Stippvisite in der alten Heimat – Koblenz, Bonn, Köln vom 23. Februar bis 5. März 2023

  • Stippvisite in der alten Heimat – Koblenz, Bonn, Köln vom 23. Februar bis 5. März 2023



    Donnerstag, 23.Februar 2023


    Wie fast jedes Jahr, so trieb es mich auch heuer wieder in die alte Heimat. Diesmal jedoch werde ich den Tagen in Koblenz noch einige Tage in Brühl anfügen, um mich dort mit lieber Verwandtschaft aus Köln und Bonn zu treffen.


    So starte ich gegen 9:15 Uhr von Landshut. Die Strecke über Regensburg bis Nürnberg weist heute nur mäßigen Verkehr auf und ich komme zügig voran. Bis Würzburg gibt es dann viele Baustellen, wie schon im letzten Jahr. Doch der Ausbau der Strecke ist schon weit voran geschritten und bald geht es hier wohl auch flüssiger über drei Spuren in beiden Richtungen, was diese doch meist sehr stark befahrene Ost-West-Verbindung sicherlich spürbar entlasten wird.


    Es ist 12 Uhr, als ich kurz vor Würzburg noch eine Pause einlege. Ab hier ist die Autobahn dann schon fertig ausgebaut und es geht ohne Störungen an Frankfurt vorbei. Eigentlich wollte ich in Montabaur von der Autobahn fahren und über Koblenz-Ehrenbreitstein fahren, aber durch eine große Baustelle verpasse ich die vorverlegte Ausfahrt :search: und muss nun durch einen kleinen Stau übers Dernbacher Dreieck auf der A 48 runter nach Koblenz.


    Ich nutze die Abfahrt Bendorf und gelange so über die B 42 nach Ehrenbreitstein. Dies bietet mir auch schon die Gelegenheit in Urbar an der günstigen Jet-Tankstelle nachzutanken für die nächsten Tage. In Ehrenbreitstein mache ich natürlich einen kurzen Abstecher zum Friedhof und besuche dort das Grab meiner Mutter. Von hier nur noch kurz über die Rheinbrücke und schon stehe ich auf dem Parkplatz des Hotel Brenner, in dem ich mich, wie schon im Vorjahr, einquartiert habe. :hut:


    Ich bekomme diesmal ein schönes Zimmer im zweiten Stock und packe schnell meinen kleinen Koffer aus. Danach mache ich mich auf den Weg in die Stadt. Da ich kein Mittagessen hatte, meldet sich der Hunger jetzt doch nachdrücklich. Gut, dass das Alte Brauhaus durchgehend warme Küche hat. Es ist kurz vor halb vier, als ich dort mein Brauhausschnitzel bekomme. Wie sich die Bilder doch gleichen :mosking: .



    Gut gesättigt mache ich danach noch einen ausgiebigen Bummel durch meine geliebte Heimatstadt. Viel hat sich seit letztem Jahr nicht verändert, allerdings sehe ich doch einige leere Schaufenster, wo sich vor knapp zwölf Monaten noch kleine Einzelhandelsgeschäfte befanden.


    Es ist schon weit nach 21 Uhr, als ich wieder in meinem Hotelzimmer ankomme. Noch ein wenig Fernseh geschaut und gegen 23:30 Uhr ins Bett. Leider werde ich etwa gegen 00:15 Uhr unsanft geweckt. Im Nachbarzimmer haben sich wohl zwei Paare aus den Niederlanden einquartiert, die nun lautstark in ihr Hotelzimmer einkehren :fie: . Ruhe will sich auch nach über einer Stunde nicht einstellen, daher rufe ich bei der Rezeption an und bitte darum, diese Gäste doch darauf hinzuweisen, dass andere Gäste ebenfalls im Hotel sind und irgendwann mal schlafen möchten.


    Man verspricht, dort anzurufen und die Gäste um Ruhe zu bitten. Trotzdem dauert es noch gut über 30 Minuten, inzwischen ist es fast 2 Uhr, bis endlich Ruhe einkehrt :diablo: . Bei mir dauert es nun aber auch sehr lange, bis ich wieder einschlafen kann.


    …. es folgt der 24.Februar

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


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  • Das täuscht, es war die kleinere Variante. Dort kann man wählen zwischen der L- und der XL-Variante. Das war die L-Variante. Allerdings war die lange Verdauungsrunde danach durchaus hilfreich. :locomotive:

    Gruß Jobo,


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  • Ab hier ist die Autobahn dann schon fertig ausgebaut und es geht ohne Störungen an Frankfurt vorbei.

    Na, da hast du aber Glück gehabt... :good3:

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  • Freitag, 24.Februar 2023



    Das Tageslicht weckt mich auf, ausgeschlafen habe ich allerdings nicht wirklich. Das leckere Frühstücksbuffet im gemütlichen Frühstücksraum des Hotels steigert meine Laune aber sofort wieder. Es ist alles da, was ich zum Frühstück brauche und das Frühstücksei wird meist sogar frisch zubereitet. :imsohappy:


    Gegen Mittag werde ich von den Seebären im Westerwald zum Essen erwartet. Dieses Treffen war eigentlich schon für 2020 geplant und konnte auch im letzten Jahr leider noch nicht stattfinden. Doch heute können wir uns endlich mal wieder treffen. Ich weis schon gar nicht mehr, wann wir uns das letzte Mal in Koblenz getroffen haben. :hmm:


    Ich will nun aber nicht bis zum Mittag im Hotelzimmer warten, schließlich will der Zimmerservice ja hier auch noch irgendwann rein, und überlege, was ich zuvor noch machen kann. Ich fahre hinüber zur Moselschleuse Koblenz, die ich letztmalig bei meiner Tour 2011 besucht habe.




    Als Kind war ich sehr oft hier und wahrscheinlich stammt daher mein großes Interesse an Schiffen. Ich habe auch Glück, kaum bin ich auf der Fußgängerbrücke über der Schleuse, schon sehe ich ein Frachtschiff, vom Rhein kommend, auf die Schleusenkammer zufahren. :search:



    Da ich noch ausreichend Zeit habe und nur etwa 45 Minuten bis zu den Seebären brauche, will ich den kompletten Schleusenvorgang beobachten, wie in alten Zeiten. Zuerst fährt das Schiff langsam in die enge Schleusenkammer.


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    Hinter dem Frachtschiff werden die Tore geschlossen.


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    Am Ausfahrtstor im Westen wird nun Wasser in die Schleusenkammer gepumpt und das französische Frachtschiff hebt sich langsam.


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    Nachdem die Pegel ausgeglichen sind, fährt das westliche Tor herunter und gibt die Ausfahrt frei.


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    Das Frachtschiff fährt aus der Schleusenkammer heraus, was durch die Biegung der Mosel hinter der Schleuse wohl auch nicht so einfach ist.


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    Während das Frachtschiff herausfährt, wartet in der Moselbiegung schon das nächste Schiff für den umgekehrten Schleusenvorgang.



    Jetzt wird es Zeit zu den Seebären zu fahren. Dort angekommen werde ich herzlich begrüßt und Klaus brät leckeren Fisch zum Mittagessen. Anschließend zeigen mir die Seebären ihr Häuschen und die tollen Modellbahnanlagen, die Klaus in den letzten Jahren gebaut hat :good3: . In mehreren Zimmern stehen herrliche Anlagen und ich komme mir vor wie in einer Filliale des Hamburger Miniatur-Wunderlandes.


    Viel zu schnell verstreicht die Zeit und ich verabschiede mich wieder von den Seebären. :hut: Nach einer kanppen Stunde Fahrt bin ich dann wieder im Hotel und lege mich nun noch etwas hin, den fehlenden Schlaf der Nacht nachholen.


    Am Abend geht es noch zu einem ausgedehnten Stadtbummel, mit kurzer Einkehr um die trockene Kehle etwas zu befeuchten :beer: , durch die Stadt, bevor ich am späten Abend den Tag im Hotel beende.



    … es folgt der 25.Februar

    Gruß Jobo,


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  • Die Kurve gleich hinter der Schleuse sieht wirklich aus als wenn das Schiff da nicht aus eigener Kraft rumkommt. Im Götakanal in Schweden gibt es eine Kurve, die ist so eng, dass die Kanalschiffe Diana, Juno und Wilhelm Thamm da mit Seilen rumgezogen werden.

  • Samstag, 25.Februar 2023



    Da die Holländer gestern abgereist sind :dance3: , hatte ich eine ruhige Nacht. Nach dem leckeren Frühstück mache ich mich auf den Weg nach Ehrenbreitstein. Es ist recht kalt heute und ein fieser Wind verstärkt dies noch deutlich. Leider fährt die Personen-Fähre über den Rhein im Winter nicht und ich muss den langen Weg über die Rheinbrücke nehmen.



    Vom Brückenaufgang kann ich einen Blick zurück in die Neustadt werfen. Hier steht das Haus meiner Großeltern, in dem sich auch die Druckerei befindet, die mein Großvater einst gegründet hat und die heute von einem meiner Cousins betrieben wird.


    Als ich auf der Brücke bin, beginnt es leicht zu nieseln, aber immer nur kurz für wenige Minuten. Am anderen Ufer führt der Weg über eine Treppe hinunter zum alten Treidelpfad, der mich in den Ortsteil Ehrenbreitstein führt.


    Zu Ehrenbreitstein habe ich ja schon in den Berichten von 2016 und 2022 ausführlich geschrieben und Bilder eingestellt, daher verzichte ich hier darauf.

    Ich gehe dann hoch bis zum Friedhof und bleibe nun etwas länger am Grab meiner Mutter. Der lange Rückweg über die Brücke ist dann genauso kalt wie der Hinweg. :fie:


    Auf ein Mittagessen verzichte ich heute, da ich mich am Abend mit meinem alten Kumpel und seiner Familie im Königsbacher Treff am Bahnhof zum Essen treffe. Dies ist inzwischen schon gute Tradition und ich freue mich schon darauf.


    Den Nachmittag nutze ich noch zu einem langen Spaziergang durch die schönen Rheinanlagen. Die tief stehende Abendsonne gibt dann einen herrlichen Blick frei auf den Ortsteil Pfaffendorf, der auf der anderen Rheinseite südlich der Rheinbrücke liegt.



    Der Spaziergang endet dann wieder im Hotel, wo ich mich noch ein wenig frisch mache. Vom Hotel zum Königsbacher Treff ist es nicht weit und wir kommen quasi gleichzeitig vor dem schönen Lokal mit dem guten Essen an. Es wird wieder mal ein schönen Abend :good3: , auch wenn es im Lokal sehr voll und dadurch auch sehr laut ist.


    Kurz nach 23 Uhr bin ich zurück im Hotel und lasse den Tag noch mit ein wenig TV ausklingen.



    …. es folgt der 26.Februar

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  • Sonntag, 26.Februar 2023



    Gegen 7:30 Uhr werde ich am Morgen wach. Heute steht nichts weiter auf meinem Programm, ich möchte den Tag in der Stadt gemütlich verbringen. Das Wetter passt gut dazu, Sonnenschein, blauer Himmel schon in der Frühe, wie mir ein Blick aus meinem Hotelzimmer verrät.



    Nach der Morgendusche also erst mal zum ausgiebigen Frühstück. Im Frühstücksraum bin ich fast die ganze Zeit alleine. Andere Gäste haben entweder schon gefrühstückt, oder stehen noch später auf. Ich genieße diese morgentliche Ruhe in dem schönen Raum.



    Anschließend mache ich mich auf, zu einem Bummel durch die südliche Vorstadt. Trotz des blauen Himmels und des Sonnenscheins ist es sehr kalt heute, nur wenig über 0 °C. Gut das ich ausreichend warme Kleidung mitgenommen habe, als ich in Landshut losfuhr. Ich spaziere die Südallee entlang auf die Kirche St.Josef zu, bei der gerade die Glocken zur Andacht rufen.



    Die katholische Pfarrkirche St.Josef wurde Ende des 19.Jahrhunderts gebaut. Bei den schweren Luftangriffen auf Koblenz 1944 wurde die Kirche stark beschädigt und erst in den Jahren 1948 bis Anfang 1954 wieder komplett aufgebaut. In den Jahren 1979 bis 1982 gab es dann eine Komplettrestaurantion des Kirchengebäudes und in den Jahren 2003 bis 2009 eine Außensanierung der Kirche samt des 90,46 m hohen Kirchturmes.



    Während der Messe will ich nicht in die Kirche gehen und biege daher in die St.-Josef-Straße ein. An der Ecke St-Josef-Platz zur gleichnamigen Straße steht der große, neugotische, Klinkerbau von 1900. Es ist das Kloster der Schwestern vom Heiligen Geist und darin untergebracht ist die Kinderbewahranstalt (Kindertagesstätte) und Kleinkinderschule der Pfarrei St. Josef.



    Die St.-Josef-Straße mündet auf die Kurfürststraße, in die ich rechts einbiege. Hier fällt auf der rechten Straßenseite das große, neubarocke Wohnhaus von 1903 durch seine eigentümlichen, an die Erker angefügten Balkone auf. Nach wenigen Metern stößt man nun auf die Schenkendorfstraße.



    Das teilbasaltverkleidete Haus Nummer 5 fällt einem hier sofort ins Auge. Das vom Koblenzer Architekten Otto Nebel im Stil des Historismus gebaute bürgerliche Wohnhaus stammt von 1897 und fasziniert durch seine vielen Details an der Außenfront. Auf mich wirkt es fast schon ein wenig verspielt.



    Die Schenkendorfstraße entlang überquere ich die Mainzer Straße und gelange so in die Rheinanlagen an der Rheinlache, gegenüber der Halbinsel Oberwerth mit dem städtischen Freibad. Immer wieder fallen mir die schönen Villen am Rhein ins Auge, so auch die Backsteinvilla mit dem Zierfachwerk aus den Jahren 1897/98.



    Lautstark machen die Nilgänse, die schon seit Jahren am Rhein heimisch sind, auf sich aufmerksam. Sie waren mir schon im letzten Jahr aufgefallen, da man überall auf sie trifft. :pleasantry:


    Die Rheinanlagen entlang bis zum Deutschen Eck gelange ich wieder in die Stadt. Genau richtig, um mir am Plan in der Pizzeria La Mama, die auch durchgehend warme Küche hat, eine Pizza Frutti di Mare zu gönnen.


    Den restlichen Nachmittag und Abend streune ich kreuz und quer durch die schöne Altstadt. Bilder und Beschreibungen zur Koblenzer Altstadt finden sich ja reichlich in meinen Berichten von 2011, 2012, 2016 und 2022.



    Montag, 27.Februar 2023



    Erneut zeigt sich der Himmel von seiner besten Seite und wenn es nicht so kalt wäre, könnte man auch unten im schönen Hotelgarten neben dem Frühstücksraum frühstücken.



    Den Vormittag verbringe ich heute faul im Hotel, bevor ich am frühen Nachmittag meinen Sohn abhole. Nachdem das Auto wieder auf dem Hotelparkplatz verstaut ist, bummeln wir beide in die Stadt und kehren im Alten Brauhaus ein.


    Nach einer reichhaltigen und guten Mahlzeit wird noch eine lange Verdauungsrunde durch die Stadt gedreht. Anschließend fahre ich meinen Sohn wieder nach Hause.


    Am Abend noch eine kleine Runde durch die Stadt, die dann wieder im Hotel endet.



    Dienstag, 28.Februar 2023



    Es ist mein letzter Tag in Koblenz, da ich morgen weiterreise. Im Großen und Ganzen verbringe ich ihn ähnlich wie die letzten Tage, nur dass ich heute etwas länger schlafe und erst gegen 8:45 Uhr beim Frühstück bin.



    Beim Stadtbummel fällt mir vor allem die Nilgans auf, die scheinbar den Historienbrunnen auf dem Görresplatz besetzt hat und dies lautstark kund tut :search: . Ich lasse sie quäken und am späten Nachmittag lande ich im Königsbacher Treff zum leckeren Essen.



    Nur wenige Gäste sind am Nachmittag hier, kein Vergleich zu dem Hochbetrieb am Abend.


    …. es folgt der 1.März

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  • Mittwoch, 1.März 2023



    Mein Hotelzimmer muss ich heute bis 11 Uhr geräumt haben und das Zimmer im Hotel am Stern in Brühl ist, laut deren Webseite, erst ab 15 Uhr beziehbar. Ich hatte gestern schon den ganzen Tag überlegt, was ich heute während des Tages so machen könnte, um die Zeit zu überbrücken :hmm: . Angefangen vom Besuch des Drachenfels, oder am Nürburgring vorbei fahren bis hin zu den Eifelkratern (Maria Laach, oder an die Maare). Doch so richtig gefallen will mir keine der Ideen.


    Erst jetzt beim gemütlichen Frühstück macht es Klick. Warum nicht mal wieder in den Neuwieder Zoo? Dort war ich das letzte Mal vor sicherlich gut 20 Jahren. Kurz auf der Webseite nachgeschaut, ob dort heute geöffnet ist, und schon steht der Plan. Da muss ich dann auch nicht hier noch Zeit vertrödeln, sondern kann, nachdem ich alles schnell gepackt habe und die Rechnung im Hotel beglichen habe, gleich losfahren.



    Es ist eine kurze Fahrt und schon um 10:15 Uhr steuere ich die Parkplätze vor dem Zoo an. Wenn man auf den Eingang zufährt, befindet sich links ein und rechts mehrere Parkplätze. Tipp: Den linken nehmen, der ist kostenlos. Die Parkplätze rechts sind alle kostenpflichtig, warum auch immer.

    Am Eingang schnell ein Ticket gelöst und schon werde ich von diversem Federvieh begrüßt. Der Strauß würde nur zu gerne probieren, wie so ein Smartphone schmeckt :nono: , während die Marabus die Morgensonne genießen.



    Direkt bei den Tapiren geht es in die Prinz Maximillian zu Wied Halle. Hier finden sich die Zwergmaras und an der Rückseite befindet sich ein großes Innengehege für die bolivianischen Totenkopfäffchen. Zu den Besuchern ist das Gehege mit einer großen Glasscheibe abgetrennt. Als ich mit dem Smartphone dicht an die Scheibe gehe, um besser zu fotografieren, kommen die neugierigen Äffchen und versuchen nach dem Handy zu greifen :laugh1: .



    Am Ausgang sehe ich noch zwei Tayras, eine Marderart aus Süd- und Mittelamerika. Gegenüber der Halle befindet sich das Gehege Menschenaffen. Einen Schimpansen im Baum hätte ich fast übersehen. Das Exotarium schließt an das Gehege an. Hier wird man von der Königspython begrüßt, wenn sie dabei aber auch nicht gerade durch hektische Aktivität auffällt. Der Kurzohr-Rüsselspringer und der Skink haben sich zu einer Wohngemeinschaft entschlossen.



    Eine Netzpython hat sich zusammengeringelt. Trotzdem kann man ihre beachtliche Größe erahnen. Das Salatbuffet lockt noch mehr Kurzohr-Rüsselspringer aus der Deckung. Die Krokodilkaimane suchen am Morgen noch engen Kontakt und die Schlidkröten Wärme.



    Neben dem einen Schimpansen draußen sind hier im Haus noch mehrere dieser Menschenaffen zu sehen. Hier zeigen sie ihre Geschicklichkeit und Geduld beim Herauspuhlen von Nahrung :ok: . Ich verlasse nun wieder das Exotarium mit dem angeschlossenen Affenhaus.



    Gleich an der Ecke befindet sich die große Anlage, die sich die Geparde teilen. Während eines der schönen Tiere halbverdeckt hinter einem Baum liegt und sich sonnt, sitzt das zweite Tier gleich vorne am Zaun. Schräg gegenüber führt der Weg etwas hinauf zum Becken der Seehunde. Vier Tiere pflügen hier langsam durch das Wasser, oder strecken ihre Nase aus dem kühlen Nass.



    Von hier führt der Rundweg nun in die Höhe. Auf der rechten Seite steht die große Voiliere der Steppenadler. Wesentlich mehr interessiert mich aber das Gehege auf der rechten Seite. Hier tummeln sich meine absoluten Lieblingstiere, die roten Pandas, auch kleine Pandas oder Katzenbären genannt :heart: . Obwohl es sich ja bei den Tieren auch um Raubtiere handelt, sind die einfach zum knuddeln.



    Der Rundweg wird nun weitläufiger und führt hinauf zum höchsten Punkt des Zoos. Vorbei an den Schneeeulen und am Damwild finden sich weit oben im Wald neben diversen Hörnchen, Dachs und Wiesel auch die Wildkatzen und Bienen. Von hier aus leitet einen der Rundweg nun wieder nach unten.



    Er führt an der wohl größten Anlage vorbei in der man Emus und Kängurus sehen kann. Die Anlage ist riesig und wenn nicht gleich hier oben einige Tiere stehen und liegen würden, müsste man sie schon fast mit dem Fernglas suchen.

    Am unteren Ende dieser Anlage findet sich noch ein kleineres Gehege, welches der Aufzucht des Geparden-Nachwuchses dient.



    Ich weis nicht ob die Przewalskipferde bei den Tigern gegenüber irgendwelche Jagd- und Fressreflexe auslösen, aber insgesamt reagieren die Tiger recht gelassen, auch auf die vorrübergehenden Besucher. Vielleicht wurden sie ja heute schon gefüttert, oder sind noch satt von gestern.



    Nicht mal die Vikunjas nebenan interessieren die Tiger wirklich. Wobei ich das Gehege für diese südamerikanischen Weidebewohner schon recht klein finde, aber vielleicht haben die ja die Möglichkeit oberhalb auf die große Wiese auszuweichen.

    Jetzt sind auch die Humboltpinguine draußen, zuvor wurde noch deren Becken mit dem Dampfstrahler gereinigt.



    Seit geraumer Zeit war auch immer wieder das Gebrüll des Königs der Tiere zu hören, vor deren Gehege ich nun stehe. Der Pascha liegt faul im Gehege und beobachtet seinen Harem, der allerdings auch nicht wirklich mehr Aktivität zeigt. Mich würde schon mal interessieren, was so ein Tiger denkt, wenn er das Gebrüll seines afrikanischen Nachbarn hört :pleasantry: .



    Der Zoo besitzt auch einen großen Kinderspielplatz mit einem Streichelgehege davor. Nicht weit davon entfernt das Zoorestaurant mit den Toiletten und Biertischen davor. Diese werden aktuell nur von einem Pfau genutzt. Gleich unterhalb stehen die Watusirinder neben den Erdmännchen, die hier auch einen kleinen Bereich haben.



    Vor dem Gnu-Gehege steht noch ein kleineres Gebäude. Darin sind die roten Varis, eine Lemurenart, untergebracht. Die Hornraben haben ihr kleines Reich auf der anderen Seite innerhalb des großen Emu- und Känguruh-Geheges.



    Am unteren Ende des Zoos stehen etliche Voilieren mit Papgeienvögeln, Storchenartigen und auch den weißen Pfauen. Richtung Eingang teilen sich diverse afrikanische Huftiere eine große Wiese mit den Flamingos.



    Um nun zum Ausgang zu gelangen, muss ich wieder entlang der Voilieren ein Stück zurück durch die Drehtür. Es war ein schöner Besuch in dem kleinen Zoo, der auf seinen ca. 14ha über 1.800 Tiere aus über 200 Arten ein Zuhause bietet. Es gibt zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Tagen auch Fütterungen und Trainings, die die Besucher mit erleben können.



    Es ist 13:30 Uhr als ich vom Zooparkplatz losfahre. Würde ich jetzt die direkte Strecke über die Autobahn nehmen, wäre ich wohl schon kurz nach 14 Uhr am Hotel. Daher nehme ich, nachdem ich den Rhein überquert habe, die B 9 am Rhein entlang in Richtung Bonn.

    Erst bei Remagen folge ich den Navi-Anweisungen. Oberhalb von Remagen lege ich einen kurzen Stopp an der auffälligen Apollinaris-Kirche ein. Ganz vorne hat man auch einen guten Blick über das Rheintal. :search:



    Von hier aus werde ich per Navi zur A 61 geführt. Dabei muss ich auch im Ahrtal eine kleine Behelfsbrücke überqueren, da die eigentliche Brücke wohl ein Opfer der Ahrflut geworden ist. Kurz vor 15 Uhr bin ich dann im Hotel und kann mein Zimmer beziehen und das Auto auf den Hotelparkplatz stellen.



    Ich telefoniere kurz mit meiner Cousine und ihrem Lebenspartner, die hier in der Nähe wohnen, die mich um 17 Uhr am Hotel zum essen abholen wollen. Pünktlich stehen sie auch in der Hotellobby und wir machen uns auf, durch den Schlosspark zum Restaurant. An den Toren des Parks hänegn Schilder, die auf die Schließung um 17 Uhr hinweisen, doch noch ist alles offen.



    Also wagen wir den Weg durch den Park und gelangen so zum Brühler Wirtshaus am Schloss, das sich in einem ehemaligen Bahnhof befindet. Ich gönne mir hier einen leckeren Wirtshaus Burger und dazu lecker Kölsch. Kurz vor 18:30 Uhr kann ich sehen, wie entfernt die Tore am Schlosspark geschlossen werden, ist wohl seit heute die Sommeregelung.



    Den Rückweg müssen wir daher später um das Schloss herum nehmen, was der Verdauung aber auch nicht schadet. Wir verabreden noch einen Abholtermin für den morgigen Tag, bevor ich wieder im Hotel bin und auf meinem Zimmer später den Tag beende.



    … es folgt der 2.März

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  • Donnerstag, 2.März 2023



    Der Frühstücksraum des Hotels ist jetzt nicht so schön wie der im Hotel Brenner in Koblenz, eher sachlich und nüchtern, aber das Buffet ist ähnlich gut und reichhaltig. Das Hotel liegt an der Uhlstraße, gegenüber einem riesigen Einkaufszentrum, was zumindest eine ruhige Nacht garantiert.



    Da ich erst gegen Mittag vom Hotel abgeholt werde, will ich mich in Brühl ein wenig anschauen. Die tagsüber doch stark befahrene Uhlstraße wird an der nächsten Kreuzung zur Fußgängerzone. Genau diese Richtung schlage ich ein, als ich das Hotel verlasse.



    Ich mache einen kleinen Abstecher zum Lemington-Spa-Platz. Hier steht eine alte Telefonzelle, aus der man öffentlich Bücher ausleihen kann, ein sogenannter offener Bücherschrank :ok: . Der ganze Gebäudekomplex hier gehört zum Rathaus der Stadt. Vorne am Markt, wie die Uhlstraße ab hier heißt, steht eine schöne Kutsche vor dem Rathauseingang, die als Kinderspielgerät gedacht ist.



    Ich biege wenig später links in die Kirchstraße ein. Hier sticht mir eine interessante Außenfassade sofort ins Auge. Es sieht aus, als stünde vor dem großen Gebäude noch ein kleines Fachwerkhaus :search: . In Wirklichkeit ist dieses Fachwerkhaus nur aufgemalt (am Schornstein und dem Qualm kann man es eher erkennen). In dem Haus dahinter befindet sich ein Atelier & Galerie mit Namen FachWERK.



    Das Haus steht vor der Kirche St.Magareta, deren Kirchturm mir schon von der Uhlstraße aus aufgefallen war. Vorbei an der Skulptur auf dem Vorplatz der Kirche gelange ich in einen kleinen Stadtpark, ehemals ein Friedhof, wie ich an einigen besonders auffälligen Grabsteinen sehen kann, die man hier hat stehen lassen.



    Über den großen Platz auf einer Tiefgarage wende ich mich nun wieder zurück und biege in die Wallstraße ein, eine typische Einkaufsstraße. An der Ecke Steinweg fällt mir der Eisenwerk Brunnen mit seinen Figuren auf. Durch den Steinweg lande ich wieder auf dem Markt und nehme diesmal unterhalb den Weg in die Bahnhofstraße, vorbei an der Gaststätte Em Höttche, die nur Freitags- und Samstagsabend geöffnet hat.



    So erreiche ich automatisch wieder das Brühler Schloss Augustusburg, diesmal an der Seite der Hauptfassade. An vielen Stellen ist das Schloss und seine Nebengebäude eingerüstet, was auf umfangreiche Restaurierungsarbeiten hindeutet. Durch die Schloßstraße erreiche ich, vorbei an der Kirche St.Maria von den Engeln, wieder das Hotel.



    Pünktlich um 12 Uhr holen mich meine Cousine und ihr Lebenspartner vom Hotel ab und wir fahren nach Köln. Hier war ich 2012 das letzte Mal.

    Wir parken im Parkhaus Philharmonie und spazieren zuerst an den Rhein. Vorbei an der Kirche Groß St.Martin gehen wir von dort in Richtung Innenstadt.



    Wir schlendern durch die engen Gassen und erreichen den Ostermannplatz mit dem Willi-Ostermann-Brunnen. Auf dem Brunnen sind die Gestalten aus den Liedern des Kölner Liedermachers dargestellt. Bald danach stehen wir am südlichen Ende des Alter Markt, mit Blick auf den Ratsturm.



    Eine Zeitlang beobachten wir das Treiben auf dem Alter Markt, dann schlagen wir uns südlich weiter. Vorbei an der Kirchenruine Alt St.Alban wechseln wir die Richtung und nehmen den Neumarkt als Ziel. Hier findet sich die romanische Kirche St.Aposteln mit ihren markanten zwei kleinen Türmen. Etwas weiter nordwärts gelangen wir zum Willy-Millowitsch Denkmal, dass mir von dem Besuch 2012 noch in Erinnerung war. :pleasantry_1:



    Etwas ziellos wandern wir nun umher und biegen mal rechts, mal links ab. An den WDR-Arkaden lacht uns die Maus von oben an. Über die stark befahrene Tunisstraße erreichen wir den Kolpingplatz mit der Minoritenkirche. Unter dem Denkmal von Adolph Kolping ruhen wir uns einen Moment aus.



    Vor dem Brauhaus Früh am Dom steht der Heinzelmännchen-Brunnen, auf dessen Umrahmung diverse Geschichten der dieser fleißigen Sagenwichte dargestellt sind. Bis zum Dom ist es jetzt nicht weit und selbstverständlich gehen wir kurz hinein, um das imposante Bauwerk zu bewundern. Der Kölner Dom ist mit seinem 157,38 m hohen Nordturm die dritthöchste Kirche der Welt, nach dem Ulmer Münster (161,54 m) und der Basilika Notre-Dame de la Paix in Yamoussoukro, Elfenbeinküste (158,1 m).



    Es ist inzwischen schon kurz vor 15 Uhr, also höchste Zeit auch an das leibliche Wohl zu denken. Wir kehren daher im Brauhaus Sion ein, das kölsche Dreigestirn ist auch schon da, und gönnen uns zum Essen auch wieder das leckere Kölsch :beer: . Gut gerüstet für eine weitere Runde steuern wir nun den Heumarkt an.



    Die großen Stadthäuser hier werden von der schon tief stehenden Nachmittagssonne angestrahlt. Am unteren Ende des Marktes steht die große Reiterstatue von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Auf dem Weg zum Rhein kommen wir am Kölner Hänneschen Theater vorbei und ich werfe einen Blick in die Gasse Auf dem Rothenberg, typisch für die vielen kleinen Gassen in Köln.



    Am Rhein angelangt unterqueren wir die Deutzer Brücke und steuern das Schokoladenmuseum vor der Severinsbrücke an. Gegenüber der Kirche St.Maria in Lyskirchen führt eine große Drehbrücke über die Ausfahrt des Rheinauhafens zur Halbinsel, auf der sich das moderne Schokoladenmuseum befindet.



    Besichtigen wollen wir das Museum aber nicht, es ist auch reichlich mit Besuchern gefüllt, wie wir schon im Eingangsbereich sehen können. Von der Seite spendet uns der Malakoffturm etwas Schatten vor der inzwischen sehr tief stehenden Sonne. Dem vorderen Gebäude kann man, ähnlich wie in Hamburg dem Docklands, auch aufs Dach steigen, was wir auch tun. :locomotive:



    Mit einem weiten Rundumblick beenden wir unseren Köln-Besuch und gehen am Rhein entlang zurück zum Parkhaus. Es ist schon dunkel, als man mich wieder am Hotel absetzt. Ein herrlicher Tag geht zu Ende und ich freue mich schon auf den morgigen Tag. :good3:



    …. es folgt der 3.März.

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  • Freitag, 3.März 2023



    Nach dem Frühstück starte ich auch den heutigen Tag mit einem kleinen Bummel durch Brühl. Beeilen muss ich mich nicht, da ich erst am frühen Nachmittag abgeholt werde. So schlendere ich wieder die Uhlstraße herunter, bis ich den Markt erreiche.



    Ich will mir im Steinweg noch einmal den Eisenwerk-Brunnen anschauen. Der Brunnen zeigt den Lauf des Donnerbaches, der einst hier entlang führte. Dazu wurden auch die Skulpturen geschaffen, die sich an dem symbolisierten Bachlauf befinden.



    Von dort steuere ich nun den Schlosspark an. Das Rokokoschloss Augustusburg gilt als die Lieblingsresidenz des Kölner Kurfürsten und Erzbischofs Clemens August aus dem Hause Wittelsbach. Es wurde von 1725 bis 1768 erbaut. Das Prunktreppenhaus im Innern ist ein Entwurf des Künstlers Balthasar Neumann. Seit 1984 steht das Schloss auch in der UNESCO-Liste als Weltkulturerbe der Menschheit.



    Noch fehlt das Grün in den herrlichen barocken Parkanlagen, die ab 1728 nach französischem Vorbild geschaffen wurden, aber überall arbeiten bereits fleißige Gartenpfleger am Baumschnitt. Die Kanada-Gänse wissen den leckeren Rasen aber scheinbar zu schätzen. Die Wasserbecken zwischen den langen Baumreihen sind auch noch nicht alle gefüllt, doch dies wird sicherlich in der nächsten Zeit noch passieren.



    Das Schloss war jahrzehntelang auch Repräsentationsschloss des Bundespräsidenten und der Bundesregierung während der Bonner Republik. Ich spaziere einmal fast um das ganze Schloss, bevor ich das Gelände durch ein kleines Tor im Norden wieder verlasse. Die Christuskirche lasse ich links liegen und komme durch die Gartenstraße auf die Kölnstraße, die Verlängerung von Uhlstraße und Markt.



    Am frühen Nachmittag holt mich meine Cousine am Hotel ab und wir fahren in Richtung Bonn. Mit ihrer Schwester und ihrem Bruder wollen wir uns in Bonn treffen. Die beiden habe ich auch seit Jahren nicht mehr gesehen. Zuerst holen wir meinen Cousin in Sankt Augustin ab und parken später in der Operngarage in Bonn. Nachdem wir auch meine andere Cousine in der Nähe getroffen haben, ist unser erstes Ziel das Beethoven Haus in Bonn. Ich bin mal gespannt, wie lange man am Nachbarhaus die Aufschrift „Im Mohren“ noch stehenlässt, bevor hier die ersten Beschwerden kommen. :hmm:



    Ebenfalls in der Bonngasse befindet sich die Namen-Jesu-Kirche. Von 1686 bis 1717 als Jesuitenkirche gebaut, dient sie heute als alt-katholische Stadtkirche für Jedermann. Sie ist auch Kathedral- und Bischofskirche des katholischen Bistums der Alt-Katholiken in Deutschland.



    Am Ende der Bonngasse stoßen wir auf den Markt in dessen Mitte das Denkmal Maximilian Friedrich steht. Hier findet oft der Bonner Wochenmarkt statt, der vermutlich heute schon vorüber ist. Am östlichen Ende des Platzes steht das historische Alte Rathaus, mit seiner herrlichen Rokokofassade.



    Der Münsterplatz ist unser nächstes Ziel. Hier steht das Bonner Münster, das aber leider großflächig eingerüstet und mit Planen abgedeckt ist. Zumindest eines der schönen Seitentore ist frei zugänglich.



    Wir betreten das Wahrzeichen der Stadt Bonn. Die historischen Eckdaten der Kirche, die Stilelemente aus romanischer und gotischer Baukunst vereinigt, gehen bis auf die Zeit um 90 n. Chr. zurück. Die heutige Kirche entstand in der Zeit des 11. bis 13.Jahrhunderts.



    Im Innern weist die Kirche eine barocke Ausstattung auf. Wenn man die Kirche auf der anderen Seite verlässt, gelangt man zum rund 900 Jahre alten romanischen Kreuzgang der Kirche, der im Laufe der Jahrhunderte, durch diverse Umbauten, mehrfach sein Erscheinungsbild änderte.



    Der Kreuzgang wurde nach dem Vorbild des römischen Atriums geschaffen. Hier im Kreuzgang sind auch die verstorbenen Pfarrer der Münsterbasilika beigesetzt. In der Vergangenheit wurde hier, bei Kanalarbeiten, sogar ein römischer Sarkophag aus dem dritten Jahrhundert freigelegt.



    Vor dem Westportal des Münster steht der Martinsbrunnen von 1902. Er zeigt einen Jungen und ein Mädchen, die versuchen Gänse für das Festessen am Martinstag zusammenzutreiben.

    Nun wird es Zeit zu unserem reservierten Tisch bei einem Kroaten zu gehen. Nach dem Essen verabschiedenen wir uns von einer meiner Cousinen, die mit ihrem E-Bike wieder nach Hause fährt. Wir hingegen gehen zum Parkhaus und fahren dann meinen Cousin wieder nach Sankt Augustin.


    Als ich an meinem Hotel aussteige ist es bereits dunkel und ich verabschiede mich bis Morgen von meiner Cousine. :hut:



    … es folgt der 4.März

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Samstag, 4.März 2023



    Den heutigen letzten Tag vor meiner Rückreise werde ich in Brühl verbringen. Erst für den Nachmittag bin ich mit meinen Verwandten verabredet, für die Zeit davor habe ich noch keinen Plan. Zumindest schlafe ich in aller Ruhe aus und bin erst gegen 8:30 Uhr beim Frühstück.



    Anschließend noch einmal kurz aufs Zimmer, bevor ich das Hotel verlasse und die Uhlstraße herunter gehe. Diesmal gehe ich ganz durch bis in die Kölnstraße und mache erst am Kreisverkehr halt.

    Brühl gilt auch als eine Wiege des rheinischen Braunkohlebergbaus. Darauf deutet gegenüber ein Denkmal hin, das die vordere Umlenkung der Eimerkette eines Eimerkettenbaggers darstellt.

    Der moderne Brunnen auf der anderen Straßenseite führt zu dieser frühen Jahreszeit noch kein Wasser.



    Auf dem Rückweg zum Hotel schaue ich mir auch die Geschäfte in der Straße genauer an. Ein Antiquariat weckt mein Interesse. Obwohl meine Bücherregale zu Hause schon übervoll sind, kann ich nicht widerstehen und kaufe mir zwei alte Bücher :blush2: . In der Fußgängerzone sind im Boden auch Platten mit den alten Umrissen von Brühl eingelassen. Das kenne ich auch aus Koblenz.

    So manch schönes altes Haus ist hier auch noch zu sehen, einige werden gerade restauriert.



    Zurück im Hotel war der Zimmerservice auch schon in meinem Zimmer. Ich faulenze hier noch ein wenig, bis gegen 14 Uhr. Mit den Verwandten geht es nun in Richtung Schloss Augustusburg und dort durch die schöne Gartenanlage, die mich ein wenig an Schwetzingen erinnert.

    Wir gehen diesmal den Weg weiter in Richtung auf das Jagdschloss Falkenlust. Unterwegs ergibt sich ein Blick auf das südliche Brühl. Der eckige Turm gehört zum 1967 gegründeten Vergnügungspark Phantasialand. Nach dem, was man heute als Vergnügungspark bezeichnet wohl der älteste dieser Art in Deutschland. Bevor jetzt die Schwaben losmeckern, ihr Tripsdrill sei doch schon über 90 Jahre alt, die Betonung liegt auf heutige Maßstäbe :pleasantry_1: . Vor den 70er Jahren war Tripsdrill ein Gasthaus mit Rutsche und ab 1960 pedalbetrieber Lokomotiven.



    Rund 30 bis 40 Minuten geht man, bis man das Jagdschloss vor sich hat. Direkt vor dem Jagdschloss steht die 1730 entstandene Muschelkapelle, die der Maria Aegyptiaca geweiht ist. Sie ist innen und teils auch außen mit Muscheln, Mineralien und Kristallen gestaltet. Leider ist die Kapelle ebenso wie das Schloss noch geschlossen.



    Das kleine Rokoko-Jagdschloss wurde von 1729 bis 1737 nach den Plänen des kurbayerischen Hofbaumeisters François de Cuvilliés errichtet. Auch der junge Mozart bewunderte bereits 1763 die aufwändig ausgestatteten Kabinette des Schlosses. Wenn das Schloss geöffnet ist, kann man in den Nebengebäuden Informationen zu Lebens- und Arbeitsweise der Falkner bekommen.



    Wir machen uns nun wieder auf den Weg zurück zum Schloss Augustusburg. Auch die Gartenanlage zwischen den Schlösser zählt, ebenso wie die beiden Schlösser, zum UNESCO-Weltkulturerbe.

    Das Wetter ist heute zwar nicht ganz so schön, aber trotzdem schlendern wir noch lange durch die Gartenanlage. Im späteren Frühjahr, wenn alles blüht, muss es hier einfach fantastisch sein.



    Für 17:30 Uhr haben wir einen Tisch im Brühler Wirtshaus am Schloss reserviert, daher streben wir nun langsam wieder in diese Richtung. Wir sind ein wenig früher dort, aber der Tisch ist schon frei und wir lassen uns dort nieder. Wie schon beim ersten Mal ist das Essen sehr lecker und auch das Kölsch passt gut dazu. :beer:



    Erst gegen 19 Uhr verlassen wir das Gasthaus wieder. Ich mache noch eine Aufnahme von dem herrlich beleuchteten Schloss Augustusburg. Kaum habe ich das Smartphone runter genommen, macht es vorne Klack und die Beleuchtung erlischt. Da hätte ich keine Sekunde später fotografieren dürfen. :mosking:


    Nach einer kleinen Verdauungsrunde verabschiede ich mich von meinen Verwandten und beende den Tag im Hotel.



    Sonntag, 5.März 2023



    Nach dem Frühstück packe ich meinen kleinen Koffer, zahle die Hotelrechnung und starte kurz nach 9 Uhr Richtung Süden. Über die A 61 bis zum Kreuz Koblenz und dann auf die A 48. Allerdings fahre ich in Bendorf wieder von der Autobahn und nehme die B 42 Richtung Koblenz.


    Das erspart mir einerseits die Baustelle am Dernbacher Dreieck und ich kann mein Auto recht günstig wieder in Urbar volltanken. Noch ein Halt am Dähler Born und wie im letzten Jahr versorge ich mich reichlich mit dem erfrischenden Wasser der Quelle.


    Natürlich lege ich dann auch noch einen kleinen Stopp am Grab meiner Mutter ein, bevor ich die B 49 bis zur Autobahn bei Montabaur fahre. Dort auf die A 3 und über Frankfurt, Würzburg, Nürnberg, Regensburg wieder nach Landshut, mit zwei Pausen unterwegs.


    Gegen 15 Uhr bin ich wieder zu Hause und ein schöner Kurzurlaub in der alten Heimat ist zu Ende. Mit dem Treffen mit meinem Sohn, den Seebären, meinem alten Kumpel nebst seiner Familie und den lieben Verwandten aus dem Raum Bonn eine gelungene Kurzreise. :good3: :good3: :good3:

    Gruß Jobo,


    Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste.
    - Susan Sontag -


    (Links zu meinen Reiseberichten finden sich im Profil/über mich)


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  • Hallo Jobo!

    Vielen Dank für den Bericht von deinem „Heimaturlaub“. :thumbup:

    Da bin ich gern mitgereist, da ich von Anfang 1988-Ende 1994 in Koblenz in der Altstadt gewohnt habe (gegenüber des „Mephisto“). Koblenz ist nicht weit von meinem jetzigen Wohnort Ingelheim, aber mehr als ein oder zwei Stippvisiten pro Jahr kriege ich kaum auf die Reihe und dann reicht es meist nur für die Altstadt... Da hat dein Bericht mir richtig Lust gemacht, wieder ein paar andere Ecken zu besuchen. Im Neuwieder Zoo war ich auch zuletzt vor rund 20 Jahren.

  • Ich bin auch begeistert, wie interessant die Heimat (nee nicht wirklich, zugezogener Immi) von Besuchern wahrgenommen wird, danke Jobo ! Ich wohne 4 km vom Brühler Schloss entfernt und war zuletzt vor 10 Jahren dort (mit Besuch, was sonst 😄).

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