Die Vorgeschichte zu unserer Reise vom 19.-27.06.2011 kann hier nachgelesen werden
Hier und im Laufe der nächsten Tage gibt es dann etwas Reisebericht und ein paar Bilder zu sehen
Tag 1 - Sonntag, 19.06.2011
Die Koffer standen fertiggepackt bereit.
Dass nur meine Norwegen-erprobte Jacke zu sehen ist...... nun ja "Es sollen ca. 8° sein, da schleppt ich nicht die dicke Jacke mit und die Schuhe kommen auch in den Koffer!!" Nur mit Müh überzeugte ich meinen Göga, wenigstens die Regenhose in die rückseitige Tasche des Fotokoffers zu stecken.
Um 5.00h kam mein Schwager und brachte uns zum Flughafen, das übliche Bagagge-drop-Procedere ging flott, wie auch der Flug nach Kopenhagen. Dort warteten wir am Gepäckband - und warteten - und warteten - geschlagene 60 Minuten. Aber wir hatten ja Zeit, erst nachmittags ging es mit Air Greenland ja weiter. Beim Automatencheckin mussten wir auf die Hilfe einer sehr freundlichen Assistentin zurückgreifen und verbrachten danach die restliche Wartezeit in der VIP-Lounge
(man gönnt sich ja sonst nix und bei dem Reisepreis kam es auf den Zuschlag für den Flug in der Businessclass schon fast gar nicht mehr drauf an. Und bei fast 1,80m und Knieärger sass man da im A330 wirklich hervorragend
, von den anderen Annehmlichkeiten jetzt mal nicht zu reden.
Über Island riss die Wolkendecke auf, es sah gigantisch aus. Und der Anflug auf Kangerlussuag machte uns ein komisches Gefühl, rechts die Berghänge, an den wir in "Griffnähe" vorbeiflogen - links tief tief unten etwas flachere Landschaft. Aber es hatte alles seine Richtigkeit und bei strahlendem Wetter waren wir dann da: GRÖNLAND.
Kalt war mir nicht, Gänsehaut hatte ich trotzdem
Mit 3 Bussen (u.a. diesem) wurden wir auf einer abenteuerlichen Straße zum Hafen gebracht. Teilweise hob es einen fast vom Sitz, der Blick auf die karge Landschaft und dann der 1. Blick auf die FRAM machte das Unbequeme wieder wett.
An der Anlegestelle für die Polarcircleboote gabe es nun die Begrüßung durch die Reiseleiterin Anja Erdmann und zusammen mit Jean erfolgte nun die Einweisung in das Anlegen der Schwimmwesten. "Bitte, es sieht nicht so aus, aber die Überfahrt zur FRAM wird windig und nass. Wenn Sie Kapuzen an der Jacke haben, ziehen Sie sie über. Setzen Sie Mützen auf, wenn Sie die dabeihaben. Jetzt ist die richtige Zeit zum Anziehen von Regenjacken!"
Es folgten noch Erklärungen zur Überfahrt, wir ließen das erste Gedrängel an uns vorbei (Ist jemals jemand an Land vergessen worden ??????????), dann waren wir dran...... und in nullkommanix pitschnass - nun ja, ich weniger - Regenhose, JW-Jacke mit Kapuze, sturm-und wasserdichte Hand- und Wanderschuhe... wir kriegten nicht nur Spritzer ab, nein, irgendwo stand einer und schüttete Wasserkübel über uns aus. Ich saß mit dem Rücken zu dem Übel, aber die 4 auf der anderen Seite kriegten die volle Ladung, unter anderem mein Mann, zwar mit Regenhose, aber sonst Jeansjacke und Straßenschuhe. Er kauerte sich immer mehr zusammen, mit jedem Schwall Wasser, da ja wirklich eiskalt und nicht gerade kristallklar war.... (Irgendwie kamen mir Erinnerungen an einen ähnlich missglückten Reisebeginn.)
Auf der FRAM bekamen wir noch auf Deck 2 Handtücher - für jemanden, der bis auf die Haus nass ist, kein richtiger Trost. Also schnell eingecheckt, das wirklich ruckzuck ging, und in der Kabine dann festgestellt: KEINE Handtücher da, Koffer noch nicht da, unappetitlichgelber großer Fleck auf dem Bettbezug!!!
Meinem Mann hab ich als Notlösung meine trockene Innenjacke abgetreten, denn die nassen Klamotten mussten erst mal ausgezogen werden. Wegen Handtücher und Bettbezug hab ich an der Rezeption Bescheid gesagt, dann schnell noch die Cruiscard aktiviert und den roten FRAM-Becher gekauft. Was man hat, hat man!!!!!
Vor der Kabine standen dann unsere Koffer und in der Zwischenzeit war auch der Bettbezug gewechselt, uff.
Unsere FRAM-Jacken holten wir ab, trugen diese auch bei der dann folgenden obligatorischen Notfallübung, hatten anschließend den Empfangscocktail mit Vorstellung der leitenden Crew und dann ging es zum Abendbuffett mit freier Sitzwahl.
Die versprochene SMS nach Hause klappte nicht, mein Handy liess sich nicht einschalten, und der Wechseln meiner SIM-Karte in das andere Handy zeigte keine Einträge mehr (was zuhause allerdings wieder klappte....). So ein Mist, denn eine deswegen schonmalige Reparatur des Ende März gekauften Handys war genau aus dem Grund erfolgt.
Gegen 22.30h Ortszeit (innerlich 02.30h) fielen wir in die Betten, bei taghellem Licht. Das war also die Mitternachtssonne. Obwohl ich echt groggy war, konnte ich nicht richtig schlafen, und musste immer wieder einen Blick hinaus werfen - schon seltsam, wenn es so gar nicht dunkel wird nachts....
PS: Zu der ersten Polar-Circle-Boot-Fahrt hat mein Mann folgenden Kommentar zu einem seiner Fotos geschrieben:
Zitat
"Maria, Mads und Magdalena...(die Boote)
sollten uns sicher, aber auch trocken, an Bord der MS Fram bringen.
Die Piloten schauen schon etwas grimmig, obwohl sie sich doch im weiteren Verlauf der Reise als sehr
lustig und freundlich herausstellten. Aber sie wußten schon, was uns bevorstand. Wir wußten es noch nicht...
Das Wetter war wohl sehr ungünstig. Starker Wind hat das Wasser im Fjord sehr aufgewühlt.
Regenhose anziehen stand in der Beschreibung zur Tour.
Aber Regenhose hat nicht gereicht...
Meterhohe Wellen schlugen mehrmals über die Polar-Circle-Boote ein.
Da nutzt die Regenhose alleine gar nichts.
Als ich endlich nach minutenlanger Fahrt bei der MS Fram ankam, war ich komplett geduscht,
mit eiskaltem, schmutzigem, sedimentreichem Gletscher-Schmelzwasser.
Das war die erste Expedition auf der Tour.
Meine Schuhe total durchweicht,
Jeansjacke, Hemd, Unterhemd. Haare klatschnass.
Immerhin hat mein Regenschutz der All-Weather-Fototasche meine Ausrüstung trocken gehalten.
Auf der Kabine angekommen, waren die Koffer natürlich noch nicht da.
Und Handtücher hatten wir auch noch keine im Badezimmer.
Und die Klimaanlage stand auf eher kühlen Temperaturen...
Das konnte ja lustig werden, wenn es so weitergeht auf der Tour.
Ich war zumindest erst mal bedient..."
Zitatende