Auf nach Westen vom 24.07. bis 14.08.

  • Hallo,


    ich möchte einen Bericht zu unser diesjährigen Reise schreiben.

    Es wird ein wenig holperich gehen, da die leidige Nebenbeschäftigung namens Arbeit mich sehr in Anspruch nehmen wird :diablo: . Auch Bilder werden eine Weile brauchen.

    Vorbemekungen

    Schon vor längerer Zeit fassten wir den Entschluss auch einmal Island und Grönland zu besuchen. Da gab es aber durchaus Hindernisse. Als Anreise war Fliegen nicht möglich. Deshalb musste ein Schiff von Deutschland abgehen. Dann war die Reisezeit zu beachten, denn im Sommer haben Familien mit Kindern Vorrang. Dies erledigte sich aber in unseren Arbeitsumfelden von selbst. So fassten wir den Entschluss, es im Jahr 2023 durchzuführen. Da wir im Herbst 22 einige bedeutsame Familienjubiläen :sekt: hatten, sollte die Reise diese Anlässe würdigen.

    Dann war nur noch die Frage der Finanzierung zu klären. Auch da fassten wir einen mehrjährigen Plan und setzten diesen auch um.

    Wir entschieden uns dann langfristig für eine Fahrt mit einem "Fernsehschiff". Dies taten wir nicht, um irgendwelchen Kapitänen oder genannten Personen zu begegnen. Die Pakete passten besser, zumal wir "schwimmende Hochhäuser" vermeiden wollten. Unser Schiff war MS Amera.

    Als wir die Reise vor mehr als einem Jahr buchten, stellten wir fest, dass nur noch wenige Kabinen frei waren. Glücklicherweise war in unserer Kategorie noch etwas frei.

    Später wurden dann Ausflüge gebucht, so dass unser "Programm" feststand. Ca. 4 Wochen vor Reisebeginn sahen wir im Fernsehen zufällig,die Indienststellung des Schiffes und dabei wurde auch unsere Kabine gezeigt. Ich begann dann das Schiff "zu stalken" und gewann einen Überblick über die Speisepläne :essen: etc. Dnn wurden irgendwann die Sachen gepackt, es konnte losgehen.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Auch wir freuen uns schon sehr auf Deinen Reisebericht aus Island und Grönland, vor allem auf die Bilder 👍. Seit unseren Reisen in den hohen Norden sind wir in die Arktis verliebt .

    Habt eine unvergesslich schöne Zeit 😊

  • Hallo,


    ich will dann einmal mit dem 24.07. fortsetzen.

    Nach dem Aufstehen wurden in aller Ruhe die letzten Sachen gepackt, dann der Hund geknuddelt und wir wurden von unseren Kindern nach Bremerhaven gebracht. Die große Tochter übernahm während der Reise den Hund und der kleine Sohn fungierte als Hausbewacher. Nach 2,5 Stunden erreichten wir unser Ziel. Am Terminal war es etwas chaotisch. Da gleichzeitig ein TUI-Schiff abgefertigt wurde, musste erst die Kofferabgabestelle identifiziert werden. Nachdem dies gelungen war, ging es zum Eingang. Nur war dies auch nicht unser. Wir mussten bis ans Ende des Terminal tippeln um auf das Schiff zu kommen. Da am Kai gerade gebaut wird( ich habe ihn nicht kaputtgemacht), ging der Marsch weiter bis zu einer Treppe aus Gerüstträgern. Dort ging es wieder hinunter zu einem Bus, welcher uns 200m weiter zum Schiff brachte. Dann "krabbelten" wir zusammen mit anderen Passagieren die Gangway wieder hoch. Es gab die Sicherheitskontrolle und dann ging es weiter hoch ins Schiff zum Einchecken. Zum Glück war es nicht so warm. Dann offenbarte sich unsere Unerfahrenheit in Sachen Kreuzfahrt. Irgendwo stand ein Schild zur Anmeldung, welches wir aber nicht wahrnahmen. Statt dessen gingen wir zur Rezeption, welche frei war, und wurden promt abgefertigt. Erst viel später erkannten wir, dass es eigentlich nur für den Gold-Service gedacht war :o-whistling . Danach erhielten wir ein Glas Sekt :sekt: und wurden zu unserer Kabine geführt. Diesmal ging es wieder nach unten :hechel: . Nach der ganzen "Rennerei" mussten wir erst einmal verschnaufen. Wir schickten scnell einige Kabinenfotos in die Welt, denn für einige Tage würde der Kontakt abreißen ;) . Die Kabine war ausreichend groß. Den begehbaren Schrank fanden wir sehr praktisch. Es folgte unser erster Kontakt mit der Gastronomie, indem wir zu Kaffee und Kuchen gingen. Wir begaben uns in den Wintergarten. Auf Grund des einsetzenden regens gab es eine kleine Überschwemmung an einem der Tische. Die kleinen Kuchenstücke empfanden wir als wohltuend für unsere "Schlanke Linie". Der Kaffee :tee: war besser als in vielen Hotels.

    Die Sicherheitsübung nahm dann ihren Lauf. da wir günstig zum Ausgang lagen, waren wir schnell draußen, schlüpften in die rettungswesten und konnten nach einer Kontrolle wieder zurück. Wie so viele Leute in ein kleines Rettungsboot sollten war uns schleierhaft.

    Das Wetter wurde immer mieser. Regen kam auf. Wir konnten auch nicht pünktlich ablegen, da das Auftangen mehr Zeit in Anspruch nahm. Wir vertrieben uns die Zeit mit Schiffsrundgängen und konnten auch den Nachbau einer Koggen an uns vorbei in Richtung Bremen fahren sehen. Später sahen wir einen Krankenwagen mit Blaulicht vom Schiff wegfahren. Wir erfuhren nicht, was passiert war. War dies vielleicht ein schlechtes Omen?

    In der einbrechenden Dunkelheit ging es endlich los. Dabei bewahrheitet sich wieder der Spruch "Der Hafen schläft nie", denn an einigen Schiffen wurde fleißig gearbeitet.

    Da ich nicht schlafen konnte schaute ich in der Dunkelheit noch aus dem Fenster. Dabei sah ich steuerbords viele erleuchtete Schiffe. Doch dann gelang es mir, mich sanft in den Schlaf wiegen zu lassen :o-sleeping .


    Bis dann


    Alter Vater

  • Ich freue mich sehr auf deinen Bericht Alter Vater .

    Wir hatten unsere Grönlandreise bei Hurtig mit der Fridtjof Nansen für Juni 23 schon gebucht, als wir diese MS Amera-Fahrt bei Phoenix entdeckten.

    Schöner und bequemer wäre es für uns Norddeutsche gewesen, ohne Flug mit Umsteigen gleich in Bremerhaven aufs Schiff zu steigen und auch dort wieder anzukommen ohne Flug über Frankfurt zurück. Auch bin ich gespannt, wie eure Fahrt verläuft, wie dicht ihr den Eisbergen kommt, welche Ausflüge ihr mitmacht und wie ihr ohne rote Jacken mit gelben Kaputzen zurechtkommt! ;) ;)

    Damit man mich nicht falsch versteht: Unsere Reise war klasse! Wenn nur die lästige Fliegerei nicht wäre...

  • Hallo,


    ich mache dann einmal weiter.

    Zu unserer Kabine vergaß ich noch zu erwähnen, dass es an bei der Badewanne noch einen Vorhang als Duschabtrennung gab. Dies war aber kein Klettinchen.

    Nun zum zweiten Tag dem 25.07.

    Beim Frühstück testeten wir ein Restaurant, in welchem zur Mittags- und Abendbrotzeit nur die Menüs serviert wurden. Die Aufteilung emfanden wir als ein wenig unübersichtlich, und Eierspeisen mussten beim Kellner bestellt werden. Dies ist aber durch die Gestaltung und Lage des Raumes nicht anders möglich. Wenn ich Kritik äußere, ist dies schon meckern auf hohem Niveau;). Dabei hörten wir in unserem Rücken, dass sich eine Dame beklagte, dass es keinen kostenlosen Sekt zum Frühstück gab und sie nörgelte weiter an der Fahrt herum. Wozu fuhr sie mit :dash: ? Wir konnten sie nicht weiter identifizieren, was vielleicht auch ganz gut war. Ich hätte sonst möglicherweise dumme Bemerkungen gemacht, und wäre dafür von der schönen Ehefrau kritisiert worden :nono: .

    Den maritimen Frühschoppen ließen wir aus. Uns stand nicht der Sinn nach "Ringelpiez". Das liegt auch daran, dass wir Eigenbrödler sind und es auch ein wenig regnete. Das Wetter war insgesammt durchwachsen. Viel Wind, etwas Regen wechselten sich ab. Dazu kam, dass das Schiff genau gegen den Wind fuhr, so dass der Resultierende noch etwas schärfer war. Winddichte Kleidung bewährte sich schon am ersten Tag. Das Mittagessen nahmen wir als Menü ein. Die Portionen waren klein, wie auf den Hurtigschiffen, aber man wurde gut satt. Später aßen wir nur noch in dem Buffetrestaurant, da man sich dort bei gleichem Angebot die Speisen besser einteilen konnte :essen: . Zum Essen allgemein kann man sagen, dass die Produkte immer von hoher Qualität waren, nur unseren Geschmack öfter nicht trafen. So fehlte meist Salz und andere Gewürze. Aber wir Norddeutschen haben auch einen verwöhnten Gaumen, so dass es schwer ist, uns zufrieden zu stellen. :o-wink Sehr empfehlenswert ist Pichlers Restaurant. Falles jemand mit dem Schiff unterwegs ist, sollte er sich dies nicht entgehen lassen. Nur bei den Süßspeisen ist viel Luft nach oben. Dies kann Hurtigruten definitiv besser. Deshalb nahmen wir als Nachtisch des öfteren Eis :icecream: . Beim Essen ließen wir viel vom Reisepreis versteichen :o-wink . Man hätte achtmal essen können. Wir schafften nur drei bzw. vier Mahlzeiten. Und dabei haben wir doch alles bezahlt :girl_cray2: .

    Es gab im übrigen nicht mehr das aus dem Fernsehen bekannte Buffet mit Eisfiguren und geschitzem Obst. Dies ist wohl der Corona- Teuerungswelle zum Opfer gefallen. Es war nach Angaben anderer Reisender aber auch eine große Lebensmittelverschwendung.

    Am Abend war dann noch die Begrüßungsschow :clapping: mit Kapitänsfoto etc. Der Käptn J. Flatebö ist nebenbei auch Kapitän auf der "Staatsraad Lehmkuhl". Ich denke, dies sagt viel über seine seemännischen Qualitäten.

    Danach frischte der Wind auf Stärke Sechs auf, und die Wellen wiegten uns in den Schlaf. Da das Schiff wesentlich größer ist als die "Polarlys" und "Kong Harald", mit den wir bisher unterwegs waren, spürt man den Seegang auch nicht so stark.

    Bis dann


    Alter Vater

  • So fehlte meist Salz und andere Gewürze. Aber wir Norddeutschen haben auch einen verwöhnten Gaumen

    Was aber sicher nicht automatisch heisst, dass wir "Südländer" Essen ohne Salz und Gewürze mögen... :laugh1:

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


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  • Bin gerade auf deinen Reisebericht gestoßen.

    Aus wahrscheinlich denselben Gründen (extreme Flugangst) kommt für uns auch nur solch eine Reise in Betracht. Und genau diese wollten wir schon lange machen 🙂

    Für nächstes Jahr (zwei runde Geburtstage 😉) ist uns nun aber der Nordkapp-Express mit der Trollfjord "dazwischen" gekommen 🤭

    Nichts desto trotz werde ich deinen Reisebericht gespannt verfolgen.

    Liebe Grüße
    little.point Claudia


    :ilhr:


    Meine Reiseberichte: siehe Profil

  • Hallo,

    ich setze mit dem dritten Tag 26.07. fort. Nach dem vorigen Tag schliefen wir erst einmal aus. :gutenmorgen: Da es wieder ein Seetag war, ließen wir es gemütlich angehen. Die See war ruhig, nur der Wind war etwas noch etwas frisch. Wir trafen einige Passagiere, welche sich von der vorigen Schaukelei erholten :puke: und gaben unsere Erfahrungen von den Hurtigrutenfahrten weiter. Der erste Höhepunkt war die Passage der Faröer. Leider war hier kein Landgang geplant. Es wäre sicher interessant gewesen. Die Vorträge verpassten wir. An Deck spazieren gefiel uns besser. Zudem strömten die Vielfahrer in Massen zu den Veranstaltungen, was nicht so unser Ding war. Die bei Jobo so beliebten Stricktreffen gab es während der ganzen Reise nicht. :pleasantry:

    Als wir am Nachmittag in der Bar saßen :beer: und uns nett unterhielten, sahen wir zufällig einen Wal dicht beim Schiff. Er zeigte einige Male seinen Rücken und tauchte ohne viel Gewese ab. Später war noch der Blas einer ganzen Familie in einiger Entfernung zu sehen. Die Abendshow ließen wir sausen, denn auf "Hossa-Schlager" :clapping: hatten wir keine Lust. Wir sahen lieber auf das Meer und freuten uns auf Island.

    Dies war ein richtiger Erholungstag.


    Bis dann


    Alter Vater

  • Danke für deinen interessanten Bericht, dem ich gerne weiter folge. Wenn das Wetter schlecht ist, schaue ich ja das eine oder andere mal verrückt nach Meer. Als Hurtigruten Fan brauche ich keine großen Schiffe. Aber diese Schiffe gehen ja gerade noch.

    Bin daher über deinen Bericht besonders erfreut.

    Meine Gattin und ich testen kommenden Jänner die Star Clipper in Costa Rica. Für uns eine neue, hoffentlich gute Erfahrung.

    Gute Reise

  • Hallo,

    jetzt geht es zum 4. Tag, dem 27.07. Nach den zwei Seetagen näherten wir uns neuem Terrain. Wir kamen nach Sedisfjödur in Island( man möge mir die Schreibweise verzeihen :hail: ). Die Anfahrt war sehr neblig. Dies verhieß Nichts Gutes. War doch heute der erste Ausflug geplant. Im Hafen lag noch eine Fähre der Smyril-Line( dem einen oder anderen wird dazu etwas einfallen :o-wink ), welche nicht rechtzeitig auslief, so dass erst einmal die"Nichtausflügler " getendert wurden. Für die Zeit der Ausflüge sollten wir aber bereits angelaegt haben. Im Fjord war auch noch ein anderes Schiff zu finden. "Silver Moon" nannte sich der Dampfer. Während des Anlegens fanden wir uns in der Showlonge ein. Dort wurden die Ausflüge sortiert und dann abgerufen. So ließ sich das Chaos vermeiden. Unser Ausflug hieß "Der malerische Osten" und wir erhielten eine Lunchbox. Der Inhalt war zwar durchdacht, für uns aber suboptimal. Die Birne zum Beispiel hätte in der Biberschule auch als "Nagetrainigsobjekt" :o-wink herhalten können. Mit dem Bus ging es hoch in die Berge. Dort verschwand der Nebel und wir hatten gutes Wetter.Wir wussten gar nicht, wohin wir zuerst schauen sollten. Wir sahen auch den See, in dem ein Verwandter von Nessi leben soll. Leider trafen wir dieses Wesen nicht, da wir nicht direkt ans Ufer kamen. Die Landschaft erinnerte sehr an die schottischen Highlands. Wir befanden uns nördlich des Vatnajökull, sahen den Gletscher aber nicht. Den einen oder anderen Stopp hätte man sich schenken können, meinten außer uns noch andere Paxe, andererseits waren es auch Denkmale der isländischen Kultur. Bei mehreren Wasserkaskaden wurde nicht gehalten, was wir bedauerten, denn das schoß das Wasser nur so durch die Basaltfelsen. Insgesammt war es aber ein schöner Ausflug, welcher uns einen guten Überblick über den Nordosten Islands gab. Kurz vor der Abfahrt waren wir wieder an Bord, wo uns ein leckerer Ingwertee :tee: serviert wurde. Während der Ausfahrt schauten wir auf den nun nebelfreien Fjord. Wir sollten auch an einem "Waltreffpunkt" vorbeikommen. Aber diese ließen sich nicht sehen. Während der abendlichen "Schiffsumrundungen" ließen wir uns in der Außenbar noch einen Glühwein schmecken. Das Meer hatte sich beruhigt. Ab jetzt war nur noch Ententeich angesagt.

    Da ist man schon im Nordatlantik und dann sowas X( .

    Wir verdunkelten also die Kabine und schliefen selig ein.


    Bis dann


    Alter Vater

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