Frage zur Fram Jacke

  • Hallo zusammen,
    ich habe diese neue Jacke auf der Midnatsol bekommen. Sie ist in kräftigem Blau mit seitlichem Grau gehalten. Die Kapuze ist in leuchtende Gelbfieber, so dass die "Langbein-Gelbkopf-Blaujacken" gut von den Pinguinen unterschieden werden können.
    Funktionell sind sie wohl überlegt mit Taschen für die sichere Aufbewahrung z. B. für die sichtbare Cruiscard am Handgelenk.
    Die Jacke ist aber nur zum drüber ziehen und überhaupt nicht gefüttert.
    In der Antarktis habe ich einiges anziehen müssen um nicht zu frieren. In den Tenderbooten ist es frisch und windig, obwohl bei Wind dann nicht gefahren wird.
    Meine Empfehlung also Winterjacke mitnehmen und die Blaujacke dann drüber.
    Wichtig ist auch die Regenhose und was warmes drunter. Ohne Regenhose durfte man nicht an Land. Mir hat auch gut getan extra noch eine Radler unter der Jeans zusätzlich zu tragen.
    Dann viel Spaß in der wunderbaren Eiswelt.
    LG Utha

  • Hallo Utha,
    das ist eine gute Info für mich, da ich am 21.12.2016 mit der Midnatsol in die Antarktis fahre.
    Hätte jetzt nur eine Daunenjacke mitgenommen, die aber nicht so funktionstüchtig ist. W
    Packe jetzt 2 Skihosen, wind- und wasserdicht, ein. Reicht das oder ist eine Regenhose noch zwingend notwendig?
    Wäre für weitere Infos - kleidungstechnisch gesehen - dankbar.
    Viele Grüße, Barbara

  • Hauptsache halt dass die Hose wasserdicht ist, was Skihosen unter Umständen nur bedingt sind. Ich habe die Skihose in Norwegen im Winter immer dabei, zumal meine gross genug ist um noch ein paar Lagen unterzuziehen (was ich letzten Winter bei bis zu 30 Minus eindeutig brauchte!). In der Antarktis reichte mir aber die Regenhose, konnte ja was wärmeres unterziehen. Wir hatten Temperaturen von ca. minus 2 bis plus 10 Grad.

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

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  • Hallöchen,
    ich komme ja gerade von der ersten Antarktis-Reise der Midnatsol. Es gab vom Expeditionsteam klare Ansagen:
    - Die zur Verfügung gestellten Stiefel sind für jeden Pflicht, sonst kein Landung möglich. Die sind aber echt sehr gut.
    - Regenhose ist Pflicht, da es unterwegs auf den Tenderbooten schon mal nass werden kann. Man sitzt auch auf dem Rand der Bootes und nicht extra auf Sitzen. Ich habe das Spritzwasser von der gegenüber liegenden Seite auch mal voll ins Gesicht bekommen (Wetter wurde plötzlich schlechter, Abbruch des Landing). Mit Jeans z. B. darf man nicht an Land. Die Regenhose macht sich auch an Bord gut, hab sie gerne drüber gezogen.
    Meine Empfehlung:
    - lange wollende Unterwäsche (plus Radler) unter der Jeans/Skihose und dann die Regenhose. Diese Unterwäsche habe ich an Bord extra noch gekauft, andere Paxe auch.
    - Daunenweste extra noch dazwischen.
    - fetthaltige Creme unter den Sonnenschutz (hatte ich nicht, dafür dann vom Wind total rot, hat ein paar Tage gedauert - Haut hat sich geschält. Den Wind hatte ich auch gar nicht als kalt empfunden und trotzdem...).
    - Sonnenbrille (von 2 Paxen weiß ich von angehender Schneeblindheit, obwohl die Sonne bei uns nicht direkt schien). Mir hat es ohne Sonnenbrille nichts getan.


    Aufgrund der hohen Anzahl der Paxe (wir waren 407) hat man zusätzlich zum Landing (90 Minuten an Land) noch extra ein Cruising (60 Minuten auf dem Wasser). Eisbedingt hatten sich unser Landing verlängert (Stau) und daher direkt im Anschluss das Cruising. Damit waren wir recht lange draußen. Ansonsten hat man 1- 2 Stunden Zeit dazwischen. Die Organisation mit den Tenderbooten funktionierte perfekt - Respekt.


    Dann viel Spaß auf der Midnatsol. Die Antarktis ist einfach zauberhaft. Bin jetzt noch 'irgendwie sprachlos'.
    Und die Reisetabletten nicht vergessen. Wir hatten auch ca. 30 Stunden Sturm südlich von Montevideo mit schönen hohen Wellen (hat uns einen Seetag zusätzlich und dafür eine Anlandung weniger im Osten Falklands gekostet). Ich bin zwar zum Glück seefest, aber nach den 30 Stunden dachte ich auch jetzt reicht es aber.
    Eigene kleine Kopfhörer für die Simultan-Übersetzung der Vorträge hab ich auch bevorzugt. Man bekommt zwar Kopfhörer dazu, die waren mir aber zu unangenehm auf Dauer.
    LG Utha

  • Vielen Dank @Utha , für die Infos, du bist ja die Erste die sich meldet nach einer MIDNATSOL-Expeditionsfahrt.


    Musste man Leihgebühr zahlen für die Gummistiefel? Auf unserer Fahrt 2011 auf der FRAM kostete es nichts, später wurde aber eine Gebühr verlangt.


    Und - vielleicht stehe ich jetzt auf dem Schlauch - aber was muss ich mir unter Cruising in diesem Fall vorstellen? Fuhr man da auf dem Wasser bis man an Land konnte?

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  • Danke Utha und Arctica für die Tipps.
    Bin dankbar für alle weiteren Infos. Lange Skiunterhosen sind schon gekauft. Und dann mache ich mich noch mal auf die Suche nach einer Regenhose. Sind ja nur noch 4 Wochen!!!
    Habe auf allen möglichen Internetseiten nach Infos gesucht, aber Deine Erfahrung ist natürlich viel viel wertvoller. Auch in Reiseführern ist aufgeführt, was man so alles einpacken soll, aber es steht auch nirgends, was man so gar nicht benötigt.
    Es gibt sogar ein Video "How to Pack for Antarctica". Sehr anschaulich. Den großen Koffer kann ich Gott sei Dank in Santiago im Hotel lassen, da ich noch die Verlängerung "Atacama-Wüste" gebucht habe.
    Gruß Barbara

  • naja, Antarktis muss man natürlich unterscheiden ob man ins "Landesinnere" auf eine Station geht oder "nur" auf einem Schiff ist. IN der Antarktis ist es ja meist wirklich erfrischend kühl, auf dem Schiff kratzt man meist nicht mal den südlichen Polarkreis, auch wenn es im Süden wesentlich kälter ist wie im Norden (Ushuaia liegt auf der gleiche südlichen Höhe wie Kiel im Norden, aber es wird im Sommer kaum wärmer wie 15° - da würden sich die Kieler bedanken...)

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  • Hi,
    Richtig, so "tief" kommt in die Antarktis kommt man ja gar nicht. Ich würde aber die Breitengrade durch die Antarktische Konvergenz und dem Golfstrom nicht so gut vergleichen.
    Wir waren mit der Midnatsol auch die ersten in der Saison und hatten minus 3 bis minus 1 Grad und waren in der Gerlachstraße unterwegs. Die Pinguine waren gerade beim Sammeln an den Brutplätzen und haben darauf gewartet, dass der Schnee schmilzt. Erst dann können sie ihre Eier legen.
    Die Stiefel sind kostenlos. Das Cruising ist eigentlich ein guter Schachzug. Es dürfen lt. IAATO ja nur eine begrenzte Anzahl von Paxe an Land. Bei uns waren jeweils drei Bootsgruppen (ca. 30-35 Paxe) eine Einheit. Die Midnatsol hat zwei Tender-Pit parallel. Damit stehen einer zweiten Einheit mit drei Bootsgruppen Tenderboote zur Verfügung. Mit dem Cruising fahren diese Tenderboote dann in der Umgebung und man kann die Eisberge, die Robben und Pinguine und Vogelfelsen in Ruhe betrachten. Wir waren mit dem Boot mit der "Nase" dann 5-10 Min direkt am Vogelfelsen (Pinguine sind ja auch Vögel) und konnten schön fotografieren. Und so zwischen den Eisbergen - Wahnsinn.
    Die Paxe auf dem Wasser zählen nicht bei der von der IAATO vorgeschriebenen Limitierung der Paxe an Land. Damit hat man am Tag mit Anlandungen jeweils 2 Einsätze. Ist natürlich von der Anzahl der Paxe und der geplanten Zeit abhängig.
    Wir hatten an zwei Tagen jeweils 9 Stunden Liegezeit und alle Paxe (die wollten) konnten die 90 Minuten an Land und das Cruising machen. Davor musste das Landing wegen dem Wetter abgebrochen werden und in den chilenischen Fjorden am Garibaldi-Gletscher konnte die Midnatsol wegen Wind nicht ruhig liegen. Dort ging auch nichts. Aber ich fand das nicht schlimm, die zwei Tage mit dem vollen Programm in der Antarktis müssen auch erstmal verarbeitet werden.
    Die Regenhose habe ich einfach im Sportgeschäft bekommen, sie haben mir sogar meine nicht-sportliche Größe bestellt.
    Dann viel Spaß noch.
    VG Utha

  • Der "Nebel" lichtet sich, ich weiß nun so in etwa, was mich erwartet und die Vorfreude steigt.
    Das Video "How to pack for Antarctica" bezieht sich aber schon auf eine Schiffsreise und es waren nützliche Tipps dabei.
    Auf der englischen Seite von Hurtigruten sind auch Tipps für's kofferpacken nachzulesen. Danke für die Infos!

  • Danke, Arctica, bei den "normalen" Hurtigrutenreisen hatte ich auch keine Probleme. Bin mit der Trollfjord schon über Silvester gefahren, auch wenn man mir gesagt hat, "da ist es doch dunkel". Im Gegenteil, es war wunderschön und die
    verschiedenen Tageslichtfarben waren eindrucksvoll. Und wer hat in der Silvesternacht am Nordkapp schon Nordlicht!!!
    Einen Rat benötige ich noch, bei Hurtigruten steht, dass für Anlandungen z.B. bei den Falklandinseln "Waterproof walking shoes" mitgenommen werden sollen. Da gibt es nicht nur ein Platzproblem sondern auch ein Gewichtsproblem. Was also an "Schuhwerk" mitnehmen, dass ich auch an Bord tragen kann?
    Danke vorab und viele Grüße, Barbara

  • Barbara, ich habe es bei meinen Bergreisen mit Flugzeug immer so gehalten, dass die schwersten Schuhe angezogen wurden zum Flug, zB für Nepal die 2,9 kg/Paar Plastikbergstiefel, während die leichten Trekkinghalbschuhe im Gepäck waren. Man kann die Treter ja im Flugzeug ausziehen.


    ciao, Christian

  • Hallo Christian, das würde ich auch gerne tun, aber ich lande in Santiago und dort ist Sommer. Klar kann ich die Schuhe im Hotel tauschen, aber es ging mir auch um die Angabe von Hurtigruten, dass es für Anlandungen in Häfe eben wasserdichte Wanderstiefel sein sollen.
    Für die "nassen Anlandungen" gibt es ja die Gummistiefel und daher dachte ich, dass ich um die "Wanderstiefel" drumrumkomme.
    Es ist wohl mehr die Aufregung vor der Reise!!! Und "Danke" für Deinen Tipp.
    Danke, Barbara

  • Hallo Barbara, ich habe es immer so gehalten, dass ich die Wanderstiefel zum Flug angezogen habe, aber Trekkingsandalen im Handgepäck hatte. Im Flieger kamen die Sandalen an die Füsse, die Wanderstiefel wanderten in einen Schuhsack und beim Aussteigen schaut eh keiner mehr, wieviel Handgepäck du hast ;)
    Dazu noch eine leichte Zip-Off-Hose mit Merino-Legging drunter und ein T-Shirt unter die Fleece-Sachen, dann kannst du dich vor der Landung schnell hitzetauglich machen.

    Viele Grüsse, Albatross
    Reiseberichte im Profil

  • Hi,
    wir haben ja auch eine Anlandung im Westen der Falkland-Insel erlebt. Auch dort waren die ausgegebenen Gummistiefel empfohlen. Gerade auch wegen dem Wasser beim Ein- und Aussteigen in die Tenderboote. Da standen wir jedesmal etwas im Wasser. Und auch danach war Stiefel putzen mit der automatischen Stiefelputzanlage Pflicht. Und das geht in eigenen Stiefeln schlecht/nicht. Würde ich nicht machen mit eigenen Schuhen (ziemlich harte Bürsten und Chemie).
    Ich hatte auch extra eigene Schuhe/halbe Gummistiefel mit, aber die durfte ich bei Anlandungen nicht tragen (lt. Exp.Team bei Stiefelausgabe). Das nächste Mal lasse ich sie gleich zu Hause. Nur in Stanley dann eigene Schuhe, aber das ist ja wie Stadt. Auf der Farm kann es etwas dreckig/staubig werden.
    Die Stiefel werden auch vor Falkland ausgegeben.
    Vielleicht kann ich noch Bilder beitragen, aber mit dem Handy kann ich das wohl nicht.
    LG Utha

  • Ich denke Euch allen für Eure vielen Tipps. Jetzt bleiben die Wanderstiefel zu Hause und ich ziehe "straßentaugliche" Schuhe oder Sneaker für den Flug an. Und alles Andere wird sich finden. Es sind ja noch 4 Wochen Zeit!!!!!
    Die Vorfreude auf das Abenteuer "Antarktis" steigt. Jedenfalls ist es für mich ein absolutes Highlight diese Reise machen zu dürfen.
    Utha, gibt es noch einen Reisebericht und vielleicht auch ein paar Fotos für die Vorfreudes?

  • Jedenfalls ist es für mich ein absolutes Highlight diese Reise machen zu dürfen.


    Diese Reise ist ein Highlight und ich musste oft daran denken, dass es ja eigentlich nur ganz wenige Menschen sind, die dies bisher erleben durften. Sie gehört für mich zu den zwei grossartigsten Reiseerlebnisse meines bisherigen Lebens (das zweite ist Canyonland in Südwest-USA - auf Platz 3 und 4 folgen dann Galápagos und der Kupfercanyon in Mexiko)


    Ich wünsche euch auf alle Fälle so tolles Wetter wie wir es hatten!

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