Dankeschön für die Fortsetzung deines Berichtes! Die Sonnenuntergänge (auch aufgänge) sind zauberhaft
Beiträge von foerdesprotte
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Donnerwetter, lieber Jobo, 2 Std. im Wasser planschen - da war das Wasser wohl "sehr gut temperiert" . Hoffentlich konntest du in den weiteren Tagen der Reise das Buffet (allgemein das Essen, auch an Land) in vollen Zügen geniessen .
Freue mich auf die Fortsetzung
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Jobo, wahrhaft paradiesische Fotos . Bin am Träumen...
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Lieber @Jobo, vielen Dank für die Fortsetzung . Die Einreise in die USA ist ja sehr "Datenschutzfreundlich" - gleich alle Finger jeder Hand werden gescannt . Und die Mitarbeiter des Flughafens wissen auch nicht alle Bescheid, wo was ist / abfährt.
Aber Hauptsache ist doch, dass du dein Hotelshuttle gefunden hast und dich im Hotel ausruhen konntest, nach dieser laangen Anreise (Teil 1).
Freue mich auf die Fortsetzung .
LG foerdesprotte
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Sehr schön, dass dein Reisebericht startet . Du hast ja echt sehr viel Planung machen müssen im Voraus! Freue mich auf die Fortsetzung (Anreise) .
LG foerdesprotte
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Waaas, scho wieder vorbei, diese Traumreise . Bei HR ist´s schon so, wenn man die B-K-B macht - aber ich dachte, dass am anderen Ende der Welt, auf der Südhalbkugel, die Zeit noch langsamer geht...
Seis drum: @Jobo: Vielen Dank für den Bericht . Freue mich sehr auf den "richtigen" Bericht - lang, mit vielen Fotos .
LG foerdesprotte
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Hallo "Sterna",
leider ist es so, dass für nächstes Jahr kein Anlauf der MS World Voyager in Kiel geplant ist . Bremerhaven und Hamburg wären eine Alternative (Reise nach Norwegen!) 15 Tage ab BRV / bis HH... 26.06. - 10.07.23
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@micha: Leider ging die Energie der Pizzen nur in den Bauch und nicht in die Arme .
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Do, 28.07. Ankunft Kiel (Danzig-Kiel 363 sm)
Am gestrigen Abend noch meldete sich unser Kapitän per Durchsage zu Wort - heute sollen wir gegen 0630 Uhr in der Kieler Bucht den Lotsen übernehmen. Früh um 0530 Uhr bin ich angezogen und bereit, die letzten Seemeilen an Deck zu geniessen . Nochmals tief die Seeluft einatmen - hach wie schön .
Um 0625 Uhr betritt der Lotse unser Schiff - per "orangenem Taxi" kam er von einem entgegenkommenden Frachter (dort abgesetzt) zu uns, also nicht direkt von der Lotsenstation "Leuchtturm Kiel" .
Vorher habe ich letzte Dinge in meinen Koffer gepackt - bis 0700 Uhr sollen alle Passagiere ihre Baggage vor ihren Kammern auf den Flur stellen. Dort werden die Gepäckstücke aufgesammelt und von Bord gebracht - dazu bald mehr...
Die Einfahrt in die Kieler Förde habe ich ja schon einige Male erlebt - es ist jedesmal sehr schön . Ganz im Hintergrund (im Prinzip ab dem Leuchtturm Kiel) sind die Portalkräne von (ehemals) HDW zu sehen. Bei schönem Wetter passieren wir Laboe samt Marine-Ehrenmal, Falckenstein, den (hässlichen) Leuchtturm Friedrichsort, das U-Boot-Ehrenmal in Möltenort, den Ostuferhafen. Ja, wer liegt denn dort und grüsst nicht per Typhon??? MS Vasco da Gama, zweites Hochseeschiff von Nicko-Cruises! Na, da hätte ich mir aber etwas mehr "Action" erhofft .
Na ja, langsam schleichen wir (hach, wieder doppelt gemoppelt ) durch die Förde. Am Ostseekai liegen schwimmende Bettenburgen . Tja, wo sollen wir denn nu anlegen? Wenn nichts mehr geht, dann am äussersten Ende der Förde - am Norwegenkai . Ja dort, wo immer die beiden Schiffe MS Color Fantasy und MS Color Magic anlegen, die Oslo-Fähren . Spät dreht MS World Voyager auf dem Teller, um rückwärts "einzuparken" - natürlich wird der Liegeplatz für die Color-Line-Fähren freigelassen . Interessant ist das Vertäuen - ich stehe auf Deck 6 achtern, und bekomme mit, was die zuständigen Festmacher während ihrer schweren Arbeit so untereinander kommunizieren - wohl wissend, dass an Bord kaum jemand der Besatzung dieses verstehen wird . Na jaaa....
Um 0800 Uhr schmiegt sich das Schiff an den Kai, ca. 30 Min. später ist unsere Gangway ausgefahren. Per Hand-Kette werden die Koffer der Paxe über diese Gangway an Land gebracht und im Erdgeschoss des Terminals für uns zum Abholen bereitgestellt.
Das Andocken der Gangway-Brücke vom Terminal an das Schiff ist anscheinend etwas komplizierter, denn es dauert... Wir sind ja so lütt und die Decks so niedrig.
Der Kreuzfahrtdirektor Manfred Fiedeler verabschiedet uns mit warmen Worten und teilt mit, dass ausnahmsweise der Ausstieg auf Deck 5 stattfindet. Aha, da ist also auch eine Möglichkeit, das Schiff zu betreten oder zu verlassen! Professionell ist der Weg zum Ausstieg mit Schildern gekennzeichnet . Ein letztes Mal wird die Bordkarte gescannt (jedesmal erscheint dann ja auch auf dem Lesegerät des Sicherheitsoffiziers das Foto des Passagiers).
Im Terminal des Norwegenkais (hier bin ich einige Male schon gewesen) platziert sich unser Hotel-Manager, um uns den Weg zu den Koffern und den Ausgängen zu weisen. Als ich ihm sage, dass ich in ca. 30 Minuten zu Hause sein werde, ist er natürlich sehr erstaunt . Viele der Mitreisenden haben noch einige hundert km vor sich...
Da mein Koffer so schwer und unhandlich ist, gehe ich zum Hbf und nehme einen öffentlichen Bus - um 0915 Uhr schliesse ich meine Wohnungstür auf.
Die Reise "zu Balten, Skandinaviern und Polen" ist zu Ende .
Epilog
Es war eine traumhafte Reise . Das Schiff ist sehr modern (Baujahr 2020), seit April 2021 auf den Weltmeeren unterwegs. Ich habe ca. 3,5 Wochen vor Beginn der Reise gebucht - online auf der Homepage von Nicko-Cruises. Ein Sonderangebot habe ich bekommen. Das Getränkepaket "Basic" war auch noch inkludiert - der Reisepreis war für mich sehr hoch, aber in Bezug auf die "normalen" Preise günstig. Wer mehr wissen möchte - gerne per PN!
Die Route hatte von allem etwas - Großstädte, kleine Hauptstädte (Mariehamn), 2 Zodiactouren, fantastisches Essen, fast noch fantastischere Crew .
Dieses muss bezahlt werden - das muss Mann / Frau sich bewusst sein! Dem Schiff würde ich eine 4.5 Sterne-Kategorie in Allem geben - 5 Sterne sind doch zu gewagt .
1.935 Seemeilen legte ich auf dieser Reise zurück. Jede habe ich genossen. Mein ist sehr erfüllt von all den Eindrücken, die ich auf dieser Reise sammeln konnte. Ihr lieben Mitlesenden habt vielleicht auch ein klein wenig meiner Begeisterung und Liebe zu dem Schiff, seiner Besatzung, den Städten und der Ostsee an sich spüren können. Es hat mir sehr viel Spass gemacht, hier diese Tour auf MS World Voyager zu beschreiben.
Over und Ende
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@mil etter mil: Bernhard, danke für die Aufklärung . Die World Voyager drehte schon morgens beim Anlegen auf dem Teller, um in Fahrtrichtung Danziger Bucht am frühen Abend schnell wegzukommen. War ziemlich eng beim Drehen, Schlepper waren auch vor Ort, bereit, einzugreifen .
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Kommt drauf an, wie dehnbar der Begriff "Heuer" sein kann... .
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Mi, 27.07. Seetag
Als ich heute aus dem Bettchen steige habe ich eine geruhsame Nacht hinter mir - ich wurde hin- und hergeschaukelt. Die Ostsee ist schön kabbelig .
Der Himmel ist bewölkt, dann und wann gehen kleine Regenschauer nieder. Pünktlich, wie an den meisten Tagen dieser Reise, beginne ich denselbigen um 0800 Uhr im Restaurant mit der Nahrungsaufnahme . Ab 1000 Uhr ist wieder Spielen angesagt - Corn Hole, diesmal in der Main-Lounge . Daran anschliessend findet im Auditorium um 1100 Uhr eine Info-Veranstaltung statt - der Kreuzfahrtdirektor will über das Ausschiffen morgen in Kiel referieren. Na, vielleicht springe ich ihm ja noch bei, falls ich das Gefühl habe, dass er etwas Wichtiges vergisst. Denn in Kiel lebe ich seit 14 Jahren und kenne mich dort ziemlich gut aus .Alles läuft zu meiner Zufriedenheit ab und ich kann mich dem nächsten Programmpunkt widmen: Einer Fragestunde um 1130 Uhr. In der Main-Lounge sind 4 Barhocker auf der Bühne platziert worden. Es sind angekündigt: Kaptein, Kreuzfahrtdirektor, Hotel-Manager und der Chief. Geballte Kompetenz also .
Standardmässig - ich hatte es geahnt - wird die Frage nach dem Verbrauch des Schiffes gestellt. Kaptein ("Moin liebe Gäste") aus der "Seefahrerstadt Bochum" antwortet, dass er gerne pro Stunde von jedem der 100 Passagiere an Bord einen Kanister mit 10 l Marine-Diesel haben möchte... Alles klar? Bei voller Fahrt, wohlgemerkt .Exkurs: Bei meiner Frachtschiffreise 2017 auf MS San Francisca (100000 t, 300 m lang, 48 m breit) hätte ich 6250 l Schweröl pro Stunde, also 625 Kanister a 10 l, in den Maschinenraum schleppen müssen - ich war ja der einzige Passagier damals an Bord .
Zum Glück gibt´s dafür Tanks .
Auch meine Frage, ob der Staff-Captain einem Chief-Mate, also 1. Offizier gleichzusetzen ist, beantwortet der Kapitän mit "Ja". Bin zufrieden - Comedy ist natürlich wieder geboten - wo Kaptein und Kreuzfahrtdirektor auftauchen, wird es lustig .
Voller neuer Infos gehe ich um 1245 Uhr ins Restaurant - mal sehen, was heute auf dem Buffet angeboten wird. Alles ist, wie immer, super .
Da ich ja bekanntlich Urlaub habe, und diesen möglichst erholsam gestalten möchte, lege ich mich nach vollendeter Schlemmerei ins gemütliche Gemach.
Erst um 1700 Uhr ist wieder Action angesagt - eine Veranstaltung in der Main-Lounge. Unser Lektor aus Wien möchte gerne eine Lesung, kein Lektorat, machen.
"Der Wiener - Vorkommen, Aufzucht und Haltung" - so soll der Titel des Buches sein, welches "Heuer" auf den Markt kommen soll. Wir Zuhörer/innen biegen uns teilweise vor Lachen . Ein Teil der Lesung handelt vom Kennenlernen zweier Paare auf Kreta: Ein Paar aus Wien trifft zufällig auf ein Paar aus Deutschland - aus Gelsenkirchen. Als dieses ausgesprochen wird, erheitert es das Wiener Paar sehr - warum??? Bitte mal die Wiener hier im Forum melden, ob sie helfen können . Das Wort "Gelse" wird übrigens wie "Gejse" ausgesprochen .
Mit Schmerzen im Zwerchfell (vom Lachen) setze ich mich um 1900 Uhr wieder auf die Restaurant-Terrasse. Zwar ist´s heute Abend wirklich frisch hier, aber die allseits professionellen, freundlichen und über alle Zweifel erhabenen Kellner hüllen die Gäste mit warmen Decken ein . So lässt es sich herrlich schlemmen.
Mit vollem Verkneter, glücklichem Herzen und Wehmut in der Seele verdaue ich an Deck, packe meinen Koffer und begleiche die kleine Rechnung an der Rezeption.
Das Wetter klart auf, Rügen liegt fast hinter uns - die letzte Nacht an Bord der MS World Voyager bricht an...
Einmal wird´s noch weitergehen...
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@mil etter mil: Bernhard, das wundert mich nun sehr, dass selbst damals dir das Gebäude des Krantores "vorenthalten" wurde
@effemuc: Hat´s geschmeckt? -
Lieber Jens, danke für das Lob .
Nachklapp zum gestrigen Tag: Anbei die Fotos vom Gala-Dinner. Guten Appetit wünsche ich euch
Foto 2: Tisch
Foto 3: Wrap
Foto 4: Gänseleber-Terrine mit gerösteten Aprikosen
Foto 5: Bouillabaisse
Foto 6: Langsam geschmortes Kalbsbäckchen auf Petersilienrisotto
Foto 7: Hummer Thermidor (eher "Hümmerchen")
Foto 8: Rinderfilet "Wellington" mit Trüffelsauce, Brokkoli und Fondant Kartoffeln
Foto 10: Schokoladen-Creme Brulee mit Gewürzkirschen
Foto 9: Petit fours -
@Bavaria58: Danke, liebe Agnes
Di, 26.07. Danzig (Stockholm-Danzig 354 sm)
Heute sehe ich leider, dass es regnet . Trotzdem gehe ich an Deck. In einiger Entfernung ist an Steuerbord Land zu erkennen - die Halbinsel Hel(a). Gegen 0715 Uhr passieren wir die Spitze und tauchen in die Danziger Bucht ein. Um 0730 Uhr beginnt schon das Frühstück, denn gleich nach der Ankunft in Danzig gegen 0900 Uhr soll schon der Ausflug "Stadtrundfahrt Danzig" beginnen. Ja, diesmal habe ich mich entschieden, den geführten Ausflug mitzumachen. Denn es soll sich kein Shuttlebus am Kai befinden. Taxen und private Taxen (Bolt, eine Art Uber) gibt es, aber dies ist mir zu unsicher, habe ich doch nur wenige Zloty in der Tasche .
Na ja, leider giesst es in Strömen, als ich die Gangway hinuntereile. Zwei Busse stehen bereit. Zusätzlich zu den normalen Dingen, die ich zu Ausflügen mitgenommen habe, ist nun noch ein Utensil dazugekommen - ein spezielles Audiogerät, welches auf der Kabine bereitliegt und zu geführten Ausflügen benutzt werden kann. Dieses Gerät schalte ich ein, als wir nach 20 Minuten Busfahrt im Zentrum Danzigs ankommen. Ewa, die nette Führerin, testet, ob bei jedem der 33 Teilnehmern des Ausflugs das Gerät funktioniert (Kanalnummer etc.) . Dann beginnt der geführte Stadtrundgang. Wie Lemminge folgen wir Ewa und dem Schild, welches sie immer hochhält, damit wir nie die Orientierung verlieren .
Der Regen hört zum Glück auf . Wir gehen am Ufer der Motlau entlang, sehen das berühmte Krantor, allerdings nur von der Seite, nicht von vorn - dazu müssten wir den Fluss überqueren. Die Fussgängerbrücke ist zur Zeit eingeklappt, also können wir nicht über den Fluss . Hoffentlich ergibt sich im Laufe des Rundgangs noch eine Möglichkeit, das Krantor von vorn zu sehen...
Ewa erzählt viel Interessantes, z.B. über die Polnische Sprache und eingehend über die Geschichte der Stadt. Ich bin mit dem Fotografieren mit zwei Kameras und dem Audioguide beschäftigt - der "Knopf im Ohr" will nicht so recht in meinen Ohren sitzen . Hach, ist das anstrengend .
Die Bauten in der Altstadt, die wir zu sehen bekommen, sind alle neu aufgebaut worden, denn die Stadt wurde im 2.Weltkrieg zu 91% zerstört . Ewa erzählt, dass die sowjetischen "Freunde" 70% der Wirtschaftsleistung Polens nach 1945 abzwackten. Mit dem Rest wurde der Wiederaufbau getätigt - was für eine Leistung .
Der grosse Bau der Marienkirche ist sowohl aussen, als auch innen, ein Prachtstück. Bewundernd lausche ich den Ausführungen Ewas und schaue mir die Orgel, die hohen Decken, das Grabmal des erstochenen Bürgermeisters Adamowicz (2019!!!) und eine Astronomische Uhr an. Sehr beeindruckend, diese Kirche .
Über den Langen Markt erreichen wir eine Bernsteinschleiferei. Hier wird uns gezeigt, wie dieser "Schatz der Ostsee" verarbeitet wird. Zum Glück gibt es auch eine Toilette . Leider sind mir die zum Kauf angebotenen Kunstwerke aus diesem Baumharz zu kostspielig... 12 Minuten, bevor wir uns wieder vor dem Geschäft treffen sollen, fällt mir ein - da war doch etwas? na klar - das Krantor . Ich nehme meine Beine in die Hand und jage über die Brücke am Grünen Tor, um das berühmte Gebäude des Krantores von 1444 von vorn zu bewundern. Schnell Fotos gemacht, ein Minütchen dort gestanden, um mir den Blick auf das Tor einzuprägen. Schnell eile ich (ja, "Doppelt hält besser", ich weiss) zurück zum Bernsteingeschäft. Ich hasse es, zu einem Termin zu spät zu erscheinen . Rechtzeitig bin ich zurück, Ewa zählt uns ab, und wir gehen zum Bus zurück, der an einer Hauptstrasse parkt. Inzwischen ist auch die Sonne zum Vorschein gekommen . Müde und mit schmerzenden Füssen ("Laufwarzen" ) sitze ich im Bus. Der 4-stündige Ausflug hat mir gefallen, die Altstadt ist sehr sehenswert! Nur, dass der Besuch des Krantores als eigener Punkt während des Rundganges ausgelassen wurde, ist sehr kritikwürdig .
Gegen 1330 Uhr bin ich zurück an Bord der World Voyager. Bei Sonnenschein und Wärme lasse ich mir wieder eine Mittagspizza am Pool schmecken - das tut gut!
Den Nachmittag verbringe ich mit Schlafen, Fotos sichten, Tagebuch schreiben. Schon um 1745 Uhr , wieder früher als geplant, legen wir vom Kai an der Westerplatte ab. Dieses Monument mit grosser Historie fotografiere ich noch, dann widme ich mich dem "Aufbrezeln" - ja, es ist heute Gala-Abend .
1845 Uhr ist Abschiedscocktail in der Main-Lounge. Der Ozeanpianist spielt. Der Kreuzfahrtdirektor ist wieder aufgetaucht und zelebriert zusammen mit dem Kapitän die Verabschiedung, bzw. den Abschieds-Cocktail. Wieder ist es Comedy vom Feinsten , was die Beiden so von sich geben . Die wunderbaren Menschen, die uns eine so schöne Zeit an Bord gemacht haben, defilieren an uns vorbei - Riesenapplaus ertönt. Die Crew war und ist wirklich Einmalig .Anschliessend findet das Galadinner statt. 7 Gänge werden serviert. Ich beschliesse, sogar beide Hauptgänge zu nehmen - Hummer Thermidor und Beef Wellington . Ich sitze wieder draussen auf der Restaurant-Terrasse. Heute ist der Tisch besonders hübsch gedeckt . Dieses Dinner wird 2 Std 15 Min dauern. Pappsatt erhebe ich mich nach dem feudalen Mahl, welches nochmals eine Steigerung gegenüber den vorherigen Dinner (s) gewesen ist. Wow wow wow!!!
Glücklich stehe ich zum Verdauen an Deck - Backbords ist die polnische Küste zu sehen, wir fahren ziemlich dicht unter Land. Spät gehe ich Schlafen - zuviele Eindrücke müssen verarbeitet werden...
Morgen ist Seetag.
Wird weitergehen...
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@JKmuc: Tja, zwar habe ich dieses Schiff mit den "4 Buchstaben" vorher schon entdeckt, beim Knipsen des Fotos "Schären_1" hatte ich allerdings nur den Vordergrund (Haus) im Sinn. Dass im Hintergrund zu dieser Sekunde das Schiff der Rostocker Reederei vorbeifuhr - das hatte ich nicht bemerkt, erst, als ich das Foto auf meinem Laptop sah .
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Sodele, ich habe nun tief Luft geschnappt - weiter geht´s...
Mo, 25.07. Abfahrt Stockholm / Seetag
Diese Nacht war nun wirklich sehr geruhsam . Kein Brummen "von unten", keine Bewegungen des Schiffes. Wir sollen heute früh um 0600 Uhr Stockholm verlassen. Ich bin um 0530 Uhr an Deck. Alles wird schon zur Abfahrt vorbereitet, die Gangway eingeholt, Festmacher sind da und warten über ihre Funkgeräte auf Instruktionen. Fast lautlos verlässt MS World Voyager den Kai - ganz langsam, denn erst muss noch die "Baltic Princess" der Silja-Line vorbeihuschen.
Während der nächsten Stunden durchqueren wir wieder den wunderschönen Stockholmer Schärengarten . Unser Kapitän ("Moin, liebe Gäste") klärt uns auf, dass wir die südlichere Route aus dem Schärengarten nehmen können, weil wir eben so lütt sind - gestern kamen wir auf der nördlicheren Route nach Stockholm hinein. Also nochmal grosses Naturkino . Später wird uns der Kapitän erzählen, dass der Lotse bei den 3 Engstellen meinte, wir könnten nicht 4 m länger sein... Sonst passten wir dort nicht durch . Ich habe dieses Spektakel natürlich von Deck aus verfolgt . Wow!!!
Es ist 0910 Uhr, als wir am Örtchen Sandhamn vorbeifahren (in gemessenem Abstand). Die Schären werden kleiner und kahler. Der Lotse wird abgesetzt, und MS World Voyager "dampft" mit ca. 14 kn hinaus auf die offene Ostsee. Diese ist ziemlich wellig - dieselbigen kommen frontal. Das Schiff bewegt sich kaum .
Im Tagesprogramm ist um 1115 Uhr vermerkt, dass am Pool ein Spiel stattfinden soll: "Corn Hole". (Kennt das jemand hier im Forum?). Es bilden sich zwei Grüppchen - Besatzung gegen Passagiere. Mit einer Art Kissen / Säckchen soll ein Ziel getroffen werden. "Fliegendes Boule-Spiel", so habe ich dieses Spiel getauft. Ganz nett und kurzweilig! Leider merkt man, dass die Besatzung dieses Spiel schon so manches Mal gemacht hat - sie gewinnt haushoch .
Um 1230 Uhr beginnt eine Premiere für mich - ich besuche zum 1. Male das Mittagsbuffet im Restaurant. Heieiei - watn Schmaus . Leckere Salate, Rotbarben, Janssons Versuchung (Schwedische Spezialität), Nudeln , himmlische Desserts - sehr lecker! Ich schwelge in kulinarischer Pracht
Zur Verdauung lege ich mich auf mein gemütliches Bett - tatsächlich penne ich eine gewisse Zeit. Schon anstrengend, so eine Kreuzfahrt .
Nachmittags werden nochmals Brückenführungen angeboten - daran nehme ich aber nicht teil, denn ich hatte ja schon das Vergnügen . Um 1700 Uhr beginnt im Auditorium ein Lektorat zum Thema "Danzig". Unser Lektor aus Wien erzählt wie gewohnt mit sehr viel Wissen und Witz über die Geschichte dieser Stadt.
Vieles ist neu für mich, einiges ist in Vergessenheit geraten und kommt durch Bilder und den Erzählungen wieder hoch, es wird wieder präsent für mich. Ich war 9 Jahre alt, als auf der Lenin-Werft mutige Menschen für Rechte eintraten, die damals unvorstellbar waren - zumindest für die Verantwortlichen der Werft. Daraus wurde ein Generalstreik, der das ganze Land Polen erfasste. "Solidarnosc" - ein weltbewegender Begriff und Bewegung / Gewerkschaft entstand .
Bewegt, und in Gedanken, verlassen viele nach Ende des Lektorats das Auditorium...
Gestern Abend lag neben dem Tagesprogramm auch eine Einladung zum Club-Treffen von Nicko-Cruises auf meinem Bett. Nanu? Zwar hatte ich 3 Wochen vor Abfahrt den Antrag online gestellt, bis jetzt aber keine Bestätigung / Karte bekommen. Na ja, immerhin wissen sie auf dem Schiff Bescheid .
Um 1830 Uhr begebe ich mich in die Observation-Lounge. Dort ist ein "Sitzkreis" aufgebaut worden, Getränke werden serviert. Der Kapitän ist anwesend, ebenso der Hotel-Manager und der Lektor. Ich zähle 17 Passagiere, die diesem Treffen beiwohnen. In lockerer Atmosphäre wird geplaudert - ich frage den Kapitän, wo denn unser Kreuzfahrtdirektor abgeblieben ist- die Antwort: "Er ist unpässlich". Ahh jaa... Ansonsten erzählen wir uns unsere Lieblingsdestinationen, so manch Story wird erzählt . Eine nette Runde ist´s .Zum Abendessen platziere ich mich wieder auf der Aussenterrasse des Restaurants. Da der Wind von vorn kommt, bekommt man hier überhaupt nichts mit - die See ist sehr aufgewühlt, die Stabilisatoren arbeiten permanent. Auf meinem Platz bekomme ich von alledem nichts mit - grosses Naturkino erlebe ich aber .
Das Brausen des Windes zu hören und die kabbelige See zu sehen - sehr schön - ich bin sehr glücklich .Ab 2115 Uhr soll unser Ozeanpianist klassische Stücke spielen - eigentlich meine Musik - aber dennoch ziehe ich es vor, der "Musik"der Natur draussen an Deck zu lauschen .
Mit schönen Eindrücken des Tages entschwinde ich in meine Koje.
to be continued...
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Danke, liebe Mitlesende, für eure Kommentare und Aufrufe meines Berichtes . Lasst mich aber nun bitte ca. 1 Woche Luft holen. Dann werde ich mit neuer Energie hier weiterschreiben .
LG foerdesprotte
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So, 24.07. Stockholm (Mariehamn-Stockholm 80 sm)
Sodele, laut @effemuc habe ich also heute Früh um 0430 Uhr die Aussendecks der World Voyager betreten, um die Fahrt durch die Schärenlandschaft Stockholms zu erleben . Als ich an Deck "stolpere", muss ich die Kamera hochreissen, um sofort ein Foto zu machen - wir passieren mit ca. 10 kn eine Engstelle. Landschaft, Häuser und Schiffe auf einem Fleck - da müssen natürlich ein paar Fotos her... . Die kommenden Stunden bis zum Anlegen an der Pier in Stockholm verbringe ich wie folgt: Abwechselnd sitze oder stehe ich auf Deck 7 vorn vor der Observation Lounge. Oft peile ich mit beiden Kameras Objekte an und mache Fotos. Es ist frisch, und um mich ein bisschen zu wärmen, fülle ich ein bekanntes Utensil von HR auf Deck 4 an der 24 Std. Wasser- und Kaffeestation - den Thermobecher, den es zum "Coffee-Deal" gab (2015 Klasse(n)-Reise auf MS Vesteraalen) .
Unzählige Male springe ich von Backbord nach Steuerbord und wieder zurück - herrlich, diese Landschaft samt Häusern . Irgendwann kommen wir der Stadt Stockholm mit ihren ca. 975000 Einwohnern näher - die Bebauung wird dichter. Leider fahren wir nicht bis ins Zentrum hinein . Dieser eine Liegeplatz dort ist heute leider schon von einem anderen Kreuzfahrtschiff belegt - wir weichen aus in den "Frihamnen". Das Stadtzentrum ist ca. 5 km entfernt . Es soll aber eine Bushaltestelle des ÖPNV ca. 5 Gehminuten von der Pier entfernt geben... Es verspricht wieder ein sonniger und sehr warmer Tag zu werden - dementsprechend bereite ich mich auf den nun von mir geplanten langen Landgang vor... Sonnenschutz, Infos zur Stadt, Kameras etc. müssen verstaut werden, sowie Wasser gezapft... Vorher natürlich wird ausgiebig gefrühstückt . Heute brauche ich besonders viel Power .
Nach Verlassen des Schiffes und dem Passieren des Hafengates folge ich einer blauen Linie zur Bushaltestelle. Selbst am Sonntag fahren hier Busse alle ca. 15 Min ins Zentrum . Ab dem Hötorget gehe ich Richtung Schloss / Gamla Stan. Dies soll mein erstes Besuchsziel in der Schwedischen Hauptstadt sein.
Das grosse, von Wasser umgebende Schloss, wird natürlich von vielen Touristen besucht / bewundert. Es ist auch ein kolossaler Bau . Fleissig werden die Knipsen betätigt. Als Nächstes tauche ich in die Altstadt "Gamla Stan" ein. Hübsch . Schöne farbige Häuser mit malerischen Hinterhöfen sind hier zu sehen.
Zum nächsten Highlight fahre ich per Öffis - dem "Knäckebrotmuseum" . Oh, der Witz ist flach .
1628 stach das damals gewaltigste Kriegsschiff Schwedens in Stockholm in See. Gleich auf der Jungfernfahrt sollte sich zeigen, dass Anspruch und technisches Können doch auseinander klafften - das Schiff war schlicht zu gross geraten . Die "Vasa" (nicht mit "W") kenterte und versank binnen kurzer Zeit. Jahrhunderte später wurde sie sensationell gefunden und restauriert - ein Museum wurde praktisch "um sie herum gebaut".
Viele weitere Menschen streben anscheinend, ebenso wie ich, in Richtung Djurgaarden. Meine Schritte werden immer schneller - die Blase macht sich bemerkbar, und es ist dazu noch ziemlich warm . Aus den Augenwinkeln erkenne ich kurz bevor ich das Vasa-Museum erreiche, öffentliche Toiletten (wichtig für den späteren Tag!!!).
Im dunklen Vasa-Museum löhne ich ca. 19 € Eintritt. Dann erhebt sich in einem grossen Saal das aus dunklem Holz gebaute Schiff - wow ich staune! Von verschiedenen Ebenen aus betrachte ich den restaurierten Schatz (gerade rang ich um den Begriff, den ich hier an dieser Stelle im Text verwenden wollte) .
Wie beeindruckend, mir fehlen die Worte! Überhaupt erst einmal dieses Schiff zu der damaligen Zeit zu bauen ist eine Leistung - gewiss wäre es auch eine gewesen, dieses Schwimmende Ungetüm sicher über die Meere zu segeln...
Es ist auch so schön kühl hier drinnen . Aber irgendwann zieht es mich wieder an die frische Luft - generell trage ich ja in Innenräumen "Schnutenpulli".
Also raus an die frische Luft, ich komme am "Tivoli Stockholms" vorbei - Grönna Lund. Dann und wann hört man das Gejuchze der Achterbahnfahrenden.
Meine Schritte führen mich weiter durch Djurgaarden nach Waldemars Udde. Von hier habe ich einen schönen Blick auf den Hafen. Hier lässt es sich gut relaxen, meine Füsse tun mir weh . Später am Tage habe ich noch einen festen Termin...
Nachdem ich mich ausgiebig ausgeruht habe, gehe ich in Richtung des Vasa-Museums. Dort hatte ich doch vor ein paar Stunden öffentliche Toiletten erspäht
Diese muss ich nun anlaufen, zum Glück kann ich meine Kreditkarte zum Betreten der "Bedürfnisanstalt" kontaktlos nutzen . 10 Schwedische Kronen werden fällig! Na ja...
Nun kann ich mich dem nächsten Highlight widmen: Dem Abba-Museum . Vor einigen Wochen schon habe ich online das Ticket reserviert, und zwar mit dem Eintritts-Slot 1600-1630 Uhr. Ca. 26 € habe ich gelöhnt. Gespannt betrete ich das Museum: Agnetha, Anni-Frid, Benny, Björn - diese vier Menschen aus Schweden begannen ihre Weltkarriere, als sie den Europäischen Song-Contest 1974 in Brighton gewannen - völlig überraschend wohl zu diesem Zeitpunkt!
Die folgenden ca. 10 Jahre waren Abba Weltstars / Megastars. Original-Kostüme, Tagebücher, Studio, Backstage - alles aus dieser Zeit ist zu sehen! Sehr interessant und eindrücklich, natürlich mit vielen Songs zum Hören an verschiedenen Stationen auf dem Rundgang .Nach ca. 90 Min trete ich mit einer "Armada" an Ohrwürmern wieder ins Freie. Beschwingt gehe ich zur nah gelegenen Strassenbahn, steige im Zentrum um, und fahre mit der Buslinie 1 zur Endhaltestelle "Frihamnen", dort, wo die World Voyager friedlich am Kai liegt.
Verschwitzt steige ich an Bord - sogleich sieht mich eine Mitpassagierin und fragt mich, ob ich denn"von unten vom Sport komme" . "Nee, aus der Stadt" ist meine kurze Antwort. Die hat mich auf dem falschen Fuss erwischt .
Hungrig und mit schmerzenden Füssen ziehe ich mich schnell um und begebe mich erwartungsvoll zum Abendessen. Es ist 1915 Uhr, der Wind steht an - deswegen esse ich heute Abend drinnen. Besonders das Zanderfilet zum Hauptgericht ist ausgezeichnet .
Boahh, nu bin ich aber platt . Früh begann der Tag, früh endet er, um ca. 2100 Uhr bin ich in der Horizontalen. Erst morgen früh um 0600 Uhr sollen wir ablegen - es verspricht eine geruhsame Nacht zu werden.
wird weitergehen...
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