Mit Wasser unterm Kiel nach Holland und Belgien v. 06.-15. Mai 2023

  • Eigentlich war ich gerade von meiner Märzreise mit der Havila Capella zurückgekommen und hatte es mir zu Hause gemütlich gemacht, um all die wunderbaren Eindrücke noch einmal lebendig werden zu lassen.

    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, endlich einmal Ordnung in Haus und Garten zu bringen.

    Eigentlich hatte ich dafür einige Monate Zeit bis zu meiner nächsten Reise im August.

    EIgentlich! Aber da flatterte mit ein Angebot ins Haus: Mit dem Rosenschiff für 7 Nächte von Köln nach Willemstad, Gent, Antwerpen, Amsterdam, Hoorn und Emmerich. Und das für einen niedrigen dreistelligen Betrag. Hatten die die 1 vor dem Reisepreis vergessen? EIn Systemfehler? Nein, es blieb dabei, und so kam es, dass ich mich am 06. Mai mit dem Auto auf den Weg zu meiner Tochter in Köln machte.




    Sonntag, 07.05.2023


    Wegen einer Messe in Köln und fehlender Liegeplätze wurde der Abfahrtsort in den Duisburger Hafen verlegt.

    Auf der Halbinsel, an der das Schiff lag, gibt es einen Flohmarkt und Straßensperrungen, und erst nach einer längeren Irrfahrt mit dem Bus durch die Tiefen und Untiefen des Duisburger Hafens kommt das Schiff in Sicht. Zum Glück bleibt der Busfahrer gelassen und lacht mit uns, als wir immer wieder in engen Wohngebieten wenden müssen oder an denselben Hafenbecken vorbeifahren. Aber am Ende geht alles gut, und zu Fuß gelangen wir entlang der letzten Flohmarkstände an Bord.


    Bei der Abfahrt stehe ich allein an Deck, denn es beginnt zu regnen. Da erbarmt sich ein freundliches Crewmitglied meiner und öffnet mir einen Sonnenschirm. Er verspricht mir, ihn immer zu öffnen, wenn es möglich ist, d.h. wenn der Wind nicht zu stark ist, Brückendruchfahrten zu niedrig.... In den nächsten Tagen wird der Schirm leider noch eine wichtige Rolle spielen, denn das Wetter meint es erst einmal ganz und gar nicht gut mit uns!





    Vorbei am Thyssen-Krupp Stahlwerk und den Pumpstationen im Rhein geht es in die Nacht hinein.





    Montag, 08.05.2023



    Meine Bullaugen-Kabine liegt im Bauch des Schiffes nahe der Wasseroberfläche. Die Wellen plätschern gemütlich an die Bordwand.

    Wenn uns ein Schiff begegnet, schlagen die Wellen bis über die Scheiben, und es kommt U-Boot-Feeling auf.

    Ein Blick am sehr frühen Morgen durch mein Bullauge zeigt: Das Wetter hat sich noch nicht besonnen.



    Trotzdem stehe ich bald unter "meinem" Regenschirm an Deck und lasse die vernebelte Landschaft an mir vorbeiziehen.


    Irgendwo in den Niederlanden....



    ...melancholische Industrieanlagen...




    ...und Paare in ebenfalls trüber Stimmung.




    Erst als wir Willemstad erreichen, klart es auf.

    Ich sitze lange am Hafen und beobachte, wie sich die Passagiere mit ihren Fahrrädern zu ihrer Fahrt an Land begeben, während das Schiff weiter zum abendlichen Liegeplatz fährt. Dieser Rad&Schiff- Urlaub ist sehr beliebt, und uns sind einige solcher Schiffe begegnet.




    Willemstad ist eine hübsche kleine Festungsstadt und einen Besuch wert, obwohl sie es zu keinem deutschen Wikipediaeintrag gebracht hat. Wie ausgestorben liegt der Ort da. Nur an einem Käsestand treffe ich auf zwei einheimische Damen. Auf meine Frage, wie alt der "extra belegen Kaas"sei, antworten sie lachend: "So wie wir 3, also nicht sehr alt, nur gut gereift." Das findet der Käseverkäufer auch und versorgt mich mit allerlei Kostproben. Gekauft habe ich einen noch reiferen Käse, schön vakuumiert und im Kühlschrank bei der Rezetion zwischengelagert. Ich dürfte ihn ruhig dort vergessen, meint die Dame an der Rezeption.

    Leider habe ich dort wenig fotografiert. Der Ort hätte es anders verdient!




    Weiter geht es einem neuen Tag entgegen.





    Viele Grüße

    omlia :o-smile


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  • Welch eine Freude, dass Du Dich doch "aufgerafft" hast, auch über eine profane Flussreise einen Bericht zu schreiben. Ich werde mit anfänglich längerer Unterbrechung (wegen einer Hochzeitsreise - nicht meiner - sondern zu einem Großneffen) ein paar Tage unterwegs sein.

    Schon wieder sieht man, dass es vollkommen schnuppe für uns (die Leser) ist, ob Du schönes Wetter hast oder nicht; die Fotos bleiben bei jedem Wetter aufregend. Schon jetzt aller besten Dank!

    Freue mich auf die Fortsetzungen


    Balou

  • Balou, ja, ich habe wirklich einen Anlauf für den Bericht gebraucht, weil die Reise nicht so spektakulär ist wie andere, aber doch voller interessanter Begegnungen mit der Natur, Kultur und Menschen an Bord und vor Ort.

    Angeregt hat mich dein interessanter Bericht über eure Fahrt mit dem Auto in die Niederlande und nach Belgien. Ich hatte mein schwimmendes Hotelzimmer bei mir, sehr bequem und stressfrei!

    EIne schöne Hochzeitsreise, auch wenn es nicht deine ist! :o-wink


    Viele Grüße

    omlia :o-smile


    Reiseberichte im Profil

  • Ja, auch ich lese gerne diesen Bericht von einer Flußreise. Natürlich auch ganz besonders, weil ja Holland eines unserer absoluten Lieblingsländer ist.


    :) :) :)


    Mit Rad und Schiff waren wir übrigens auch schon öfters dort unterwegs....

  • radler, ach, wenn ich das doch in jungen Jahren gemacht hätte! Das hätte mir gefallen! In Hoorn lagen übrigens gleich zwei Schiffe mit Radgästen. Andere waren dabei, das Ijsselmeer auf eigene Faust zu umrunden und sehr begeistert von ihrer Tour.


    Viele Grüße

    omlia :o-smile


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  • Dienstag, 09.05.2023


    Gent kenne ich von einem früheren Besuch und habe es in allerbester Erinnerung.

    Ich freue mich auf eine schöne Grachtenrundfahrt.

    Aber es regnet in Strömen. Gut, dass ich einen Schirm dabe habe!

    Wir legen im Industriehafen an und eilen im Sauseschritt zum Bus. Der darf nicht in die Altstadt fahren, und wir müssen um viele Ecken bis zum Boot laufen.

    Von der Schönheit des Ortes bekomme ich fast nichts mit, denn ich bin damit beschäftigt, mich gegen Wind und peitschenden Regen zu schützen.

    Im kleinen Boot beschlagen die Scheiben im Nu, denn wir sind fast pitschenass.

    So sind wir mit Scheibenwischen beschäftigt und erleben eine verschleierte Fahrt.

    Außerdem müssen wir uns vom Guide einen abgestandenen Witz nach dem anderen anhören.

    Der Ausflug wäre besser ins Wasser gefallen! Immerhin sorgt er später für reichlichen Gesprächsstoff und so manchen Lacher. Aber da sitzen wir bei einem oder zwei Glas Wein wieder im Trockenen!



    Von den vielen Schleusen beeindruckt mich die von Terneuzen am allermeisten.

    Sie öfffnet den Weg vom Gent-Terneuzen-Kanal in die Westerschelde und weiter in die große weite Welt.

    Wir müssen lange warten, bis wir in die Schleusenkammer fahren dürfen, und dann dauert es noch einmal lange, bis alle Schiffe anlegen. Wir liegen zu dritt nebeneinander und hinter uns noch einmal drei Schiffe.

    Und noch eine größere Schleuse ist im Bau, die größte der Welt.

    Sluizen Terneuzen – Holland – Land des Wassers




    Hinaus auf die Westerschelde!


     




    Mittwoch, 10.05.2023


    Leider liegen wir nur einen halben Tag in Antwerpen, und ich muss mich zwischen dem prächtigen Bahnhof und dem Museum aan de Stroom entscheiden.

    Unser Schiff liegt ganz in der Nähe des Museums, und ich mache mich auf den Weg zu diesem ungewöhnlichen Gebäude. Wie ineinander verschachtelte Container liegt es da.




    Ich bin gespannt auf das Innere, stehe aber eine Stunde vor Öffnung am Eingang. Zum Glück ist eine Putzkolonne schon bei der Arbeit, und die Tür steht offen. Niemand hält mich auf, und ich wendel mich mit vielen Rolltreppen hinauf bis zum 9. Stock. Das ist ganz und gar nicht langweilig, denn außer immer schöner werdender Aussicht auf die Stadt erfreue ich mich an den vielen Menschen, die DInge in den Armen halten, die ihnen besonders lieb sind. Was für eine tolle Idee!



    Ganz allein bin ich nicht, denn ein freundliches Empfangskomitee wartet schon auf mich.








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    Fortsetzung folgt.


    Viele Grüße

    omlia :o-smile


    Reiseberichte im Profil

  • Du legst ja zackig vor :o-thumbup Ich reise auch sehr gerne noch mit, das Wetter macht gar nichts, denn du findest immer spannende Motive! Blauer Himmel wird eh überschätzt :o-wink


    Danke für den Link. ein wirklich interessantes Gebäude/ Museum!

    Viele Grüsse, Albatross
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    Edited once, last by Albatross ().

  • Snovhit, schön, dass du mit auf die Reise gehst!

    Ich habe Newsletter von allen Reiseunternehmen abonniert, die mich

    interessieren, und die flattern mir reichlich ins Haus. DIe täglichen "Löscharbeiten" sind zwar etwas lästig, aber es sind manchmal erstaunliche Angebote dabei, so wie hier bei A-Rosa. Die haben mich kurzerhand zum Stammkunden befördert, obwohl ich erst zwei winterliche Kurzreisen gemacht habe und mir ein Super-Angebot mit begrenztem Kontingent gemacht.

    Albatross, ja, es ist wirklich ein tolles Gebäude mit einem ungewöhnlichen Konzept, das der Architekt in dem Video ja anschaulich beschreibt. Man könnte sich einen ganzen Tag dort aufhalten, auch in den Museen! Davon erzähle ich später noch.


    Viele Grüße

    omlia :o-smile


    Reiseberichte im Profil



  • Mittwoch, 10.05.2023


    Was für ein tollles Gebäude und welch atemberaubende Aussicht! :dance3:

    Ich mache es mir auf der oberen Plattform gemütlich und genieße in aller Stille, denn ich bin fast eine Stunde lang allein im Gebäude. Nur einmal huscht eine Reinigungskrift vorbei und grüßt freundlich.

    Plötzlich ist es vorbei mit der Ruhe, denn das Museum öffnet seine Pforten und wahre Menschenmassen strömen die Rolltreppen hinauf.

    Es gibt acht Ausstellungen auf den verschiedenen Etagen. Schnell eine EIntrittskarte gelöst (geht übrigens nur mit Karte) und hinein! Die Auswahl fällt schwer. Ich beginne mit dem "Depot". Hinter riesigen Gittern werden Exponate aus dem Bestand des Museums gezeigt, die sonst verborgen in verschlossenen Räumen lagern. Das Licht ist gedämpft, und mir wird ein wenig unheimlich vor lauter Gittern, denn ich bin wieder ganz allein. So geht es mir auch in der nächsten Ausstellung, die die historische Bedeutung Antwerpens als Hafenstadt zeigt. Und auch in die dritte Ausstellung hat sich noch niemand verirrt.

    "Wohnt hier jemand?" lautet das Thema, und ich komme angesichts der vielen phantasievollen Bilder, Installationen und Videos aus dem Staunen nicht heraus.

    Ganz und gar verzaubert werde ich von einem Film, in den Menschen aus aller Herren Ländern liebevoll Schlaflieder singen. Ich mache es mir auf dem einladenden Bett bequem und bin gerührt. Es ist lange her, dass ich in den Schlaf gesungen wurde, und dann gleich in vielen verschiedenen Sprachen. :o-sleeping




    Beim Herunterfahren entdecke ich an einer gegenüberliegenden Hauswand Fassadenkletterer. Sollte es sich um kriminelle Aktivitäten handeln? Was beobachtet der Mann auf dem Dach da nur? Fragen über Fragen!

    Er hat eine Figur im Visier, die malerisch auf einem Stein lagert.

    Überraschung: Es handelt sich um den Antwerpen-Flüsterer, eine Installation, die dazu einlädt, sich Wünsche, Täume, Gedanken anzuhören. Per App kann man auch eigene Wünsche hinzufügen. Ich lausche der zärtlichen Stimme und bin schon wieder gerührt.

    Antwerp Whisperer



    Es wartet noch ein anderes Highlight auf mich.

    Beim Auslaufen am frühen Nachmittag umrunden wir ein besonders spektakuläres Gebäude. Es handelt sich um das Havenhuis, das im Inneren ein Behörde beherbergt. Als wegen Platzmangel ein Erweiterungsbau nötig war, gewann die irakisch-britische Architektin Zaha Hadid (https://de.wikipedia.org/wiki/Zaha_Hadid) die Ausschreibung und schuf dieses atemberaubende Gebäude, archaisch und futuristisch zugleich. Es erinnert an ein Schiff und glitzert wie ein Diamant und bezieht sich auf Antwerpen als Hafen- und Edelsteinstadt.



    Es gibt Führungen durch das Gebäude, aber leider nicht heute.

    Zum Glück kann man es wenigsten virtuell besuchen:


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    Wir verlassen Antwerpen durch den Industriehafen.

    Das Deck leert sich, denn es beginnt zu regnen, und die Hafenanlagen empfinden die meisten Passagiere als hässlich.

    Das geht mir und einer Frau, die mit mir draußen ausharrt, ganz anders.

    SIe ist wie ich Kind des Ruhrgebiets, und zusammen erfreuen wir uns an

    der besonderen Schönheit der Anlagen, die vor dem schwazen Himmel perfekt ausgeleuchtet werden.





    Man könnte meinen, Christo wäre bei dieser "Krake" am Werk gewesen!



    Als wir dem Öltanker Maersk Bering begegnen, löst das Rettungsboot eine besondere Erinnerung bei mir aus. Bei meiner ersten Fahrt mit einem Frachtschiff ins Eis führte mich der Sicherheitsoffizier zu solch einem Boot und erklärte mir ausführlich, wie ich es starten und zu Wasser lassen könnte. Warum ich?

    Was könnte denn Schreckliches passieren, dass ich die einzige wäre, die das Boot steuern könnte. Er hat mir mein Entsetzen angeshen, und bei weiteren Fahrten habe ich nie wieder eine EInweisung bekommen, andere Passagiere hoffentlich auch nicht!



    "Mein" Regenschirm an Deck bleibt leider schon eine Weile geschlossen, denn es gibt viele Schleusen und Brückendurchfahrten wie diese, und da müssen alle Aufbauten flachgelegt werden. Aber das nette Crewmitglied verspricht mir, ihn immer aufzustellen, wenn es möglich ist.



    Das ist auch nötig bei dem Wetter!



    Hoffentlich besinnt sich der Wettergott, denn morgen sind wir in Amsterdam!


    Viele Grüße

    omlia :o-smile


    Reiseberichte im Profil

  • Als ob ein Ufo auf dem alten Havenhuis gelandet wäre :8):

    Was Neues auf alte Gebäude draufsetzen, ist ja schon eine Weile im Schwange, wenn ich da an Rockheim oder die Elphi denke. Zaha Hadid hat das Problem mit der Statik elegant gelöst, im Gegensatz zu Herzog&de Meuron, die in Duisburg mit der Küppersmühle daran gescheitert sind und umplanen mussten....

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

    Edited once, last by Albatross ().

  • Tolle Bilder von den Industrieanlagen :good3: . Als wir letztes Jahr mit der World Voyager die Schelde runter gefahren sind, hat mich meine Göga auch nicht vom Außendeck runterbekommen. Ich hatte jede Menge Bilder geschossen bis hin zum Kernkraftwerk und den Containerbrücken. Ich fand das unglaublich spannend :pleasantry: .

  • Was Neues auf alte Gebäude draufsetzen, ist ja schon eine Weile im Schwange

    ...und mit größeren Problemen und vor allem Kostenexplosionen verbunden.

    Im Gegensatz zur Elphi, bei der sich die Baukosten von 77 auf über 850 Millionen Euro mehr als verelffacht haben, nimmt sich der Preis für das Havenhuis fast wie ein Schnäppchen aus: Von ursprünglichen 33 Millionen Euro hat er sich nur etwa verdoppelt.

    Vielleicht interessiert dich und auch den einen oder anderen dieses Zeitraffer-Video vom Aufbau der einzelnen Module:


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    Ursus, wie schön, dass du Industrieanlagen auch so spannend wie ich findest!

    Vielleicht wäre eine Fahrt mit einem Frachtschiff das Richtige für dich. Da fährst du über Kanäle wie z.B. den Rhein-Herne-Kanal und in Hafenbereiche, in die man sonst nicht kommt. Den Containerhafen haben wir nur aus der Ferne gesehen, aber er ist riesig, denn das gesamte Hafengebiet erstreckt sich über mehr als 150 Quadratkilometer.





    Viele Grüße

    omlia :o-smile


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  • Donnerstag, 11.05.2023


    Was hat Amsterdam nur gegen mich! Bei meinem letzten Besuch lag die ganze Stadt unter einer Eisschicht, und heute regnet es in Strömen.

    Das Schiff liegt ganz in der Nähe des Bahnhofs, und dahin eile ich nach dem Frühstück, kaum geschützt durch meinen Regenschirm, denn windig ist es auch noch! Was tun? Da fällt mir ein, dass ich bei meinem Glattteisbesuch ein Hop-on/Hop-off-Boot entdeckt hatte. Die Anlegestelle liegt direkt am Bahnhof, und so starte ich zu einer Rundfahrt, bei der ich spontan ein- und aussteigen kann, wenn das Wetter mitspielt. Ich sitze geschützt auf einem überdachten Paltz an Deck des kleinen Schiffes und staune über die grüne Überraschung. Es ist das Wissenschaftsmuseum NEMO. Beeindruckend!





    Vorbei an Spiegelbildern und Naturgraffiti....




    .....beginnt die Fahrt durch die Grachten.




    Am Rijksmuseum steige ich aus. An beiden Eingängen haben sich endlose Schlangen gebildet. Dass es mir nicht gelingen würde, in die Vermeer-Ausstellung zu kommen, wusste ich schon, aber auch die riesige permanente Sammlung ist komplett ausgebucht. Genauso ergeht es mir im benachbarten Van Gogh-Museum. Sehr schade!



    Den schönen Park kenne ich nur von Winterbesuchen.



    Heute hat sich die Schlittschuhbahn in ein Blumenmeer verwandelt.




    Ich muss lange auf das nächste Boot warten. Aber immerhin hat es aufgehört

    zu regnen, und vor meinen Augen tut sich was auf dem Wasser:

    Ein attraktiver Romeo, ein Boot voller Kunstvertrauen und ein Plastikwal!

    Das Boot ist aus Kanal-Plastik hergestellt, und eIne Gruppe junger Leute fischt Nachschub aus dem Kanal. Eine tolle Initiative unter Schirmherrschaft der Stadt! :o-thumbsub :o-thumbsub




    Dass es Grachten-Ampeln gibt, ist mir neu!





    Kein Grund zur Panik! :o-wink



    Zufällig kommen wir an der Anlegestelle vorbei, an der die Plastikbeute gerade abgeladen wird.



    Am Bahnhof endet meine Rundfahrt, aber der Tag ist noch nicht zu Ende.



    Viele Grüße

    omlia :o-smile


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  • Donnerstag, 11.05.2023


    Der Bahnhof liegt am Wasser, und an seiner Hinterseite gibt es regen Fährverkehr auf die andere Seite.

    Mich lockt die Aussichtsplattform auf dem Hochhaus, und auch das futuristische Filmmuseum sieht interesssant aus. Leider ist die Plattfotm geschlossen, aber die vielen Cafés locken zum Verweilen. Besonders schön ist das im Filmmuseum.

    Ein lohnender Ausflug in das moderne Amsterdam mit junger Bevölkerung.






    Ich kenne Fischreiher als scheue Gesellen. Als ich an einer Kaimauer ganz in der Nähe des Bahnhofs Rast mache, landet dieser Städter direkt neben mir.

    Wir beäugen uns gegenseitig. Mir gefällt er. Was er wohl von mir denkt?



    Adé Amsterdam. Auf nach Hoorn!




    Freitag, !2.05.2023

    Am Morgen laufen wir in Hoorn ein. Es regnet nicht, oh Wunder! :o-thumbsub





    Das imposante Gebäude ist das ehemalige Gefängnis. Heute beherbergt es das Museum des 20. Jahrhundert.





    Solch ein Anlegemanöver habe ich noch nie erlebt!

    Das niederländische Crewmitglied hüpft elegant auf den Poller und bremst zum Glück rechtzeitig ab. Später erzählt er mir, dass es auch schon nasse Landungen gegeben habe. Der Kapitän höchstpersonlich kümmert sich um den Landstrom.




    Heute ist Hoorn ein von vielen Besuchern bevölkerter Ort. Zur Kolonialzeit war er durch seine Lage am Ijsselmeer eine international wichtige Hafenstadt. Viele Seefahrer und Entdecker kommen von hier, so auch Willem Cornelisz Schouten, der die südliche Spitze von Südamerika nach seinem Heimatort benannt hat.


    Eigentlich will ich durch den Ort schlendern, aber ich komme nicht weit, denn im Hafengebiet ist was los!

    EIn Einheimischer merkt, dass ich mich für die drei munteren Gesellen interessiere und erzählt mir ihre abenteuerliche Geschichte als Schiffsjungen auf einer Expedition in die Kolonialgebiete. Das Schiffstagebuch des Kapitäns Bontekoe wurde Grundlage für ein Jugendbuch des Schriftstellers Johan Fabricius. "Mein Lieblingsbuch", schwärmt der Mann.

    https://de.wikipedia.org/wiki/…n_Bontekoes_Schiffsjungen




    Der Mann erzählt mir weiter, dass hier ein beliebter Ort für Hochzeits-Fotoshootings sei, und tatsächlich ist eines gerade in vollem Gange.

    Das sind doch keine Angeln, oder? Nein, an den Seilen hängen Magnete, mit denen die jungen Leute Metallschätze bergen wollen. Heute ist ihre Ausbeute klein. Nur einen kleinen rostigen Schäkel haben sie bisher erbeutet.


     


    Soll ich in den Ort oder doch ins Museum gehen? Das Musium gewinnt, denn

    dort gibt es gerade eine große Lego-Ausstellung anlässlich des 90. Geburtstag der kleinen Bauklötze. Mein Enkel wohnt in den Niederlanden und ist Fan, und so gehe ich für ihn auf Fotopirsch.


    Für mich sind die vielen Räume - alles ehemalige Zellen - eine Reise in meine Vergangenheit. Jeder Raum spiegelt eine andere Zeitepoche, und ich erkenne vieles wieder, besonders den organge-roten Raum.





    Man mag es kaum glauben, aber die folgenden Bilder sind wirklich auf dieser Reise entstanden. Zum ersten Mal auf dieser Reise zeigt sich die Sonne, und das in aller Pracht. :o-thumbsub  :yeah: :o-thumbsub















    Gute Nacht!



    Viele Grüße

    omlia :o-smile


    Reiseberichte im Profil

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