Nach 5 Monaten intensiver Planung habe ich gestern den "Point-of-no-Return" für eine etwas andere Hurtigrutenreise überschritten .
Zuerst geht es mit dem Flugzeug und großem Gepäck nach Kirkenes, da nebst Rucksack und Zelt auch ein Fahrrad und zugehörige Satteltaschen mit müssen.
Im Januar habe ich die Flugtickets für den Hinflug organisert (was gar nicht so einfach war, da mir für den Zeitraum von 5 Tagen, in dem ich starten wollte, nur ein einziger Flug angeboten wurde, bei dem ich auch das Fahrrad mitnehmen konnte).
Nachdem die Strecke recht detailliert ausgearbeitet war, konnte ich auch meine Rückfahrt organisieren (bis ganz nach Hause wollte ich ja dann doch nicht strampeln). So werde ich die letzten Kilometer von Göteborg aus per Schiff und Zug hinter mich bringen.
Gestern habe ich dann einen Teil meiner Ausrüstung, insbesondere Wechselkleidung und ein paar Süßigkeiten, zur Post gebracht und mir postlagernd nach Kirkenes geschickt. Das war - unabhängig vom Gesamtgewicht meines Gepäcks - deswegen nötig, da ich meinen Benzinkocher auch leer nicht mit ins Flugzeug nehmen darf .
Inzwischen habe ich meine Routenplanung abgeschlossen. Die Hurtigrute nutze ich dabei insgesamt 5x als Fähre, wobei ich voraussichtlich nur 4 Schiffe benutze (MS RICHARD WITH, 2x MS MIDNATSOL, MS POLARLYS und die längste Strecke mit der MS TROLLFJORD von Ørnes nach Trondheim). Die letzte Fähretappe wollte ich ursprünglich nur bis Brønnøysund machen und von dort aus weiter mit dem Fahrrad. Nachdem ich aber auf dem Weg nach Trondheim kaum eine Chance hatte, meine Tour komplett abseits der E6 zu planen (um ca. 20 km wäre ich nicht drumrum gekommen + ca. 80 km auf einem Radweg an der E6 bzw. durch dicht besiedeltes Gebiet), habe ich noch einmal in die Preisliste für Passagiere ohne Vorbuchung geschaut und festgestellt, dass die Strecke von Brønnøysund nach Rørvik einen Aufschlag von 13 NOK (nicht Euro!) kostet und die Weiterfahrt nach Trondheim sogar ganz umsonst ist. Daraufhin habe ich mich kurzfristig für einen kompletten Ruhetag auf See entschieden. Von Trondheim aus bin ich dann ganz schnell wieder in einer schönen und ruhigen Gegend.
Nicht zuletzt habe ich dadurch noch 5 Tage gewonnen, die ich zusätzlich auf Senja, den Vesterålen und den Lofoten verbringen kann .
Da ich die Strecke so geplant habe, dass ich kurzfristig bei schlechtem Wetter einen Ruhetag einlegen und dafür den einen oder anderen Schlenker weglassen kann, können sich die tatsächlich benutzten "Fähren" natürlich auch noch um 1 - 2 Tage nach hinten verschieben. Mal schauen, welche es tatsächlich werden .
Jetzt muss ich die nächsten Tage nur noch die richtige Balance zwischen Alltag und dem in-Gedanken-schon-unterwegs-sein finden ...
Viele Grüße
Noschwefi