mich zur wenige hundert Meter entfernten Burg Eggersberg begebe, die sich genau auf der Abbruchkante befindet :o-smile



    Unten im Tal befindet sich die Schleuse 10 des Ludwig-Donau-Main-Kanals, quasi dem Vorgänger des heutigen Kanals, der 1845 fertig gestellt worden ist und von Kelheim nach Bamberg geführt hat.



    Das Abendessen nehme ich heute ausnahmsweise drinnen, nämlich im Speisesaal des Schlosses zu mir.

    Einerseits ist dieses Ambiente natürlich nicht zu toppen, und andererseits macht die Außenterrasse bereits um 18 Uhr zu - und aufgrund der diesmal nicht unbedingt zentral zu nennenden Lage erübrigt es sich, nach Alternativen zu suchen :o-wink

    Bereits bei der Ankunft konnte ich mir Essenszeit und Menu aussuchen, so dass ich nicht lange auf die frisch zubereiteten Speisen warten muss :essen:

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



  • Da konntest du dich richtig als Schlossherr fühlen :o-thumbup Deine Tagesetappen und das dauernde Auf und Ab wären mir schon zu meinen besten Zeiten zu viel gewesen- Respekt!

    Sehr schöne Fotos! Ich kenne das Altmühltal bisher nicht, aber landschaftlich erinnert mich vieles an die Schwäbische Alb.

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Montag, 14. September 2020 – Tag 7




    Obereggersberg bis Kelheim (27,1 km mit 780 Höhenmetern; Wetter sonnig bis 28°C)


    Vor dem Frühstück gehe ich noch einmal zum Panorama-Balkon an der Burg, von wo aus ich den Nebel im Tal hängen sehe :o-rolleyes



    Zurück am Schloss ist jetzt Frühstück angesagt (diesmal wird mir alles nach Wunsch an den Tisch gebracht).



    Gegen 8 Uhr mache ich mich wieder auf den Weg, diesmal ganz ungewohnt ohne Steigung zu Beginn über eine weite Hochfläche. Nach einer guten halben Stunde fällt der Weg dann langsam ab und führt durch ein enges Tal vorbei an der Katzensteigbrücke weiter bergab :o-smile



    Am Ende des Wegs muss ich noch an einem Wächter vorbei…



    … bevor ich den Ort Riedenburg mit seinem schönen Marktplatz erreiche :8):



    Nun geht es weiter geradeaus, mehr oder weniger auf halber Kammhöhe bleibend. Zwischen den Bäumen hindurch habe ich immer wieder Ausblicke, so wie hier auf Schloss Aicholding.



    Dann wird der Weg nach und nach immer enger und ausgesetzter, bis schließlich ein Warnschild kommt, dass jetzt eine Klamm passiert wird :o-blink



    Zeitweise ist der Weg, der jetzt neben, über und unter Felsvorsprüngen geführt wird, sogar mit Seilen gesichert, die bei nassem Untergrund sicherlich hilfreich sein können. Wer sich das nicht zutraut, muss allerdings auf die komplette Waldpassage verzichten und rund 3 km lang auf dem Radweg laufen :pardon:

    Höhepunkt dieser Passage ist ein kleiner Klettersteig, der auf einen Aussichtsfelsen hinaufführt, von dem aus bereits das nächste Ziel, die Burg Prunn, zu sehen ist :o-smile



    20 Minuten später stehe ich auf der Kanalbrücke bei Einzahl, die einen etwas eindrucksvolleren Blick auf die Burg bietet, zu der ich nun 100 Höhenmeter aufsteigen muss :o-huh



    Noch einmal 50 Höhenmeter oberhalb der Burg habe ich dann die nächste Hochebene erreicht, auf der es weiter gen Osten geht. Nach einiger Zeit führt der Weg langsam wieder am Hang entlang in Richtung Kanal. Am Ortsrand von Essing komme ich am Felsenhäusl vorbei :o-smile



    Etwas weiter überquere ich auf der sog. Tatzelwurm-Brücke den Kanal.



    Bald darauf kann ich die Hl. Geist-Kirche durch die Bäume erkennen.



    Der Weg führt weiter an den Felsabbrüchen des Schlößelbergs entlang…



    … bevor es auf dem sog. äußeren Keltenwall zuerst steil bergauf, dann immer wieder mit leichten Steigungen und Gefällstrecken nach Süden geht :locomotive:

    Schließlich stehe ich an einem Aussichtspunkt oberhalb der Donau und blicke auf Kloster Weltenburg im Donaudurchbruch herab, das ich aber erst am Folgetag besuchen werde :o-rolleyes



    Die offizielle Wegbeschreibung führt nun hinab zum Kloster und mit dem Schiff weiter bis Kelheim. Die Alternative besteht darin, dem Donauufer zu Fuß zu folgen, wie dies der Panoramaweg vorsieht.

    Ich entscheide mich allerdings für Variante 3: Ich laufe ein Stück zurück und bleibe dann auf dem Höhenrücken des Michelsbergs, bis ich schließlich vor der Befreiungshalle stehe :o-wink



    Ich entscheide mich gegen eine Besichtigung (dafür ist es mir zu warm und zu voll) und steige nach Kelheim ab. Der Dachreiter der Hubertusklause gibt den passenden Vordergrund für einen Blick auf die Stadt :o-thumbup



    Gegen 15 Uhr erreiche ich mein Hotel (diesmal ein ganz modernes) und beende damit die Strecke des Panoramawegs. Allerdings habe ich noch eine Zusatznacht (und dank des Wetters auch eine Zusatzwanderung) vor mir :o-smile

    Heute laufe ich nur noch ein wenig durch den Ort und suche mir wieder einen schönen Biergarten fürs Abendessen.

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



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