Nach
dreimaliger Postschiffreise mit meinem erklärten Lieblingsschiff MS
Finnmarken, fiel die Wahl schwer, ein anderes Schiff für die nächste
Postschiffreise zu finden. Trotz des aufwendigen Umbaus der
Finnmarken, blieben wir dem Schiff treu, auch mit anderem Namen.
Die
MS Otto Sverdrup Reise sollte ursprünglich 2020 stattfinden, aber
gegen den Virus, der die Welt dann in Atem hielt, kam selbst der
HR-Virus nicht mehr an. Es musste umgebucht werden, und das gleich
mehrer Male in Folge, so dass es der 03. Februar 2023 endgültig
wurde.
Ich
muss gestehen, dass ich beim Betreten des Schiffes die wunderbare
Jugendstil-Ausstattung der Finnmarken sehr vermisst habe, weil ich
nicht wirklich ein Freund des kühlen nordischen Interieurs bin. Aber
es ist, wie es ist, und nun waren wir auf der 'kühleren' MS Otto
Sverdrup!
Das
Personal war super freundlich in einer verbindlichen,
unaufdringlichen und hilfsbereiten Art, die man wirklich genießen
konnte, und unsere Kabine 614 war stets blitzsauber. Allerdings saß wohl
ein Holzwurm in der Holzverkleidung, der den starken Wellengang nicht
mochte und die ganze Nacht auf- und absteigende Klopfgeräusche von
sich gab. Einfach nervtötend!!! Die Ursache konnte nicht
gefunden werden.
Das Essen im Lindström war hervorragend, jedoch hatten wir uns vorgestellt, auch zwischendurch immer mal wieder ins Aune zu gehen, was wir in den vorangegangenen Postschiffreisen gut fanden. Da gab es auf der Finnmarken morgens und mittags freie Platzwahl und abends einen festen zugewiesenen Tisch mit immer den selben Nachbarn.
Nachdem wir den ersten Morgen ins Aune zum Frühstück erst in einer Endlos-Warteschlange anstanden, um dann mit fremden, etwas irritiert guckenden, Menschen an einen Tisch gezwungen zu werden, blieben wir für den Rest der Reise doch lieber im Lindström. Zwangsvergesellschaftung zu jeder Mahlzeit mit anderen Menschen ist nicht so mein Traum einer entspannten Reise.
Das
Publikum im Lindström war sehr angenehm, und wir haben nette
Gespräche geführt.
Leider musste wegen des Sturmes fast die komplette Reise umgestellt werden, aber damit muss man im Winter rechnen. Meine Highlights bereits vor der Reise waren Alta, Loen und die Lofoten, die nun leider weder auf der nord- noch südgehenden Tour angefahren werden konnten. Schade, denn bisher kenne ich nur Svolvaer von den Postschiffreisen. Alta und Loen waren einfach grandios!
Mein
persönliches Fazit ist, dass diese Reise – trotz der teilweise
widrigen Wetterverhältnisse – wieder schön war, ich sie aber von
Hamburg nicht noch einmal machen würde, da mir die Postschiffroute
mit ihren vielen Häfen, den Distanzreisenden und dem ganzen
Drumherum besser gefällt. Aber das ist natürlich absolute Geschmacksache!