Mit dem Fahrrad ans Ende der Welt oder eine etwas andere Hurtigrutenreise

  • Moin, Jürgen!


    Du bist soooooo gut zu uns und verwöhnst uns neben dem Bericht mit so herrlichen Bildern! Die von der Mitternachtssonne - einfach unbeschreiblich schön :girl_sigh: , aber auch deine Etappe ab Oksfjord hat landschaftlich echt viel zu bieten :good3: . Du bist ein Glückspilz, dass du so schöne Gegenden kennenlernen durftest. Hart schlucken lassen hat mich hingegen das letzte Waffelbild - bin ich doch gerade auf Diät und Waffeln stehen momentan definitiv auf dem Index! ;(


    Darbende Grüße von Ulli



    @ eriwil: Auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Hurtigforum. Noch ein Freund des Radfahrsports!Ihr seid schon coole Typen, dass ihr euch ein teilweise doch recht unwirtliches und sicherlich nicht immer leichtes Terrain unter die Räder nehmt! :good3: Mein Respekt vor Jürgen gilt auch ein wenig dir, der du es noch vor dir hast. Gibt das auch eine Kombi mit Hurtigruten?Viel Spaß bei der Planung.


    Auch dir liebe Grüße von Ulli


  • @ eriwil: ... der du es noch vor dir hast. Gibt das auch eine Kombi mit Hurtigruten?Viel Spaß bei der Planung.


    Vielen Dank für die Grüße! Eigentlich habe ich keine Kombi mit Hurtigruten geplant. Es ist vielmehr eine "Pilgerreise" auf dem Olavsweg von Oslo nach Trondheim geplant (mit Anlauf durch Deutschland und Dänemark). Hoffentlich wird's was.


    Viele Grüße von Erich.

  • Sonntag, 1. Juli 2012 Alteidet - Gildetun


    Hatte die Nacht nicht so gut geschlafen. Bin mitten in der Nacht wach georden. Mir war es ziemlich warm und alles war nass geschwitzt. Der Schlafsack war viel zu warm. Zukünftig würde ich wohl auch gleich noch Bettwäsche zu der Hütte dazu mieten.
    Habe deshalb wieder einmal etwas länger geschlafen. Als ich wach wurde schien die Sonne von einem stahlblauen Himmel, es war warm und fast windstill.
    Deshalb habe ich mich gleich fertig gemacht und Frühstück gabs draußen vor der Küche.
    Im Anschluss gings dann erst mal zum Øksfjordjøkelen, guckst du hier und hier. Obwohl ich den Weg wieder zurück musste, nahm ich der Einfachheit halber gleich das ganze Gepäck mit. Seit langem konnte ich sogar mal wieder in kurz fahren. Einfach genial.
    Zunächst ging es steil bergan und über einen kleinen Pass. Dabei gab es traumhafte Aussichten.


    Herrliche Abfahrt:


    Unten, kurz vorm Gletscher:


    An einem Parkplatz endete mitten in der Botanik die Straße und man musste noch ein Stück zu Fuß gehen, um einen Blick auf den Gletscher zu erhaschen. Hier ist er, der Øksfjordjøkelen:


    Blick in die entgegengesetzte Richtung:


    Im Anstieg auf dem Rückweg zur E6, ein letzter Blick zurück:


    Auf der E6 war wieder deutlich mehr Verkehr. Zum Glück blieb das alles in einem erträglichen Maß. Es ging dabei aber auch ständig auf und ab und sogar ein kleiner Pass musste bewältigt werden.
    Es gab aber auch immer wieder traumhafte Aussichten:


    Der Autor per Selbstauslöser und Gorillapod:


    Unseren täglichen Regen gib uns heute :thumbup: ...

    ...wobei ich heute ausnahmsweise mal verschont wurde :P .


    Zum Abschluss des Tages stand die Steigung auf das Kvænangsfjell an. Das war zwar etwas anstrengender, aber landschaftlich nochmals ein absoluter Höhepunkt.


    Auch in Norwegen passiert mal was:


    Oben auf der Passhöhe gibt es einen gewaltigen Ausblick:


    Genau dort steht das Hotel Gildetun. Dort gönnte ich mir eine Nacht im Einzelzimmer und zum Nachtessen das Buffet am Panoramafenster.
    Das Essen war gut und reichhaltig. Deshalb machte ich im Anschluss noch einen kleinen Verdauungsspaziergang.
    Steinmännchen etwas oberhalb vom Hotel:


    Das Hotel Gildetun:


    Nochmals Blick über den Fjord:


    Dort befindet sich die Passhöhe:


    Füße im Schnee:


    Wegweiser:


    Letzter Blick über den Fjord:


    Im Anschluss gings zurück ins Zimmer und ins Bett.


    68km, Durchschnitt: 15 km/h, 1200Hm, hier die Strecke, Fortsetzung folgt.

  • Das Hotel Gildetun:

    Schönes Bild von oben. ^^ Ganz links am Gebäudekomplex erkennt man die tolle Terrasse vor der Cafeteria. Ein Rastplatz, an dem man bei schönem Wetter gar nicht weiterfahren mag.....und die Waffeln waren immer besonders lecker :thumbup:

  • Hallo Jim Knopf


    War jetzt längere Zeit nicht mehr im Forum und habe erst jetzt mit grossem Interesse deinen spannenden Reisebericht nachgelesen und mit staunenden Augen die wunderschönen Fotos angeschaut. Hut ab vor deiner Leistung :hut: :thumbup: DANKE dass du uns gedanklich mitreisen lässt :sdanke:


    LG Begeisterte

    Liebe Grüsse Begeisterte :gr-smile:


    MS Nordlys 2012

  • Mensch, Jürgen!


    Was für ein toller Tag dir da beschert wurde. Von dem konnte es ja gar keine schlechten Bilder geben! Da kann man leichten Herzens auch schon mal scherzen (Zitat: Unseren täglichen Regen gib uns heute . . .), wenn der nur in der Ferne droht. Und die Belohnung durch die gigantische Aussicht und die Übernachtung im Hotel Gildetun, die hast du dir für deine Mühen an der Steigung zur Passhöhe hinauf gewisslich verdient. Und ein dreifaches :thank_you: :thank_you: :thank_you: dafür, dass wir das alles mit dir "erleben" dürfen. Um wie viel beeindruckender muss das Ganze noch vor Ort gewesen sein, wenn man es mit eigenen Augen sieht!!?


    Es grüßt herzlich


    Ulli

  • Montag, 2. Juli 2012 Gildetun - Tromsø


    Habe diesmal wesentlich besser geschlafen. Auch die Sanitären Einrichtungen waren im Gegensatz zu denen auf dem CP in Alteidet völlig in Ordnung :thumbup:. Das Frühstück fand in Buffetform wieder am Panoramafenster statt, so dass ich mir dabei reichlich Zeit ließ.
    Das Wetter war heute leider nicht mehr so gut wie am Vortag, aber immerhin trocken. Diese Wetterentwicklung war auch der Grund dafür, dass ich den Øksfjordjøkelen nicht noch ausführlicher besucht habe, sondern lieber noch einige Kilometer gefahren bin. Ich hätte mir sonst ein Seekajak gemietet und wäre bis zum Gletscher gefahren.
    Nach dem Frühstück ging es dann los. Hier ein paar Bilder von der Passhöhe:


    Es folgte eine lange geniale Abfahrt. Da ging der Tacho schon mal auf die 70 zu :P


    Es folgte eine absolut gigantische Landschaft. Der Verkehr auf der E6 war meist sehr gering.


    In Nordreisa, gabs dann endlich mal eine Einkaufsmöglichkeit. Ich brauchte dringend Kraftnahrung für unterwegs in Form von Bananen und auch meine Getränkevorräte waren weitestgehend leer.
    Im Anschluss nahm dann der Verkehr unangenehm zu, außerdem gab es eine nicht unerhebliche Steigung auf einen kleinen Pass. Auch der erste Regenschauer war in der Ferne auszumachen.

    Auf der Passhöhe traf ich auf einen Radreisenden aus Worms, der in Gegenrichtung von Narvik aus zum Nordkap unterwegs war. Nach einem ausführlichen Gespräch folgte eine lange Abfahrt. Dabei gab es eine Wahnsinnsaussicht auf die Lyngenalpen

    Auch bei der weiteren Fahrt gab es immer wieder tolle Aussichten, dabei wurde es immer windstiller, so dass sich später die Berge im Wasser spiegelten. Wahnsinn.


    Insgesamt musste ich heute 2x mit einer Fähre übersetzen. Bei der ersten Überfahrt von Olderdalen nach Lyngseidet, fing es dann leider an, zu regnen.


    Der Regen war allerdings nicht stark, es war mit etwa 20°c warm, außerdem war die gewaltige Landschaft weitestgehend zu sehen. Mir reichte die Regenjacke völlig.

    Die Strecke war entgegen den Gepflogenheiten in Norwegen fast eben, so dass ich zügig vorwärts kam. Auch der Regen hörte wieder auf.
    Auch bei der 2. Überfahrt von Svensby nach Breivikeidet, hatte ich Glück und brauchte nicht lange zu warten.
    Da es bis Tromsø nur noch gut 30Km waren habe ich mich entschieden, bis dorthin durchzuziehen und habe mit arcticGateway Kontakt aufgenommen, da ich bei ihm übernachten durfte.
    In Breivikeidet gabs nochmal diesen Blick auf die Lyngenalpen.


    Zunächst ließ sich die Fahrt sehr gut an. Es war windstill und trocken. In Fagernes kam ich auf die E8. Hier war der Verkehr schon recht unangenehm. Der Wetterverlauf war allerdings noch viel unangenehmer, denn Petrus öffnete voll alle Schleusen und es gab für mich einen Vollwaschgang. Zu allem Überfluss gab es auch noch eine Baustelle mit einseitiger Verkehrsführung. Beim Warten im Stau wurde es mir richtig kalt. So etwas ist einfach nur Käse. Ich war froh endlich in Tromsø zu sein.
    Da gab es schon das nächste Problem, nämlich arcticGateway zu finden. Mein GPS-Gerät kannte in Norwegen dummerweise keine Adressen und mein Handy hat bei der Nässe vorübergehend seinen Dienst quittiert.
    Zum Glück konnte ich unter einem Vordach das Teil wieder zum Leben erwecken, so dass ich aufgrund der Wegbeschreibung von arcticgateway doch noch zum Ziel kam. Nach dem das Rad im Keller geparkt wurde und meine Sachen verstaut waren, kehrten bei mir die Lebensgeister wieder zurück.
    Es ist eben doch gut, dass man gute Freunde hier im Forum hat. Vielen Dank arcticGateway.


    158km, Durchschnittsgeschwindigkeit: 20km/h, 1200Hm, hier die Strecke, Fortsetzung folgt.

  • Danke für deine überwältigenden Bilder von der Gegend um das Hotel Gildetun - da will ich auch mal hin !!! Superschöne Ausblicke dort oben ! Waren das wirklich " nur " ca. 400 Höhenmeter dort oben ? Es sieht viel höher aus ... dass du natürlich an dem Tag noch einige mehr HM gemacht hast , ist mir schon klar :thumbup: Grüsse und Danke für Bericht und Bilder ! :ok:

  • Mir reichte die Regenjacke völlig.


    Und trotzdem so schöne Fotos, vielen lieben Dank, bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht (aus Capricorns Perspektive habe ich die Geschichte ja schon gelesen ...) :mosking:

  • Dienstag, 3. Juli 2012 Ruhetag in Tromsø


    Heute gabs mal so einen richtig faulen Tag. Recht spät aufgestanden, sehr ausgedehntes Frühstück, Wäsche gewaschen und aufgehängt. Anschließend in die Stadt und zum Hurtigrutenanleger.
    Dort lag sie dann...

    ...die Finnmarken. Ich kannte das Schiff bislang nur von außen und das sollte sich jetzt grundlegend ändern.
    Da es hier im Forum bereits jede Menge Aufnahmen von diesem Schiff gibt, habe ich kaum Bilder gemacht. Lediglich vom Pool und der begehbaren Back.

    Das Schiff hat mir auf Anhieb, trotz der Größe ausgezeichnet gefallen. Ich könnte mir eine Rundreise auf der Finnmarken sehr gut vorstellen. Als Höhepunkt gabs noch Waffeln im bordeigenen Cafe. Auch diese Einrichtung, die es wohl nur auf diesem Schiff gibt, gefiel mir sehr gut.
    Bevor es wieder von Bord ging, noch eine Aufnahme der hinter der Finnmarken liegenden Astor. Auch unter Billigflagge ;( .

    Im Anschluss ging es zurück zu arcticgateway. Dabei entstand noch diese Aufnahme mit Blick auf Kvaløya.


    Fortsetzung folgt.

  • Danke für die schönen Bilder von der Finnmarken und der Astor! Äußerlich gefallen sie mir beide gut, sie haben eben noch ein bisschen was von Schiff. :thumbup:
    Und das ist alles, was du an dem Tag gemacht hast? :S

  • Mittwoch, 4. Juli 2012 Ruhetag in Tromsø


    Habe wieder sehr gut geschlafen. Auch heute ließen wir es gemütlich angehen. Nach einem langen und ausgedehnten Frühstück gingen wir in die Stadt und ich bekam Dank arcticGateway, eine ganz besondere Führung, auch zu Stellen, wo sonst wenige, bis keine Touris hinkommen.
    Hier die ersten Bilder, entstanden auf dem Weg in die Stadt, mit Blick auf Kvaløya.


    Das erste Ziel war der nördlichste botanische Garten der Welt, guck mal hier. Der Besuch hat sich gelohnt und kann ich nur jedem, der ein wenig Interesse hat, wärmstens empfehlen. Hier die Bilder:


    Auf dem weiteren Weg führte mich arcticGateway dann durch Nebenstraßen in Wohngebieten wieder in Richtung Innenstadt. Dabei gabs den folgenden Blick auf die Eismeerkathedrale.


    Nach dem Besuch des örtlichen Fahrradgeschäfts, was ich rein aus Interesse am dortigen Angebot machte, gings über das Werftgelände weiter in Richtung Hafen. In der Werft wurde gerade ein russischer Trawler aufgeslippt. Das geschah mit einiger Geräuschentwicklung.

    Das Schiff hat Beckerruder und Kortdüse.


    Weiter gings. Die Büste von Amundsen steht auch noch vor dem Polarmuseum.


    Unser nächstes Ziel war eine Studentenkneipe direkt am Hafen. Da konnten wir sehr schön draußen sitzen, wobei es in Tromsø nur sehr wenige Möglichkeiten gibt, draußen Bier zu trinken. Grund sind die drastischen Alkoholgesetzte in Norwegen.
    Hier die Lokalität:


    Blick in die Gegenrichtung mit Eismeerkathedrale:


    Weiter ging es im Anschluss durch die Fussgängerzone...

    ...und an der Trollfjord vorbei,...

    ...man möge mir meine Ignoranz verzeihen :P , direkt zum Skarven. Dort genehmigten wir uns ein weiteres Bier. Danach ging es nach einem Einkauf zurück zu arcticGateway, zum Nachtessen.
    Da wir traumhaftes Wetter hatten, entschieden wir uns nach dem Nachtessen, für eine Wanderung auf den Storsteinen. Also ging es wieder zurück, quer über die Insel und über die Brücke zur Eismeerkathedrale.


    Im Anschluss gingen wir einen Weg, welchen arcticGateway noch nicht kannte und ich bereits 2008 bei meiner Radreise gegangen war. Dieser Weg führte zunächst unter der Seilbahn hindurch immer am Hang entlang, ohne dass man wesentlich an Höhe gewinnt.


    Erst nach einer Kehre wird der Weg dann sehr steil, aber längst nicht so steil wie der direkte Weg unter der Seilbahn entlang. Man gewinnt dabei immer mehr an Höhe.


    Oben angekommen bot sich eine überwältigende Aussicht, bei idealen äußeren Bedingungen.
    .


    Pünktlich um 23.30 Uhr fuhr die südgehende Nordlys durch die Brücke,...

    ...drehte...

    ...und legte mit Backbordseite am Hurtigrutenkai an.


    Im Anschluss genossen wir noch einige Zeit dort oben bei der tollen Stimmung. Dabei entstanden die folgenden Aufnahmen:
    .


    Um 1 Uhr in der Nacht fuhren wir bei Mitternachtssonne mit der letzten Gondel nach unten. Die Gondel ne halbe Stunde früher hatten wir knapp verpasst.
    Vorbei ging es wiederum an der Eismeerkathedrale...
    ...
    und über die Brücke.

    Vor der Nordlys lag übrigens ein kleines Expeditionsschiff und das über Nacht, was nach Aussage von arcticGateway sehr selten ist.


    Fortsetzung folgt.

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