Fotografiethread

  • ... Nutzt das was, oder "schwankt" das Schiff durch die Fahrt, so dass die Fotos trotz Stativs verwackeln? Fotografiere ich an Bord besser aus der Hand? ?(
    ...
    Martina


    Stativ für Polarlicht: Auf jeden Fall :!: Aber bitte kein so klappriges, daß die Kamera auch auf felsigem Untergrund kaum stabil hält. Höhe ist nicht so wichtig.
    Das Schwanken des Schiffes ist je nach Fahrtstrecke (z.B. zwischen Tromsø und Skjervøy hatte ich noch nie Seegang; in der Barentsee fast immer) sehr unterschiedlich.
    Ohne Stativ hat man keine Chance, die für Polarlicht erforderlichen Belichtungszeiten von 1 bis 10 Sekunden (je nach Kamera und Objektiv) ruhig zu halten. Die Reling vibriert oft und ist oben auch meist gerundet.

    Grüße
    Uwe


    I need vitamin sea!

    Einmal editiert, zuletzt von MD800 ()

  • Ja, es nutzt auf alle Fälle, die Kamera ist wesentlich ruhiger und die Vibrationen kann man vernachlässigen. Meine Bilder waren mit Stativ jedenfalls deutlich besser wie aus der Hand. Dazu kommt - vielleich möchtest du ja auch abends mal schöne Aufnahmen beim Landgang machen ;)

    Meine Fahrten: FINNMARKEN - NORDLYS - NORDNORGE - KONG HARALD - VESTERÅLEN - LOFOTEN (5X) - FRAM

    Reiseberichte siehe Profil !


  • @Trollfrau Ein Stativ ist für Polarlichtfotos ein absolutes Muss. Sicher bringt die Bewegung des Schiffs eine gewisse Unschärfe, aber immer noch weniger, als wenn Deine „unruhigen Hände“ noch dazu kommen.
    Denke daran, ein möglichst lichtstarkes (Weitwinkel-) Objektiv mit einer hohen Empfindlchkeit der Kamera zu kombinieren. Dann heben kürzere Belichtungszeiten Bewegungsunschärfen teilweise auf. Auf den Schiffen liegen Tipps zur Polalichtfotografie aus.

  • Ein Stativ ist natürlich toll, aber unhandlich. Die Alternativen wären ein Bohnensack oder ein Klemmstativ, die vor allem vom Transport her weniger aufwendig sind.

    Gruß Volkmar


    11/2014 MS Vesterålen
    09/2016 MS Lofoten

  • Ich bin auch oft unterwegs mit Bohnensack, halte es aber ungeignet für Polarlichtfotografie, da man ja oft nach oben fotografiert. Bohnensack ist eher gegeignet für Fotografie die nicht in den Himmel geht. Dann kommt noch dazu - wo will man auf einem Schiff den Bohnensack hinlegen?. Und auch ein Klemmstativ hat seine Probleme, da bleibt eigentlich nur die Reling, da hat es aber er Vibrationen die übertragen werden. mal davon abgesehen dass es da auch zu Spritzwasser kommen kann.

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  • Das kann schon sein, dass die Vesterålen da mehr Möglichkeiten bietet. Aber bei den anderen Schiffen sehe ich das nicht so. Habe gerade auf meiner letzten Reise erlebt was Leute ohne Stativ alles versuchsten um ihre Kamera / Handy irgendwo aufzulegen.

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  • Und bei den zu erwartenden niedrigen Temperaturen nicht zu stolz sein, auch mal Handschuhe zu tragen. Die metallischen Bestandteile können in der Winternacht ganz schön auskühlen. Es soll ja schon Jünger der Nordlichtfotografie gegeben haben, die nach dem euphorischen Außenaufenthalt erfrorene Fingerspitzen hatten.


    Wer druckreife Nordlichtaufnahmen machen will, der sollte ggfs. über einen speziellen Aufenthalt an Land nachdenken. Da kann man sich die optimale Ecke (kein störendes Fremdlicht, keine herumtobenden Mitmenschen, die einem immer ihr hell leuchtendes Kameradisplay ins Bild halten, ...) (vorher) aussuchen Es schwankt nichts, das Stativ steht absolut fest. Dann sind auch alle Sterne garantiert punktförmig.


    Wer sich mit etwas geringerer Qualitätsstufe der Aufnahmen begnügen kann und nur Wert darauf legt, dass die prinzipielle "Form" des Lichtspektakels am Himmel und seine Farbe zu erkennen sind, der hat es auch an Bord einfacher. Eventuell sogar ohne Stativ. Es soll ja Leute geben, die es schaffen, eine Kamera auch mal ein paar Sekunden ruhig zu halten ;) Dann kommt es auch nicht zu Ärger, wenn der nette Mitpassagier im Dunkeln das Stativ seines Nachbarn übersehen und umgerannt hat. Alles schon passiert.


    Man sieht - es gibt wie immer viele Religionen und Wahrheiten. Aber es darf ja jeder seine Schwerpunkte ganz individuell setzen.


    LG Klaus

  • Es soll ja schon Jünger der Nordlichtfotografie gegeben haben, die nach dem euphorischen Außenaufenthalt erfrorene Fingerspitzen hatten.


    ... sowas gibts... :whistling:

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  • Hallo Martina:


    Bei Aufnahmen an Bord mit Belichtungszeiten von 1 bis 10 Sekunden erhältst Du keine befriedigenden Aufnahmen, selbst mit Stativ nicht. Die Sterne sind nicht punktförmig, sondern zeigen sich in bizarren Kreis- oder Zickzack-Mustern, und der Hintergrund - wenn man sich in Landnähe befindet - ist völlig unscharf. Bis zum November ist noch viel Zeit. Kaufe Dir eine lichtstarke Digitalkamera mit optischem oder mechanischem Bildstabilisator. Mit meiner Kamera habe ich immer aus der Hand belichtet und bei mindestens jedem zweiten Bild punktförmige Sterne erhalten. Die Bild-Daten waren immer f1,8 1/4s und ISO 3200 bzw. 6400. Ein Stativ hätte mir natürlich dabei geholfen, sämtliche Bilder scharf zu bekommen. Erfahrungsgemäß macht man bei einem Nordlicht 100 Fotos, und mehr. Da bleibt das eine oder andere Bild auch ohne Stativ ausreichend scharf.


    Lupo

  • @Lupo Diese Aussage kann so nicht stehen bleiben. Selbstverständlich sind auch von fahrenden Schiff mit langen Belichtungszeiten gute Nordlichtbilder realisierbar. Nicht überall und immer ist Bewegung durch Wellengang im Schiff und dann lassen sich mit Stativ tolle Nordlichtbilder realisieren, bei denen auch die Sterne punktförmig bleiben.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Capricorn:


    Das sind meine Erfahrungen. Wenn Du vom fahrenden Schiff mit langen Belichtungszeiten punktförmige Sterne erzielt hast, bitte ich Dich, uns einige dieser Fotos zu zeigen, mit Angabe der Bild-Daten (Belichtungsdauer, ISO, etc.). Wenn man sehr, sehr viele Fotos macht, kann natürlich auch mal ein Bild mit punktförmigen Sternen gelingen, die Mehrzahl ist aber von geringerer Qualität. Mein Rat an Martina bleibt bestehen: Mit großer Blende, hohem ISO-Wert und Bildstabilisator kann man auf ein Stativ verzichten. Eine ruhige Hand ist natürlich immer von Vorteil. Ich habe noch nie ein Stativ bei meinen Winterreisen benötigt.


    Lupo

  • @Lupo Da ich Dir glaube, dass man bei 1/4 sec Belichtungszeit und Stabi selbstverständlich auch scharfe unverwackelte Bilder aus der Hand realisieren kann - Glückwunsch dazu, dass Du so starkes Nordlicht hattest -, kannst Du mir gut und gerne auch ohne Nachweis glauben, dass mir ganze Sequenzen von Bildern mit Stativ und Belichtungszeiten von 2 und mehr Sekunden ganz gut mit scharfen Sternen vom fahrenden Schiff gelungen sind. Bei der letzten Reise zu meinem Glück sogar an mehreren Abenden.
    Übrigens noch ein weiteres Argument für das Stativ: zusammen mit einem Fernauslöser kann man fröhlich ein Bild nach dem anderen knipsen und gleichzeitig sich mit seinen Augen, ohne ständig aufs Display schauen zu müssen, voller Bewunderung dem himmlischen Schauspiel widmen. Wenn man nämlich das Glück hat, den ganzen Himmel voll Nordlicht zu haben und nicht zu wissen, wo man zuerst hinschaut, ist es auch nicht verkehrt, die Kamera in die eine Richtung schauen zu lassen und selbst in die andere blicken zu können.

    Es grüßt Capricorn :hut:


    7/11 RW // 3/12 NX // 7/12 FM/VE // 3/13 VE // 1/14 TF // 3/14 LO // 7/14 NX // 4/16 FR // 3/18 VE // 7/19 FR


  • Mit ein bisschen Übung und einem L I C H T S T A R K E N Objektiv lassen sich auch vom Schiff aus Nordlichtbilder schießen, die zumindest für das Erinnerungsalbum zu gebrauchen sind. Soll es jedoch in groß an die Wand ist ein fester Untergrund erforderlich, mit ein bisschen Glück klappt´s in Kristiansund oder südgehend in Tromsoe. Da reicht notfalls auch ein Rucksack oder ein Beanbag als Unterlage. Wichtig ist, dass du die Polarlichter, sofern man sie mit dem bloßen Auge sehen kann, auch genießt und auf dich wirken lässt, anstelle dich nur um die Kamera zu kümmern ;)

  • Ich glaube, ich fahre lieber nicht im Winter. Ich stelle mir gerade vor, das Deck wäre voll gestellt mit Stativen der Polarlichtjäger. Man kommt vielleicht nicht mehr unfallfrei an die Reling. Ich würde bestimmt mindestens eines umrennen.
    Ne ne, da freue ich mich lieber an euren tollen Fotos, die ja offenbar das Spektakel ohnehin stärker abbilden als es mit bloßem Auge zu sehen ist. Selbst freue ich dann lieber am langen hellen Abenden. :)

  • @Lupo
    Ich habe immer mein Stativ dabei, wenn es Chance auf Polarlicht gibt.
    Dieses Foto ist im Oktober 2017 während der Fahrt Auf der Barentsee entstanden mit 4 Sekunden Belichtungszeit. Ohne Stativ hätte es das nicht gegeben :/
    Jetzt kannst du ja selber beurteilen, ob es sich lohnt ;)


    Ich versuche meine Aufnahmen mit maximal 800 ISO zu machen, damit ich anschließend noch Vergrößerungen machen kann.
    Das hier verlinkte Foto habe ich auf DIN A 3 vergrößert, was bei ISO 3200 nicht mehr möglich gewesen wäre.


    Viele Grüße
    Noschwefi

    Chor: Wir sind alle Individualisten :o-smile
    Einzelstimme: Ich nicht :o-tongue


    Reiseberichte siehe Profil :lofoten2:



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