In Trondheim hat du in der Regel sogar zwei Schiffe zur Auswahl, wenn es sich nicht um einem Tag ohne Schiff (Havila ist ja noch nicht komplett) handelt.
Die Aussage stimmt seit ein paar Jahren nicht mehr, es gibt keine Überlappung der Liegezeiten (s. Fahrplan).
Posts by ruder-rabe
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Ist die Jacke, die man bei Expeditionsfahrten bekommt so windgeschützt, dass man mit einer Fleecejacke darunter auskommt? Gefüttert ist sie ja sicher nicht.
Die Jacken sind relativ dicht. Feuchtigkeit kommt eigentlich nicht rein, aber wie das so ist, auch nicht raus. D. h. die darunter getragene Kleidung muss den „Körperdunst“ aufnehmen können und da wäre ich bei Fleece vorsichtig. Besser einen Wollpullover darunter tragen.
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Bist du sicher, dass du am 28.8. in Bodø bist? Wenn du am 22.8. in Kiel los fährst, ist das nach HR-Rechnung Tag 1.
1+5=6 > 6. Tag ist Bodø
22+5=27 > 27.8. kommt bei meiner Rechnung für die Rib-Boot-Safari raus.
Liege ich hier falsch?🤨
Selbst wenn ich verkehrt rechne, 1 1/2 Stunden vorher würde es auch nicht langweilig sein.
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Wir konnten auf unserer Reise (Otto Sverdrup ab 17.02.2023) an Bord zu Beginn der Reise noch alle Ausflüge buchen. M. E. müssen die includierten zu diesem Zeitpunkt auch noch buchbar sein, denn sonst wird der Vertrag nicht erfüllt.
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Bodø ist Tag 6 auf der Panoramareise. Ihr müsstet also am 27.08 gegen 13 Uhr planmäßige dort ankommen. Mit dem Rib-Boot ist man so gegen 14:30 Uhr am Saltsraumen. Das ist vier Tage vor Vollmond und eine gute Tide. Zu der Zeit wird gute Strömung sein (Höhepunkt 14:45, also perfekt). Aber schau doch im Wiki in den Link zur Saltstraumentabelle 2023 selbst an. Da kannst du sehen, ob sich die Fahrt zum Strudel lohnt.
Ich hoffe das Datum stimmt😉
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Wir hatten Anfang März den Zug zwischen 13 und 14 Uhr (mit Zugbindung) ab Hauptbahnhof gebucht und mussten uns noch über drei Stunden in Hamburg die Zeit vertreiben. Überlegt einmal, ob ihr evtl. schon in Altona einsteigen wollt? Da setzen die meisten Züge ein, stehen länger und man kann bequem seinen Platz suchen. Am Hbf ist das ein ganz schönes Gewusel.
Wir sind zu Fuß zum Fähranleger „Argentinienbrücke“ gelaufen, ab da zu den Landungsbrücken gefahren. Von dort sind es je drei S-Bahnstationen zum Hauptbahnhof oder nach Altona.
Alternativ mit dem Taxi nach Veddel fahren und da in die S-Bahn steigen. Rund um die Elbbrücken wird viel gebaut, da ist die Fahrzeit schlecht einzuschätzen.
In der Regel ist die Otto Sverdrup vor 7 Uhr in Hamburg. Je nach Lage der Kabine ist man so zwischen 8 und 10 Uhr samt Gepäck von Bord.
Vorgenanntes gilt für Ankunft in Steinwerder (dort wird am häufigsten angelegt).
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Tag 16, Samstag 4. März
Die Überschrift ist natürlich Unsinn, ich kann ja nicht ewig weiter zählen. Aber um eine kurze Nachlese und das Fazit einordnen zu können, ist das Datum vielleicht hilfreich.
Als wir gestern vom Schiff waren und uns auf den Fußweg zur Elbfähre gemacht haben, waren wir nicht die einzigen Paxe, aber merkwürdigerweise gab es kaum Kontakt. Vom Jungfernstieg zum Hauptbahnhof sind es drei S-Bahnstationen und damit genauso weit, wie nach Altona. Ich kann jedem nur empfehlen, wenn möglich, schon in Altona einzusteigen. Die meisten Züge setzen hier ein, haben einen langen Aufenthalt und man kann in Ruhe einsteigen, seinen Platz finden und das Gepäck verstauen. Da wir noch viel Zeit hatten, liefen wir zur Elbe und konnten drüben in Steinwerder unsere Bleibe der letzten zwei Wochen in der Ferne im Dunst erkennen.
Zum Fazit:
Einige haben die Ansicht, dass man die Expeditionsreise nicht mit der Postschiffreise vergleichen kann. Meine Einstellung dazu ist eine andere, nämlich, dass man sie vergleichen muss, um unentschlossenen Lesern die Entscheidung für die eine oder andere Reise zu erleichtern.
Sicher ist die Aussage richtig und wichtig, dass beide Reisen nicht das gleiche mit nur unterschiedlichen Starthäfen sind.
Bei der Expeditionsreise liegt der Schwerpunkt auf dem Aufenthalt in den Häfen und den dort angebotenen Aktivitäten. Hier, auf unserer Fahrt mit der Otto Sverdrup, war ein Team von 15 engagierten und z. T. hoch qualifizierten Mitgliedern an Bord und hat für Abwechslung auch auf langen Passagen gesorgt. Die während der Liegezeiten angebotenen Ausflüge sind vielfältig, aber (wenn nicht includiert) auch mit Preisen versehen, die die Reisekasse mit gut und gern 1000 € pro Person zusätzlich belasten können (nicht müssen!). Anders, als ich das auf der Postschiffroute auch schon erlebt hatte, werden die Ausflüge angeboten, aber nicht aggressiv beworben.
Die Tatsache, dass auf der Expeditionsreise kein Fahrplan eingehalten werden muss, führt im Umkehrschluss zu leichteren Abweichungen von der vorgesehen Route (Plan „A“). Diese vorgesehene Route führt in Teilen in Gewässer und an Orte, die abseits der regulären Postschiffroute liegen. Dieses „Neuwasser“ (wir kennen die Postschifftour ein wenig) war für uns ein Grund für die Wahl dieser Reise. Wenn Plan „A“ dann ausgerechnet an den Tagen, an denen es Neues zu entdecken geben sollte, gestrichen wird (bei unserer Fahrt Lysefjord und Reine/Å), führt das zwangsläufig zu Enttäuschung. Besonders im Winter muss damit gerechnet werden, dass wetterbedingt die Lofoten oder auch Honningsvåg (Nordkapp) gestrichen und durch irgendeinen Plan „B“ ersetzt werden .
Der Seetag zwischen den Lofoten und Loen entlang der schönen Küste Helgelands (so der Kapitän), kann abhängig von Wind und/oder Schiffsführung auch so weit draußen erfolgen, dass von dieser nichts zu sehen ist.
Das Serviceteam hat eine hervorragende Arbeit geleistet und war dabei immer gut gelaunt. Die Tatsache, dass es keine festen Essenzeiten gab, hat uns gut gefallen. Ständig neue Tischnachbarn waren die Folge. Wer das nicht will, kann sich am Eingang zum Aune (Hauptrestaurant) verabreden und bekommt dann einen gemeinsamen Tisch. Wie es ein paar Paxe geschafft haben, sich an der Tischeinteilung vorbei zu mogeln… ?
Morgens und zum Mittag gab es Buffet, wenn einmal die Brötchenkörbe leer waren, wurde schnell nachgelegt. Die Speisekarte war abwechslungsreich, das Essen prima und abends (Menü) auch optisch nett angerichtet.
Wie aus Gesprächen mit Mitreisenden zu entnehmen war, haben sich einige über die Enge der Kabinen beschwert, auch darüber, dass HR oder die Reisebüros keine Angaben zu tatsächlicher Größe machen konnten/wollten. Wir selber hatten hiermit keine Problem, aber man merkt deutlich, dass die Otto Sverdrup ein Postschiff war. Die Doppelbetten sind z. T. arg eng in die Kabinen „gepresst“ worden und so schmal, dass man schon eine gewisse körperliche Nähe wollen (oder ertragen😉) muss.
Ich persönlich werde, wenn ich noch einmal mit dem Schiff nach Norwegen fahre, wieder auf‘s Postschiff gehen, um mehr von der faszinierenden Landschaft zu genießen, denn (wie schon w. v. geschrieben):
Die Expeditionsreise kann Spuren der Postschiffreise enthalten.
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Tag 15, Freitag 3. März
Die Expedition ist zu Ende, das letzte Frühstück ist verdrückt. Angeblich sind wir in Hamburg, ich kann es nicht bestätigen, denn der Nebel ist so dicht, dass nichts zu erkennen ist.
Wir warten noch, dass unsere Gruppe (es gibt 5) zum Verlassen der Otto Sverdrup aufgerufen wird.
Hiermit schließe ich die Liveberichterstattung, ein Fazit folgt aber noch mit etwas „Abstand“.
Zu Hause müssen die Fotos gesichtet, sortiert und gegenfalls nachbearbeitet werden. Wenn sich die Ausbeute lohnen sollte, erfolgt eine Fotonachlese.
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Tag14, Donnerstag 2. März
Die Nacht war, was die See betrifft, ausgesprochen ruhig. Das „aufregendste“ auf der Überfahrt nach Esbjerg war der Ausfall des Internets, da Elon Musks Satellit Starlink, der auch das Schiff mit Daten versorgt, ausgefallen war. Ich musste da gleich an die Ukraine denken, die wohl Starlink auch für ihre Kommunikation nutzt.
Per Zufall habe ich dann mitbekommen, wie das Lotsenboot kam und konnte den Überstieg des Lotsen an Bord ablichten. Die Nordsee vor Esbjerg ist nur ganz leicht gekräuselt (Skiffwasser sagen die Ruderer).
Wir liefen bei Niedrigwasser und strahlendem Sonnenenschein gegen 13 Uhr in den Hafen ein.
Für die Paxe mit Mobilitätseinschränkung wurde ein Busshuttle eingerichtet.
Bei der Vorstellung des Programms für den heutigen Tag wusste unser Guide Morton nicht viel über Esbjerg zu sagen (O-Ton: Das war meine kürzeste Präsentation). Er konnte schlecht sagen, dass hier nur angelegt wird, um die Bedingungen des Norwegischen Internationalen Schiffsregisters zu erfüllen. NIS fordert für Reisen, die (auch) Güter oder Personen zwischen norwegischen Häfen befördern, das Anlaufen von mindestens zwei außer-norwegischen Häfen. Zur Erfüllung dieser Bedingung wird Esbjerg (zusätzlich zu Hamburg) angelaufen, und das ist allemal interessanter als ein Ständchen des Shantychors in Cuxhaven um Mitternacht. Durch diese Maßnahme wird der Einsatz des Personals aus Süd-Ost-Asien (zu Entlohnungen unterhalb der norwegischen Tarife) möglich.
Da wir Esbjerg erst kürzlich einen Tagesbesuch abgestattet hatten, war es ein kurzer Spaziergang bei bestem Wetter. Zeitig zurück haben wir dann noch den Whirlpool und anschließend die Sauna getestet. Die Whirlpools sind so klein, das man nicht unbedingt mit fremden Personen zusammen hineinsteigen möchte. Irgendwo hatten wir gelesen, dass die gemischte Sauna in Badekleidung zu besuchen sei. Wir waren anscheinend die einzigen, die sich daran hielten.
Gerade noch rechtzeitig hatten wir den Hafen verlassen, um einen perfekten Sonnenuntergang am Horizont analog und digital abzuspeichern.
Zum Abschluss des Tages gab es das obligatorische Käpt’ns Farewell und eine Versteigerung Zugunsten der Hurtigruten Foundation. Die HR-Flagge unserer Tour ist für 385 € und die Seekarte Hamburg-Nordkapp ist für 480 € verkauft worden.
Morgen in Hamburg gibt es Zeitfenster fürs Ausschiffen und dazu passend zwei Durchgänge beim Frühstück (6:30 und 7:30). Die Koffer werden heute Abend ab 22:00 Uhr eingesammelt und dann zum Terminal transportiert.
Waschtasche und ähnliches muss also im Handgepäck verstaut werden, oder man schafft seinen Koffer selbst von Bord. Die Kabinen müssen bis spätestens 8:00 verlassen sein.
Die Windprognose für die kommenden Nacht für die Nordsee lässt eine ruhige Überfahrt erwarten.
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Wir haben nur eine J-Kabine. Da lagen die Bademäntel auf dem Bett.
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Bademäntel gehören zur Kabinenausstattung, zusätzlich Handtücher gibt es im Saubabereich.
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Tag 13, Mittwoch 1. März
Morgens um 7 Uhr ist die Welt noch in Ordnung, sorry falscher Text,…
Morgens um 7 Uhr waren wir schon in Bergen und es war noch dunkel. Bergen liegt doch ziemlich weit westlich, Sonnenaufgang war heute erst um 7:38 Uhr.
Da wir zeitig zum Frühstück waren, erreichten wir die Bergstation Fløyen schon vor 9 Uhr. Die Sonne hatte es noch nicht über die Berge nach Bergen geschafft, so dass die obligatorischen Fotos erst nach dem geplanten Rundgang eingefangen wurden.
Dieser Rundgang führte am See Skomakerdiket vorbei zuerst über Asphalt mit Schneeresten, dann über harschigen Schnee, bis es vereist wurde. Zum Glück hatte meine Göga die Cityspikes eingepackt. Ohne diese hätten wir umkehren müssen. An einer Weggabelung stand auf einem Schild irgend etwas von Floyen und Trappa (o. ä.), und da wir nun trittfest waren, habe ich diesen Weg einfach ohne groß nachzufragen eingeschlagen. Der Weg war im eigentlichen Sinn urig, es ging wahrlich über Stock (Wurzeln) und Stein. Teilweise sah es aus wie ein kleiner überfrorener Bach. Kurz vor dessen Ende kam eine schmale Holztreppe mit beidseitigem Geländer und dann eine vereiste Treppe aus Steinplatten, ohne Geländer. Als wir wieder an der Aussichtsplattform der Bahn waren, war auch die Sonne so hoch, dass die Stadt in fotogenes Licht getaucht war.
Brüggen selbst ist momentan nicht so fotogen, weil einige Häuser einer dringenden statischen Sanierung unterzogen werden. Durch große Scheiben kann man die verfaulten alten Stützen sehen.
Daneben ist der hier im Forum schon viel beschriebene Baker Brun. Der Duft draußen auf der Straße ist schon eine Herausforderung, aber ich durfte nicht….
Die verbliebene Zeit nutzten wir zur Besichtigung der Festning Bergenhus.
Nach einem frühen Mittagessen ergatterten wir noch vorn Backbord Sitzplätze für die Fahrt durch die Sunde.
So wie heute, hätte ich mir mehrere Tage gewünscht (Land zum Greifen/Fotografieren nah), besonders den Seetag zwischen Svolvær und Rørvik, der dann ein echter Sehtag gewesen wäre. Perfekt wurde der heutige Tag durch einen wolkenlosen Himmel. In dieses Bild passte auch ein Seeadler, der keine 50 m neben uns einen Fisch ergriff und dann mit seine Beute über den Bug abdrehte. Das alles ging für ein Foto zu schnell.
Der krönende Abschluss, eine am Horizont im Meer verschwindende Sonne, wird durch die Insel Karmøy verhindert (wir fahren durch den gleichnamigen Sund).
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Danke für die Wünsche. Ja, das Wetter ist heute traumhaft. Wir sind incognito oben gewesen, also ohne rote Jacken
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Forts. 28. Feb.
Um 21 Uhr gibt es über die Borddurchsage Nordlichtalarm „auf Steuerbord“. Blöd nur, dass ich so weit südlich und bei bedecktem Himmel die Kamera und das Stativ schon weg gepackt hatte. Also IPhone und Gimbal geschnappt und raus auf Deck 8. Mit dem bloßen Auge ist wieder einmal nichts zu sehen, das Handy erkennt ganz schwaches grün hinter den Bergen. Andere Paxe starren fast senkrecht nach oben, aber da leuchtet nur die Lichterkette.
Als ich enttäuscht wieder in der Kabine bin, kommt eine zweite Durchsage, dass man jetzt die Außenbeleuchtung abschalten würde.
Ich verzichte darauf, noch einmal nach oben zu gehen.
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Tag 12, Dienstag 28. Februar
Heute geht es in den Nordfjord nach Loen. Bis 10 Uhr ist von der phantastischen Landschaft nicht viel zu sehen. Die Wolken hängen 50 - 100 m über dem Wasser, aber die Sonne gibt sich Mühe.
In Loen sind wir die einzigen Gäste. Das Übersetzen mit den Ribbooten geht zügig und die Gondel fährt nicht nach Fahrplan sondern nach Bedarf, d. h. wenn voll dann los. Oben liegt eine dünne Lage Neuschnee über reichlich Altschnee. Mit einem Pistenbully (ja, wie in den Skigebieten) waren zwei ausgewiesene Wanderwege verdichtet, so dass man auch ohne Schneeschuhe gut vorankam. Die Teilnehmer der Exkursion Schneeschuhwandern waren deutlich langsamer unterwegs und nur ein kurzes Stück abseits der „Piste“. Aprospos Piste: Wir haben hier beide Lust aufs Skilaufen bekommen.
Die Sonne hat es leider wieder nicht geschafft und da es auch fast windstill war, blieben die Wolken in den Bergen hängen, bedeckten aber nur noch die Gipfel. Als wir wieder auf dem Schiff waren, hat es kurz geregnet.
Pünktlich um 17 Uhr startet die Otto Sverdrup gen Bergen, noch im ruhigen Wasser gab es das Meeresfrüchte Buffet.
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Die Reise heißt doch „Auf den Spuren der Postschiffroute“ und nicht „kann Spuren der Postschiffroute enthalten“, aber vielleicht sollte HR über eine Umbenennung nachdenken.
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Tag 11, Montage 27. Februar
Da war es wieder, dieses Rattern in der Tür hat mich geweckt. Aber dieses Mal mussten es Trolle gewesen sein, denn ein Blick auf unsere Position in MT zeigte, dass wir gleich (6:20) am Torghatten sein werden. Also schnell etwas angezogen und die Sicht gecheckt, das Tele drauf geschraubt und raus auf Deck 5. Ich kenne die Umrisse, es war der Berg, aber das Nichts (ein Loch ist bekanntlich da wo nichts ist) war ohne Licht auch nicht zu sehen. Mein Fotoapparat wollte wegen fehlender Konturen nicht einmal auslösen. Immerhin habe ich dem Expeditionsteam eine Chance gegeben. Die „Maud“ folgt uns übrigens mit fünf Stunden Abstand und hat folglich Licht im Loch.🤨
Hinter Rørvik geht es auf die Folda. Bei Wind aus W mit 5 (zunehmend 6) bft und Kurs SW kommen die Wellen schräg von vorn. Jeder kann sich vorstellen, was das bedeutet.
Wer von uns glaubt, die üblichen zwei Stunden überstanden zu haben, kennt den Kapitän nicht. Ansage: „Wie uns soeben von der Brücke mitgeteilt wurde, werden wir für weitere ein und eine halbe Stunde offene Seestrecke haben.“ Das passt genau in die Mittagszeit, man hat nur vergessen guten Appetit zu wünschen.
Leider fahren wir so weit draußen, dass von der Küste nichts mehr zu sehen ist. So viel zum Titel dieser Reise „Auf den Spuren der Postschiffe“.
Bis zur Insel Hitra (von Norden gesehen hinter der Trondheimsfjord) bleiben wir der Folda „ausgesetzt“.
Bei (bald) nachlassendem Tageslicht ist von der Landschaft wenig zu sehen, die Wolken hängen einfach zu tief, geschätz deutlich unter 100 m.
Abwechselung (für uns) waren der von Expeditionsteamsmitglied Henryk launig vorgetragene Kurs in klassischer Navigation Teil 2. Hier musste ein (seemännischer) Kurs in eine Seekarte eingetragen werden. Weil uns die Vortragsart gefiel hatten auch gleich noch den passenden Knotenkurs gebucht. Es ist schon erstaunlich, wie dreist einige Paxe sind. Für die Kurse hängen Listen aus, da Übungsmaterial und Sitzplätze begrenzt sind. Trotzdem saßen einige, die nicht angemeldet waren, an den Tischen und mussten erst mit Hilfe eines Listenabgleichs hinaus gebeten werden.
Für meine Göga stand noch die Teilnahme an einem Strickprojekt an.
Gegen 19:30 geht es dann raus auf die Hustadvika (offene Seestrecke). Der Wind sollte sehr ruhig sein, aber die Wellen vom Nachmittag werden uns wohl noch in den Schlaf schaukeln.
Aurora Forcast sagt kräftiges Nordlicht voraus, und bei uns ist der Himmel zu. Es regnet
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Forts. 26. Feb.
Der Vestfjord zeigt sich in der ersten Stunde so ruhig, dass man da noch hätte rudern können (in sog. Seegigs/Inrigger, für Insider). Danach kommt Bewegung ins Schiff. Die fehlenden Schaumkronen und langen Wellen deuten auf „alte See“ hin. Windfinder sagt WSW mit 3 bft, unser Kurs ziemlich genau S.
Noch auf dem Vestfjord fand unser Navigationskurs statt. Bei dem Geschaukel vorne im Bug war das Abstecken von Koordination nicht ganz einfach, oder anders beschrieben auch nicht appetitfördernd.
Da wir morgen Seetag haben gibt es kein Programm. Irgendeine Durchsage muss abends wohl sein. Mir völlig unverständlich war die Ankündigung um ca. 20:30 Uhr, was wir morgen nicht sehen werden, weil wir im Dunkeln dran vorbei fahren: Die Bergkette der Sieben Schwestern und den Berg mit dem Loch „Torghatten“. Dass wir heute am Tag Reine und das Fischerdorf Å nicht gesehen haben wurde ja auch nicht bekannt gegeben
omlia Auf unserem Weg nach vorn kam uns ein Mitreisender entgegen, der auch erzählte, dass er unter den Gestellen durchgegangen sei. Ich habe wohlweislich darauf verzichtet.
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Tag 10, Sonntag 26. Februar
Als Plan „A“ verkauft, aber eigentlich doch Plan“B“
Da hatte ich am Freitag mit der Ankündigung der verlängerten Liegezeit für Tromsø leider die richtige Vorahnung (#95).
Wir sind heute nach Svolvær gefahren und nicht nach Reine. Vom Expeditionsteam gab es hierzu keinerlei Erklärung/Begründung. Trotz Schleichfahrt heute Nacht (im Tjeldsund bis 4,3 kn gedrosselt) kamen wir kurz vor 10 Uhr am Zielhafen an. Das Wetter ist unterirdisch. Wie nennt man es, wenn die Wolken das Wasser berühren? Ich glaube Nebel. Der Nebel geht dann in Landregen über bei fünf ° C (+ natürlich, sonst wäre es ja Schnee😉). Wenn genug davon runter gefallen ist, sind vielleicht auch noch die imposanten Berge um Svolvær bis zu den Gipfeln zu sehen.
Um 10:30 sitze ich faul in der Explorerlounge und beobachte die Teilnehmer des Ausflugs „Kajakpaddeln in Svolvær“, wie sie im Hafenbecken umherfahren. Zwei grüne Kajakeiner begleiten sechs rote Zweier. Am Anfang bewacht noch ein Schlauchboot mit einigem Abstand das Treiben. Mehr und mehr bekommt der Himmel Strukturen, es scheint doch noch die Sonne durchbrechen zu wollen.
Gegen 12 Uhr fassen wir allen Mut zusammen und machen uns auf den Spazierweg. Einfach der Nase nach war der Plan. Als wir dann an der Brücke zur Insel Svinøya landen, wird der Plan konkret: Ziel Fischerfrau an der Hafeneinfahrt.
Zuvor musste noch ein weiteres Wetterrätsel gelöst werden: Was ist das Ergebnis von 20 cm Neuschnee (von gestern) plus 10 Stunden Regen (von heute)? Zwar mathematisch nicht ganz richtig, aber es sind mindestens 10 cm Matsch. Entsprechend anspruchsvoll war die Aufgabe einen halbwegs trockenen Pfad zu finden. Übrigens hatte die Sonne nur einen Punktgewinn errungen, der Sieg ging eindeutig an den Regen.
Nach gut 90 Minuten und sechs Kilometer Matschhopping kamen wir gerade noch rechtzeitig zum Mittagessen zurück aufs Schiff.
Die Stockfischgestelle werden noch bestückt. Es sind fast ausnahmslos nur die Köpfe. Die Luft kann man „würzig“ nennen. Zum Trocknen ist es eigentlich zu warm. Die Fischer sorgen sich um die Zukunft dieses Geschäftes, auch hier ist der Klimawandel zu spüren.
Um 15 Uhr sitzen wir wieder in der Explorerlounge, haben sogar noch vorn Fensterplätze erwischt.
Leider sind auch wieder zwei Powerwürfler dabei. Irgendwie empfinde ich das Geräusch störend.
Zur Abfahrt gegen 15:30 quälen sich noch einmal ein paar Sonnenstrahlen durch Wolken.