Wow! Was für eine schöne Tour! Danke für die inspirierenden Einblicke!

Der nächste Aufstieg kommt bestimmt - Unterwegs auf dem Altmühltal-Panoramaweg (8. - 16.09.2020)
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- 2020
- Noschwefi
Wartung des Forums am Montag, 3.April 2023 ab 10 Uhr. Dauer ca. 1- 2 Stunden
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Wie schön doch Deutschland ist
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Dienstag, 15. September 2020 – Tag 8 (Teil 1)
Zusatztag in Kelheim (19,9 km mit 570 Höhenmetern; Wetter sonnig bis 27°C)
Da das Ende des Altmühltal-Panoramawegs an der Donau entlang geführt wird, habe ich mir für heute noch ein Stück entlang der Altmühl vorgenommen, aber auch die Donau selbst möchte ich gerne noch besuchen
Mit Hilfe von Tourenvorschlägen rund um den Panoramaweg habe ich mir daher selber eine kleine Rundwanderung zusammengestellt.
Kurz nach 8 Uhr verlasse ich das Hotel bei strahlendem Sonnenschein und laufe durch das Zentrum der Altstadt nach Norden. Da ich nun das Altmühltor passiere, kann ich mir sicher sein mich nicht verlaufen zu haben
Ich passiere eine Fußgängerbrücke über den Kanal und erreiche den Stadtteil Maria Fels.
Nun geht es endlich mal wieder bergauf. Zuerst über Straßen und dann weiter über Trampelpfade komme ich schließlich zu einem Panoramabalkon etwas höher als der Michelsberg, über den ich ja am Vortag abgestiegen bin
Ich folge dem Panoramaweg gen Westen; immer oberhalb der Felskante und immer mit schöner Aussicht
Nun muss ich in ein Quertal absteigen und habe zwei Optionen: Dem Weg folgend auf der anderen Seite wieder im Wald aufsteigen oder direkt zum Kanal abzusteigen und ihn an der Staustufe Kelheim zu überqueren.
Da die nächste Brücke über den Kanal allerdings erst in mehr als 5 Kilometern kommt, ist die erste Option nun doch keine wirkliche, und ich begebe mich zur Staustufe
Am anderen Ufer gibt es einen kleinen Archäologiepark mit der nachgebauten Befestigungsanlage eines Römerlagers, die ich mir kurz anschaue.
Nun folge ich dem Fuß- und Radweg entlang des Kanals zurück in Richtung Innenstadt. Hierbei kann ich noch einmal meinen bisherigen Wegverlauf nachvollziehen
Nach einigen Minuten geht es nicht mehr geradeaus weiter, denn ich stehe vor einem alten Kanal, genauer dem bereits früher erwähnten Ludwig-Donau-Main-Kanal
Diesem folge ich und stehe wenig später am alten Hafen, in dem es sogar noch einen alten Ladekran gibt
Die ebenfalls noch vorhandene Schleuse 1 des Kanals sorgt dafür, dass ich die Franziskanerkirche doppelt sehe
Ich nutze noch ein wenig die schöne Stimmung aus, bevor ich mich wieder auf den Weg mache.
Fortsetzung folgt
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Dienstag, 15. September 2020 – Tag 8 (Teil 2)
Zusatztag in Kelheim (Fortsetzung)
Rein theoretisch müsste ich ja eigentlich dem alten Kanal bis zur Donau folgen können, ansonsten müsste er ja Ludwig-Altmühl-Main-Kanal heißen - und tatsächlich stehe ich bald am Ufer der schönen blauen Donau
Ich laufe nun in Richtung Donaudurchbruch. Mein Ziel ist es, so weit wie möglich zu Fuß entlang der Donau zu laufen.
Auf halber Strecke komme ich am sog. Klösterl vorbei, einem Kloster, das in die Felsen hineingebaut worden ist. Leider ist alles verrammelt und verriegelt
Langsam, aber sicher wird es immer enger zwischen Felswand und Fluss
Ganz am Ende ist schon die Donauenge zu sehen, an der es zu Fuß nicht mehr weiter geht…
… aber ein paar Schritte sind es noch bis dahin
Dann muss ich allerdings rund 100 Höhenmeter rauf bis zum Panoramaweg, auf dem ich am Vortag ein Stück gelaufen bin. Nach einigen Minuten führt dann ein breiter Weg hinab zur Donau mit Blick auf das Kloster Weltenburg.
Nun muss ich nur noch über den Fluss kommen, aber zu dieser Tages- und Jahreszeit pendelt hier regelmäßig ein kleines Boot, eine sogenannte Zille
Am Südufer angekommen schaue ich noch einmal zurück auf den Felsen mit dem Panoramablick
An einer Ecke des Klosters sind die Markierungen der Hochwasserstände angebracht.
Zur Einordnung: Die Hochwassermarke von 2005 ist ungefähr auf 1,70 m Höhe
Nun besichtige ich noch das Innere der Klosterkirche, wobei mich insbesondere die Lichtspiele faszinieren
Schnell wird es mir aber hier zu wuselig. Der Biergarten ist überfüllt, und trotz Corona stehen sich die Leute gegenseitig auf den Füßen
So trete ich ziemlich rasch den Rückweg an, diesmal über den südlichen Höhenweg, von dem aus ich immer wieder zu Aussichtsfelsen abzweigen kann, so wie hier gegenüber vom Klösterl
Ganz allmählich führt der Weg wieder ins Tal, und schließlich überquere ich auf der Maximiliansbrücke die Donau.
Vorbei am Wittelsbacher Schloss gehe ich zur zentralen Bushaltestelle, um die Abfahrtszeiten für den morgigen Bus zu verifizieren.
Eigentlich habe ich noch vor, bis zur Mündung der Altmühl in die Donau zu laufen, aber gut 2 Kilometer je Strecke in praller Sonne - das schenke ich mir dann doch lieber
So erreiche ich kurz nach 14 Uhr wieder mein Hotel - Zeit genug um ein wenig auszuruhen und noch einen Stadtrundgang anzuschließen.
Es gibt noch viele gut erhaltene Häuser, Stadttore und Teile der Stadtmauer. Dank eines Stadtplans kann ich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in eine kleine Runde zusammenfassen, von der ich einige wenige Eindrücke hier wiedergeben kann:
Weißes Bräuhaus mit Ludwigsdenkmal, Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt und einen Blick durchs Mittertor in Richtung Innenstadt.
In einer kleinen Seitengasse finde ich noch einen Hinweis darauf, dass es auch im beschaulichen Bayern Nachbarschaftsprobleme zu geben scheint
Da das Schild auf bayrisch ist, kann es sich ja nicht an die Touristen wenden
Auf dem Rückweg zum Hotel besorge ich mir noch ein wenig Proviant für den morgigen Reisetag und begebe mich bald darauf zum Abschieds-Abendessen in einen weiteren Biergarten
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Mittwoch, 16. September 2020 – Tag 9
Rückfahrt ab Kelheim
Heute könnte ich zwar ausschlafen, bin aber wieder so früh wach, dass ich bereits um 7 Uhr im Frühstücksraum sitze. Im Gegensatz zum Vortag, an dem eine rund 50-köpfige Reisegruppe für „Unterhaltung“ gesorgt hat, ist es heute angenehm ruhig
Eine Stunde später habe ich alles gepackt und nun noch rund 2 Stunden Zeit, bevor ich mich in Richtung Bushaltestelle aufmachen muss. Daher nutze ich die Zeit für eine Runde außen um die Stadtbefestigung herum
Am Nordende der Stadt betrachte ich noch einmal die besondere Architektur der Fußgängerbrücke, die ich ja bereits am Vortag passiert habe. Dabei habe ich die etwas eigenwillige Sitzgruppe in einem kleinen Park neben der Brücke glatt übersehen
Um nicht auf der Hauptstraße weiter laufen zu müssen, betrete ich am Mittertor wieder das Zentrum, das genau passend von der Morgensonne angestrahlt wird.
Nun räume ich mein Zimmer, checke aus und begebe mich zum Busbahnsteig. Auch mit leichter Verspätung bekomme ich in Saal a.d. Donau meinen Anschlusszug
Trotz 5x Umsteigen verläuft die Reise recht angenehm und ereignislos, lediglich der letzte Zug hat eine halbe Stunde Verspätung, so dass ich beinahe 9 Stunden unterwegs bin, bevor ich Göga wieder in die Arme schließen kann
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Das Schild könnte glatt vom Scheuer Andi sein
Da hat wohl einer Probleme mit Nachbarn, die ihren Namen tanzen können
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Am Nordende der Stadt betrachte ich noch einmal die besondere Architektur der Fußgängerbrücke, die ich ja bereits am Vortag passiert habe
Die könnte vom gleichen Architekten wie die Fussgängerbrücke in Sassnitz sein, die macht genau so einen eleganten Bogen.....
Ganz vielen Dank nochmals für den traumhaften Bericht, wir sind sowas von begeistert und das wird bestimmt eine unserer nächsten Reisen, so intensiv hab ich den bayrischen Wald noch nicht gesehn....
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den bayrischen Wald
Bayern ist schon richtig, aber etwas weiter westlich.
Ich war im Altmühltal unterwegs
Aber schön, wenn euch die Beschreibung der Wanderung Anregungen geben konnte.
Viele Grüße
Noschwefi
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Fazit
Dies war meine erste (und vorerst letzte) organisierte Wanderreise.
Normalerweise organisiere ich meine Reisen lieber selber, aber aufgrund der Kurzfristigkeit, der gewählten Gegend und der äußeren Umstände war dies nicht möglich
Von der Organisation war ich sehr positiv angetan
Eine sehr ausführliche Wegbeschreibung + Karte + App, jeweils mit Abkürzungsmöglichkeiten auf der Strecke oder mit dem ÖPNV (mit ausgedruckten Fahrplänen) übertraf das Erwartete.
Die Hotels waren sauber, zentral gelegen und ruhig. Dass man als Alleinreisender nicht unbedingt die besten Zimmer bekommt, ist normal und insgesamt auch nur 2x passiert. Auch das Frühstück war immer reichlich und gut.
Sämtliche Unterlagen konnte ich mir online anschauen, bekam sie aber auch zugeschickt (außer der App natürlich
).
Unterwegs wurde ich in allen Hotels bereits erwartet; ich brauchte nur meinen Namen zusagen und bekam meinen Zimmerschlüssel. Das Gepäck war immer vor Ort, egal wann ich am Zielort eintraf.
Daher kann ich Wikinger Reisen nach der Erfahrung dieser Reise uneingeschränkt empfehlen
Die Wanderung selber entsprach komplett dem, was ich mir vorgestellt hatte.
Es ist müßig, sich darüber Gedanken zu machen, wie es bei schlechtem Wetter gewesen wäre, aber bei 9 Tagen ohne Niederschlag kann ich mich in dieser Hinsicht definitiv nicht beschweren
Die Route war anspruchsvoll. An einigen Stellen war Trittsicherheit nicht unbedingt erforderlich, aber hilfreich. Hier kam mir aber auch zugute, dass ich grundsätzlich mit Wanderstöcken unterwegs bin.
Die freie Einteilung des Tages kam mir sehr entgegen. So hatte ich am Zielort immer Gelegenheit, mich dort auch im Hellen noch etwas umzuschauen.
Hier hat es sich bewährt, dass ich im Vorfeld recherchiert hatte, was sehenswert war, denn zu den Zielorten gab es zwar meist einen kleinen Stadtplan mit dem eingezeichneten Weg zum Hotel, aber außer einer groben Übersicht keine weiteren Infos, was es sich anzuschauen lohnt
Einschließlich der nicht organisierten Stadtspaziergänge am Zielort kam ich im Schnitt der 7 Wandertage auf etwas mehr als 41.000 Schritte am Tag - natürlich auch bedingt durch das gute Wetter und die vielen neuen Eindrücke unterwegs. Von daher war es eine gute Fitnesswoche - Ziel erreicht
Alles in allem kann ich nur sagen: Es hat gepasst
Noch eine Anmerkung zur Etappenlänge:
Ich bin generell die vollständige Strecke gewandert, die Entfernungen habe ich bei den einzelnen Tagen angeführt.
Die vorgegebenen Etappenlängen lagen am ersten Tag bei 14 km, danach bei rund 25 Kilometern. Die abgekürzten Etappenlängen lagen zwischen 15 und 19 Kilometern. Dies noch als Hinweis, falls der eine oder die andere die Strecke vielleicht ebenfalls wandern möchte.
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Vielen Dank fürs Mitnehmen, du hattest ein Traumwetter in einer herrlichen Landschaft, was sich in den Fotos wiederfindet!
In der Pandemiezeit mit den vielen Einschränkungen war das sicher ein idealer Urlaub. Für Streckenwanderungen ist aber auch generell was Feines, sich nicht um das große Gepäck und die Hotels kümmern zu müssen.
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Noschwefi , eine beeindruckende Tour! Danke, dass ich mitreisen durfte!
Den Teil von Deutschland kenne ich noch gar nicht. Was für eine wunderschöne Gegend hast du mir da nahegebracht. Dein Bericht ist der beste Reiseführer, den ich mir denken kann, und wenn ich mich einmal dorthin auf den Weg mache, wird er mich begleiten.
Vor vielen Jahren habe ich einmal eine einwöchige Fastenwanderung in einer Kleingruppe von Augsburg bis auf die Zugspitze gemacht. Daran musste ich beim Lesen öfter denken, denn der Weg führte durch ähnlich schöne Landschaften wie bei dir.
Viele Grüße
omlia
Reiseberichte im Profil
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endlich hatte ich Zeit und Muße Deinen Bericht in Ruhe zu lesen. In diesem schönen Teil Deutschlands war ich noch nie unterwegs und habe auf diese Weise wieder mal etwas gelernt. Danke dafür!
Ich habe ja schon mehrmals im Forum kundgetan, dass ich ungern in einer Gruppe reise. Bei meinen Wanderungen innerhalb Deutschlands habe ich mich bisher immer auf Tagestouren beschränkt, weil ich nicht wusste, wie ich mein Gepäck für mehrere Tage von A nach B transportieren könnte. Auf die Idee, dass man individuelle Wanderreisen auch bei einem Veranstalter buchen könnte, der sich um Unterkunft, Gepäcktransport kümmern würde, war ich bis dato gar nicht gekommen. Danke auch dafür!
Ich werde sicher über diese Möglichkeit nachdenken und mich kundig machen.
Aus Leipzig grüßt BBe49
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Jobo
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Jobo
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Jobo
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