Eigentlich wollte ich zeitnah über diese Wanderwoche berichten, habe es aber aus verschiedenen Gründen immer wieder aufgeschoben. Nun will ich es aber nachholen, aus einer schönen Ecke in Deutschland zu berichten
Zu dieser Zeit war aus wohlbekannte Gründen an eine Auslandsreise nicht zu denken. Da ich aber dringend eine Luftveränderung brauchte, kam mir der Gedanke an ein paar Tage Bewegung. Schnell war klar, dass es rund eine Woche als Streckenwanderung (und ohne großes Gepäck) sein sollte.
Daher schaute ich mich im Internet nach organisierten Wanderungen um, die auch für Einzelpersonen durchgeführt und trotzdem bezahlbar sein sollten. Außerdem sollten sie auch ein wenig anspruchsvoll sein, also nicht immer nur im Tal verlaufen - und die Gegend sollte für mich auch noch möglichst Neuland sein
Naturgemäß war die Auswahl nicht sehr groß, so dass die Wahl ziemlich schnell auf das Altmühltal fiel, wo alle Bedingungen erfüllt waren. Hier kam noch als Pluspunkt dazu, dass an allen Tagen Beginn oder Ende der Wanderetappe mit dem ÖPNV konzipiert, aber auch die komplette Strecke beschrieben war. Und nicht zuletzt waren sowohl Anfangs- als auch Zielort mit Bus und Bahn zu erreichen
Ich schrieb an den Veranstalter und gab ein Zeitfenster von 14 Tagen an, in dem ich die Wanderung gerne durchführen wollte. Dies wurde mir nach einer ersten Kontaktaufnahme dringend empfohlen, da ich mit nur gut 2 Wochen Vorlauf buchen wollte
Kurze Zeit später kam dann auch die Bestätigung. Erstaunlicherweise war die Bahnfahrkarte günstiger als Benzinkosten, außerdem konnte ich mir die 4-stündige Fahrt zurück zum Ausgangspunkt sparen. Für 10 Euro mehr gönnte ich mir die Fahrt erster Klasse, und so konnte ich mich auf die Vorfreude und das Packen konzentrieren
Dienstag, 8. September 2020 - Tag 1
Anreise nach Treuchtlingen
Zu Beginn der Reise steht die Anfahrt, die mit knapp 8 Stunden Reisezeit und 4x Umsteigen deutlich länger dauert als die Fahrt nach Bergen
Dafür ist sie beinahe ereignislos, erst auf der vorletzten Etappe macht sich auf einmal meine Bahn-App bemerkbar. Der Halt in Ingolstadt entfällt wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe Ich bekomme einen kurzen Schreck, stelle aber dann fest, dass ich auf der Hinfahrt ja in Nürnberg umsteigen muss - dem letzten planmäßig angefahrenen Bahnhof
Also ist wieder Entspannung angesagt, und ich erreiche Treuchtlingen pünktlich gegen 16:30 Uhr. Ich gebe zu, dass ich diesen Ortsnamen noch nie gehört habe und bin daher neugierig. Auf dem rund einen Kilometer langen Weg zum Hotel will ich mir jedenfalls einen ersten Eindruck verschaffen.
Nach wenigen Metern erreiche ich die katholische Marienkirche mit einer interessanten Statue neben dem Eingang
Nun will ich aber erst einmal mein Gepäck loswerden und laufe daher direkt zum Hotel, einem ehemaligen Gutshof.
Hier erhalte ich ein großes Zimmer mit Balkon, in dem ich mich aber nicht lange aufhalte - dafür ist das Wetter zu schön.
Zuerst will ich mir einen Überblick verschaffen und begebe mich auf die Burgruine „Obere Veste“
Hier gibt es viele Schautafeln zur Geschichte der Burg sowie einige Ruinen zu bewundern. Lediglich die Aussicht ist nicht so berauschend, da zugewachsen.
Dafür gibt es einen Freiluft-Thron zu bestaunen
Auf der Suche nach einer Lokalität fürs Abendessen bewege ich mich nun in Richtung Innenstadt und komme am Rathaus vorbei.
In der Nähe befindet sich ein Haus mit liebevoll geschmückte Fensterläden
Bald darauf finde ich dann auch ein Lokal, in dem ich im Hinterhof draußen sitzen kann - unter den damaligen Bedingungen die beste Variante
Auf dem Rückweg zum Hotel werfe ich noch einen Blick auf die Wasserspiele des Wallmüllerplatzes.
Da ich am nächsten Morgen früh raus muss (das Gepäck muss während der gesamten Wanderung jeden Morgen vor 9 Uhr an der Rezeption stehen, damit es zur nächsten Unterkunft transportiert werden kann), begebe ich mich bald in die Horizontale