Beiträge von Jade68

    Jaaa - die Frage muss ich glaube ich die nächsten Tage noch beantworten :) , vielleicht gibt meine am Geburtstag letztes Jahr gefüllte Reisekasse das zusätzlich zum schon geplanten Urlaub aus... Seit ich weiß, dass die Lofoten nur noch nächstes Jahr läuft... ;( Denn irgendwie muss ich noch einmal auf dieses Schiff, :lofoten2: scheint ein Virus zu sein, das nicht nur HR, sondern sogar einzelne Schiffe betrifft :D !

    Vielen Dank, dass ich diese wunderbare Reise mit Euch teilen darf... Beim Nachlesen und Bilderdurchsuchen wird natürlich auch die Sehnsucht nach der nächsten wieder größer... Aber zunächst schwelge ich gern in der Erinnerung :love:


    MS LOFOTEN, Montag, 3.9.18, TAG 2

    Die Nacht war tatsächlich etwas unruhig (ungewohnt), aber durchaus spannend, so ein bisschen hin und her geschaukelt zu werden (wie war das mit der Wiege?)! Motor und Vibrationen sind null Problem, und der ja eigentlich sanfte Seegang wiederum eher witzig ^^ . Ich mache mir da gar keine Sorgen - mir gefällt es jetzt schon fast zu gut hier... :rolleyes:


    Vor Torvik, wo ich das Anlegemanöver beobachte, bin ich schon um 7:00 draußen unterwegs (diese Luft!)
    - um diese Uhrzeit aufzustehen ist selbst im Alltag schon fast zu früh für mich :gutenmorgen: , geschweige denn im Urlaub - aber auf dieser Reise kann man gar nicht anders, die Landschaft ist gerade morgens oft so schön...


    In Alesund halten wir morgens nur kurz, da das Schiff im Herbst in den Hjorundfjord fährt, und ich gehe eine kleine Runde durch die Stadt. Am Ausgang steht unsere Abfahrtszeit (bitte unbedingt einhalten ^^ ) auf der Holztafel, und die Bordkarte wird gescannt. Die Gangway wird je nach Wasserstand am Rezeptions- oder am Restaurantdeck angelegt und bis auf 1 oder 2 Häfen mit dem Gabelstapler hergefahren - auch was Neues für mich. Während der Liegezeit wird am Bug fleißig ent- und beladen, und in manchen Häfen sollte man aufpassen, wo man während dieser Zeit entlanggeht... Die Ladetätigkeit mit dem Kran auf der MS Lofoten ist auch so was Besonderes, und noch interessanter, was da alles aufs Schiff kommt, im Moment steht ein Pferdehänger oben, ohne Pferd... :rolleyes:


    Auf festem Boden erlebe ich ein neues Phänomen, denn vom Schiff kommend schwankt man tatsächlich ein wenig. Da Alesund sich heute morgen recht nass zeigt, beschränke ich mich auf einen Spaziergang in Hafennähe.


    Die Fahrt geht weiter durch den Hjorundfjord, langsam zeigt sich etwas Sonne :thumbup: , und ich genieße beeindruckende Berge, Wasserfälle, Schneefelder... eine schöne Fahrt!



    In Urke setzen wir mit einem Tenderboot über, und da ich auf den Ausflug verzichte, schlendere ich hinauf zu Urke "downtown", am Kai entlang, besuche den Urke Landhandel und genieße die schöne Sicht auf unser Schiff im Fjord, den Sonnenschein und die fast unheimliche Stille.



    Da das Tenderboot öfters hin- und herfährt, bringt es mich nach meinem Rundgang sogar alleine zum Schiff zurück, wo ich die Gelegenheit nutze und ein paar Bilder vor allem in Cafeteria und Bar mache, die sonst immer bevölkert sind.



    Zwischenzeitlich wurden die Rettungsboote der Lofoten geprüft, und ich schaue beim Zurückholen zu, bevor nach und nach die anderen Paxe (richtig?) eintreffen.



    Zurück geht es durch den Fjord wieder nach Alesund, bei immer mehr Wolken und leider auch Regen, der in Alesund an einen deutschen Dauerlandregen erinnert. :schiefguck: Also lasse ich den Aksla bleiben, es ist eh keine Sicht, und spaziere dafür ein Stündchen durch die Stadt, wo mich ein Regenschauer nicht ganz unfreiwillig in den Souvenirladen treibt...



    Abends werden wir wieder aufs Beste versorgt, von den zwei Abendessenszeiten (morgens und mittags sind die Buffetzeiten so lang, dass es auch auf dem ausgebuchten Schiff nie eng wird und man eigentlich immer einen guten Platz bekommt) habe ich die spätere gewählt. Das geht schon bei der Buchung, oder man lässt sich überraschen; die um 20:15 kommt mir zugute, weil ich einfach nicht so früh essen will, und die Zeit meist auch besser zu den Sehenswürdigkeiten auf der Strecke passt. ;) Durch die lange Dämmerung in den nördlichen Breiten ist auch nach dem Abendessen genug Zeit an Deck zu gehen, und die Sonnenuntergänge konnte ich fast alle draußen genießen.


    Das Essen, wie gesagt, fantastisch, und die Bedienung immer freundlich. So wie ich die Crew insgesamt immer freundlich und hilfsbereit erlebt habe. Kabinen und Duschen etc. sind immer sauber, die Kabine kann man alle 2 oder 3 Tage mittels Aufhänger an der Türklinke richten lassen. Die Leute an der Rezeption sind immer hilfsbereit, die Durchsagen interessant (wenn auch nicht überall gut zu hören); ab und zu besteht die Möglichkeit in der Bar eine Versammlung mit Infos zu besuchen, was außer bei der Einführung aber keine Pflicht ist. An der Rezeption hängt jeden Tag der Wetterbericht für morgen, und abends gibt es Ausdrucke für den nächsten Tag mit Ausflugsmöglichkeiten, Schiffsbegegnungen, usw. - für jemand wie mich, der gerne plant, paradiesisch... :yeah: und ehrlich gesagt hab' ich die immer noch...


    In den nächsten Tagen wird das Brückendeck über dem Bootsdeck zu meinem absoluten Lieblingsort, :love: hinter und neben der Brücke und in den Nocks - wo es allerdings auch ganz schön windig werden kann - oder unterm Vordach im Liegestuhl. Viele Bilder mache ich auch vom Bootsdeck, wo innen ein Bildschirm mit der aktuellen Position des Schiffes steht, oder auf dem Außenweg von der Kabine nach vorne. Im Schiff halte ich mich außer beim Essen und in der Kabine kaum auf - mal zur Rezeption oder in die Cafeteria, Karten kaufen, Tee holen, der v.a. abends sehr hilfreich ist... :tee: Dass die Wege überallhin nicht weit sind und man so viel draußen sein kann, bestätigt mir, dass ich das richtige Schiff gewählt habe - auch wenn das anfangs schlichtweg wegen des günstigeren Preises war. Ich werde von Tag zu Tag begeisterter von "meinem" Schiff! :lofoten2:


    Bei Molde begegnen wir der MS Nordlys, nach dem Anlegen ist genügend Zeit für einen Abendspaziergang, während auf der Lofoten wieder fleißig geladen wird.



    In der Kabine schreibe ich mal wieder an meinen Notizen, schaue mir an, was der nächste Tag bringen wird, lade Kameraakkus und freue mich einfach nur, dass ich hier sein darf...

    @Kauderwelsch
    Dankeschön - ich glaube nicht, dass die Begeisterung je nachlassen wird (ist wohl eines der Symptome vom Virus), auch wenn ich vielleicht wieder zu einer Reise kommen sollte... :) Aber es ist ganz schön schwer, vor allem je nördlicher..., "nur" 20 Bilder herauszusuchen, das merke ich jetzt gerade ^^ Ich hoffe nur, der Bericht ist nicht zu lang, aber es macht soviel Spaß beim Schreiben...


    @Nordlicht
    Das freut mich! Ich hab' damals ganz schön herumgesucht - aber Überraschungen sind auch schön, vor allem so nette wie bei "meinem" Zuhause ^^

    MS LOFOTEN, Sonntag, 2.9.18, TAG 1


    Nachdem ich also "mein" Schiff vom gegenüberliegenden Kai beim Einlaufen bewundert habe,


    gehe ich den Rest des Wegs zum Hurtigrutenkai um einzuchecken. Ich bekomme die restlichen Unterlagen (das meiste kam ja schon mit der Post, einschließlich Kofferanhänger) und bekomme die Info, dass die Sicherheitseinweisung nicht im Terminal stattfindet, sondern erst auf dem Schiff selbst. Noch ein paar Minuten warten (die Aufregung steigt ;) ), und dann können wir endlich den Fuß aufs Schiff setzen.
    Ich mache gleich einen Rundgang, da die Kabinen ja noch nicht frei sind, bewundere das Schiff und suche mir gute Fotostellen; auf der Lofoten kann man sich gleich gut orientieren, und so steige ich bald auch auf die Nock und freue mich, dass sich hier eine so gute Aussicht bietet, auch wenn die Schanzung mir etwas zu hoch ist (dafür bietet sie später ein bisschen Schutz vor dem Wind :hihi: ).


    Die Sicherheitseinweisung findet zu mehreren Zeiten im Eisbärsalon statt, und nachdem ich gleich bei der ersten teilgenommen habe, stellt sich heraus, dass wir unerwarteterweise schon jetzt, um 16:45, unsere Kabinen betreten können :thumbup: - da war aber jemand schnell beim Aufräumen! Also gleich mal nach unten auf Deck B...



    Ach ja, meine Kabine...
    Ein paar Zweifel an meiner Kabinenwahl gab mir das Forum ja :/ . 253 - erst dachte ich bei der Buchung, die sei weiter vorne, weil die Skizze auf der Webseite nicht klar ist, aber sie liegt ganz hinten als letzte an Backbord. Also da, wo im Forum gewarnt wird, dass die Motorengeräusche so laut seien, und dass die Vibrationen verstärkt zu spüren wären! Ja, ist schon so - aber das macht 0,000 was aus!! Die Motorengeräusche sind so gleichmäßig und gar nicht mal soooo laut (außer, wenn man das erstemal durch den Gang auf dem unteren Deck geht), so dass ich noch nicht mal die vorsichtshalber gekauften Oropax brauche; auch die Vibrationen sind 0 Problem, eher angenehm. Fazit: sofort wieder! :yeah:
    Zumal die Kabine auf Anhieb ein Wort aus mir herauslockt, als ich den ersten Blick hineinwerfe, das ich eigentlich nicht oft brauche: "Einfach süß!" :love:
    Das einzige Bild der Kabine im Forum gab es nicht von ihr selbst, sondern von der gegenüberliegenden an Steuerbord. Daher dachte ich, sie sei gleich geschnitten, und war gefasst auf eine sehr enge Kabine mit sehr wenig Stauraum und blauem Teppich... was mich auch nicht weiter gestört hätte.


    Als ich aber "mein" Zimmer öffne - kann ich nur sagen, klein aber fein; mehr Platz als gedacht, ein schöner Holzboden, kein Schrank, aber genug Ablage am Kopfende und Fußende vom Bett, ein kleines Fach darunter, Platz um den Koffer halb unterm Bett als Schublade zu benutzen, einige Haken und Kleiderbügel - und ein STUHL! Waschbecken mit "Abrutschschutz", Infokasten, 4 (!) Steckdosen, Telefon (Nordlichtdurchsage!!) und ein Bullauge (was mir bei der Buchung wichtig war). Was will man mehr! Das Bett ist nicht geeignet für Leute, die länger sind als ich, aber für mich war's ausreichend. Alles ist schön hergerichtet - einfach eine Kabine zum Wohlfühlen, für die wenige Zeit, die man sie eh benutzt. Also zum Schlafen, mal was Nachlesen, Kamera-Akkus laden... mehr braucht es ja nicht. Ich hab' mich jedenfalls so wohlgefühlt in dieser Kabine, dass ich sie sofort wieder beziehen würde :) ! Den Knopf für die Nordlichtdurchsage am Telefon lasse ich natürlich gleich an, man kann ja nie wissen... ;) Übrigens habe ich mir für die Ablage eine einfache Hilfe geholt, damit bei Seegang nichts herumrutscht, eine selbsthaftende eigentlich fürs Auto gedachte "anti slip mat", die mir sehr gute Dienste geleistet hat.


    Jetzt gibt es also auch von dieser Kabine Fotos... (ich weiß ja nicht, ob die verwendet werden?)



    Nach dem Auspacken gehe ich noch weiter übers Schiff, an dem gerade ein Fensterputzer von außen zugange ist, bewundere die schöne Einrichtung, und stelle mich um 20:00 zur Abfahrt oben auf die Nock. Immer wieder finde ich in den nächsten Tagen auch die Ab- und Anlegemanöver interessant. Endlich - wir legen ab,



    irgendwie ein ganz anderes Gefühl, zu wissen, dass das jetzt mein "Zuhause" ist für die nächsten 12 Tage - ich bin wohl immer noch aufgeregt...


    Beim leckeren Abendessen, am ersten Tag gibt's ein Buffet, stellt sich die Crew vor und ich mache die ersten Bekanntschaften mit den Mitpassagieren, mit denen ich mich die nächsten 12 Tage wunderbar unterhalten werde. Die Mahlzeiten sind überhaupt absolut lecker, reiche Auswahl beim Frühstücks- und Mittagsbuffet, Abendessen auf der Lofoten mit vier Gängen, und gedeckt und angerichtet - wow, ich fühle mich überhaupt nicht verwöhnt... ^^ Unser Tisch 2 für abends ist am Fenster (am ersten Tag und für die anderen Mahlzeiten ist ja freie Platzwahl) und mit netter Gesellschaft. Wie auch überhaupt die Passagiere einfach zusammenpassen - jedenfalls die, die ich kennenlerne. Ich reise immer alleine und bin nicht unbedingt auf Gesellschaft angewiesen, aber auf dieser Reise gibt es etliche nette Bekanntschaften und Gleichgesinnte. Man kommt ins Gespräch, macht mal auch was zusammen z.B. bei einem Landgang, unterhält sich - oder man ist alleine irgendwo auf dem Schiff. Das ist eins der schönen Dinge an dieser Reise. Und dass es keine Kleiderordnung gibt! :D


    Nach einem für deutsch und englisch getrennten Willkommenstreffen mit Infos in der Bar verbringe ich den Abend an Deck, genieße den Wind und die Seeluft, letzte Sonnenflecken, Leuchtfeuer, und bekomme eine Ahnung von der faszinierenden Landschaft, die uns erwartet.


    Später in der Kabine - ja, Motorengeräusch ist "gut zu hören", ein bisschen Vibration zu spüren, aber am ersten Abend denke ich, man kann gut damit leben und schlafen; nach der ersten Nacht weiß ich, dass man damit sogar sehr gut leben und schlafen kann. Ich weise hiermit jegliche Kritik an dieser Kabine zurück... :sveto: und denke, es ist wirklich eine individuelle Geschichte, wie sehr einen die Geräusche stören können, auch die Erwartung spielt eine Rolle.
    Ein bisschen Seegang ist zu spüren, aber das ist ja gerade auch schön (schließlich bin ich auf einem Schiff!), und so gegen 5-7 Uhr wird bei der offenen Seestrecke auch mehr erwartet - mal sehen, ich war ja noch nie auf einem Schiff für eine längere Reise, also bin ich erst mal gespannt darauf...


    So viele Eindrücke schon nach ein paar Stunden, wie soll das erst weiter nördlich werden???

    Dann sehen wir mal weiter...


    BERGEN - Vor- und Nachprogramm


    1.9.18
    Spannend... In München hat der Cityhopper erst mal 20 Minuten Verspätung, weil das Flugzeug nicht ans Gate kann ?( ; dann sitzen wir mitten auf dem Flugfeld weitere 15 Minuten lang wegen der Flugangst eines Passagiers... Schließlich dauert es noch einmal ein paar Minuten, bis wir Starterlaubnis haben. Aber ich habe doch nur 55 Minuten zum Umsteigen in Amsterdam!!
    Endlich fliegen wir vom bayerischen Nieselregen (jetzt, wo's losgeht, regnet's endlich!) in die sonnigen Niederlande, wo wir zwar verspätet eintreffen, ich es erstaunlicherweise aber von Gate B... zu D61 noch vor Boardinganfang schaffe - in Bergen kommt sogar mein Koffer mit an. :D
    In Amsterdam fährt der Flieger erst einmal 20 Minuten lang bis zur Startbahn - man denkt schon, der Pilot will bis Bergen am Boden bleiben; aber irgendwann heben wir dann doch noch ab...


    In Bergen angekommen, besorge ich mir gleich ein Flybusticket incl. Rückfahrt (der Automat steht ganz praktisch in der Nähe, während ich aufs Gepäck warte), schnappe meinen Koffer, hebe ein bisschen Geld ab und finde prompt außerhalb des Terminals gleich den nächsten Flybus. Am Torget freue ich mich, dass Bergen sich im Moment sonnig zeigt, und laufe zum Hotel Augustin, wo ich diese Nacht bleiben werde, einem zwar alten, aber durchaus netten Hotel. Außerdem finde ich heraus, warum Bergen Bergen heißt... durchaus ein bisschen anstrengend, das ständige Auf und Ab!


    Mein erster Weg vom Hotel führt mich zum Hurtigrutenkai - damit ich morgen auch gleich weiß, wo ich hingehen muss, ^^ außerdem zieht es anscheinend fast jeden erst mal dorthin (Symptome eines bestimmten Virus'?). Am Kai liegt heute die Kong Harald; ohne jetzt jemandem zu nahe zu treten, aber mein erster Gedanke sagt mir, die wäre definitiv zu groß für mich, auch wenn's ein schönes Schiff ist.

    Ich schaue mich kurz um (und merke mir eine nette Stelle, an der ich morgen die Lofoten beim Einlaufen beobachten und vor allem fotografieren kann), präge mir den Weg für morgen ein, schlendere über den Fischmarkt, und dann ist es bei ein paar Regentropfen auch schon Zeit zurückzugehen zum Abendessen und ins Hotel.


    2.9.18
    Es ist wolkig, ab und zu sonnig, ab Mittag wird es windiger und ich denke, das kann ja heiter werden auf See.
    Da ich noch den ganzen Vormittag Zeit habe (wer es jetzt noch nicht gemerkt hat - rumsitzen und nix tun ist für mich nur was auf dem Schiff), besuche ich das Aquarium in Bergen und beobachte ein paar Pinguine beim Füttern (und was sonst noch so kreucht und schwimmt).

    Im Augustin konnte ich mein Gepäck vorerst stehenlassen; das hole ich ab und mache mich auf den 15 Minuten Fußmarsch zum Kai (gemäß der Empfehlung nicht über den Hügel, dem kann ich nur zustimmen). Allerdings stelle ich mich zunächst gegenüber auf; Checkin ist noch geschlossen, und es gibt eine schöne Stelle auf der anderen Seite um aufs Schiff zu warten und ein paar Fotos von der Ankunft zu machen. Leider hat die Lofoten ein wenig Verspätung, aber das Warten lohnt sich und nach ein paar Bildern (die kommen später) geht's zum Check-in ins Terminal.


    +++++
    Hier verlasse ich die Zeitgeschichte ein wenig :ssorry: und gehe erst mal noch weiter durch Bergen, bevor ich im Reisebericht das Schiff besteige...


    Also, ein paar wunderschöne, unvergessliche, einfach faszinierende Tage später...


    13.9.18
    Nach der schönsten Seereise der Welt will ich nicht gleich nach Hause rasen (raus aus dem Schiff, rein in den Flieger), sondern gönne mir noch ein paar Tage in Bergen, schließlich wird man nicht jedes Jahr 50, da muss man nicht gleich alles im Eiltempo hinter sich bringen. Zu Hause ist es sowieso immer noch viel zu warm...
    Würde ich die Reise wieder machen (sooo gerne!), würde ich vielleicht, auch wenn in Bergen unglaublich viel zu sehen ist, die Rückreise auf den Lofoten beenden - auch so ein Gedanke... ;)


    So gehen wir also an Tag 12 von Bord (nein, Ihr habt den Bericht nicht verpasst, ich möchte nur erst das "Drumherum" berichten) und ich fahre mit dem Bustransfer der Hurtigrute zum Thon Hotel Orion,einem sehr schön gelegenen Hotel am Ende von Brygge, mit sehr nettem, freundlichen Personal.


    Ohne Aufpreis habe ich ein Zimmer im 9. (norwegisch 10.) Stock bekommen, mit einer tollen Aussicht über den Hafen. Abends gehe ich über den Torget, Wasser kaufen, Geld abheben, BergenCard besorgen (empfehlenswert, wenn man wie ich viel sehen will), und um 19:30 finde ich mich wieder am Kai gegenüber vom Hurtigrutenkai, diesmal ganz vorne an der Ecke. Da ist wohl ein Werftgelände, aber alles ist offen, keiner da, und ich kann ohne Probleme bis zum Ende wandern, von wo aus es noch ein paar schöne Bilder vom Auslaufen der MS Lofoten gibt - wie gerne wäre ich auf der anderen Seite gewesen! ;(


    In der ersten Nacht im Hotel vermisse ich etwas - es bewegt sich nix um mich herum... :D


    14.9.18
    Über Bergen zeigen sich zwar Wolken und ab und zu wird's etwas nass, aber ich beschließe wegen des Wetterberichts schon heute wieder auf ein Boot zu steigen und mit rodne Fjordtours zum Mostraumen zu fahren. Durch den Osterfjord - immer enger, mit unendlich vielen, steilen, kleinen und großen Wasserfällen (wo kommt das ganze Wasser bloß her?). Wir fahren bei gelegentlichem Sonnenschein und herrlichen Spiegelungen im Wasser bis zur Engstelle Mostraumen und dem Umkehrpunkt Modalen, wo das Boot direkt unter einen der großen Wasserfälle fährt und ein Eimer Wasser zum Probieren verteilt wird. Ein empfehlenswerter Ausflug, den vor allem die Engstellen, Wasserfälle und hübsche Dörfer sehenswert machen.


    Auf dem Rückweg regnet es nun richtig (hallo, Bergen!) und so nehme ich den Bus zum Schiffahrtsmuseum, einem hübschen kleinen Museum mit interessanter Ausstellung. Zurück am Torget finde ich mich im prasselnden Regen wieder :sdagegen: , der mich in die Markthalle treibt.


    Auf dem Fischmarkt besorge ich noch ein paar Dinge für Zuhause (nein, keinen Fisch); auf dem Rückweg zum Hotel registriere ich, dass direkt davor die Anlegestelle der Statsraad Lehmkuhl ist, klar muss ich da gleich Bilder machen, da der Regen eh grad Pause macht.

    Mit Rucksack und einem vom Hotel bereitgestellten Schirm (wohl ein bergentypischer Service) geht es durch die Gassen von Brygge und in ein paar der vielen kleinen Geschäfte (die meisten Mitbringsel gab es ja entlang der Hurtigrute, aber ein paar mehr schaden nicht...).

    Da der Regen sich entschließt, länger zu pausieren, fahre ich doch heute noch auf den Floyen; alleine die Fahrt ist schon großartig, und oben grandios (und regenfrei) der Ausblick über Bergen, Fjord, Hafen und Hurtigrutenkai inclusive MS Spitzbergen (die Glücklichen!);

    auf dem Berg finde ich zwischen den Wegweisern nach überall auch einen nach Island, was mein zweites Traumziel wäre...


    Nach der Rückfahrt will ich eigentlich zum Hotel, man ist ja auch mal müde :sleeping: , aber da heute zufällig Kulturnacht ist und viele Museen auch abends auf sind, gehe ich doch noch nach dem Essen und einem Blick aus dem Zimmer zum hanseatischen Museum, wo ich zufällig auf eine englische Führung treffe.
    Jetzt ist aber Schluss, um 22:00 bin ich wieder im Hotel und muss mal wieder Akkus laden...


    15.9.18
    Der neben dem Hotel gelegene Rosenkrantztum ist leider wegen Renovierung geschlossen, aber auch die Hakonshalle ist interessant. Nach etwas Regen gibt es für den Rest des Tags tatsächlich viel Sonnenschein, ideal für den Ausflug nach Troldhaugen, wo wir das Haus von Edward Grieg besichtigen und ein wunderbares halbstündiges Konzert in der Halle mit Blick auf die am Fjord liegende Komponistenhütte zu hören bekommen.


    Zurück in Bergen geht's ans Packen - am Flughafen stellt sich heraus, dass ich das Gewicht ausnahmsweise perfekt geschätzt habe, dafür ist mein Rucksack ziemlich schwer geworden...
    Abends schlendere ich noch einmal durch Brygge zum Abschied,
    bevor ich am 16. mit dem Flybussen zum Lufthavn fahre - leider nicht in die andere Richtung, ich würde ja zu gerne sofort nochmal aufs Schiff gehen...


    ++++
    Aber da gehe ich morgen zumindest im Bericht jetzt endlich hin und freue mich schon, meine Bilder nochmal durchzusehen (mit der Qual der Wahl, welches in den Bericht darf). :)

    Nun versuche ich mich also an meinem allerersten Reisebericht und hoffe, dass er dem einen oder anderen gefallen könnte... Ich entschuldige mich schon jetzt, wenn's ein bisschen ausführlicher wird, aber diese Reise kann ich nicht mit zwei Sätzen abhaken... :)


    Nach langgehegtem Wunsch stelle ich im Februar 2018 fest, dass ich mir jetzt tatsächlich mein mir selbst seit Jahren gemachtes Versprechen einlösen muss - nämlich, wenn ich es nicht vorher schaffen würde, spätestens zu meinem 50. Geburtstag eine Hurtigrutenreise zu machen. Da es auch noch das Jahr für "125 Jahre Hurtigruten" ist, werden die Reisepläne kurzentschlossen konkret,und wundersamerweise geht es sogar finanziell - zumindest auf der MS Lofoten, auf der's Einzelkabinen ohne Zuschlag gibt. Damals wusste ich nicht, dass das für mich DAS Schiff schlechthin und "mein" Schiff <3 werden würde (das ist es wohl für jeden bei der ersten Reise...).


    Seit März bin ich dann ständig erst auf der Webseite der Hurtigruten und schließlich im Forum unterwegs, wo ich so viele gute Tipps, Ratschläge, Infos und Berichte finde, dass ich bereits in den 6 Monaten vor der Reise praktisch auf der Reise bin. Dankeschön an alle, die mir schon vorab so viel geholfen haben, ohne es zu wissen! :sdanke:


    Für den Flug bin ich erst mal unsicher und buche schließlich doch am einfachsten direkt über KLM; auch an die Hotels in Bergen wende ich mich lieber direkt, denn das eine, das ich erst über einen Anbieter buche... Gott sei Dank merke ich rechtzeitig, dass es eine Disko über den Zimmern hat (iiiih), und kann noch auf ein anderes ausweichen.


    Die Qual der Wahl kommt bei den Ausflügen... am liebsten fast alle, es gibt so viel Interessantes! Aber das gibt mein Budget nun wirklich nicht her, außerdem wäre es schon ein bisschen viel... ^^ Auch hier hilft mir das Forum sehr. Die Seeadlersafari steht ganz oben auf der Liste, Nordkap, vielleicht die Bootsfahrt zur russischen Grenze, je nach Wetter. Von den, auch interessanten, Stadttouren lasse ich erst mal die Finger, dank Forum, Vorablesen und Karten im Internet, und dank der ausgezeichneten Infos auf dem Schiff incl. Stadtplänen ist es überall möglich, die Städte selber zu erkunden und dabei viel zu sehen. Dann ist auch ein paar Mal eine Taxifahrt drin...


    Die nächsten Monate verbringe ich neben der Arbeit damit, für jeden Tag die Häfen, Strecke, Sonnenauf- und untergang und Sehenswertes in meine Mininotizbücher (die auch für meinen Reisebericht verantwortlich sind) aufzuschreiben. Klingt nach Arbeit, war aber ein reines Vergnügen. So konnte ich alles sehen, was ich wollte, aber gleichzeitig völlig entspannt die Fahrt genießen. Man ist eh nie in Hetze (außer wenn man knapp in der Zeit ist um auf's Schiff zurückzukommen ^^ ), kann an Bord bleiben, in den kleineren Häfen mal Füße vertreten, irgendwo sitzen und lesen oder die Landschaft genießen, was eh das Schönste an der Reise ist und mich jeden Tag vollkommen genießen lässt.


    Nebenbei überlege ich, was ich an Kleidung und sonst so brauche - soviel Info findet man für Herbst gar nicht. Da ich eh kaum mal friere und mich schon freue, der furchtbaren Sommerhitze 2018 endlich entfliehen zu können, besorge ich mir zwar eine Thermoleggins für die Bootsfahrten, eine Fleece- und vor allem eine wind- und wasserdichte Herbstjacke und feste Trekkingschuhe, aber ansonsten genügen meine Jeansröcke und ein paar Pullover. Weder das mitgebrachte Stirnband noch Handschuhe kommen tatsächlich auf der Reise zum Einsatz, die Kapuze reicht völlig aus - ich denke, da muss jeder selbst wissen, wie "verfroren" man ist... Beim Schreiben meiner Packliste freue ich mich immer wieder darüber, dass kein "Kleiderzwang" herrscht und ich mich nicht auf einem Kreuzfahrtschiff, sondern auf einem Hurtigrutenschiff befinden werde!


    So gehen 6 Monate voller Vorfreude vorbei, die Frage nach dem Wetter bleibt, ich werde langsam nervös, denke mir, ob ich doch so seefest bin, wie ich meine - und ob ich wohl ein Nordlichtchen zum Geburtstag bekommen könnte???
    Endlich naht der langersehnte Augenblick...