Öl- und Gasförderung in Norwegen

  • Statoil jubelt und die norwegischen Medien heute auch :cool:
    Nach der Entdeckung des riesigen Skrugard-Ölvorkommens im April hat Statoil ein paar Kilometer weiter in der Barentssee das nächste Ölfeld entdeckt, ähnlich groß.
    Havis, also Meereis soll es heißen......." ein Sieg für ganz Nord-Norwegen"

  • Na, dann hoffe und bete ich, dass die Barentsee in den nächsten Jahren sauber und von Unglücken verschont bleibt!!

  • Klar,auch ich fahre viel Auto und bin Stammgast an den Tankstellen.Trotzdem hoffe ich,dass Statoil in dieser äußerst sensiblen Region nicht nur den Profit sieht,sondern auch die seltene und oftmals gefährdete Flora und Fauna respektiert :hmm:

  • Wenn das so weitergeht, kann man wirklich nachvollziehen, warum Länder wie Russland und Kanada so viel daran setzen um nachzuweisen, wie weit ihr Festlandssockel reicht. Russland hatte ja bereits vor 1-2 Jahren mit dem Aufstellen einer Flagge unter dem Nordpol Ansprüche angemeldet und versucht, Claims abzustecken. ;( Das gibt sicher noch mehr Streit.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Wer hätte das gedacht ? ?(
    In den Jahren 2004 - 2008 hat die Raffinerie Statoil Mongstad 10 Milliarden NOK Gewinn gemacht. Dann schlug auch hier die globale Finanzkrise sowie die hohen Ölpreise zu. Dazu kommen hohe CO2-Steuern. Seit 2009 sind inzwischen 9,2 Milliarden Nok Verluste aufgelaufen. Jetzt wird langsam überlegt, die Produktion stillzulegen..... 8|

  • Dazu kommen hohe CO2-Steuern.


    In Mongstad gibt es neben den Raffinerien auch ein großes Gaskraftwerk, das für den CO2-Ausstoß mitverantwortlich ist, die nicht nur heftig besteuert werden, sondern in der Bevölkerung auch zu breitem Unmut und Protesten geführt hat. Nun soll Mongstad eine Vorreiterrolle in dem Projekt übernehmen, das Statsminister Jens Stoltenberg 2007 in seiner Neujahrsansprache als "Norwegens Mondlandung" bezeichnet hat.


    Damals hatte Stoltenberg die Klimaänderung als zentrale Herausforderung bezeichnet und für Norwegen eine Pionierrolle auf dem Feld des Klimaschutzes beansprucht und das Ziel formuliert, Norwegen bis 2050 zum ersten Nullemissionsstaat der Erde zu machen - in diesem Zusammenhang fiel auch der Vergleich mit der Mondlandung, um die Größe der Herausforderungen zu beschreiben.


    Am Montag wird Stoltenberg bei großem internationalen Interesse nun das Teknologisenter Mongstad (TCM) einweihen, das die Möglichkeiten des Auffangs und der Klärung des von Raffinerie und Kraftwerk ausgestoßenen CO2 erforschen soll. Bisher wurden 5,9 Milliarden Kronen (ca. 900 Millionen Euro) investiert. In einem ersten, auf 14-18 Monate angelegten Schritt sollen der norwegische Konzern Aker und sein französischer Konkurrent Alstom unterschiedliche Methoden der CO2-Bindung und -Klärung austesten. Aker setzt dabei auf ein Verfahren, bei dem Amine (Ammoniakderivate) zum Einsatz kommen, während Alstom auf gekühltes Ammoniak setzt. Das Resultat beider Verfahren ist ein verflüssigtes Gas, das an sicherer Stelle gelagert werden soll (was aber auch kein ganz unumstrittenes Verfahren ist).


    Derzeit wird davon ausgegangen, dass der Bau der vollständigen Reinigungsanlage nach dem im Testlauf erfolgversprechenderen Prinzip 2016 beginnen soll und die Anlage 2020 fertiggestellt sein wird. Die damit verbundenen Kosten werden derzeit mit 25 Milliarden Kronen veranschlagt (ca. 3,8 Milliarden Euro) veranschlagt.


    TCM will übrigend die Ergebnisse des Testlaufs mit anderen Testprojekten in aller Welt teilen.

  • das an sicherer Stelle gelagert werden soll

    ...was am Ende sicher wieder ein Knackpunkt werden wird. ?( Verflüssigtes Gas ? Das hört sich für einen absoluten Laien wie mich irgendwie nach Wiederverwendung an, oder ?

  • Am vergangenen Wochenende hat das norwegische Ölunternehmen Statoil eine Kooperationsvereinbarung mit dem russischen Staatskonzern Rosneft über die Erschließung und Ausbeitung von Öl- und Gasvorkommen in der Barentssee geschlossen. Das von vielen als historischer Durchbruch zur Ausbeutung mit der größten bisher unerschlossenen Öl- und Gaslagerstätten der Welt gesehene Abkommen ist eine direkte Folge der im vergangenen Jahr überraschend geschlossenen Grenzvereinbarung zwischen Russland und Norwegen, die die bis dahin bestehenden sog. "grauen Zonen" beseitigte.


    Im Kern besagt das am letzten Wochenende geschlossene Abkommen, dass Statoil und Rosneft in gut 100.000 qkm der Barentssee auch in den jeweils anderen nationalen Zonen nach Öl suchen dürfen und dabei kooperieren wollen. Norwegen alleine erwartet, das ihm aus den noch unerschlossenen Lagerstätten in seiner Barentsseezone etwa doppelt so viel Öl und Gas zufließen dürfte, als alle norwegischen Öl- und Gasfelder in der Norsee zusammen in den letzten vier Jahrzehnten abgeworfen haben.


    Jedoch wird die jetzige Einigung nicht ohne Vorbehalte gesehen - als Beispiel wurde auf negative Erfahrungen der Ölkonzerne BP und Shell mit russischen Kooperationspartnern hingewiesen. Der unabhängige Analyst Henrik Ramm wies deshalb auch auf die mit der Rolle des kleineren Partners verbundenen Risiken hin: Rosneft habe Macht, Statoil aber werde den Löwenanteil der Arbeit verrichten, sodass es durchaus ernstzunehmende Konfliktpunkte gebe.


    Auch werden die harschen Wetterbedingungen in der Barentssee bei der Erforschung und Ausbeutung der z.T. weitab von Land gelegenen Lagerstätten als risikohaltig eingestuft, und die von den geplanten Aktivitäten ausgehenden Umweltgefahren werden in Norwegen ebenfalls kontrovers diskutiert.


    Dennoch ist Statoil gewillt, das Milliardenprojekt mit all seinen finanziellen und anderen Unwägbarkeiten zu wagen, denn es sei im Einklang mit der Unternehmenslinie, auch schwierig zu erschließende Lagerstätten zu öffnen. Jan Magne Markussen von der privaten Prospektionsgesellschaft Ocean Futures verglich ein Erschließen der vermuteten Reserven mit dem sprichwörtlichen "goldenen Ei", und in einem ersten Schritt sollen nun seismische Untersuchungen erfolgen und 24 Suchbohrungen niedergebracht werden.

  • Montag hat Statsminister Jens Stoltenberg die Forschungsanlage zur CO2-Filterung (TCM Mongstad) unter großem internationalen Interesse eröffnet. Vor Vertretern internationaler Konzerne, unter ihnen Statoil, Shell, Sasol, Alstom, Gassnova und Aker, betonte Stoltenberg auf Englisch die Bedeutung des Projektes für die Erreichung der ambitionierten Klimaziele vor dem Hintergrund des Dilemmas, gleichzeitig mehr Energie produzieren zu müssen. Dabei, so hoffe er, könne die CO2-Filterung 20% der benötigten Emissionsreduktionen auf dem Weg zu Norwegens Ziel, 2050 zum ersten Nullemissionsstaat zu werden, ausmachen. Gleichzeitig forderte er Wissenschaftler und Staaten aus aller Welt auf, in dieser wichtigen Frage zu kooperieren.


    CO2-Filterung wird bereits auf den norwegischen Ölfeldern Sleipnir und Snøhvit praktiziert, allerdings sei die dort verwendete Technologie zu teuer und verbesserungsbedürftig.

  • Der Deal zwischen Statoil und Rosneft über eine Kooperation in der Barentssee (vgl. # 5) gerät in Norwegen zusehends in die Kritik.


    Arild Moe vom Fridtjof Nansens Institutt in Bærum verwies dazu auf die komplizierte Rechtslage bezüglich der Ölförderungskonzessionen in Russland, die nur von mehrheitlich russischen Firmen erworben werden dürften, wovon eben auch das Joint Venture Statoil-Rosneft betroffen sei. Insofern seien die geplanten hohen Investitionen in das Projekt sehr risikobeladen.


    Gleichzeitig zeigte sich Moe verwundert darüber, das Rosneft zwar immer sein strategisches Interesse an einer Kooperation mit dem erfahrenen Statoil-Konzern betont habe, nun aber quasi zeitgleich als wesentlich lukrativer und einfacher zu bearbeitende Lagerstätten gemeinsam mit den Konzernen Exxon (USA) und Eni (Italien) ausbeuten wolle, wohingegen die "Statoil-Gebiete" als "unsicher" eingestuft würden und wesentlich schwieriger zu explorieren und anzuzapfen seien.


    Auch Umweltverbände wiesen eindringlich auf die Risiken der Ölbohrprojekte hin, die eine wesentliche Gefahr für das arktische Ökosystem bedeuteten.

  • war das Szenario einer umfangreichen Übung, an der auch die Regierung sowie die Chefs der Sicherheitsorgane in dieser Woche teilgenommen haben. Ziel der Übung war es, sich auf den Umgang mit der gewaltsamen Besetzung einer Bohrinsel durch Terroristen vorzubereiten, einer an sich nicht neuartigen Gefahr, die bereits in den 1980ern Thema eines Spielfilms war.


    "Operation Gemini" ging davon aus, dass eine Bohrinsel vor der Helgelandsküste von Terroristen besetzt und die Mannschaft als Geiseln genommen worden war. Ziel der Besetzung war es, die norwegische Regierung dazu zu zwingen, ihre Haltung zur Führung eines anderen Staates zu ändern, um die Ermordung der Geiseln zu verhindern. Im Zuge der Übung wurde die Zusammenarbeit zwischen Regierung, Verwaltung, Polizei und Streitkräften geübt, und gestern fand eine simulierte Krisensitzung im Büro des Ministerpräsidenten statt, an der auch mehrere Kabinettsminister teilgenommen haben.


    Verteidigungsminister Espen Barth Eide wollte keine weiteren Einzelheiten über den Verlauf der Übung öffentlich machen, Justizministerin Grete Faremo nannte die Übung aber nützlich in Bezug auf die Evaluation von Entscheidungsprozessen und Einsatzführung bei der Krisenbekämpfung.

  • Offenbar komplett falsch eingeschätzt hat Statoil-Chef Helge Lund die Stimmung der Angestellten des Ölkonzerns. Eigentlich ist der Gedanke, dass die Kommunikation zwischen Chef und Angestellten intensiviert werden soll, was Lund mit einem firmeninternen Blog erreichen wollte, ja gut. Zunächst hob er die gute wirtschaftliche Lage des Konzerns und die Milliardengewinne hervor. Als Antwort kam aber statt Lob Post um Post mit bitteren Vorwürfen gegen den Chef. Was war der Grund?


    Erst kürzlich hatte die Statoil-Geschäftsleitung die Pensionsvereinbarungen mit den Mitarbeitern zu deren Nachteil geändert, die eigene, generöse Versorgung aber unangetastet gelassen. "Helge Lund stiehlt unsere Pensionen", "YOU ARE FIRED" und "Nur wenn Verträge respektiert werden, können wir die, die das Unternehmen führen, ernst nehmen", sind nur eine kleine Auswahl aus dem, was Lund und seine Mitvorstände zu lesen bekamen.


    Und dann, Mitte Mai, war der Blog plötzlich verschwunden, tauchte dann aber ohne die kritischen Mitarbeiteräußerungen wieder auf - sowie mit einer Schaltfläche, in der die Nutzer die Statoil-Spielregeln anerkennen müssen, bevor sie Inhalte zu sehen bekommen. Inzwischen sollen sich auf der Seite aber bereits wieder Fragen zu der umstrittenen Pensionsregelung finden.


    Übrigens droht Statoil, wie auch seinen Mitbewerbern, weiteres Ungemach: Die Tarifgespräche zwischen den Ölkonzernen und den Förderarbeitern sind gescheitert, sodass ein Streik in Norwegens Schlüsselindustrie droht, sollte die Schlichtung zu keinem Ergebnis führen...

  • Mit Hinblick auf die zu erwartenden intensivierten Ölbohraktivitäten in der Barentssee plant Nordterminal AS den Bau eines Ölterminals mit einer Kapazität von 1 Million Kubikmeter in der mittleren bzw. östlichen Finnmark und veranschlagt die damit verbundenen Kosten mit 1,5 bis 2 Milliarden Kronen (ca. 205 - 274 Millionen Euro). Damit sollen Transportkosten gesenkt und die Umweltsicherheit erhöht werden, so Geschäftsführer Jacob Stolt-Nilsen, der erwartet, dass sich Finnmarken mittelfristig zu einem strategischen Ölstandort entwickeln wird. Bisher sollen bereits mehrere Kommunen in der fraglichen Region erklärt, gerne als Standort zur Verfügung zu stehen.


    Mit dem Baubeginn wird frühestens 2016 gerechnet.

  • Eine etwas andere Art der "Evakuierung" hat diesmal nicht auf Melkøya selbst, sondern an Bord des Flüssiggastangers ARCTIC LADY stattgefunden. Nach dem Auslaufen aus Hammerfest erhielt die Polizei gestern Abend nach halb Neun einen Notruf des inhalts, dass an Bord des Tankschiffs eine vollgültige Prügelei im Schwange sei. Mit Hilfe von Kystverket rückte die Polizei aus, um die beiden Streithähne zu trennen und für Ordnung zu sorgen: Ein Mann in den Dreißigern wurde mitgenommen und zunächst im "Staatshotel" einquartiert, sein etwa zehn Jahre älterer Kontrahent wurde ebenfalls mitgenommen, wegen seiner gebrochenen Nase aber zunächst in die Notaufnahme gebracht.

  • Aufgrund des kommenden Ölbooms in Nordnorwegen sucht die norwegische Ölindustrie händeringend nach Ingenieuren. In den nächsten Jahren würden rund 5000 von ihnen gebraucht, meint der Vizepräsident der NITO ( Norwegische Ingenieurs - und Technologie Org.). Ausgemacht hat man den Zuwachs schon mal in Finnland. Dort gibt es wegen fehlender Jobs einen großen Überschuss :whistling: Die finnischen Berufsverbände begrüßen diesen Plan. Bis auf einige Ausnahmen sind die betroffenen Ings. bisher allerdings ziemlich heimatverbunden. :S
    Die Werbetrommel wird auch in Stavanger und Rogaland gerührt wegen der Auslandskontakte der dortigen Zentren der Ölindustrie. Bisher sind die einheimischen Fachkräfte sehr zufrieden mit ihrem ausländischen Zuwachs und die wohl auch mit den Bedingungen in Norwegen. :)
    Na ja, nach Deutschland brauchen sie wohl gar nicht zu kommen - wir suchen ja selber :D

  • Die Norweger können sich aller Wahrscheinlichkeit in der nächsten Legislaturperiode auf Steuersenkungen und steigende Wohlfahrtsleistungen freuen - egal, welche Partei dann den Regierungschef stellt und mit wem sie koaliert.


    Der Grund ist, dass die Einnahmen aus dem Erdölfonds, in dem der Staat die Öleinnahmen anlegt und verwaltet, dürften sich in den nächsten Jahren verdoppeln, sodass im Laufe der kommenden vier Jahre 800 Milliarden Kronen (ca. € 102,5 Milliarden) mehr aus dem Fonds entnommen werden dürfen, ohne seine strengen Regeln zu brechen.


    Finanzexperten warnen allerdings vor zu frühem Jubel und überzogenen Geldgeschenken an die Bevölkerung, denn die derzeitige Hausse des Erdölfonds dürfte nach ihrer Ansicht zwar für einige Jahre anhalten, aber eben nicht ewig - und dann wären kräftige Steuererhöhungen und Einschnitte ins soziale Netz unvermeidbar, um die Regeln zur Verwendung der Erdölgewinne einzuhalten.

  • Die Ölgesellschaft OMV, an der auch Statoil beteiligt ist, meldet den bislang nördlichsten Ölfund auf dem norwegischen Festlandssockel im 310km nördlich von Hammerfest gelegenen Feld Wisting Central. Experten gehen von einer Kapazität zwischen 60 und 165 Millionen Barrel aus, OMV selbst ließ verlauten, es könnten im gesamten Wisting-Feld sogar bis zu 500 Millionen Barrel sein.


    Während Ölminister Ola Borten Moe sich über den neuen Fund erfreut zeigte, fordert die Umweltpartei De Grønne, das nun gefundene Öl nicht zu fördern.

  • Die Ölförderplattform STATFJORD A ist heute am frühen Abend wegen eines um 17.40 Uhr gemeldeten Gaslecks evakuiert worden. Sofort als der Notruf eingegangen war, schickte Plattformbetreiber Statoil zwei Helikopter los, um die Evakuierung zu beginnen und bat um Verstärkung durch den in Florö stationierten Rettungshubschrauber der Streitkräfte. Dieser konnte bereits um 18.50 Uhr wieder entlassen werden. Derzeit sollen sich nur noch die unbedingt für den Betrieb notwendigen Mitarbeiter auf STATFJORD B befinden.

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